Naturnaher Urlaub mit Kindern im sagenumwobenen Odenwald

 



Kaum ein deutscher Boden hat so ein reiches und wild wachsendes Rankenwerk der Sagen hervorbringen dürfen wie dieser. Und sie sind nicht vertrocknet in den Herbarien gelehrter Sammler, sie leben heute noch in den Wäldern, in den Dörfern, im Efeubehang der Ruinen.“ (Werner Bergengruen)


Wanderungen im Odenwald

  1. Wanderung zur märchenhaften Burgruine Eberbach und in den wildromantischen Holdergrund
  2. Zur sagenhaften Burg Rodenstein
  3. Das Lautertaler Felsenmeer


Weitere Ausflugstipps im Odenwald

  1. Burg Zwingenberg und die Wolfsschlucht
  2. Die Margarethenschlucht
  3. Die Vierburgenstadt Neckarsteinach und die Bergfeste Dilsberg
  4. Der Wildpark Schwarzach
  5. Die Eberstadter Tropfsteinhöhle


Seinen Namen verdankt der Odenwald vermutlich den vielen Sagen, die sich um seine dichten Wälder, seine wildromantischen Schluchten und seine faszinierenden Burgruinen ranken. Früher wurden diesen Sagen auch „Oden“ genannt. Und so wurde aus dem „Wald der Sagen“ der „Odenwald“. Im Dreiländereck zwischen Unterfranken, Südhessen und Baden-Württemberg gelegen, vereint dieses Mittelgebirge verschiedene Landschaftsformen. Man spricht vom Sandstein-Odenwald und vom Kristallinen Odenwald. Besiedelt wurde der Odenwald vor etwa 5.000 Jahren in der Bronzezeit. Die ansässigen Kelten wurden scheinbar von den aus dem Norden herein drängenden Germanen vertrieben. Diese waren jedoch nicht an einer dauerhaften Besiedelung interessiert. Deshalb stießen die römischen Invasoren um die Zeitenwende in einen ziemlich dünn besiedelten Odenwald vor, in dem sie kaum auf Widerstand stießen. So konnten sie sich fast ungehindert im Odenwald breit machen und diesen dem Römischen Reich einverleiben. Davon zeugen heute zum Beispiel noch die Römische Villa Haselburg und der Römische Steinbruch im Lautertaler Felsenmeer. Als in der Mitte des dritten Jahrhunderts die Alemannen von Norden ins Römische Reich eindrangen, verschwand der Odenwald für etwa 300 Jahre im Nebel der Geschichte. Dann kamen von Westen die Franken, um zu bleiben. Sie teilten den Odenwald in Gaue ein. Mit der Christianisierung entstanden im Odenwald Klöster, denen die Aufgabe zufiel, das Gebiet weiter zu erschließen. Und doch, oder gerade deshalb, wurde aus dem Odenwald eine der sagenreichsten Gegenden Deutschlands. Dichte Wälder an steilen Hängen, abgelegene Täler, bizarre Felsformationen, alte Klöster, sagenumwobene Burgruinen und Schlösser verleihen dem Odenwald eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre, welche die Fantasie der Bewohner durch die Jahrhunderte beflügelte. Neben all den regionalen Sagen soll sich im Odenwald sogar ein tragischer Moment des Nibelungenlieds abgespielt haben. An einer Quelle im Odenwald soll Hagen von Tronje den tapferen Drachentöter Siegfried ermordet haben, als dieser, erschöpft von der Jagd, das frische, aus dem Fels sprudelnde Wasser trank. Zwar ist man sich noch nicht ganz einig, welche Quelle nun die richtige ist, immerhin gibt es 8 Orte, die in Frage kommen. Doch dem Sagenfreund sind derartige Kleinigkeiten egal. Er freut sich lieber an den vielen faszinierenden Orten des Odenwalds, in dem nahezu jeder Stein seine eigene Geschichte zu haben scheint. Wir haben einige dieser fantastischen Orte besucht und erwandert.


Wanderungen im Odenwald


1.

