Von der Bärenschlucht durch die fantastische Felsenwelt des Püttlachtals

 

 

Wenn die vom Herbstwind entblätterten Bäume im Püttlachtal den Blick auf die gewaltigen Felswände an den Hängen freigeben, und das kräftige rot-braun des gefallenen Laubs zusammen mit dem dunkelgrün strahlenden Moosbewuchs dem Wald eine zauberhafte Atmosphäre verleiht, macht es besonders viel Spaß mit der ganzen Familie auf Entdeckungsreise zu gehen und die Magie der Pottensteiner Felsenwelt zu erkunden.


Highlights:

  1. Felsenweg im Püttlachtal

  2. Alpiner Steig bei Pottenstein

  3. Felsengarten hinter der Kreuzkapelle Pottenstein

  4. Aussichtspunkt Schlossfelsen


Eckdaten:

  • Länge: 5,6 km

  • Höhenmeter: 195 Hm

  • Dauer: Fit 1,75 Std. / Normal 2,25 Std. / Kids 3 Std.

  • Sonne/Schatten: Überwiegend schattige Waldwege

  • Start-/Endpunkt: (kostenloser) Parkplatz am Campingplatz Bärenschlucht / Pottenstein

  • Größe Parkplatz: 8-10 PKWs

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Taschenlampe: Nein

  • Buggy: Nein

  • Alter: ab 6 Jahren


Die Anfahrt:

Von Nürnberg kommend fahrt ihr auf der A3 Richtung München. Am Autobahnkreuz Nürnberg wechselt ihr von der A3 auf die A9 Richtung Berlin. Ihr verlasst die A9 bei der Ausfahrt Pegnitz und fahrt auf der B470 Richtung Pottenstein. Ihr durchquert Pottenstein und erreicht etwa 2 Minuten nachdem ihr Pottenstein verlassen habt rechter Hand die unübersehbaren und gewaltigen Hänge der Bärenschlucht. Hier biegt ihr rechts ab und sucht Euch einen Parkplatz.

 

Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/pottensteiner-felsengarten-und-schlossberg-kids/229931468/?share=%7Ezrabuilm%244ossppmt

 

Die Karte:

 



Die Wegbeschreibung


Auf dem Felsenweg im Püttlachtal

Vom Parkplatz am Campinplatz Bärenschlucht überquert ihr die B470 nach links und steigt auf geschottertem Weg zu einer einladenden Sitzgruppe hinauf. Von der Sitzgruppe aus bietet sich euch nach links schon ein wundervoller Blick auf eine, mitten in einer stattlichen Felswand klaffende, kleine Höhle. 

 


Rechts vor euch ragt ein prächtiger Fels mit sich Stück für Stück vorschiebendem Überhang aus dem Waldboden. Ein kleiner Entdecker-Tipp: Wenn ihr diesen Fels nach rechts umrundet, erreicht ihr ein schmales Höhlenportal. Nach zwei Metern auf dem bei Nässe ziemlich rutschigen Boden öffnet sich über euch ein beeindruckender Spalt in der Decke, zu dem ganz Mutige sogar noch ein wenig hinaufkraxeln können.

Von der B470 kommend wandert ihr an der Sitzgruppe vorbei und folgt eurem ersten Wanderzeichen des Tages, dem Frankenweg, nach links. Er trägt euch parallel zur B470 Richtung Pottenstein. Rechts von euch erheben sich gewaltige Felswände mit faszinierenden Formen und Strukturen. Unterstützt von dem sanft unter euren Füßen in alle Richtungen auseinander stiebenden, bunten Herbstlaub und dessen wohligem Rascheln gewinnt dieser Weg Meter für Meter an Faszination. Im Gebüsch klaffen immer wieder kleine Lücken, die euch auf den Pfaden der Kletterer hinauf und an den Fuß der gewaltigen Felswände führen. Einfach grandios, sich nach ein paar Metern Weg am Fuß eines solchen Kolosses wiederzufinden und seine staunenden Blicke am Fels entlang nach oben in den Himmel wandern zu lassen, wo schließlich die entlaubten Herbstbäume den Blick in den Himmel preisgeben. 




