Im Tal des Affalterbachs bei Egloffstein

 


 

In einem idyllischen Seitental des gut besuchten Trubachtals bahnt sich der quirlige Affalterbach munter seinen Weg und fließt dabei über einen wunderschönen Wasserfall der Trubach entgegen. Dieser etwas versteckte Wasserfall ist nur eines der Highlights, die Euch auf dieser Tour erwarten.


Highlights:

  • Egloffsteiner Wasserrad

  • Affalterbach Wasserfall

  • Affalterbach-Quelle

  • Bocksloch

  • Vogelherdwand

  • Spiegelfelsen

  • Gerhard-Stude-Gedächtnissteig

  • Kneipp-Anlage beim Egloffsteiner Freibad

  • Spielplatz in Egloffstein


Eckdaten:

  • Länge: 9,6 km

  • Höhenmeter: 300 Hm

  • Dauer: Fit 2,5 Std. / Normal 3,5 Std. / Kids 4-5 Std,

  • Sonne/Schatten: Viele Sonnige Wegstücke

  • Start-/Endpunkt: Wanderparkplatz Talstraße Egloffstein

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: Ab 6 Jahren


Die Karte:

 


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/im-tal-des-affalterbachs-bei-egloffstein/202751330/


Die Anfahrt:

Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der B2 immer geradeaus bis nach Gräfenberg. Ihr durchquert den Ort und biegt an dessen Ende, am Sportplatzgelände, links Richtung Egloffstein ab. Die Straße führt Euch direkt ans Ziel. In Egloffstein angekommen, biegt Ihr in den großen Wanderparkplatz Talstraße ab.


Hinweise:

Entgegen der Gewohnheit bei unseren Wanderungen möglichst kein Wegstück doppelt zu laufen, ist es uns, aufgrund des Wegenetzes und der sonst massiven Anstiege, bei dieser Tour leider nicht gelungen eine reine Rundtour zu planen. Doch die Wege, die doppelt gelaufen werden, bieten genug Schauwerte, um auch beim Hin und Zurück spannend zu bleiben.

Obwohl diese Tour bei überschaubaren 9,6 km mit stattlichen 300 Höhenmetern aufwartet, wird es nie wirklich anstrengend. Der Anstieg zieht sich über gut 2,5 km hin und ist somit auch für tapfere Wanderzwerge gut zu bewältigen. Vor allem, weil es danach fast nur noch bergab geht.


Die Wegbeschreibung

 

Zum Egloffsteiner Wasserrad

Eure Wanderung beginnt auf dem großen Wanderparkplatz Talstraße am Ortsrand von Egloffstein. An der gegenüber liegenden Straßenseite folgt Ihr dem Wanderzeichen des Trubachtalwegs und der Beschilderung zum Egloffsteiner Freibad in die Badstraße. Auf diesem Wegstück kommt Ihr schon am gepflegten Egloffsteiner Spielplatz vorbei, der mit Rutsche, Schaukel, Karussell und Wippe ausreichend ausgestattet ist.

Der Weg führt mit dem Wanderzeichen des Trubachtalwegs links am Freibad vorbei. Es geht auf einem bequemen Schotterweg vorbei an der schön angelegten Kneipp-Anlage, an der es sich, besonders in den Sommermonaten, nach der Wanderung hervorragend entspannen lässt.

Schon etwa 300 Meter nach der Kneipp-Anlage lohnt es sich links abzubiegen und dem wundervollen Egloffsteiner Wasserrad einen Besuch abzustatten. Das Wasserrad ist nicht nur eine großartige Sehenswürdigkeit, sondern es erzeugt tatsächlich Strom, der in das Gemeindenetz eingespeist wird.

 


Zum Affalterbach-Wasserfall

Nachdem Ihr das Wasserrad bestaunt habt, kehrt Ihr zum Trubachtalweg zurück und biegt, etwa 200 Meter weiter, bei der nächsten Gelegenheit an einer Bank leicht rechts nach oben ab. Euer neues Wanderzeichen ist jetzt der Rundwanderweg 2. Er trägt Euch hinauf in den Wald. Hier haltet Ihr Euch mit dem Rundwanderweg 2 links und wandert, unterhalb beeindruckender Felswände in das Brunnleitental hinein. Schon bald hört Ihr links von Euch das sanfte Glucksen des Affalterbachs, das bald zum selbstbewussten Rauschen eines beachtenswerten Wasserfalls anwächst. Ihr folgt erst einmal dem Rundwanderweg 2. Dann heißt es Aufpassen! Etwa 50 Meter nachdem Ihr den Wasserfall passiert habt, biegt vom Wanderweg ein schmaler Pfad nach links in eine Baumpflanzung ein. Nach wenigen Metern erreicht Ihr eine gut zu überquerende Stelle. Mutige (und Leichte) können über die Äste balancieren. Für alle anderen liegt mitten im Bachlauf ein Stein zum Drauftreten. 

