Schöngrundsee, Teufelshöhle und Zwergenwald zwischen Pottenstein und Weidenloh
Auf spannenden Felsenpfaden und im weiteren Verlauf stillen Waldwegen erkundet ihr die geheimnisvolle und verzaubert wirkende Landschaft zwischen Pottenstein und Weidenloh. Neben der weit über Franken hinaus bekannten Teufelshöhle gilt es bei dieser Wanderung besonders im weiteren Verlauf die Augen offen zu halten für die kleinen und ganz kleinen Wunder der Natur.
Highlights:
Erlebnismeile Pottenstein
Schöngrundsee
Felsensteig
Teufelshöhle
Zwergenwald
Eckdaten:
- Länge: 9,3 km
- Höhenmeter: 122 Hm
- Dauer: Fit 2,25 Std. / Normal 3 Std. / Kids 3,5 Std.
- Start-/Endpunkt: Wanderparkplatz Weihersbachtal bei Pottenstein (4,-€)
- Sonne/Schatten: Überwiegen schattige Waldwege
- Festes Schuhwerk: Ja
- Buggy: Nein
- Alter: Ab 6 Jahren
Die Karte:
Der Link zum Nachwandern:
Die Wegbeschreibung
Zum Schöngrundsee
Vom Wanderparkplatz geht ihr, die Burg Pottenstein im Rücken, mit dem Frankenweg ins Weihersbachtal Richtung Schöngrundsee und Teufelshöhle. Links von euch erheben sich die gewaltigen und ehrfurchtgebietenden Felswände des Weihersbachtals. Dass es direkt an deren Fuß gar nicht mal so ungefährlich ist, erkennt ihr daran, dass unweit der darunter entlang führenden Straße massive Zäune zum Schutz vor drohendem Steinschlag aufgestellt wurden.
Bald grüßen euch am Wegesrand die ersten kleineren, mit dichtem Moos bewachsenen Felsen. Im weiteren Verlauf eurer Wanderung werdet ihr noch mit ihren großen Brüdern auf Tuchfühlung gehen. Unser Hüpfer wollte natürlich so schnell wie nur irgendwie möglich in den Kraxelmodus schalten und versuchte sich bereits am ersten verlockenden Stein, den er am Wegesrand erspähte ;-)
Herrlich bequem gleitet ihr mit dem, sich am Lauf des Weihersbach orientierenden, Frankenweg durch das Tal. Bald erblickt ihr links von euch einen kleinen, romantischen Steg, unter dem sich der Weihersbach glucksend und gurgelnd seinen Weg in den Talgrund gegraben hat. Kurz darauf führt euch der Frankenweg vorbei an der Erlebnismeile Pottenstein, über der sich der beeindruckende Skywalk in schwindelerregender Höhe wie eine unvollendete Hängebrücke ins Tal schiebt.
Unter dem breiten Holzsteg der Sommerrodelbahn Pottenstein hindurch erreicht ihr kurz darauf den Schöngrundsee. Idyllisch am Fuß der stattlichen Felsen des Weiherbachtals gelegen, vermittelt er besonders im Winter, wenn sich Zahl der Besucher aufgrund der frostigen Temperaturen in Grenzen hält, eine nahezu beruhigende Atmosphäre. Der Frankenweg führt euch auf schmalem, stellenweise mit hölzernem Geländer gesicherten Pfad rechts oberhalb des Sees entlang.
Immer wieder bieten sich euch vom Weg wundervolle Ansichten. Der Schöngrundsee ist übrigens keineswegs ein natürliches Gewässer. Er wurde 1943 als Stausee angelegt und entwickelte sich erst in den 1970er Jahren zum beliebten Naherholungsgebiet. Wenn ihr zwischen den entlaubten, vom feuchten Moosbewuchs grün leuchtenden Ästen die stille Wasseroberfläche des Sees lange genug betrachtet, mag es auch euch so vorkommen, als ob die immerwährende Energie des blau schimmernden Wassers euch ruhig und gelassen fließend mit tiefer Zufriedenheit erfüllt.
Zur Teufelshöhle
Noch
während ihr unbekümmert und gedankenverloren am Schöngrundseeufer
entlang schlendert, werdet ihr unter Umständen der sich neugierig
dem Wegesrand annähernden Felsen gewahr, die sich Stück für Stück
dem Weg entgegen trauen. Bald
steigt ihr mit dem Frankenweg ein kleines Stück nach rechts,
zwischen moosgrünen, den Wegesrand säumenden Felsen, den grauen
Steinhängen des Weihersbachtals entgegen. Jeden, der sich darauf einlässt auch einmal den vertrauten
Wanderweg zu verlassen und sich nach rechts oben den teils
gewaltigen, grauen Riesen zu nähern, erwartet ein spannendes Kraxelabenteuer.
