Zu Besuch auf Burg Thann

 


Eine richtig gut erhaltene Burgruine, ein künstlicher Wasserfall, ein geheimnisvoller Tunnel und schöne Wege laden zu einer entspannten Runde bei Burgthann im Schwarzachtal ein. Hier gibt es einiges zu entdecken.


Highlights

  1. Distellochdammstollen

  2. Tiefenbachabsturz

  3. Alter Kanal

  4. Burg Thann


Eckdaten

  • Länge: 9,1 km

  • Höhenmeter: 112 Hm

  • Dauer: Fit 2,5 Std. / Normal 3 Std. / Kids 3,5 Std.

  • Parkplatz: Parkplatz unterhalb der Burg Thann in Burgthann (fürs Navi: Parkplatz Burg, Bergstraße, 90559 Burgthann)

  • Sonne/Schatten: Ausgeglichenes Verhältnis zwischen schattigen Waldwegen und sonnigen Wegen entlang des Kanals und über Felder

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: Ab 6 Jahren


Die Karte:

 


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/zu-besuch-auf-burg-thann/234003680/

 

Kleiner Tipp:  

Am Ortseingang von Burgthann gibt es einen schönen und gepflegten Spielplatz. Wir machen hier immer wieder gerne Halt und lassen den Wandertag ausklingen.

 



Wegbeschreibung

 

Zum Tiefenbachabsturz

Vom Parkplatz folgt ihr der Bergstraße, die linker Hand ein Stück von einem plätschernden Bächlein begleitet wird, weiter hinauf Richtung Ortskern. An der nächsten Kreuzung stoßt ihr auf euer erstes Wanderzeichen. Das Rote Kreuz auf Weißem Grund ist das Zeichen des Eppeleinwegs. Ihr folgt diesem und der Bergstraße nach links. Nach etwa 350 Metern gabelt sich die Straße. Ihr haltet euch mit dem Roten Kreuz links und folgt diesem in den Kanalweg. Nach 800 Metern durch das Wohngebiet erreicht ihr den Waldrand und wandert mit dem Roten Kreuz nach links in den Wald. Wie schön es doch ist, den winterlichen Wald zu betreten. Die Zivilisationsgeräusche werden Meter für Meter von der Schneeschicht, die den Waldboden wie ein weißer Teppich bedeckt, aufgesogen, so dass ihr bald nur noch das wohlige Knarzen eurer Schuhe im Schnee hört. 

 


Wenn das Rote Kreuz 200 Meter weiter nach rechts abzweigt, haltet ihr euch ohne Wanderzeichen geradeaus und wandert ein Stück bergab. Unten im Distelloch, so heißt dieses kleine Tal, angekommen, gelangt ihr an eine Einmündung. Hier biegt ihr ohne Wegzeichen links ab und wandert am Fuß des sich rechts von euch erhebenden Distellochdamms entlang. Bis zu 9.000 Arbeiter waren Mitte des 19. Jahrhunderts gleichzeitig tätig, um dieses beeindruckende Bauwerk entstehen zu lassen, das dem Kanal als ebene Trasse dient. Links von euch hört ihr es bald plätschern. Hier lohnt sich ein Abstecher hinüber zu einem hübschen Ensemble mit einem kleinen Wasserfall, der sich seinen Weg zwischen dem Wurzelwerk der Bäume gebahnt hat. 

 


Dann kehrt ihr wieder zum Weg zurück und folgt diesem nach links. Schon nach wenigen Metern erreicht ihr die nächste Weggabelung. Hier geht ihr, weiterhin ohne Wanderzeichen und immer möglichst nah am Wasserlauf entlang, nach links. Rechts von euch erkennt ihr schon direkt nach dem Abbiegen den geheimnisvoll anmutenden Eingang des Distellochdammstollens, einem der Entwässerungsstollen, der die Durchfeuchtung des Damms verhindert. 

