Von Unterzaunsbach über den Schneiderstein zum Wildpark Hundshaupten
Oft erwarten einen auf einer Wanderung die wahren Highlights dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Uns erging es heute so auf einer durchaus fordernden Wanderung an den Hängen des Trubachtals. Doch lest und erfahrt selbst, was uns auf dieser Tour begeisterte.
Highlights:
Aussichtspunkt Schneiderstein
Der märchenhafte Garten von Sue's Ton-Träume in Hardt
Wildpark Hundshaupten
Eckdaten:
Länge: 8,3 km (mit Besuch Wildpark Hundshaupten etwa 12 km)
Höhenmeter: 387 Hm (mit Wildpark Hundshaupten etwa 550 Hm)
Dauer: Fit 2,5 Std. / Normal 3 Std. / Kinder 4-5 Std. (+ Besuch Wildpark Hundshaupten)
Sonne/Schatten: größtenteils schattige Waldwege
Start-/Endpunkt: Parkplatz in der Ortsmitte von Unterzaunsbach (kostenlos) an der Bushaltestelle 222/235
Festes Schuhwerk: Ja
Buggy: Nein
Alter: ab 8 Jahren
Der Link zum Nachwandern:
Die Karte:
Die Wegbeschreibung
Zum Schneiderstein
Gegenüber dem kostenlosen Parkplatz in der Ortsmitte von Unterzaunsbach wandert ihr mit dem Gelben Ring, der vom Blauen Punkt flankiert wird, hinauf und bald nach rechts auf gepflastertem Weg aus dem Ort Unterzaunsbach hinaus und einen ganz schön steilen Hang hinauf. So erreicht ihr schon nach den ersten hundert Metern Betriebstemperatur. Bei uns reichte es, um bei 16° die Jacken auszuziehen und im Kofferraum – äh, im Rucksack – zu verstauen. Immer weiter führt euch der Gelbe Ring hinauf und dann auf einem wunderschönen Waldweg hinunter in eine Senke, an deren Fuß euch eine Quelle und ein idyllischer Forellenweiher mit Bank erwarten.
Dahinter führt euch der Gelbe Ring in Kehren den steilen Hang hinauf. In der Routenplanung halten wir uns an die Wegführung des Gelben Rings. Allerdings gibt es an einer der Kehren, von deren Ecke sich euch ein fast freier Blick auf die graue Felswand des Schneidersteins und hinunter ins Trubachtal bietet, die Möglichkeit auf schmalem Pfad direkt oberhalb der Felskante nach oben zu steigen. Das ist natürlich nicht ungefährlich und auch nur bei guter Trittsicherheit empfohlen. Doch dafür macht es auch höllisch Spaß.
Beide Wegvarianten führen euch hinauf zu den Aussichtspunkten des Schneidersteins, von denen sich euch ein wunderbarer Ausblick bietet.
Der Märchengarten von „Sue's Ton-Träume“
Vom Schneiderstein wandert ihr mit dem Gelben Ring weiter Richtung Hardt. Am Ortsrand erwartet euch eine zauberhafte Überraschung. Beim Erreichen des Waldrands empfangen euch lauter kleine und große Dekorationen und Kunstwerke am Wegesrand. Beschriebene Holztafeln, dekorierte Baumstümpfe, kunstvolle Vogelhäuser, ein kleiner Pavillon. Einfach entzückend, wie schön der Wald gestaltet worden ist.
Wenn ihr aus dem Grün des Waldes heraustretet, offenbaren sich euch noch mehr Kunstwerke und schön dekorierte Alltagsgegenstände. Bemalte Fensterrahmen mitsamt Fensterläden, die einen Gartenzaun ersetzen. Ein Fass mit Tür und Fenstern, in dem für den durstigen Wanderer kühle Getränke gelagert werden. An dem Fass weist ein Schild mit der Aufschrift „Töpferei“ zum nahe gelegenen Wohnhaus. Auf dem Weg dorthin gibt es noch mehr zu entdecken.
Von allen Seiten grüßen euch Dekoartikel aus den verschiedensten Materialien. Schließlich gelangten wir an die Tür und konnten es uns natürlich nicht verkneifen zu klingeln, um in Erfahrung zu bringen, was es mit dem herrlichen Garten und der geheimnisvollen Töpferei auf sich hat. Die Hausbesitzerin und, das stellte sich schnell heraus, Töpferin Susanne Peter öffnete uns und führte uns auf unsere Anfrage in ihre kleine Töpferwerkstatt hinter dem Haus. Und was für wundervoll putzige Tonfiguren dort zum Kauf angeboten werden, einfach hübsch.