Enge Felsdurchlässe, wurzelbewährte Pfade und grandiose Überhänge
– hier bekommt ihr einiges geboten. Ein wundervoller Ort, an dem es
hinter jedem Stein neue Eindrücke zu entdecken gibt. Zum Beispiel einen Riesen, der aus einem Überhang seine behütenden Blicke auf euch wirft.
Dann verlasst ihr den Wald und die Felsen für ein kurzes Stück, passiert ein Wasserhäuschen und diesem gegenüber inmitten des Bachs eine kleine Felseninsel, die voller Zuneigung und Vertrauen von den Wurzeln zweier kleiner, darauf wachsender Bäume umschlungen wird.
Dahinter folgt ihr der Beschilderung Richtung Kirchenbirkig und Teufelshöhle auf einer Treppe am Fuß eines Felskolosses nach oben. Dort angekommen lohnt ein kurzer Abstecher hinunter zur hölzernen Teufelshöhlenbrücke. Danach kehrt ihr wieder zu dem soeben eingeschlagenen Weg zurück. Denn auf dem parallel dazu führenden Hangweg gelangt ihr an die Tore des Kassenbereiches der Teufelshöhle, die, wenn die Höhle nicht für den Besucherverkehr geöffnet ist, ebenfalls verschlossen bleiben. Schon ein kurzes Stück später erreicht ihr das Areal der weit über die Grenzen der Fränkischen Schweiz hinaus bekannten Teufelshöhle. Sie gilt als die größte Höhle der Fränkischen Schweiz und als eine der schönsten Schauhöhlen Deutschlands. Die vielen Tropfsteine und Sintergebilde mit klangvollen Namen wie „Riese Goliath“ und „Barbarossabart“, die in den verschiedenen, teils riesigen Höhlenhallen bestaunt werden können, verleihen der Teufelshöhle eine erhabene Atmosphäre. Neben der Großen Teufelshöhle mit ihrem gewaltigen Portal, das den Bewohnern des Tals einst als des Teufels Portal und direkter Zugang zur Hölle galt, verdient jedoch auch das Kleine Teufelsloch, das ihr auf eurem Weg passiert, Beachtung. Denn darin befindet sich, geschützt hinter einer massiven Tür, das erste Höhlenlabor Deutschlands. Hier werden in natürlicher Umgebung Untersuchungen zu Höhlenklima, Tropfwasserzyklen sowie weitere Untersuchungen durchgeführt.
Euer Weg führt euch vorbei am Kleinen Teufelsloch und zu einem Aussichtspunkt mit Bank und interessanten Infotafeln. Von hier aus folgt ihr weiter dem Weg, der euch nach wenigen Metern in die faszinierende Welt des Massivs über der Teufelshöhle führt. Es empfangen euch enge Durchlässe und Felsschluchten, deren sich rechts und links von euch hoch in den Himmel erhebenden Wände schützend ihre mächtigen Schatten auf euch werfen.
Am Ende passiert ihr den sich rechts vom Weg befindenden Ausgang der Teufelshöhle, dessen beeindruckender Anblick auf jeden Fall einen kurzen Abstecher lohnt – wenn ihr dieser grandiosen Höhle nicht sowieso bereits einen Besuch abgestattet hattet ;-)
In den Zwergenwald
Ihr geht noch ein Stück weiter nach oben und erreicht eine Einmündung mit einem Wanderzeichenbaum, an dem ihr mit eurem neuen Wanderzeichen, dem Zeichen der Pottensteiner Erlebnismeile, nach rechts Richtung Weidenloh abbiegt. Es führt euch bald nach links in ein grünendes Tal und an dessen Rand entlang. Ihr folgt weiter der Pottensteiner Erlebnismeile, überquert den Golfplatz Pottenstein-Weidenloh und lauft am Restaurant Barbarossa vorbei und erreicht über die Landstraße den Luftkurort Weidenloh. Vielleicht habt ihr ja Glück und werdet kurz hinter dem Ortseingang auch von netten Ziegen begrüßt.
Und an einer der euch abgewandten Wände findet ihr, wenn ihr euch immer wieder mal umdreht, sicher auch das wundervolle Wandbild, das zeitgemäßer kaum sein könnte.
Ihr durchquert Weidenloh und biegt am Ortsende mit eurem neuen Wanderzeichen, dem Schwarzen Ring, auf gepflastertem Weg nach links Richtung Schöne Aussicht ab. Auch wenn ihr diesen Aussichtspunkt auf der heutigen Wanderung nicht erleben werdet, bieten sich euch von der Ebene nach links schon bald schöne Aus- und Ansichten.
