Abenteuerliche Steige, Arndthöhle und malerische Burg bei Kipfenberg

 


 

Weit öffnet sich der gewaltige Schlund der Arndthöhle im Wald nahe Kipfenberg und führt euch auf einer langen Treppe tief hinab in die Dunkelheit. Selten hat uns ein Höhlenportal derart begeistert. Und der Gang hinunter in die Höhlenhalle ist ein richtig schönes und, dank der ebenen Stufen, bequemes Abenteuer. Auf dieser Ganztages-Familienwanderung führt euch ein meist schmaler und an riskanten Stellen gesicherter Hangpfad mehrere Kilometer auf dem Schlossersteig, dem Mühlenweg und dem Husarensteig vorbei an massiven Felswänden und spannenden Steilhängen. Zuletzt gelangt ihr auf geschottertem Weg zur Arndthöhle. Auf dem zugegebenermaßen deutlich weniger reizvollen Rückweg geht es etwa 1 km am Rand einer wenig befahrenen Straße im Birktal entlang. Dann gelangt ihr erneut auf einen stellenweise urwaldartigen Hangweg. Ihr geht danach einige hundert Meter neben einer Straße bergan, das letzte Stück auf bequemem und ruhigem Schotterweg. Schließlich erreicht ihr den hoch oben auf einer gewaltigen Felswand gelegenen „Brandplatz“. Wenn man hier oben steht, versteht man, warum sich der stellenweise unspektakuläre Weg von der Arndthöhle hierher definitiv gelohnt hat. Von hier oben aus bietet sich euch ein wundervoller Blick nach Kipfenberg und hinüber zur gleichnamigen Burg, die das Römer- und Bajuwarenmuseum beherbergt. Diesem könnt ihr bei eurem Abstieg auf schönen und wurzelbewährten Pfaden hinunter nach Kipfenberg noch einen Besuch abstatten.



Highlights:


  1. Felsenweg Schlossersteig mit Waggerlloch und Aussichtspunkt „Kanzel“

  2. Optional – die Ruine der Burg Michelsberg

  3. Die spannenden Hangwege des Mühlenwegs und des Husarensteigs

  4. Die Arndthöhle

  5. Optional – Sörgelhütte mit Aussichtspunkt

  6. Aussichtspunkt „Stifterbank“

  7. Der Brandplatz

  8. Burg Kipfenberg



Eckdaten (ohne Burgruine Michelsberg und Sörgelhütte)


  • Länge: 14 km

  • Höhenmeter: 283 Hm

  • Dauer: Fit 4 Std. / Normal 4,5 Std. / Kids 5,5 Std.

  • Sonne/Schatten: Größtenteils schattige Waldwege

  • Parkplatz: kostenloser Wanderparkplatz Waldlehrpfad am Ostaufstieg des Michelsberges (Bachgasse, Kipfenberg) mit Platz für etwa 40 PKW’s

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Taschenlampe: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: ab 8 Jahren

 

 

Die Karte:

 


 

 

Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/altmuehltal/abenteuerliche-steige-arndthoehle-und-malerische-burg-bei-kipfenberg/221269123/



Die Wegbeschreibung



Auf dem Schlossersteig zur Kanzel

Direkt vom Wanderparkplatz führt euch, markiert mit dem Wanderzeichen der Schlaufe Nr. 16 des Altmühltalpanoramawegs, eine Treppe auf den sich in Kehren den Hang des Michelsberger Ostaufstiegs hinaufwindenden Schlossersteig. Das geht ja schon mal vielversprechend los: einige besonders schmale Stellen, an denen der Hang steil abfällt, sind mit Geländern gesichert. Mehrfach wandert ihr entlang beeindruckender Felswände. Ein wirklich schönes und spannendes Wegstück, das euch hier erwartet. Bald öffnet sich rechts über euch das Portal des Waggerllochs, das über einen Trampelpfad erreicht werden kann. Diverse Funde belegen, dass diese kleine Höhle von der Bronzezeit bis ins Mittelalter als Unterschlupf genutzt wurde. Viel spannender als diese wissenschaftlichen Funde jedoch ist die alte Sage, nach der vom Waggerlloch ein unterirdischer Gang durch den Fels bis zur einige Kilometer entfernten Burg Arnsberg geführt haben soll. Nur wenige Meter hinter der Höhle bietet sich euch vom Aussichtspunkt „Kanzel“ ein toller Blick hinab in Birkental. 