 

 

Abhängig vom Wetter und des Wasserstands könnt ihr euch ein Stück in den Stollen vorwagen, in dem es nach Regen oder während der Schneeschmelze dank des Wasserrauschens ganz schön laut werden kann. Doch gebt gut Acht. Der kurze Trampelpfad hinunter ins Bachbett kann ganz schön rutschig sein.

 


Zurück aus dem Bachbett und auf dem unmarkierten Weg folgt ihr dem Pfad direkt am Wasserlauf entlang weiter nach rechts. Er führt euch zielsicher zum Tiefenbachabsturz, einem künstlichen, doch dadurch nicht weniger schönen Wasserfall. Direkt an der Kante des Wasserfalls heißt es erneut Aufpassen. Denn hier gibt es keine Sicherung.

 


Links vom Wasserfall führt euch ein kaum erkennbarer Weg hinunter. Von dort bietet sich euch ein wundervoller Blick auf den Tiefenbachabsturz.

 


Entlang des Alten Kanals

Vom Tiefenbachabsturz kehrt ihr nach oben und vorbei am Distellochdammstollens zur letzten Weggabelung zurück und biegt nun, weiterhin ohne Wegzeichen, scharf links ab. Der Weg führt euch in den Wald und vorbei an einigen stattlichen Sandsteinfelsen. Nach gut 400 Metern biegt ihr bei der nächsten Gelegenheit nach rechts oben ab. Bald darauf an der nächsten Gabelung wieder rechts. Dann erreicht ihr den Ludwigkanal und den mit eurem neuen Wanderzeichen, der Nummer 2, markierten Schotterweg, in den ihr nach rechts einbiegt. Hier am Kanal entwickelt jede Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz. Im Winter faszinieren die weiße Eisdecke in Kombination mit den verhaltenen Farben der laubbefreiten Bäume. 

 


Die Nummer 2 führt euch immer am Kanal entlang, durch eine Unterführung und immer weiter am scheinbar ruhenden Wasser entlang. Doch so ruhig ist das Wasser gar nicht, wie die kleinen Wasserfälle an den Schleusen, die ihr passiert, eindrucksvoll beweisen.

 


In Burgthann wird der Ludwigkanal einfach nur „Der Alte Kanal“ genannt. Auf dem bequemen Schotterweg lässt es sich hervorragend entlang der alten Wasserstraße flanieren. Am schönsten ist es natürlich, wenn man den Weg nahezu für sich allein hat. Besonders an weniger sonnigen Tagen oder unter der Woche lassen sich hier der besondere Nostalgiezauber und die Ruhe genießen. Und im Biergarten „Schleuse 35“ bekommt ihr eine richtig leckere Brotzeit sowie warme Speisen. Geöffnet ist der Biergarten von 01.04. bis 30.09. ab 10:00 Uhr.


Zur Burg Thann

Kurz hinter der „Schleuse 35“ durchquert ihr eine weitere Unterführung und verlasst dahinter die Nummer 2. An einer Rastbank wechselt ihr auf euer neues Wanderzeichen, den Schwarzen Nordic Walker auf Grünem Grund. Dieser führt euch vorbei am Bahnhof von Burgthann, dann durch eine Unterführung nach rechts und direkt dahinter nach links zurück in den Wald. Die schönen Waldwege können bei nasser Witterung durchaus matschig werden. Wasserfestes Schuhwerk ist daher empfohlen. 

 

 

Am Wegesrand fällt euch sicher im Wegverlauf auch ein aus Ästen errichteter Stall mit einigen Ziertieren auf. Bestimmt lag es an der Witterung und der winterlichen Stimmung. Uns jedenfalls erinnerte das Ensemble irgendwie an „Friedhof der Kuscheltiere“ - wir haben auch nicht gegraben ;-)