Das Wütende Heer
Hier oben auf der Ebene nahe Kirchenbirkig soll in den sogenannten Rauhnächten, das sind die 12 Nächte zwischen dem Ersten Weihnachtstag und Heilig-Drei-König, das wütende Heer sein Unwesen treiben. Diese wilde Horde, die vor allem aus den Geistern verstümmelter Toter besteht, wird von Wodan, dem höchsten der nordischen Götter, angeführt. In den Rauhnächten steht das Geisterreich offen und die Verstorbenen bekommen Ausgang. In Form des Wütenden Heeres jagen die Dämonen dann, die Hochebenen mit Wind, Sturm, Geheul und Getöse peitschend, übers Land und verbreiten Furcht und Schrecken. Wer dem Wütenden Heer begegnet und sich nicht rechtzeitig zu Boden wirft, den erwarten Monate voller Schmerzen. Wer von einem Dämon des Wütenden Heeres berührt wird, den peinigen an der getroffenen Stelle schlimmste Schmerzen. Erst wenn er im Jahr darauf an derselben Stelle erneut die Begegnung mit den Dämonen sucht und sich dann schnell genug zu Boden wirft, werden die Schmerzen verschwinden. Ihr seht also, es empfiehlt sich hin und wieder ein wenig demütig zu sein ;-)
Ihr folgt dem Schwarzen Ring für gut 1 km. Dann verlasst ihr den breiten Wanderweg mit eurem nächsten Wanderzeichen, dem Grünen Punkt, auf deutlich schmalerem Weg Richtung Trägweis nach rechts. Der Grüne Punkt trägt euch sanft durch den Wald und aufs freie Feld, auf dem einige Strommasten stehen. Hier am Waldrand findet ihr eine Sitzgruppe, die perfekt geeignet ist für eine gemütliche Pause. Nach eurer Stärkung geht ihr hinüber zum nächsten Strommast kurz vor einem Wanderzeichenbaum inmitten der Freifläche und biegt nach rechts ab. Wenn ihr bis zum Wanderzeichenbaum geht, erkennt ihr, dass ihr nun auf das Wanderzeichen Blaues Kreuz wechselt, das euch Richtung Deinzerkreuz und Pottenstein führt. Tatsächlich handelt es sich beim Blauen Kreuz um das Wanderzeichen, das euch bis Pottenstein begleiten wird. Doch zuerst einmal trägt es euch bis zu einer Weggabelung an einer Bank am Waldrand. Hier biegt ihr, ohne erkennbares Wanderzeichen, nach links ab. Kurz darauf versichert euch das Blaue Kreuz am Wegesrand wieder, dass ihr auf dem richtigen Weg seid. Rechts von euch am Hang schälen sich aus dem rot-braunen Laub bald kleine und große, graue Steinzwerge, deren Köpfe und Schultern mit dichtem Moos dekoriert sind. Manch einer dieser kleinen Gesellen blickt euch aus freundlichen, steinernen Augen neugierig an. Ihr braucht nur ein bisschen Fantasie, um in den vielen Felsen, die den Hang schmücken, die Gesichter von Naturgeistern zu erkennen. Schaut euch die Felsen in aller Ruhe an und genießt die Stille, die diesem Ort innewohnt. So manches Felsgesicht scheint erst einmal hier, dann wiederum dort aufzutauchen. Ganz so, als folge es gespannt eurem Weg und wolle euch für ein kurzes Stück begleiten. Doch wie im echten Leben gibt es natürlich auch hier den einen oder anderen misstrauischen Gesellen, der euch dann zum Beispiel aus einer Baumhöhle kritisch entgegenblickt. Das ändert nichts daran, dass ihr euch bei der Durchquerung dieses Waldes sicher auch in einem geheimnisvollen und wohltuenden Märchenwald wähnen werdet, der seine eigene, ganz spezielle Magie entfaltet. Wir haben für dieses kurze Stück mehr als 20 Minuten gebraucht. Als wäre an diesem Ort die Zeit relativ und nur der einzelne Augenblick wichtig.
Der Rückweg
Ihr folgt weiter dem Blauen Kreuz Richtung Deinzerkreuz und Pottenstein. Es führt euch zum Deinzerkreuz, einer kleinen schwarzen Marter. Dann für ein kurzes Stück aus dem Wald und bald, Richtung Pottenstein, wieder in ein anderes Waldstück, das nun, mit seinem nahezu den kompletten Waldboden bedeckenden Moosteppich eine ganz andere Art bezaubernder Magie verströmt. Das Blaue Kreuz führt euch aus dem Zauberwald hinaus aufs freie Feld. Dann erneut in ein kleines Waldstück und schließlich erneut vorbei am Golfplatz zur Straße, der ihr nach links folgt. Ihr überquert eine Kreuzung und durchwandert das Gewerbegebiet am Langen Berg. Immer weiter führt euch das Blaue Kreuz und schließlich nach rechts hinunter und zurück nach Pottenstein, wo ihr mit der Nürnberger Straße nach rechts zurück zum Wanderparkplatz gelangt.
Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diese (ent-)spannende und zauberhafte Tour zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
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