Wanderung zur märchenhaften Burgruine Eberbach und in den wildromantischen Holdergrund




Direkt oberhalb der malerischen Stadt Eberbach am Neckar liegt, verborgen im dichten Wald, die Ruine der einst stolzen Burg Eberbach. Die Burganlage besteht aus drei einzelnen Burgen, die innerhalb eines Zeitraums von gut 150 Jahren ab dem 12ten Jahrhundert erbaut wurden. Hier oben soll eine geheimnisvolle weiße Frau umgehen.


Highlights:

  1. Burgruine Eberbach

  2. Holdergrund


Eckdaten:

  • Länge: 7,4 km
  • Höhenmeter: 294 Hm
  • Dauer: Fit 2 Std. / Normal 2,5 Std, / Kids 3,5 Std.
  • Sonne/Schatten: Nahezu ausschließlich schattige Waldwege
  • Parkplatz: Kleiner unmarkierter Parkplatz an der Alten Dielbacher Straße kurz hinter dem Ortsrand von Eberbach (Platz für 3 PKW's)
  • Festes Schuhwerk: Ja
  • Buggy: Nein
  • Alter: ab 6 Jahren


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/odenwald/die-maerchenhafte-burgruine-eberbach-und-der-wildromantische-holdergrund/218955193/


Das weiße Burgfräulein von Eberbach

Eine weiße Frau mit einem Schlüsselbund am Gürtel soll auf der Burgruine Eberbach umgehen. Der Sage nach ist es der Geist der letzten Nachfahrin der Burgherren von Eberbach. Seit Jahrhunderten schon geht sie zwischen den alten Burgmauern und im Wald rund um die Burgruine um. Es scheint sich bei ihr um einen durchaus anständigen Geist zu handeln. Besonders wohlgesonnen soll sie einst einem jungen Jäger aus Eberbach gewesen sein, der im Wald unterhalb der Burg bei der Jagd versehentlich von einem Schuss verletzt wurde. Als er so da lag und vor Schmerzen nicht mehr aufzustehen vermochte, erschien das weiße Burgfräulein, versorgte seine Wunde und richtete ihn auf, so dass er aus eigener Kraft hinunter nach Eberbach steigen konnte. Dort kümmerte sich seine Familie um ihn und pflegte ihn gesund. Als er vollständig genesen war, kehrte er noch viele Male zur Burgruine Eberbach zurück, um sich bei der wundersamen weißen Frau zu bedanken. Doch bis an sein Lebensende bekam er sie nicht nicht mehr zu Gesicht. Eine ganz andere Art der Begegnung mit dem weißen Burgfräulein soll ein Handwerker erlebt haben, als er eines nachts inmitten der Burgruine nach einem verborgenen Schatz gegraben haben soll. Ein unheimlich leuchtend weißer Nebel soll wie aus dem Nichts in der Dunkelheit auf ihn zugeflogen sein.Vor lauter Angst ließ er seine Schaufel fallen und stolperte, so schnell er konnte, den Hang hinunter und zurück nach Eberbach. Auch der eine oder andere Lausbub hat schon unangenehme Bekanntschaft mit dem weißen Burgfräulein gemacht. Denn den lieben und braven Kindern gegenüber tritt der Geist freundlich und hilfsbereit in Erscheinung. Die frechen und unartigen Kinder jedoch, die sogar noch bei Einbruch der Dunkelheit zwischen den Mauern der Burgruine spielen, erschreckt das weiße Burgfräulein so sehr, dass sie flugs hinunter in den Ort zu ihren besorgten Eltern flüchten.


