Vom Schottental über die wunderschöne Kuppelalb ins Kirchthal

 


 

Das romantische Schottental bei Heldmannsberg mit seinem idyllischen Wiesengrund gehört zu den Kleinoden der Hersbrucker Schweiz. Deutlich enger und, inmitten gewaltiger Felsen, schon fast mystisch ist die Atmosphäre im Kirchthal, an dessen Ende Euch die Einöde Kirchthalmühle mit einem sprudelnden und gurgelnden Wasserlauf sowie die majestätischen Kirchtahlwände erwarten. Zwischen diesen beiden Tälern bietet Euch die Kuppelalb mit ihren herrlich geschwungenen Waldwegen sowie jeder Menge stattlicher Felsformationen eine Vielzahl an Schauwerten, wie man sie sonst selten zu Gesicht bekommt.

Von der Claramühle in der Nähe von Alfeld gelangt Ihr durch das malerische Schottental hinauf auf die Ebene der Kuppelalb und die fast vergessene Überhangs-Höhle des Spurzelgrubs. Auf wildromantischen Waldwegen erreicht Ihr den Aussichtspunkt des Bärenfelsens und wandert durch das geheimnisvolle Kirchthal zurück zur Claramühle.


Highlights:

  • Schottental

  • Spurzelgrub

  • Birglandrundwanderweg

  • Bärenfels

  • Kirchthal

  • Kirchthalwände


Eckdaten:

  • Länge: 14,3 km

  • Höhenmeter: 375 Hm

  • Dauer: Fit 3,5 Std. / Normal 4-4,5 Std. / Kids 5-6 Std.

  • Sonne/Schatten: Meist schattige Waldwege

Die Karte:



Doch erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:

Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf die A6 Richtung Prag und verlasst diese bei der Ausfahrt Alfeld/Hersbruck/Lauterhofen. Unten biegt Ihr links ab und fahrt nach Alfeld hinein. Bei der Bäckerei Wacker biegt Ihr rechts in die Hersbrucker Straße ein. Nun geht es immer geradeaus. Ein paar hundert Meter später erreicht Ihr die Claramühle. Kurz davor liegt rechter Hand ein kleiner Wanderparkplatz, der 5 bis 6 PKW's Platz bietet. Ihr habt Euer Ziel erreicht.


Ins Schottental

Vom Wanderparkplatz an der Claramühle führt Euch Euer erstes Wanderzeichen, der Rotkreis auf weißem Grund, über den Talbach und erst einmal gut 200 Meter an der, zumeist wenig befahrenen Straße, entlang. 

 


Dann erreicht Ihr auf der rechten Seite eine Parkbucht, an deren Ende Ihr mit dem Rotkreis nach rechts, den Hang hinauf, abbiegt. Ihr wandert nun auf einem von Bäumen gesäumten Weg, parallel zum Talbach, der das Schottental durchfließt, hinauf und der Ebene bei Heldmannsberg entgegen. Je höher Ihr gelangt, desto großartiger wird der Blick hinab ins Tal und auch auf die Gipfel der Kuppelalb. Als wir an einem der wenigen Winter-Schneetage hier waren, bot sich uns eine romantische Aussicht auf die mit Schnee gezuckerten Baumkronen in der Ferne. Oben angekommen, biegt Ihr an einem Jägersitz mit Eurem Wanderzeichen, dem Rotkreis, nach rechts ab. Dieser Weg trägt Euch nun sanft nach unten ins Schottental. Schon bald öffnet sich das Tal rechts unter Euch. Wundervoll, wie sich der hinplätschernde Talbach seinen Weg hindurch bahnt.

Links des Weges erhebt sich der imposante Bärenfels, der noch großartiger ist, wenn Ihr ihn von der anderen Seite, also vom Tal her betrachtet. Ein Blick über die Schulter lohnt sich also ;-) 

 

 

Auf Eurer Wanderung werdet Ihr noch einen weiteren Bärenfels entdecken, von dem Ihr dann eine berückende Aussicht über die Kuppelalb genießen dürft.

Generell ist das Schottental ein Ort, an dem es sich besonders lohnt, auch ein zweites mal hinzusehen. Jetzt im Winter entdeckt Ihr zwischen den die Hänge hinauf wandernden Bäumen immer wieder bizarre Felsformationen. Und wenn Ihr Glück habt und schön still seid, kreuzt vielleicht sogar ein Reh oder ein Hase Euren Weg.

