Felsen, Höhlen und herrliche Wege bei Pegnitz

 

Die Voitshöhle bei Pegnitz

In der Stadt Pegnitz entspringt nicht nur der gleichnamige, das Nürnberger Land durchfließende Fluss. Sie verfügt, zusammen mit ihrer näheren Umgebung, über so manches Wanderhighlight. Einige besonders schöne Sehenswürdigkeiten entdeckt ihr auf dieser Tour, die dank einer Gesamtlänge von gerade mal 4,5 km auch für kleine Wanderzwerge geeignet ist.


Highlights:

  1. Schlossberg mit Aussichtsturm

  2. Felsmassiv Tabakspfeife

  3. Voitshöhle


Eckdaten:

  • Länge: 4,5 km

  • Höhenmeter: 118 Hm

  • Reine Gehzeit: Fit 1 Std. / Normal 1,5 Std. / Kids 2 Std.

  • Sonne-/Schatten: Überwiegend schattige Waldwege

  • Parkplatz: Parkplatz Schlossberg am Ende des Ernst-Böhm-Wegs in Pegnitz (fürs Navi: Ernst-Böhm-Weg, 91257 Pegnitz)

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Taschenlampe: Ja

  • Alter: ab 4 Jahren


Die Karte:

 



Der Link zum Nachwandern:

Felsen, Höhlen und herrliche Wege bei Pegnitz


Die Wegbeschreibung

 

Auf den Schlossberg

Vom Parkplatz Schlossberg geht ihr mit dem Wanderzeichen Rotes Kreuz auf Weißem Grund vorbei an einer Wander- und Informationstafel in den Wald. Die Infotafel präsentiert euch eine spannende Interpretation der Geschichte von der „Schlacht um Burg Böheimstein“, die einst auf dem Gipfel des Schlossbergs stand und diesem seinen Namen verlieh.

Eine nette Idee sind die an einer weiteren Tafel lehnenden Wanderstöcke. Diese können offensichtlich, zumindest gibt es kein Schild, das etwas anderes besagt, für eine Wanderung ausgeliehen werden. Bitte denkt daran, sie pfleglich zu behandeln und nach der Wanderung wieder zurückzubringen.

Schon bei der ersten Weggabelung im Wald verlasst ihr das Rote Kreuz und den breiten Fahrweg, auf dem ihr bisher gelaufen seid und zweigt rechts in einen schönen, mit einem Radfahrer markierten, Waldweg ab. Auf diesem gelangt ihr, oberhalb eines großen Biergartens, an eine weitere Wegzweigung. Erneut folgt ihr dem Radfahrer leicht rechts hinauf. Schon nach wenigen Metern befindet sich direkt am Wegesrand ein aus Ästen gebautes Lager, in dem wirklich nur kleine Wanderer Platz finden. Der Weg schwingt sich durch den herrlich grünen Wald nach rechts und links den Hang hinauf, bis er an einer Bank in einen weiteren Waldweg mündet. 

 

 


 

Hier folgt ihr der Beschilderung scharf nach rechts oben Richtung Aussichtsturm. Der Weg schwenkt weiter oben nach links und trägt euch direkt vor den stattlichen, hölzernen Aussichtsturm auf dem Plateau des Schlossbergs.



Der Aussichtsturm auf dem Schlossberg bei Pegnitz

Das Tolle an diesem Turm ist, dass sowohl das Geländer als auch die 97 Stufen aus blickdichtem Holz bestehen. Für Besucher mit Höhenrespekt gestaltet sich die Besteigung dieses Turms somit deutlich einfacher als bei Stufen aus Gitterblech. Oben angekommen präsentiert sich euch eine formidable Rundumsicht auf den Ort Pegnitz und bis hinüber zum Fichtelgebirge.