Die Wegbeschreibung

Zuerst folgt ihr vom Parkplatz der Alten Dielbacher Straße ein Stück nach unten Richtung Eberbach. Nach etwa 550 Metern biegt ihr mit dem Katzenbacher Pfad scharf rechts in den Holdergrund ein. Diesem folgt ihr mit dem Katzenbacher Pfad bald nach rechts oben und bei der nächsten Gelegenheit, nur noch dem Holdergrund folgend,scharf nach links oben. Die Straße führt euch hinauf und aus dem Ort hinaus über die Landstraße zum kleinen Parkplatz der Burgruine Eberbach. Von hier aus folgt ihr einfach der Beschilderung auf bald märchenhaftem Pfad hinauf zur wundervoll von Farn und Efeu umrankten Burgruine Eberbach. Rechnet für euren Besuch der Burganlage ruhig etwas mehr Zeit ein. Immerhin handelt es sich hier oben um drei Burgen, die in einer Anlage zusammengefasst wurden. Es gibt also richtig viel zu entdecken. Von der Burgruine Eberbach folgt ihr dem Wanderzeichen Nummer 3 auf bequemem Weg immer weiter nach oben durch den schönen Wald. Nach etwa 2 km zweigt ihr mit der 3 rechts in einen ziemlich verwachsenen Pfad ein und dahinter, weiterhin mit der 3, nach rechts unten. Nun folgt ein langes und bequemes Stück hinab Richtung Tal. Nach etwa 1,5 km gelangt ihr an eine Kreuzung. Hier verlasst ihr die 3 und biegt scharf nach rechts unten in die 51, den Katzenbacher Pfad, ein. Hier erwarten euch einige schöne Laubengänge. Ihr überquert wieder die Landstraße und steigt mit der 51 weiter hinunter ins Tal. Dort angekommen, folgt ihr der 51 scharf nach links. Es geht leicht bergan, dann erreicht ihr ein Rückstau-Becken. Nun könnt ihr entweder noch ein Stück weiter zum Wildgehege wandern, von dem ihr dann wieder zum Rückstau-Becken zurückkehrt. Oder ihr biegt am Rückstau-Becken gleich mit eurem neuen Wanderzeichen, dem V, scharf nach rechts unten ab und gelangt in das wildromantische Holderbachtal. Munter springt der Holderbach hier über die moosbegrünten Sandsteine und bahnt sich seinen Weg durch den Holdergrund nach unten. Am Ende des Weges steigt ihr hinter einer Brücke ein Stück hinauf und folgt dem Pfad bis zur Straße, der ihr nach rechts zurück zum Parkplatz folgt.



2.

Zur sagenhaften Burg Rodenstein




Highlights:

  1. Eichbrünnchen

  2. Burgruine Rodenstein

  3. Der Fallende Bach

  4. Wildweibchenstein


Eckdaten:

  • Länge: 6,9 km
  • Höhenmeter: 170 Hm
  • Dauer: Fit 2 Std. / Normal 2,5 Std. / Kids 3-4 Std.
  • Sonne/Schatten: Nahezu ausschließlich schattige Waldwege
  • Parkplatz: Wanderparkplatz Burg Rodenstein (kostenlos, Platz für ca. 25 PKW's)
  • Festes Schuhwerk: Ja
  • Buggy: Nein
  • Alter: ab 6 Jahren


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/odenwald/zur-sagenhaften-burg-rodenstein/216856193/


Der Rodensteiner

Im Walde verborgen liegt die Burgruine Rodenstein – und aus den Wipfeln der Bäume und aus ihrem Wurzelwerk raunt und flüstert es.“ So schreibt Werner Bergengruen in seinem „Buch Rodenstein“. Einer der Herren von Rodenstein war für seine Kampfeslust berüchtigt. Keine Gelegenheit zum Kampf ließ er verstreichen. Kündigte sich ein Feldzug oder eine Schlacht an, war er mit seinem Gefolge der Erste am Kampfplatz. Eine Unzahl an Feinden hatte er bereits erschlagen. Auf jedem Schlachtfeld war sein gold-rotes Wappen gefürchtet. Kaum ein anderer Ritter kämpfte so erbarmungslos wie er. Als seine hochschwangere Frau ihn kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes inständig darum bat bei ihr zur bleiben, bestieg er, kriegslüstern wie er war, trotzdem sein Schlachtross, um in die Schlacht zu ziehen. Es kam, wie es kommen musste: voller Verzweiflung stellte sich ihm seine Frau in den Weg. Wütend ritt der Rodensteiner sie einfach um. Noch im Sterben verfluchte sie ihn dazu, nach seinem Tod bei drohendem Kriegsausbruch aus seinem Grab steigen und an der Spitze des Wilden Heeres zwischen Rodenstein und Schnellerts durch die Lüfte reiten zu müssen, um die Menschen vor dem nahenden Unheil zu warnen. „Er braust durch Wälder. Tannen prasseln vor ihm wie dürres Reisig. Sturm bläht ihm den schwarzen Mantel, dass er aufflattert und alle Sterne verhüllt.“