 


Wenn Ihr den Bach überquert habt, steht Ihr auf einer Freifläche. Nun biegt Ihr links ab und lauft mit dem Affalterbach dem Rauschen des Wasserfalls entgegen. Faszinierend, wie das Wasser über die Kaskaden seinen Weg findet. Stufe für Stufe gurgelt, sprudelt und fließt es nach unten. Einfach schön.

 

 


Zur Affalterbach-Quelle

Vom Wasserfall kehrt Ihr zum Rundwanderweg 2 zurück und folgt diesem nach links durch einen wunderschönen Wald, der jede Menge fantastischer Baumhöhlen zum entdecken bietet.

 

 

Schon bald erreicht Ihr eine große Lichtung. Gegenüber von Euch türmen sich am Hang gewaltige weiße Felsen auf. Rechts davon, vorbei an einem Wasserhäuschen, führt ein malerischer Pfad zwischen Felsen hindurch hinauf zur Quelle des Affalterbachs. 

 


Ein guter Bekannter veröffentlichte einst eine zu dieser Quelle eigens erfundene Sage. Unabhängig davon, ob diese nun wahr ist, sofern das auf Sagen überhaupt zutreffen kann, oder von ihm erdacht wurde. Uns gefällt sie so gut, dass wir sie an dieser Stelle gerne mit Euch teilen möchten.

 

Die Affalterbach-Quelle

Zwischen Eggloffstein und Affalterthal befindet sich eine uralte Quelle, die in den Affalterbach fließt. Es war im Jahre 1358, als sich Albrecht der 2. und seine Brüder auf Burg Egloffstein niederließen. Man nannte Albrecht und seine beiden Brüder, August Karl und Konrad, "Die Herren von Egloffstein". Eines Tages gingen die drei Brüder früh morgens zu Pferd auf die Jagd. Im nahegelegenen Wald angekommen, sahen sie kaum die Hand vor den Augen, so dichter Nebel herrschte dort. Albrecht und August Karl beschlossen die Jagd fortzusetzen und hofften, dass sich im Laufe der Zeit der Nebel lichten würde. Nur der Jüngste, Konrad, wollte umkehren und einen besseren Tag abwarten. Albrecht und August Karl scherzten, sollte Konrad lieber nach Hause gehen wollen, könne er das Kaminfeuer entzünden und Wasser aufsetzen, da die beiden jetzt den prächtigsten Hirsch schießen würden, den es in der gesamten Umgebung gäbe, und diesen sollte es als Abendessen geben. Sichtlich gekränkt und unter dem Gelächter seiner älteren Brüder trat Konrad die Heimreise an. Doch der Nebel verdichtete sich noch mehr und es wurde umso schwieriger für Konrad den Weg zu finden. So kam es, dass er stundenlang umherirrte. Der Wasservorrat seiner Gurde, eine im Mittelalter aus einem Flaschenkürbis hergestellte Feldflasche, neigte sich dem Ende zu und er wurde immer durstiger. Auf einmal hörte er das Plätschern von Wasser. Dem Geräusch folgend, kam er an einer Quelle vorbei, die heute als Affalterquelle bekannt ist. An der Quelle angekommen, lichtete sich der Nebel und der junge Mann konnte sich wieder orientieren. Plötzlich sah er neben der Quelle eine alte Frau sitzen. Sie war in schlichte Lumpen gehüllt und ihr Aussehen war gar grauslich. Sie bat Konrad, ob er sie nicht ein Stück des Weges auf seinem Ross mitnehmen könnte, dafür hätte er einen Wunsch frei.
Dieser lachte nur hämisch und meinte zu ihr, was sie alte, hässliche Närrin denn ihm als Wunsch erfüllen könne? Niemals dürfe sie auf sein Pferd. Er stieg vom Pferd und ging zur Quelle, um sich einen kräftigen Schluck zu genehmigen. Die alte Frau bat ihn abermals, sie ein wenig mitzunehmen, da ihre alten Knochen dies nicht mehr schaffen würden. Andernfalls würde sie die Quelle verzaubern und er würde zu einem geweihtragenden Tier verwandelt werden. Konrad winkte unter lautem Lachen ab. "So soll es denn nun sein," erwiderte ihm die Alte und verschwand im Nichts. Konrad traute seinen Augen nicht und glaubte an Hirngespinste, aufgrund dessen, dass er schon halb verdurstet war.
So nahm er einen Mund voll Wasser aus der Quelle. Albrecht und August Karl beendeten ihre bis dahin erfolglose Jagd und traten den Heimweg an. Als sie Richtung Quelle kamen, sahen sie nicht unweit von ihr das Pferd ihres jüngeren Bruders und daneben den prächtigsten Hirschen weit und breit. August Karl legte seine Armbrust an und zielte auf den Hirschen. Albrecht aber legte die Hand auf Augusts Armbrust, senkte sie und sprach: "Lass ihn ziehen, er ist zu schön um ihn zu erlegen, außerdem sollten wir nach Konrad suchen, da sein Pferd hier ganz alleine steht." Doch trotz langer und intensiver Suche wurde der Jüngste der "Egloffsteiner Herren" nie wieder gesehen.