Immer weiter führt euch der Frankenweg. Dann ziehen sich die Felsen für eine kurze Weile ein wenig tiefer in den Wald zurück und schmiegen sich weiter hinten etwas enger an die Hänge des Püttlachtals. Doch nur, um bald darauf, und nun um einiges spritziger und quirliger, dem Wegesrand regelrecht entgegenzubranden. Nachdem ihr eine kurze Treppe nach oben gestiegen seid, öffnet sich rechts von euch ein beeindruckendes Felsental. Kleine, mittelgroße und große Felsbrocken schichten sich auf- und übereinander. Mit ihrem dichten Mooskleid bilden sie fantastisch leuchtende Bauwerke. Wer sich wegbefreit ein wenig nach oben in den Kessel wagt, wird nahe dem rechten Rand einen stattlichen und dräuenden Felsendurchgang entdecken. Doch keine Angst, nach der Durchquerung dieses Portals findet jeder mutige Abenteurer wieder seinen Weg hinunter auf den sicheren Frankenweg.


 

 

Und weiter geht es auf dem Pfad der nächsten Treppe entgegen. Von links schiebt sich ein faszinierender Überhangfelsen in euer Blickfeld, dem ihr, nachdem ihr die Treppe emporgestiegen seid, einen Besuch abstatten könnt. Bei typischem Herbstwetter ein perfekter natürlicher Regenschirm, unter dem die ganze Familie Platz für eine trockene Pause findet. Doch Vorsicht: der Pfad endet kurz hinter dem Überhang und es geht kerzengerade hinab ins Püttlachtal und der Straße entgegen.



Vom Überhang folgt ihr weiter den Treppen und der Beschilderung des Frankenwegs. Oben windet sich der Weg nach rechts um den Stein und präsentiert euch das nächste fantastische Felsenspektakel. Direkt am Fuß beeindruckender und sich dem Weg entgegen wölbender Felswände führt euch der Weg zuerst ein wenig nach unten, dann wieder hinauf und mündet schließlich in eine Forststraße, in die ihr mit dem Frankenweg nach links einbiegt.

 


Ihr durchquert eine Felsenklamm, die irgendwie wirkt, als hätte hier jemand mit modernen Mitteln der durchlassenden Form ein wenig nachgeholfen. Uns erinnerten die geraden Wände rechts und links irgendwie an die möglichen Resultate einer wilden, mit Sprengstoff garnierten, Verfolgungsjagd eines gewissen hungrigen Kojoten auf einen gewissen flinken Rennvogel.


Auf dem Alpinen Steig bei Pottenstein

Direkt hinter der Klamm zweigt ihr mit dem Frankenweg mit der Beschriftung „Alpiner Steig“ über eine Treppe nach rechts oben ab. Doch bevor es spannend wird, trägt euch die Treppe erst einmal auf ein Plateau und dann auf einem, mit durchaus rutschigen, Stufen versehenen Pfad wieder ein wenig hinunter, links von euch seht ihr die unter euch verlaufende Forststraße. Ihr folgt dem Frankenweg, der euch noch ein bisschen weiter nach oben führt. Links von euch erhebt sich bald ein Felsmassiv. Davor stapeln sich regelrechte Halden mit grün leuchtenden Felsbrocken, die von unsichtbaren Mächten aus dem Massiv gesprengt worden zu sein scheinen. Kurz darauf macht der Frankenweg eine Linkskurve und schlängelt sich dem Felsmassiv entgegen. Hier heißt es aufpassen: von hier aus folgt ihr dem Frankenweg nur für einen Abstecher hinüber zum Felsmassiv und dem sich dort hindurch windenden Alpinen Steig. Hintergrund ist, dass wir euch auf dieser Tour, die für die gesamte Familie geeignet sein soll, ein paar Höhenmeter ersparen möchten. Deshalb empfehlen wir an dieser Stelle nur einen Abstecher, der auf der Höhe bleibt, und dann die Rückkehr zu der soeben beschriebenen Kurve. Doch dieser Abstecher hat es in sich. Schon zu Beginn des Steigs durch das Massiv führt euch der Weg durch ein spannendes Felsentor. Dann nach links und durch das Massiv an den Fuß einer, mit einem Handlauf durchaus zurecht gesicherten Treppe. 