Eine weiterer sagenhafter Ort auf dieser Wanderung ist der Wildweibchenstein. Auch um diesen rankt sich eine alte Geschichte.

Der Wildweibchenstein



Zwischen diesen Granitfelsen sollen einst, versteckt in einer Höhle, zwei wilde Frauen gelebt haben. Auch sie finden Erwähnung bei Werner Bergengruen. Wenn er einmal nicht auf Kriegszug war, jagte der Rodensteiner in den heimischen Wäldern. Und leider nicht nur Wild, sondern auch die beiden Einsiedlerinnen, wann immer er sie im dichten Grün des Waldes erspähte. Erwischt hat er sie scheinbar nie. Zu gut verborgen war ihr Versteck. Dafür, dass der Rodensteiner ihrer nicht habhaft werden konnte, spricht auch, dass ein anderer Jäger sich in eines der Wildweibchen verliebte und mit ihr sogar ein Kind zeugte. Nachdem er die beiden erst einmal zurückgelassen hatte, kehrte er Jahre später zurück und nahm sie mit sich.


Die Wegbeschreibung

Vom Wanderparkplatz gibt es zwei Möglichkeiten eurem Wanderzeichen Nummer 6 zu folgen. Ihr wählt bei dieser Wanderung den Weg links von der Wandertafel am Parkplatz, zwischen Waldrand und Feld. Die Nummer 6 bleibt für die gesamte Tour euer Wanderzeichen. Schon bald geht es sanft bergan. An der nächsten Weggabelung haltet ihr euch mit der Nummer 6 links und wandert hinunter in eine Senke. Rechts passiert ihr bald das Eichbrünnchen, dessen reinem Quellwasser heilende Kräfte zugeschrieben werden. Vom Eichbrünnchen sind es mit der Nummer 6 nur noch ein paar Meter bergan zur märchenhaften Ruine der Burg Rodenstein. Ihr durchquert die Burgruine und steigt auf der anderen Seite mit der Nummer 6 den Hang hinauf. Bald erreicht ihr den fallenden Bach, der über massive Granitfelsen nach unten rinnt. Hinter dem fallenden Bach geht es sanft immer weiter hinauf zum Wanderparkplatz Freiheit. Den Namen trägt der Parkplatz durchaus zu recht, denn hier bietet sich euch eine hervorragende Fernsicht. Hier beginnt euer Rückweg. Dafür biegt ihr mit eurem Wanderzeichen, der Nummer 6 scharf nach rechts ab. Schon nach gut 300 Metern seht ihr rechts am Wegesrand die Granitformation des Wildweibchensteins. Von dort geht es mit der Nummer 6 bald bergab und schließlich, nach einer scharfen Rechtskurve, zurück zum Parkplatz.



3.

Das Lautertaler Felsenmeer




Schier endlos schieben sich gewaltige Granitblöcke den Hang des Felsbergs hinunter und dem Tal entgegen. Gleich den zu Stein erstarrten Wogen eines Sturm gepeitschten Meeres schieben sie sich unter- und übereinander. Und wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr zwischen den Wellen sogar das eine oder andere Seeungeheuer, das seinen gewaltigen Kopf emporstreckt. Schon die alten Römer nutzten das Lautertaler Felsenmeer als Steinbruch. Der beste Beweis dafür ist eine unfertige römische Säule, die ihr inmitten der anderen Felsen findet. Vermutlich wurde sie dort „vergessen“, weil ihre innere Struktur einen sicheren Abtransport in einem Stück verhinderte.