Danke Benni für diese schöne Geschichte😊

 


 

Zum Bocksloch

Ihr geht zurück zur Lichtung und ohne erkennbares Wanderzeichen nach links hinüber zum Waldrand. Hier stoßt Ihr auf einen breiten Wanderweg und auf Euer bekanntes Wanderzeichen – den Rundwanderweg 2. Dieser trägt Euch sanft und stetig durch ein idyllisches Felsental hinauf nach Affalterthal. Besonders im Frühjahr sind die mit Moos bewachsenen, gewaltigen Felsformationen zwischen den Bäumen gut auszumachen. 

 


Und am Wegesrand gibt es, abgesehen von den großen, auch kleine Wunder.

 


Auf dem Weg nach oben mag Euch noch diese alte Sage die Zeit vertreiben:

 

Der Schatzkrug

Drei Männer aus Egloffstein unterhielten sich einst auf einem Spaziergang durchs Trubachtal darüber, dass das Geld doch unbedingt das höchste Gut auf Erden sei. Auf einmal, wie aus dem Nichts, ging plötzlich ein Fremder neben ihnen her und sprach sie an. Er wäre nicht umhin gekommen, ihr Gespräch mitzuhören und, viel wichtiger, er wisse, wie man schnell und ohne große Mühe über Nacht zu Reichtum komme. Gierig wie sie waren, fragten sie den Fremden, wie das angehen solle. Der hob zugleich an: „Wenn Ihr innerhalb einer Stunde um Mitternacht drei Friedhöfe ablaufen könnt, dann wird es Euch gelingen.“ Und so kam es, wie es kommen musste. Pünktlich zur Mitternacht trafen die Drei sich auf dem Thuisbrunner Friedhof und wanderten von dort hinüber zum Egloffsteiner Totenacker. Von dort stiegen sie hinauf zu dem Friedhof in Affalterthal. Als sie diesen wieder verließen, hockte ein kleines, garstiges Männlein am Wegesrand und drückte Ihnen wortlos einen zerschlissenen Steinkrug in die Hand. Da freuten die Drei sich riesig. Denn in dem Steinkrug müsse wohl ein Schatz sein.Unterwegs wurde der Krug jedoch immer schwerer, so dass sie sich mit Tragen abwechseln mussten. Als sie endlich daheim ankamen, stellten sie den Krug in der Stube auf den Tisch und öffneten ihn vorsichtig. Heraus stob eine gleißend helle Flamme. Es zischte und aus dem Krug fuhr eine finstere Gestalt. Das war der leibhaftige Teufel. Sogleich begann er die Unglücklichen zu quälen. Die angsterfüllten Schreie der Gepeinigten gellten durch den Ort. Erst als der herbeigeholte Priester jede Ecke und jede Wand des Hauses mit Weihwasser bespritzt hatte, fuhr der der Teufel aus dem Haus und in die Nacht hinaus.