 


Kleiner Tipp: Direkt links neben der Treppe befindet sich im Fels eine Nische. In dieser klafft ein kleines Fenster, von dem aus ihr genau hinüber zur Burg Pottenstein blicken könnt.


Burg Pottenstein

Seit gut 1000 Jahren thront die Burg Pottenstein bereits auf dem zerklüfteten Felsen hoch über dem gleichnamigen Ort. Vor 800 Jahren verbrachte die Heilige Elisabeth von Thüringen, sie galt als Sinnbild der Nächstenliebe, einige Zeit auf der Burg Pottenstein. Ein halbes Jahr lebte und wirkte Elisabeth dort. Sie gab den Armen und Elenden Almosen, spendete Trost und half sogar bei der medizinischen Versorgung der Kranken und Sterbenden im Ort. Neben ihrer Mildtätigkeit wurde Elisabeth durch einige Wunder bekannt. Eines davon ist das Rosenwunder aus ihrer Zeit auf der Wartburg.

Das Rosenwunder

Zu Elisabeths Lebzeiten waren Gnade und Mildtätigkeit gegenüber Armen und Elenden unter den Adeligen nicht nur verpönt, sondern sogar verboten. Um derartige niedere Angelegenheiten kümmerte sich ausschließlich die Heilige Mutter Kirche. Elisabeth jedoch sah das anders. Regelmäßig ging sie von der Burg hinunter ins Dorf und verteilte dort Lebensmittel. Eines Tages, sie hatte einen Korb mit Broten gepackt und diese mit einem Tuch abgedeckt, versperrte ihr Ehemann Ludwig, der Burgherr, den Weg in den Ort. Er fragte sie barsch, was sie in dem Korb transportierte. Sie antwortete „Rosen, mein Herr.“ Ludwig, dem das Wirken seiner Frau sehr missfiel, bestand darauf einen Blick in den Korb zu werfen. Elisabeth lüftete das Tuch und zum Vorschein kamen tatsächlich herrlich duftende Rosen. Elisabeth war gerettet und konnte ihr mildtätiges Werk fortsetzen.


Im Felsengarten hinter der Kreuzkapelle Pottenstein

Vom Treppenabsatz kehrt ihr zurück zu der vorhin beschriebenen Kurve und folgt nun dem schmalen, unmarkierten Pfad, nach links. Er führt euch vorbei an einem regelrechten Felsengarten. Es dauert nicht lange, da habt ihr die Möglichkeit über eine Abzweigung hinüber zu gehen. Über eine kleine, nach unten abfallende Mauer, gelangt ihr in einen Felsenhof, an dessen linker Seite sich das vielleicht beeindruckendste Felsentor dieser Wanderung präsentiert. Wie eine Durchgangshöhle, die vor Urzeiten von Riesen mit deren natürlichen Bausteinen geformt wurde, trotzt sie, wer weiß schon, wie lange dem Sturm der Zeit. Rechts von euch erkennt ihr übrigens die Rückwand der Kreuzkapelle.

 



Hinter dem Felsentor offenbart euch der wild überwucherte Felsengarten jede Menge faszinierende Ansichten. Ein guter Ort für eine Rast. Und während die Erwachsenen brotzeiten, kann der Nachwuchs zwischen den Felsen auf Entdeckungsreise gehen.