Highlights

  1. Das Lautertaler Felsenmeer

  2. Felsen „Riesensäule“

  3. Felsen „Sarg“

  4. Felsen „Schiff“


Eckdaten:

  • Länge: 4,6 km
  • Höhenmeter: 330 Hm
  • Dauer: Fit 2 Std. / Normal 2,5 Std. / Kids 3-4 Std.
  • Sonne/Schatten: Nahezu ausschließlich schattige Waldwege
  • Parkplatz: kostenpflichtiger Wanderparkplatz Lautertaler Felsenmeer (Felsenmeer Informationszentrum, Felsenmeer 3, 64680 Lautertal)
  • Festes Schuhwerk: Ja
  • Buggy: Nein
  • Alter: ab 6 Jahren


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bergstrasse/das-lautertaler-felsenmeer/216860141/


Die Riesen am Felsberg

In alten Zeiten, als der Odenwald noch von Riesen bewohnt wurde, lebten zwei von ihnen nahe Lautertal. Einer von ihnen auf dem Hohenstein, der andere auf dem gegenüberliegenden Felsberg. Zu der Zeit lagen auf dem Hohenstein viel mehr Felsen herum als auf dem Felsberg. Doch das sollte sich bald ändern. Denn eines Tages gerieten die beiden Riesen in Streit und warfen sich, über das Tal hinweg, wüste Beschimpfungen entgegen. Es dauerte nicht lange und einer der Riesen hob einen der herumliegenden Felsen auf und warf ihn nach dem Widersacher. Das ließ der andere natürlich nicht unbeantwortet und erwiderte den Wurf. So schleuderten sie sich einen Stein nach dem anderen entgegen. Als dem Riesen vom Felsberg langsam die Blöcke ausgingen, der Hohensteiner Riese jedoch unentwegt einen Felsen nach dem anderen warf, dauerte es nicht lange, bis der Riese vom Felsberg bald unter einem regelrechten Felsenmeer begraben wurde. Noch heute soll man, wenn man den Felsberg besteigt und dabei über die gewaltigen Granitblöcke klettert, tief unter sich das Stöhnen des dort liegenden Riesen vernehmen könne.


Die Wegbeschreibung

Vom Parkplatz aus seht ihr schon das beeindruckende Felsenmeer. Ihr folgt einfach dem Weg hinauf zum Beginn der gewaltigen Felsformation. Nun lasst ihr euch entweder vom Weg, der am Felsenmeer entlang führt, nach oben tragen. Oder ihr nutzt die Gelegenheit und lasst euch auf die spannende Kraxelei ein, die einfach richtig Spaß macht. Auch wenn man dabei schnell und ordentlich ins Schwitzen kommt. Das Schöne ist, dass der Weg das Felsenmeer mehrmals quert und ihr so auf dem Weg nach oben die eine oder andere Kraxelei auch mal auslassen könnt. Im unteren Teil tummeln sich noch jede Menge Besucher. Je weiter ihr nach oben gelangt, desto lichter wird es. Es dauert eine ganze Weile, bis ihr oben den Kiosk erreicht, dem gegenüber die römische Riesensäule liegt. Von hier aus folgt ihr dem Roten N des Nibelungenwegs nach rechts. Zuerst geht es noch ein wenig den Felsberg hinauf, dann biegt ihr am Pavillon „Grieshammer Ruhe“ mit dem Grünen N des Zubringers zum Nibelungensteig nach rechts ab. Bald geht es auf breitem Schotterweg bergab. Dann folgt ihr der Beschilderung zum Felsmonument „Sarg“ nach links und von dort weiter links und mit der Nummer 5 in einen schmalen Pfad. Weiter unten mündet der Pfad in einen breiten Schotterweg, in den ihr nach rechts unten einbiegt. Weiter unten gabelt sich der Weg Nummer 5. Ihr folgt dem rechten Weg nach oben. An der nächsten Bank zweigt ihr mit der Beschilderung zum Felsmonument „Schiff“ scharf nach links unten ab. Über steinerne Treppen gelangt ihr zum „Schiff“ und weiter hinab. Weiter unten biegt ihr nach links ab und gelangt wieder zum Weg Nummer 5, flankiert vom Grünen N und folgt diesem nach rechts. Schließlich erreicht ihr eine Kreuzung mit Wanderzeichenbaum. Vor euch gabelt sich der Weg in zweimal Nummer 4. Ihr wählt die linke Nummer 4 und wandert auf dem Unteren Felsenmeerweg. Auf diesem Wegstück findet ihr einige Bänke am Wegesrand, die zu einer kurzen Rast einladen. Schließlich zweigt von der Nummer 4 das Rote N nach links unten ab. Dieser Pfad führt Euch über jede Menge Treppen zurück zum Felsenmeer und zum Parkplatz.