 



Eine Infotafel am Fuß des Turms berichtet von wichtigen Daten in der Geschichte der Burg Böheimstein, die hier einst stand. König Karl IV., der zu den bedeutendsten Herrschern der deutschen Geschichte gezählt werden darf, hatte dem Markt Pegnitz Mitte des 14. Jahrhunderts das Stadtrecht zugesprochen. Zudem erhielt die Burg auf dem Schlossberg, die bereits vorher existierte, ein paar Anbauten und wurde in „Burg Böheimstein“ umbenannt. Nur logisch, wenn man bedenkt, das Karl IV. als König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation aus Böhmen stammte und die Stadt Pegnitz zu seinem Herrschaftsbereich zählte. Genauer gesagt, war sie Teil des, von Karl IV. geschaffenen Gebietes „Neuböhmen“, zu dem übrigens auch das Nürnberger Land und die Oberpfalz gehörten. An die Burg Böheimstein erinnert heute nur noch der deutlich erkennbare Burggraben.


Zur Voithöhle

Vom Aussichtsturm kehrt ihr auf bekanntem Weg zu der letzten Einmündung, an der die Bank steht, zurück. Hier folgt ihr dem Weg geradeaus nach unten, vorbei an einem auffälligen Baumgeist am Wegesrand, und gelangt dort aus dem Wald auf eine Freifläche. 

 

 


Diese überquert ihr geradeaus und stoßt wieder auf das Rote Kreuz auf Weißem Grund, das euch von hier aus zuverlässig bis zur Voitshöhle führen wird. Mit dem Roten Kreuz wandert ihr in den Wald, der euch schon nach wenigen Metern mit einem romantisch anmutenden Weg entzückt. Einfach wunderbar, wie sich dieser erdbraun durch das dichte Grün des Waldes schlängelt, euch mit sanftem Auf und Ab in Bewegung hält und mit kleinen Felsen und bunten Blumen am Wegesrand immer wieder neue, hübsche Ansichten bietet.




Mit dem Roten Kreuz geht es immer weiter durch den Wald. An einer Wegteilung mit Bank haltet ihr euch mit Roten Kreuz Richtung Hollenberg rechts. Dahinter geht es bald am Fuß imposanter Felswände, die sogar als Naturdenkmal gekennzeichnet sind, weiter. 




Richtet eure Blicke, natürlich ohne dabei den Weg zu vernachlässigen, nach links oben. Denn schon ein kurzes Stück weiter erhebt sich über euch am Hang das beeindruckende Felsmassiv der Tabakspfeife. Stolz ragt der Dolomitfels empor und begeistert euch, wenn ihr den Hang wegbefreit hinauf kraxelt, mit zwei, das Fundament durchziehenden, Felsentoren.



Die Tabakspfeife bei Pegnitz

Doch vergesst bei all der Begeisterung für die Tabakspfeife bitte nicht das links davon liegende Felsmassiv. Auch hier ragt ein Felsenturm ins Blätterdach. Zudem gibt es, wenn ihr den Hang vorsichtig quert, eine kleine Höhle zu entdecken.

 

 



Zur Voitshöhle

Von der Tabakspfeife steigt ihr wieder hinunter und folgt dem Roten Kreuz nach links. Ihr umrundet den Langen Berg nach links und überquert dabei mit eurem Wanderzeichen eine Kreuzung. Zu dieser werdet ihr nach eurem Besuch der nahe gelegenen Voitshöhle zurückkehren. Tatsächlich sind es gerade mal 50 Meter, bis sich links des Weges das geheimnisvolle Portal der Voitshöhle im Fels öffnet. 

 



Im Inneren erwartet euch eine weitläufige Halle mit weitestgehend tiefhängender Höhlendecke. Hier und da gibt es noch ein paar Versinterungen. 

 


Beeindruckend ist die Größe des Raumes. Kein Wunder, dass die Voitshöhle in der Entstehungslegende der Stadt Pegnitz eine Rolle spielt.