 

 

Auf der gegenüberliegenden Talseite erheben sich die gewaltigen Felswände des „Brandplatzes“, die ihr zum Ende der Tour auch noch erklimmen werdet.




Optionaler Abstecher zum Plateau des Michelsberges

Etwa 50 Meter weiter gelangt ihr an eine Weggabelung. Der linke Weg ist euer Wanderweg und führt euch mit der Schlaufe Nr. 16 auf den Mühlenweg.

Nach rechts oben könnt ihr jetzt über den Ostaufstieg noch das Plateau des Michelsberges erklimmen und erkunden. Der Weg führt euch, gesichert mit jeder Menge Geländer, hinauf aufs Plateau.



Dort findet ihr, wenn ihr dem Weg nach rechts folgt, die Ruine der St. Michaelskapelle, welcher der Berg seinen Namen verdankt. Von der Kante der 120 Meter steil nach unten fallenden Felswand präsentiert sich euch ein traumhafter Blick ins Altmühltal, auf den Ort Kipfenberg und auf die stolze Burg Kipfenberg. 

 


Ihr könnt auf dem Plateau des Michelsberges eine kleine Runde nach links drehen und gelangt dann, die Runde erneut nach links abschließend und über die Ruine der Burg Michelsberg, wieder auf den Schlossersteig und hinunter zur Weggabelung. Dieser folgt ihr, von oben kommend, mit der Schlaufe Nr. 16 nach rechts auf den Mühlweg.


Auf dem Mühlweg

Was für ein schöner Hangweg der Mühlenweg doch ist. Durch den Wald schlängelt er sich elegant vorbei an kleinen und großen Felsen. Mag sein, dass es auch daran lag, dass, während wir auf dem Mühlenweg unterwegs waren, die Wolkendecke über uns aufriss und der Wald stellenweise von gleißenden, den Dunst durchbrechenden Sonnenstrahlen erleuchtet wurde. Auf jeden Fall genossen wir jeden Meter dieses bezaubernden Weges.

 


Auf dem Husarensteig zur Arndthöhle

Ihr folgt einfach immer der Nr. 16. Sie führt euch nach 1,5 km über eine Kreuzung und einen weiteren Kilometer später, über einen Schotterweg leicht nach links auf den Husarensteig. Hier wird der Weg bald noch ein wenig spannender und wildromantischer. Vorbei an der kleinen Grotte wandert ihr am Fuß teils beeindruckender Felsen auf schmalem Pfad und engen Stegen den Hang entlang. Dieser Steig hat unser Herz binnen weniger Meter erobert. 

 



Ihr folgt weiterhin immer der Nr. 16, die euch wieder über Kreuzungen führt und schließlich, an einer Weggabelung nach rechts in einen Schotterweg mündet. Dieser führt euch, weiterhin mit der Nr. 16, kurz darauf nach links einen Hang hinauf und wieder hinunter. Dann an einer Weggabelung, zu der ihr übrigens nach dem Besuch der Arndthöhle zurückkehren werdet, nach rechts und bald aus dem Wald nach rechts auf eine Freifläche. Folgt der Nr. 16, bis sie euch nach rechts oben wieder in den Wald trägt. Schon bald erreicht ihr linker Hand die Beschilderung zur nur wenige Meter entfernten Arndthöhle.



Faszinierend, wie sich das Portal, einem gewaltigen Schlund gleich, zu euren Füssen auftut. Ganze 30 Meter tief ragt die Arndthöhle in den Fels hinein. Über eine mit Geländer gesicherte Treppe könnt ihr bis zum unteren Hallenraum in die Dunkelheit hinabsteigen. Dort unten benötigt ihr gute Taschenlampen, denn es ist stockfinster. Leider finden sich in der Arndthöhle nur winzige Stalaktiten, die vereinzelt im Lampenlicht schimmern. Doch das riesige, kirchenartige Gewölbe der Höhle entschädigt dafür mehr als genug.