Weitere Ausflugsziele



1. Burg Zwingenberg und die Wolfsschlucht




Am rechten Ufer des Neckar findet ihr die beeindruckende, noch heute bewohnte Burg Zwingenberg. Majestätisch thront sie oberhalb des gleichnamigen, einstigen Fischerdorfs. Sie ist schon die zweite Burg, die auf diesem Fels erbaut wurde. Die vorherige Wehranlage diente Raubrittern als Unterschlupf und wurde, nachdem die Gesetzesbrecher vertrieben worden waren, Mitte des 14ten Jahrhunderts geschleift. Die heutige Burganlage wurde zu Beginn des 15ten Jahrhunderts fertiggestellt.


Mehr zur Burg Zwingenberg findet ihr gerne hier:

https://www.schloss-zwingenberg.de/start.php




Hinter der Burg Zwingenberg befindet sich der Eingang zur romantischen Wolfsschlucht. Deren fantastische Atmosphäre inspirierte angeblich schon den Komponisten Carl Maria von Weber zu seiner, auf August Apels „Gespensterbuch“ basierenden, Oper „Der Freischütz“. In Apels Version erlernt der junge Amtsrat Wilhelm den Jägerberuf, um sein geliebtes Käthchen, die Tochter des Försters, heiraten zu können. Unmittelbar vor der Hochzeit soll er den Meisterschuss abfeuern, um seine Treffsicherheit unter Beweis zu stellen und sich des Jägerberufs würdig zu erweisen. Doch seine Schießkünste lassen von Tag zu Tag nach. Aus Verzweiflung geht er einen Bund mit dem Teufelsdiener Samiel ein und gießt um Mitternacht an einem unheimlichen Ort im Wald (die Wolfsschlucht) Freikugeln, die ihr Ziel nie verfehlen. Nur die letzten drei Kugeln will Samiel selbst lenken. Im Lauf der folgenden Tage braucht Wilhelm alle guten Kugeln auf. Für den Probeschuss bleiben nur die Dämonenkugeln. Eine dieser Kugeln trifft beim Meisterschuss das geliebte Käthchen, das tödlich getroffen zu Boden sinkt. Über den Verlust und die Schuld am Tod der Geliebten wird der arme Wilhelm wahnsinnig.

Wo parken?

Direkt an der Zwingenberger Ortseinfahrt, von wo aus sich euch ein hervorragender Blick auf die Burg Zwingenberg bietet, findet ihr links einen kostenlosen Wanderparkplatz. Dort steht eine Wandertafel mit zwei Tourenvorschlägen: eine große Tour mit 10,5 km und eine kleine Tour mit 2,5 km. Für beide Varianten gilt es einige Höhenmeter zu bewältigen. Doch dank der vielen tollen Ansichten und der abenteuerlichen Dschungelatmosphäre stört auch kleine Wanderzwerge der Aufstieg kaum. Vom Parkplatz sind es nur ein paar Meter an der Straße ortseinwärts und dann, mit der Beschilderung zur Wolfsschlucht nach links oben. Schon befindet ihr euch unterhalb der Burg Zwingenberg und auf dem Weg hinauf in die Wolfsschlucht.