Wenn die Weidefläche im Talgrund nicht umzäunt ist, solltet Ihr die Gelegenheit nutzen und hinüber zum Talbach schlendern, an dessen Ufer sich wundervolle Eindrücke sammeln lassen.

 


 

Ein Stück weiter gilt es eine kleine Furt zu überqueren. Zum Glück liegen bereits einige Steine im Bachbett, die das hinübersteigen trockenen Fußes ermöglichen. Einst lud gegenüber der Furt eine Bank zum Verweilen und Genießen ein. Zur Zeit (Winter 2020) ist sie bedauerlicherweise zu verfallen, um darauf Platz zu nehmen. Vielleicht wird sie ja demnächst durch eine neue ersetzt ;-)

Doch auch ohne Sitzgelegenheit könnt Ihr im Schottental dem Lärm des Alltags für eine Weile erfolgreich entfliehen. Es ist, als wäre man an einem Platz, der dem Rest der Menschen verborgen ist. Und schon deshalb empfindet man hier unten im Schottenloch, wie das Tal auch genannt wird, eine ganz besondere Ruhe und Zufriedenheit. 

 

Zum Spurzelgrub

Bald seht Ihr vor Euch oben an der Kante die Silhouetten von Heldmannsberg. Euer Weg geht unterhalb des Hangs rechts entlang. Nach etwa hundert Metern, führt Euch der Rotkreis auf weißem Grund auf einem deutlich schmaleren Pfad steil nach rechts hinauf. Am Wegesrand leuchtet grünes Moos, das den Wald Stück für Stück erobert - auf dem Boden, auf den vielen kleinen und größeren Felsen, an den Bäumen. Alles überzieht dieser Organismus mit seinem samtweichen Teppich und verleiht dem Wald eine märchenhafte Atmosphäre. Wenn sich dann noch das Weiß des Schnees und die Wintersonne dazu gesellen, ist der Eindruck perfekt.

 


Nach gut 300 Metern erreicht Ihr die Hochebene. Euer Weg schlängelt sich immer weiter nach oben. Schaut nach rechts und nach links. Genießt die Aussicht und die klare Luft. Am Besten ganz tief einatmen.

Ganz oben angekommen - rechts drüben erkennt Ihr schon Hofstetten – zweigt, gegenüber einem Wanderzeichen, ein bald schon gepflasterter Weg rechts ab. Über diesen erreicht Ihr den Spurzelgrub, der leider nicht ausgeschildert ist. Ihr geht den Pflasterweg hinunter und dann, immer den Waldrand entlang, nach unten. Dann könnt Ihr diese eindrucksvolle Felsformation gar nicht verpassen. Plötzlich, hinter einer Biegung, erhebt sich majestätisch vor Euch der imposante Spurzelgrub. 

 


Der Anblick des Spurzelgrub erinnert an die Sage des Katzenfelsens, der nur einige Kilometer weiter Richtung Alfeld bei der Rosenmühle zu finden ist. Dieser Felsen soll einem Katzenkopf ähnlich sehen. Zu seinen Füßen tut sich ein gewaltiges unheimliches Loch auf, das sogar Menschen verschlingen könne. Und immer wenn Plünderer in die Hersbrucker Schweiz einbrachen, sollen die Augen des Katzenfelsens unheimlich gefunkelt haben. So auch, als eines Tages eine Schar wilder Kosaken durch das Tal stürmte. Die Müllersleute brachten schnell Ihre Habseligkeiten in der Höhle des Katzenfelsens in Sicherheit und kamen gerade noch zur Mühle zurück, als die Kosaken eintrafen. Doch diese peinigten die Unglücklichen solange, bis sie das Versteck preisgaben und die Horde zum Katzenfelsen führten. Die Kosaken, gierig über alle Maßen, krochen hinein in das Loch, das sich hinter ihnen schloss und sie für immer verschlang.

 


 

Der Spurzelgrub ist ein idealer Ort zum Ausruhen und um zur Ruhe kommen. Wichtig - an der Höhle weist ein Schild des Eigentümers auf das eigentlich Selbstverständliche hin: dass Ihr Euch hier auf Privatbesitz befindet und den Ort bitte so zu verlassen habt, wie Ihr ihn vorgefunden habt.

 

Auf dem Birglandrundwanderweg

Vom Spurzelgrub geht Ihr einfach den Weg zurück zum Hauptweg, über den Ihr gekommen seid und geht hinüber zur Straße, in die Ihr nach rechts einbiegt. Ihr erreicht Hofstetten. An der Bushaltestelle direkt in der Ortsmitte verlasst Ihr das Wanderzeichen Rotkreis und wechselt auf das Zeichen der Birglandrundwanderwegs, der Euch ein paar Meter nach links und dann gleich wieder nach rechts in den Wald hineinführt.