Die Arndthöhle wurde im Lauf der Jahrtausende immer wieder von Menschen genutzt. Als Aufenthaltsort, als Abfallgrube und als Opferschacht. Darauf lassen die Funde zerschlagener Menschenknochen schließen. Scheinbar hielten unsere Vorfahren derartige, tief ins Erdinnere reichende Höhlenportale gerne für direkte Zugänge zur Unterwelt, deren grollende Götter mit entsprechenden Opfer besänftigt werden mussten.


Zum Brandplatz

Von der Arndthöhle folgt ihr der Nr. 16 zurück zu der vorhin genannten Weggabelung. Hier verlasst ihr die Nr. 16 und wandert ohne Wegzeichen noch ein Stück geradeaus sanft bergab, bis ihr an eine Teerstraße gelangt. In diese biegt ihr nach links ein und folgt ihr für gut 1 km bis zu einem Parkplatz. Hinter dem Parkplatz biegt ihr mit der Altenberger Straße nach rechts oben ab. Nun heißt es aufpassen! Schon nach etwa 100 Metern auf der Altenberger Straße zweigt ein unscheinbarer Pfad ohne Wegzeichen nach links oben ab. Ihr folgt diesem Pfad. Lasst euch nicht irritieren. Nach ein paar Metern folgt ein kurzes, sehr dicht bewachsenes Stück, das man kaum noch als Weg erkennen kann. Dahinter geht es erstmal normal weiter, bis dann kurz vor Erreichen eines Schotterwegs ein weiteres urwaldartiges Stück folgt. Ihr überquert den Schotterweg und folgt dem unmarkierten, jetzt jedoch deutlich besser passierbaren Pfad wieder in den Wald. An der nächsten Weggabelung haltet ihr euch mit einem Fahrradverbotsschild rechts und wandert kurz darauf am Fuß stattlicher Felsen. Auf diesem Hangweg wiederholen sich die fantastischen Eindrücke, die ihr auf dem Mühlenweg sammeln durftet.



Etwa 600 Meter nach der letzten Weggabelung habt ihr die Möglichkeit auf einem extrem steilen Kehrenpfad, dem Sörgelweg, für einen Abstecher hinauf zur Sörgelhütte zu folgen. Ein toller Rastplatz mit grandioser Aussicht erwartet euch dort oben. Doch denkt dran, ihr müsst den Kehrenpfad auch wieder hinabsteigen.

Ihr wandert auf dem Hangweg weiter, an der nächsten Weggabelung links und dann zur Straße. Kurz darauf erreicht ihr die Landstraße. An deren Seite führt euch ein Fußgänger- und Fahrradweg nach rechts 600 Meter bergan, bis ihr auf der anderen Straßenseite einen Schotterweg erkennt, der nach oben führt. Ihr überquert die Straße und folgt dem Schotterweg ohne Wegzeichen hinauf. Bei der nächsten Möglichkeit biegt ihr ohne Wegzeichen links ab. Der Weg folgt einer langen Kurve. Nach einer Weile mündet, von links unten kommend, die Schlaufe Nr. 3 in den Schotterweg. Ihr folgt dem Schotterweg und der Nr. 3 weiter geradeaus. Schon bald könnt ihr, der Beschilderung folgend, einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Stifterbank machen. Dann folgt ihr der Nr. 3 weitere 500 Meter auf dem Schotterweg, bevor sie euch nach links auf schmaler werdendem Pfad zum grandiosen Brandplatz führt. Es ist einfach großartig auf diesem gewaltigen Felsen zu stehen. Besonders weil ihr zu Beginn der Wanderung von der gegenüberliegenden Birktalseite sehen konntet, wie hoch die schroffen Felswände in den Himmel ragen. Ein wirklich erhabenes Gefühl hier oben auf Erkundungstour zu gehen, es sich auf einer der Bänke, die den Pfad säumen, gemütlich zu machen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Besonderes Augenmerk verdienen der einsame, knorrige alte Baum, der seine Äste fast schon in Todessehnsucht Richtung Abgrund reckt und der faszinierende Blick hinüber zur Burg Kipfenberg.