2. Die Margarethenschlucht




Nur 5km flussaufwärts von der Wolfsschlucht erwartet euch die fantastische 300 Meter lange Margarethenschlucht mit ihren gewaltigen Sandsteinformationen und ihren acht einmalig schönen Wasserfallstufen, von denen das Wasser bis zu 10 Meter hinabfällt. Doch Vorsicht, der Felsensteig durch die Schlucht trägt seine Bezeichnung „Alpiner Steig“ durchaus zurecht. Es erwarten euch steile, steinige Pfade, die größtenteils gut gesichert sind. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, wird auf jeden Fall mit wundervollen Ansichten belohnt.

Wo parken?

Zwischen den Orten Neckargerach und Reichenbuch findet ihr weit oben am Hang, direkt an der Verbindungsstraße, einen Wanderparkplatz. Von dort sind es auf geteerter Straße noch etwa 500 Meter zum Einstieg in die Margarethenschlucht.



3. Die Vierburgenstadt Neckarsteinach und die Bergfeste Dilsberg


Ruine der Hinterburg


Ganze vier Burgen finden sich an den Hängen über der Stadt Neckarsteinach hoch über dem gleichnamigen Fluss. Es gibt die Vorderburg, die in die Stadtmauer integriert wurde, die Mittelburg und die Hinterburg. Sie wurden von Neckarsteinach aus hintereinander, auch zeitlich gesehen, erbaut. Als letztes schmückt die romantische Burg Schadeck den Hang. Ihr gegenüber auf der anderen Seite des Neckar liegt die mittelalterliche Bergfeste Dilsberg, ein befestigter Ort mit kompletter Stadtmauer und einer darin gelegenen Burgruine, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.


Schwalbennest

Zwischen den beidseitig des Neckars direkt gegenüberliegenden Burgen Schadeck, die auch „Schwalbennest“ genannt wird, und Burg Dilsberg soll einst ein unsäglicher Raubritterbund bestanden haben. So spielten die beiden Burgbesatzungen einander die Informationen zu, wenn sich unten im Neckartal oder auf dem Neckar selbst Kaufleute näherten. Auf dem Landweg lauerte man dann den Unglücklichen auf jeweils seiner Seite des Neckars auf und brachte sie schnell und ohne Rücksicht auf Verluste um ihr Hab und Gut. Kaufleute, die auf dem Neckar reisten, wurden mithilfe einer schweren Kette, die von einer Seite des Neckars zur anderen gespannt wurde, aufgehalten und um ihre Waren erleichtert. Sogar einen geheimen Gang soll es zwischen den beiden Burgen gegeben haben. Das scheint dann doch etwas übertrieben. Wahr hingegen ist, dass es auf Burg Dilsberg einen fast 80 Meter langen Geheimgang gibt. Dieser führt aus dem Schacht des tief in den Fels reichenden Burgbrunnens durch den Burgberg bis zu einem, seinerzeit gut verborgenen, Ausgang mitten im Wald. Sogar der amerikanische Schriftsteller Mark Twain, dem wir unter anderem „Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ verdanken, berichtete nach seiner Europareise 1878 von diesem verborgenen Geheimgang. Wie spannend und abenteuerlich ist doch die Vorstellung, dass dieser verborgene Gang als Fluchttunnel bei Belagerungen gedient haben soll. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass dieser Gang zur Sauerstoffversorgung der Brunnenhandwerker benötigt wurde, da diesen im tiefen Brunnenschacht sonst die Luft ausgegangen wäre. Und scheinbar wussten sich die Dilsberger neben dem Fluchttunnel auch noch auf andere Art und Weise vor Feinden zu schützen. So sollen sie einst Bienenkörbe auf die Belagerer ihrer Burg geschleudert und die Feinde so in die Flucht geschlagen haben. Ihrer vorteilhaften Lage und unter Umständen auch dem Einfallsreichtum der Dilsberger ist es zu verdanken, dass die Bergfeste nie eingenommen wurde. Die Burg wurde nur zur Ruine, weil sie Anfang des 19ten Jahrhunderts als Steinbruch freigegeben wurde.