Zum Aussichtspunkt Schlossfelsen

Vom Felsengarten kehrt ihr zurück zum Pfad und folgt diesem nach links, bis er in den Wanderweg mündet. Diesem folgt ihr nun nach rechts. Euer neues Wanderzeichen ist der Blaue Längsstrich auf Weißem Grund. Er führt euch zielsicher über die Ebene und auf schön geschwungenen Waldwegen Richtung Hühnerloh. Schließlich heißt es im Wald noch einen ordentlichen Aufstieg zu meistern, bevor ihr über eine natürliche Felsentreppe ganz nach oben und zuletzt bis kurz von Hühnerloh gelangt. Hier öffnet sich der Wald und ihr erreicht eine Lichtung. Rechts von euch erblickt ihr eine Nadelbaumzucht. Hier biegt ihr, für den ersten Moment ohne erkennbares Wanderzeichen, nach rechts ab. Schon wenige Meter weiter könnt ihr an einem Baum rechts von euch euer letztes Wanderzeichen für diese Tour entdecken, der Blaue Ring auf Weißem Grund. Es geht an einer Bank vorbei und gegenüber der Baumzucht mit dem Blauen Ring nach rechts auf einen wundervollen Waldweg. Dieser Weg hat eine ganz besondere Wirkung. Egal zu welcher Jahreszeit, der sanft nach unten führende Pfad trägt den empfänglichen Wanderer so gelassen und entspannt durch den Wald, dass das vormals zielgerichtete Voranschreiten binnen weniger Momente zum verträumten Schlendern wird. Doch ein wenig Restaufmerksamkeit solltet ihr euch bewahren. Etwa 200 Meter nachdem ihr bei der Baumzucht nach rechts in den Wald abgebogen seid, erkennt ihr an einem Baum links am Wegesrand euer Wanderzeichen, den Blauen Ring. Hier zweigt vom Weg ein unmarkierter Pfad nach links unten ab. Dieser Pfad führt euch auf gut 100 Metern, zuletzt über einen, nur wenige Meter kurzen Steig, der euch entlang des Schlossfelsens zu einem vorgelagerten Aussichtspunkt trägt. Von hier aus bietet sich euch, kurz vor Ende der Tour, ein grandioser Blick hinunter in Püttlachtal und weit darüber hinaus.

 


Wie der Schlossfelsen zu seinem Namen kam, ist uns zwar nicht bekannt. Doch es entbehrt nicht eines gewissen Reizes sich vorzustellen, dass genau an dieser Stelle dereinst ein stattliches Schloss hoch über der munter durch das Tal mäandernden Püttlach thronte.


Der Rückweg

Vom Schlossfelsen kehrt ihr zum Wanderweg zurück und folgt dem Blauen Ring nach links. Immer weiter geht es bergab. Ein über dem Weg liegender Baum muss umgangen werden. Dahinter mehren sich die Stellen, an denen ganz offensichtlich Wildschweine den Wald umgepflügt haben. Regelrecht verwüstet haben sie den Waldboden. Dann biegt ihr, dem Blauen Ring weiter nach unten folgend, nach rechts in einen Schotterweg ein, den ihr schon bald mit eurem Wanderzeichen nach links unten verlasst. Kurz vor dem Ende der Tour erwartet euch nun noch eine großartige Überraschung. Kurz vor Erreichen des Talgrunds schieben sich vor euch von rechts und links gewaltige Felswände dem Weg entgegen und bilden eine beeindruckende Schlucht, an deren Hängen sich mehrere faszinierende Höhlenportale öffnen. Keines davon scheint sich wirklich tief in den Fels zu winden. Und doch verleihen diese Höhlenportale und die vielen Zinnen und Türme, die sich auf und zwischen den Wänden empor schrauben, dieser Schlucht eine Atmosphäre, die irgendwie an die Szenerie bekannter Fantasyfilme erinnert. 

 

 

Am Ende der Schlucht erreicht ihr schließlich die Sitzgruppe gegenüber der Bärenschlucht, an der eure kurze Wanderung begann. Von hier sind es nur noch ein paar Meter zurück zum Parkplatz.


So eine schöne und spannende Tour. Es gibt gefühlt an jeder Ecke etwas zu erforschen und zu entdecken. Die Wege im Tal sind megaschön und die Anstiege auch für Wanderzwerge gut zu meistern. Und das Wichtigste: eine höhere Felsendichte werdet ihr auf einer derart kurzen Tour selten finden.


Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!


Die 3 Pavels

 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Felsenwunderwelt zwischen Wiesent- und Aufsesstal für Kinderfüsse

Klingender Wasserfall – auch für ganz kleine Füße geeignet

Muggendorfer Höhlenwanderung