 



Zur Burg Kipfenberg

Vom Brandplatz trägt euch die Nr. 3 auf einem schönen, mit dichtem Wurzelwerk bewachsenen Pfad hinab und direkt vor die Tore der beeindruckenden Burg Kipfenberg. Zwar ist diese mehr als 800 Jahre alte Burg auch heute noch bewohnt und kann deshalb nicht besichtigt werden. Doch dafür lädt das danebengelegene Römer- und Bajuwarenmuseum zu einem Besuch und einem spannenden Ausflug in die Vergangenheit ein. Dank der einfallsreichen Gestaltung des Museums wird Geschichte sowohl für Erwachsene als auch für Kinder greifbar und verständlich dargestellt. Und vor oder nach dem Museumsbesuch könnt ihr im hauseigenen Cafe noch leckeren Kuchen oder kleine Speisen genießen.


Der Rückweg

Von der Burg Kipfenberg folgt ihr dem Kehrenweg durch den Wald hinab nach Kipfenberg. Dort mündet der Pfad in den Limesweg, den ihr bei der nächsten Gelegenheit nach links auf den Marktplatz verlasst. Ihr überquert den Marktplatz und dahinter den Frankenring und biegt am Kipfenberger Geißbrunnen links in die Bachgasse ab, die euch zurück zum Wanderparkplatz führt.

Natürlich gibt es zum Kipfenberger Geißbrunnen auch eine Geschichte. Diese wollen wir euch nicht vorenthalten.


Die Kipfenberger Geiß

Eines Tages, die Stadt Kipfenberg war lange Zeit von Krieg und Angriffen verschont geblieben, da stellten die Kipfenberger Bürger fest, dass auf ihrer Ringmauer bereits dichtes Gras wuchs. Da keiner der Kipfenberger große Lust verspürte hoch oben auf der schmalen Mauer zu balancieren und die Sense zu schwingen, ersann man einen anderen Plan. Eine Geiß sollte die Mauer abweiden. Dies schien allen Beteiligten ein guter Plan zu sein. Schließlich waren Geißen für ihre Trittsicherheit in felsigem Gelände bekannt. Und für ihre Kraxelei würde sie auch noch mit frischem saftigen Gras belohnt werden. Geplant, getan: es wurde eine Geiß herbeigebracht. Doch wie sollte man das Tier auf die Mauer bekommen. Auch hier wussten sich die Kipfenberger zu behelfen: Sie verlängerten den Strick, den die Geiß um den Hals trug und warfen diesen über die Mauer. Auf der anderen Seite der Mauer ergriffen einige der Kipfenberger den Strick und fingen an das Tier mit beherztem Ruck emporzuziehen. Das konnte natürlich nicht gut gehen. Die bedauernswerte Geiß wurde dadurch erhängt und streckte im Todeskampf ihre Zunge weit aus dem Maul. Da riefen einige der weniger schlauen Kipfenberger entzückt: „Da seht! Die Geiß schmeckt schon das Gras.“ 

Warum diese doch eher unrühmliche Geschichte nicht lieber unter den Teppich der Geschichte gekehrt wurde, wissen wir nicht. Doch aus irgendeinem Grund, vielleicht um dem armen Tier zu gedenken, haben die Kipfenberger die Geiß auf einem Brunnen verewigt. Und da steht sie noch heute.

Wenn ihr euch nicht von dem Stück entlang der Straße und dem kurzen „Dschungelweg“ abschrecken lasst, erwartet euch hier eine wirklich spannende Tour mit vielen fantastischen Ansichten und Eindrücken. Wir jedenfalls haben den Weg genossen und werden ihn sicher irgendwann noch einmal wandern.

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diese spanende Tour zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels





 

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