Burgruine Dilsberg

Eine weitere, jedoch tragische Geschichte aus Dilsberg ist ...

Die Rose von Dilsberg

Einst hielten zwei Ritter, der eine aus Hirschhorn, der andere aus Neckarsteinach um die Hand des Dilsberger Burgfräuleins Rosamunde, die auch „Rose“ genannt wurde, an. Diese liebte jedoch nur den Ritter aus Hirschhorn und wies den Neckarsteinacher ab. Doch dieser konnte sich nicht damit abfinden, lauerte dem Bräutigam auf dessen Weg zur Hochzeit auf und tötete ihn hinterrücks. Als „Rose“ von dem Mord erfuhr, stürzte sie sich vor lauter Trauer von der Mauer der Burg Dilsberg. An der Stelle, an der man ihre Leiche fand, blüht seitdem ein weißer Rosenstrauch.

Wo parken?

Neckarsteinach

Am östlichen Ortseingang von Neckarsteinach findet ihr den kostenlosen „Vier-Burgen-Parkplatz“, der gut und gerne 20-25 PKW's Platz bietet. Von hier aus führt ein Fußweg direkt hinauf zur Hinterburg und von dieser nach links in den Wald zur Burg Schadeck. Von dieser gelangt ihr zurück über die Hinterburg zur privaten Mittelburg. Das Gelände der Vorderburg kann leider gar nicht betreten werden. Deshalb könnt ihr hinter der Mittelburg nach rechts unten und erneut nach rechts hinunter zum Parkplatz abbiegen.

Dilsberg

Nicht einmal 15 Autominuten von Neckarsteinach entfernt gelangt ihr in Dilsberg, der Weg ist gut ausgeschildert, zur Bergfeste Dilsberg. An der Straße hinauf gibt es schon jede Menge Parkplätze. Und dann noch einen Parkplatz direkt links am Fuß der Bergfeste. Dieser fasst gut und gerne 20 PKW's. Von hier sind es nur ein paar Meter in die Altstadt und hinauf zur Burg. Diese könnt ihr gegen geringes Entgelt besichtigen.



4. Der Wildpark Schwarzach




Neben 50 verschiedenen Tierarten, sogar Zebras und Kängurus sind dabei, bietet der Wildpark Schwarzach mit seinem spannenden Afrika-Abenteuer-Spielplatz der ganzen Familie jede Menge schöne Ansichten und Eindrücke. Die Gehege sind modern und gepflegt. Man hat den Eindruck, dass es den Tieren hier so angenehm wie möglich gemacht wird. Direkt daneben findet ihr den wunderbaren und riesigen Integrativ-Spielplatz „Alla Hopp“ mit Riesenrutsche, Wasserkanone und jeder Menge bewegungsorientierter Spielgeräte.


5.

Die Eberstadter Tropfsteinhöhle

Leider darf man in der Höhle nicht fotografieren. Doch wir versprechen euch: ein Besuch lohnt sich schon allein aufgrund des gewaltigen Tropfsteins mit dem verheißungsvollen Namen „Hochzeitstorte“. Einer der schönsten Tropfsteine, den wir je bewundern durften. Das Besondere an der Eberstadter Tropfsteinhöhle ist, dass sie, dank ihrer späten Entdeckung im Jahr 1971, bis heute nur mit Strom beleuchtet wurde. Das bedeutet, sie wurde nie mit rußenden Fackeln erhellt und die Tropfsteine behielten ihren weißlichen Glanz. Das verleiht der Eberstadter Tropfsteinhöhle einen faszinierenden Zauber, der jeden Besucher begeistert.

 

Gewohnt haben wir in der sehr schön eingerichteten Ferienwohnung "Ferien am Holderbach". Wir haben uns dort superwohl gefühlt. Bei Interesse findet ihr hier mehr Infos: https://www.ferien-am-holderbach.de/

 

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diese wundervolle Gegend zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt ...

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels 

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