Und wer ganz nett fragt, darf bestimmt auch in dem hinter dem Haus, malerisch auf einem Felsensporn gelegenen Pavillon, der übrigens vom Trubachtal aus gut zu sehen ist und schon mehrmals unsere begeisterten Blicke auf sich gezogen hat, eine kleine Pause machen. Von dort könnt ihr auf der anderen Talseite das weiß strahlende Schloss Hundshaupten erkennen. Zu Sue's Stammkunden gehören schon einige Wanderer aus der Umgebung. Hier findet ihr eine wahre Oase der Ruhe und Beschaulichkeit. Und solange sich jeder Besucher an die allgemein üblichen Anstandsregeln hält und der eine oder andere Wanderer einen der tollen Dekoartikel käuflich erwirbt, wird dieser schöne Ort sicher auch weiterhin so einladend bleiben.
Zum Wildpark Hundshaupten
Vom Anwesen der Familie Peter wandert ihr mit eurem neuen Wanderzeichen, dem Roten Ring, nach rechts nach Hardt hinein. An der Weggabelung in der Ortsmitte haltet ihr euch mit dem Roten Ring Richtung Schweinthal geradeaus und verlasst die geteerte Straße kurz darauf an einer unscheinbaren Abzweigung mit dem Roten Ring nach rechts unten. Vorbei an einem Privatgrundstück wandert ihr bald vorbei an einem Ziegengatter hinunter zum Waldrand. Hier biegt ihr, nach rechts unten in den Wald und bei der nächsten Gelegenheit scharf nach links unten ab. Nach etwa 300 Metern verlasst ihr den Wald und gelangt, vorbei an einem Wildgehege, in den Ort Schweinthal.
Ihr wandert nach rechts hinunter bis zur Landstraße, überquert diese und lauft auf geteerter Straße bis zu einer Weggabelung. Hier haltet ihr euch auf dem Schotterweg links und folgt schon nach etwa 100 Metern dem rechts oben von euch erkennbaren Wegzeichen des IFS-Wegs (Weißes und Rotes Dreieck) über die Wiese den Hang hinauf. Wundert euch nicht: hier gibt es keinen echten Weg, sondern nur die Spuren eurer Vorgänger im hohen Gras. Oben gelangt ihr an den Waldrand und steigt nun, immer dem IFS-Weg und dem Roten Ring folgend, hinauf bis zur oberen Talkante. Dieser Aufstieg hat es in sich. Zum Glück erwarten euch weiter oben einige beeindruckende Felsen, deren staunendes Betrachten kurze Verschnaufpausen rechtfertigen.
Oben angekommen, biegt ihr mit dem Roten Ring nach rechts ab. Wenn dieser bald nach rechts unten abbiegt, folgt ihr dem leicht nach links weisenden Grünen Schrägstrich weiter an der Talkante entlang. Nach einer Weile biegt ihr mit dem Grünen Schrägstrich nach links ab und gelangt zum Wildpark Hundshaupten. Alle wichtigen Infos zum Besuch, auch zu den aktuell geltenden Regeln, findet ihr gerne hier:
https://www.wildpark-hundshaupten.de/
Uns haben an diesem liebevoll gestalteten Wildpark besonders das munter entlang des Weges gurgelnde Bächlein und die zutraulichen Hirschkühe begeistert.
Davon abgesehen wartet die gepflegte Parkanlage mit einigen faszinierenden Felsformationen auf. Es wird also allerhand geboten im Wildpark Hundshaupten. Für einen Besuch empfiehlt es sich ausreichend Zeit mitzubringen. Auch weil die Anstiege stellenweise ziemlich knackig sind und für Kinderfüße durchaus eine Herausforderung darstellen.
Der Rückweg
Vom Ausgang des Wildparks Hundshaupten kommend biegt ihr an der Straße nach links oben ab und folgt dieser, bis ihr nach etwa 300 Metern mit der Beschilderung des Begräbniswalds Hundshaupten nach rechts in den Wald einbiegt. Durch dieses stille Waldstück trägt euch der Weg erst noch ein Stück hinauf und dann hinunter und zurück nach Unterzaunsbach. Da wir auf diesem Wegstück kaum Wanderzeichen entdecken konnten, empfehlen wir euch hier mit der Wanderapp und der Karte zu arbeiten. Merkt euch einfach immer, es geht bergab. Dann kommt ihr sicher nach Unterzaunsbach. Am Cafe Holweg biegt ihr rechts ab und erreicht kurz darauf euren Wanderparkplatz.
Anders als der Großteil unserer Touren bietet diese Wanderung kaum spektakuläre Highlights. Dafür begeistern die ruhigen Waldwege und bringen einem den Grundgedanken des Wanderns wieder etwas näher: in der Natur Ruhe und Entspannung finden und dabei stellenweise körperlich ein wenig gefordert werden. Das wirklich Besondere an diesem Weg ist und bleibt für uns der märchenhafte Garten von „Sue's Ton-Träume“. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und die Schmunzelsteine ;-)
Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diese stille Tour zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …
Viele Späße beim Entdecken!
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