Der Berggeist von Pegnitz

Vor mehr als 700 Jahren war Pegnitz wenig mehr als eine überschaubare Ansammlung strohgedeckter Hütten. Doch obwohl man dem Örtchen seinen nicht vorhandenen Reichtum nur allzu deutlich ansah, wurden die Bewohner immer wieder Opfer umherstreifender Raubritter und Räuberbanden. Mit der Zeit nahmen die Angriffe zu und die Bürger von Pegnitz entwickelten ein Frühwarnsystem, in dem sie auf den umliegenden Bergen und Hügeln Wachtposten platzierten. Schlugen diese Alarm, packten die Dörfler ihre wenigen Habseligkeiten, zogen mitsamt ihren Familien in den Wald und versteckten sich in der geräumigen Voitshöhle. Eines Tages, Pegnitz war erneut von einer Räuberbande heimgesucht worden, kehrten die Bewohner, nachdem sie die Nacht in der Voitshöhle verbracht hatten, am nächsten Morgen in ihr Dorf zurück. Wie entsetzt waren sie, als sie ihre Hütten in Schutt und Asche vorfanden. Die Räuber, von der kargen Beute, die sie in den verlassenen Hütten fanden, enttäuscht, hatten Feuer an die Behausungen gelegt. Wie Zunder brannten die Strohdächer mitsamt den Hütten ab, so dass die erbarmungswürdigen Bürger nun vor den noch rot glimmenden und qualmenden Resten ihres Dorfes standen. Laut erhob sich ihr Wehklagen und wurde vom Wind bis auf den Gipfel des Schlossbergs getragen. Dort begann der Boden zu beben. Der ganze Berg erzitterte. Einzelne Steine rollten hinab. Das Plateau des Berges tat sich mit einem Mal krachend und ächzend auf und ein uralter, in weißen Nebel gehüllter, Mann trat ans Tageslicht. Mit schallender Stimme rief er den verstörten Dörflern zu: „Baut auf Letten, da findet ihr gute Stätten!“. Mit diesen Worten verschwand der Berggeist wieder und mit ihm der weiße Nebel. Die Pegnitzer taten, wie ihnen der gute Geist geraten hatte und errichteten ihr Dorf an der heutigen Stelle, die man seit alters her „Letten“ nannte, neu. Dort steht Pegnitz noch heute.


Der Rückweg

An der Voitshöhle wechselt ihr euer Wanderzeichen. Von hier aus folgt ihr dem Blauen Punkt auf Weißem Grund zurück zur letzten Kreuzung und biegt dort mit eurem neuen Wanderzeichen nach links unten in einen Fahrweg ab. Bald teilt sich der Weg. Ihr haltet euch mit dem Blauen Ring rechts und wandert erneut auf wundervollem Waldweg. Bald geht es am Waldrand entlang an eine Einmündung. Hier folgt ihr dem, im ersten Moment kaum erkennbaren, Blauen Punkt nach rechts und wandert erneut am Waldrand entlang. Knapp 100 Meter weiter lohnt es sich wieder, offenen Auges den Wald zu eurer Rechten genau zu beobachten. Dann entdeckt ihr bestimmt auch das weißliche Felsmassiv, das sich nur wenige Meter vom Wanderweg im Grün des Waldes verbirgt. Sofern die Brennnesselbüsche am Wegesrand es zulassen, könnt ihr eine kurze Erkundungstour in den Wald unternehmen.



Dann folgt ein weiteres, schönes Waldstück und dahinter eine traumhafte Blumenwiese, bevor ihr mit dem Blauen Punkt nach links in einen sichtbar benutzten Fahrweg mündet, der im weiteren Verlauf zum Schotterweg wird und euch unterhalb des Schlossbergs zurück an den Ortsrand von Pegnitz und zum Wanderparkplatz führt, wo ihr diese kurze Wanderung beendet.

 


Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt ...

 

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 

 

 


 

 

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Schöne, leichte Wanderung mit tollen Highlights…auch im
Herbst empfehlenswert

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Felsenwunderwelt zwischen Wiesent- und Aufsesstal für Kinderfüsse

Klingender Wasserfall – auch für ganz kleine Füße geeignet

Muggendorfer Höhlenwanderung