 

Dann erreicht Ihr den Ortsrand von Affalterthal. Ihr passiert einen Parkplatz und durchquert diesen wundervoll ruhigen Ort, der vor allem dank seiner vielen klassischen Häuser zu gefallen weiß. Fast fühlt man sich ins Voralpenland versetzt. An dem erwähnten Parkplatz steht übrigens eine Wandertafel, an der ein Schild den Weg zum Naturspielplatz weist. Zu diesem sind es nur etwa 100 Meter. Ein Abstecher lohnt sich also ;-)



Ihr haltet Euch geradeaus, bis Ihr an eine Gabelung gelangt. Zuerst biegt Ihr links und gleich danach, mit dem neuen Wanderzeichen Grüner Querstrich auf Weißem Grund, wieder rechts, hinauf zum Friedhof ab. Ihr passiert den Friedhof und haltet Euch kurz danach am Wertstoffhof links. Schließlich erreicht Ihr den Ortsrand. Rechts von Euch lädt eine Bank zu einer Rast ein und direkt dahinter befindet sich - im Sommer ist es bestimmt gut hinter dem Grün der Büsche und Bäume verborgen - das Portal des Bockslochs. Auch wenn es sich beim Bocksloch nicht wirklich um eine spannende Höhle, sondern fast eher um ein Felsentor handelt, schön ist es auf jeden Fall.

 


 

Zur Vogelherdwand

Vom Bocksloch marschiert Ihr mit dem Wanderzeichen etwa 200 Meter weiter zum nächsten Waldrand. Hier erwartet Euch abermals eine Bank. Ihr biegt rechts ab, zuerst am Waldrand entlang, dann in den Wald und erreicht schon kurz darauf das Felsmassiv der Vogelherdwand, das mit einem besonders waghalsig stehendem Felskegel beeindruckt.

 


 

Zum Spiegelfelsen

Nun kehrt Ihr auf demselben Weg nach Affalterthal zurück. An dem vorhin im Ort befindlichen Parkplatz biegt Ihr mit dem Wanderzeichen Schwarzring und der Beschilderung zum Spiegelfelsen nach rechts oben ab. Die Straße windet sich, vorbei an wunderschönen Häusern, nach oben. Ihr haltet Euch bei der zweiten Möglichkeit links. Die Straße geht über in einen Schotterweg und führt Euch, oberhalb des vorhin durchwanderten Felsentals, vorbei an wundervollen Ansichten.




Schließlich erreicht Ihr den Aussichtspunkt des Spiegelfelsens.

 

 

Der Gerhard-Stude-Gedächtnissteig und der Rückweg

Direkt am Spiegelfelsen findet Ihr den, auch wieder mit dem Schwarzring markierten, Einstieg in den Gerhard-Stude-Gedächtnissteig, der Euch über scheinbar endlose Treppenstufen, vorbei an der Unentwegtenwand und der Stubaier Wand, ins Brunnleitental hinunter führt. Einfach herrlich, wie sich der Steig an diesen gewaltigen Felswänden entlangwindet. Alle paar Meter blieben wir stehen und sogen die fantastischen Ansichten geradezu in uns auf.

 


Unten an einem Rastplatz angekommen folgt Ihr dem Roten Längsstrich  nach rechts ins Trubachtal und bei der zweiten Gelegenheit rechts nach Mostviel.

Hier soll sich im Jahr 1558 gar Seltsames ereignet haben.

 

Der sprechende Säugling

In besagtem Jahr, der Ort hieß damals noch Wustviel, soll ein gerade mal fünf Wochen altes Kind um Mitternacht folgende Worte gesprochen haben: „Ei, ei, ei, wo sollen wir hin? Wo sollen wir hin?“ Drei Nächte hintereinander soll der Säugling diese Wort klar und deutlich wiederholt haben. Erst später wurden die Zusammenhänge bekannt. Weit entfernt, in Thüringen, wurde zu eben dieser Zeit ein langwieriger Religionsstreit in der sogenannten Declaration Victorini geschlichtet. Mehrere Lehrer und Prediger verweigerten jedoch ihre Unterschrift. Daraufhin verloren sie sämtliche Ämter und Würden und wurden mitsamt ihren Familien ins Elend verstoßen. Ihr Wehklagen und ihre bittere Frage „Wo sollen wir hin?“ wurde in den drei beschriebenen Nächten von dem Säugling wiederholt. Wie das zuging, ist bis heute nicht geklärt.

 

In Mostviel biegt Ihr an dem Parkplatz des Restaurant Schlossblicks links in den Trubachtalweg ein, der Euch bequem zurück nach Egloffstein und zum Parkplatz führt.

 


Eine wunderschöne Wanderung, die wir besonders in den ersten Frühlingswochen empfehlen können. Denn zu dieser Zeit erkennt Ihr die Felsen an den Hängen noch richtig gut. Und der Affalterbach hat in der Regel noch genug Wasser, um munter über die Stufen des Wasserfalls zu springen.

Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünsche wir Euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 


 

 


Kommentare

Luiza hat gesagt…
Sehr schöne Wanderung und gerade für Kinder sehr abwechslungsreich.

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