Nach 1,3 km durch den schönen Wald gelangt ihr an eine Kreuzung. Hier biegt ihr mit dem grün hinterlegten Nordic Walker und der Nummer 3 Richtung Pattenhofen und Altenthann nach rechts ab. Bald verlasst ihr den Wald und gelangt mit dem Nordic Walker und der Nummer 3 an eine Skateanlage und nach links an die Straße. Ihr wechselt die Straßenseite und geht entlang der Straße nach rechts. Nach etwa 200 Metern zweigt ihr, jetzt nur noch der Nummer 3 folgend, nach links ab und wandert Richtung Wald. Die Nummer 3 trägt euch im Wald nach rechts hinab in eine Senke. Bei der nächsten Weggabelung verlasst ihr die Nummer 3 und wechselt auf die Nummer 7, die euch nach rechts und bald in einer Linkskurve nach oben führt. Nach 1 km erreicht ihr den Fuß des Burgbergs der Burg Thann. Statt der Nummer 7 nach links unten zu folgen, geht ihr ohne Wegzeichen geradeaus an dem vor euch liegenden Weiher vorbei und auf schmalem Pfad nach links hinauf und der Burg entgegen. Dieser Pfad mündet in den mit dem Roten Kreuz markierten Eppeleinsweg, dem ihr nach rechts weiter hinauf folgt. Mit dem Roten Kreuz wandert ihr auf dem Burgweg nach Burgthann hinein und erreicht schon bald die sich links von euch erhebende Burg Thann.

Der Ort Burgthann verdankt seinen Namen der stattlichen Burg Thann, die sich heute auf einem Bergsporn inmitten des Ortes erhebt. Erbaut wurde sie im 12. Jahrhundert von den Herren von Thann, die ihren Sitz ursprünglich im nahegelegenen Altenthann hatten. Ihre Teilnahme an den Kreuzzügen hatte ihr Vermögen gemehrt. Einen Teil dieses Vermögen investierten sie in den Bau der Burg Thann. Hoch oben sollte sie stehen. Gut geschützt und prachtvoll sollte sie sein. Das ist ihnen gelungen. Egal von welcher Seite man sich der Burganlage nähert, noch immer thront sie stolz und wehrhaft hoch über dem Schwarzachtal. Mit ihrem großen Innenhof, in dem einst sogar Turniere stattfanden, ihrer nahezu komplett erhaltenen Ringmauer und dem imposanten Bergfried, dem letzten Rückzugsort bei einer Burgbelagerung, bietet Burg Thann einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte und die Architektur des Mittelalters. Und es gibt auf Burg Thann noch mehr Historisches zu entdecken. Denn die Burg beherbergt das Heimatmuseum Burgthann. Im Moment (Januar 2022) ist es leider geschlossen. Näheres erfahrt ihr hier https://www.museum-burgthann.de/. Zudem verraten euch allerlei Infotafeln die Geheimnisse der Burg.

 


Wie viele andere Orte in Franken wird auch die Burg Thann mit dem berühmten Raubritter Eppelein von Gailingen in Verbindung gebracht. Als dieser im Jahr 1381 im nahegelegenen Postbauer mit seinen Gefolgsleuten im Wirtshaus zum Schwarzen Kreuz einen erfolgreichen Beutezug feierte, wurde eine, von den Nürnberger Kaufleuten auf die Raubritter angesetzte, Söldnertruppe auf das muntere Treiben aufmerksam. Sie warteten ab, bis sich die Feiernden wehrlos getrunken hatten. Dann fielen sie über die Ahnungslosen her, überwältigten und fesselten diese und brachten sie auf die Burg Thann, in deren Kerker die Erbarmungswürdigen die Nacht verbringen mussten. Tags darauf wurden Eppelein und seine Mannen nach Neumarkt gebracht, wo ihnen grausam der Prozess gemacht wurde.

 

 

Von der Burg Thann folgt ihr dem Roten Kreuz und der Burgstraße etwa 100 Meter und biegt dann über eine Treppe nach links unten ab. Diese Treppe führt euch zurück zum Parkplatz.

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 







Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Felsenwunderwelt zwischen Wiesent- und Aufsesstal für Kinderfüsse

Klingender Wasserfall – auch für ganz kleine Füße geeignet

Muggendorfer Höhlenwanderung