Hier beginnt nun Euer Weg über die wilde Kuppelalb der Hersbrucker Schweiz. Auf ihm werdet Ihr die Grenze zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz überschreiten. Der Birglandrundwanderweg gehört für uns zu den schönsten Wegen, die unsere Region zu bieten hat. Das liegt vor allem an den vielen schmalen Waldpfaden, auf denen er über weite Strecken schlängelnd verläuft. Besonders im Winter entfaltet sich so eine Stimmung, wie sie romantischer kaum sein könnte. Es ist fast, als könnte man in der Ferne die Melodie des Weihnachtsklassikers „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ erklingen hören ;-)

 


 


Nach etwa 800 Metern erreicht Ihr eine Straße, überquert diese und folgt auf der anderen Seite dem Weg ohne erkennbares Wanderzeichen weiter geradeaus. Schon nach etwa 200 Metern stoßt Ihr wieder auf den Birglandrundwanderweg, dem Ihr für weitere 200 Meter geradeaus folgt, bis Ihr zu einer Kreuzung in Sichtweite einer großen Lichtung gelangt. Hier zweigt der Birglandrundwanderweg nach rechts unten ab. Ihr jedoch wandert geradeaus und wechselt somit auf den Blaupunkt des Rundwegs Kirchthalmühle. Dieses Wanderzeichen wird Euch, bis auf eine kurze Unterbrechung, auf dem Rest Eures Weges zurück zur Claramühle begleiten. 

 

Zum Bärenfels

Auch auf diesem Wegstück säumen die beeindruckenden Felsen Euren Weg. 

 


Auch hier windet sich der Weg als schmaler Pfad sanft durch den urwüchsigen Wald und beschert Euch eine wundervolle Ansicht nach der anderen. 

 

 



Nach etwa 1,2 km zweigt Ihr mit dem Blaupunkt nach rechts ab und folgt der, sich zum Blaupunkt gesellenden, Beschilderung zum Bärenfels. Ihr überquert mit dem Blaupunkt und den Wegweisern zum Bärenfels eine Kreuzung mit Wandertafel und Schotterweg und steigt, bald führt Euch der Weg nach links dem Massiv des Bärenfelsens entgegen, immer weiter hinauf. Folgt dem Blaupunkt immer weiter nach links und hinauf. Zum Ende des Aufstiegs wird es richtig steil.

 


Dann erreicht Ihr den kurzen, dafür schmalen und nicht ungefährlichen Grat, der Euch auf wenigen Metern hinüber zum einmalig schönen Aussichtspunkt des Bärenfelsens führt. 

 


 

Der Grat ist zwar schmal und an den Seiten fällt der Fels kerzengerade steil hinab. Doch wer die letzten paar durchaus riskanten Meter mutig bewältigt, wird mit einem wunderbaren Blick über die wilde Kuppelalb belohnt. 

 


 

Ins Kirchthal

Wenn Ihr vom Bärenfels wieder zum Wanderweg hinuntergestiegen seid, könnt Ihr entweder dem Blaupunkt nach rechts auf demselben Weg zurück zu der vorhin überquerten Kreuzung mit der Wandertafel folgen und dort mit dem Blaupunkt nach links in den Schotterweg Richtung Buchhof abbiegen. Oder Ihr umrundet das Massiv nach links komplett und stoßt nach etwa 200 Metern auf den Schotterweg, in den Ihr ebenfalls nach links einbiegt. Schon nach wenigen Metern erreicht Ihr dann die Kreuzung, von der der Blaupunkt Euch nach Buchhof führt. Nun geht es mehrere Kilometer bequem bergab oder auf ebenen Wegen dem Ausgangspunkt Eurer Wanderung entgegen.

Der Schotterweg führt Euch aus dem Wald aufs freie Feld. Im Jahr 2020 hat sich auf diesen Wegen viel getan. Im Sommer waren es noch schlammige, von Baufahrzeugspuren durchzogene Pfade. Im Winter waren es bereits größtenteils bequeme Schotterwege. Nur die letzten paar Meter vor Buchhof waren bei unserem Besuch noch nicht aufgefüllt. Doch da der Boden eh gefroren war, blieben unsere Schuhe trotzdem sauber ;-)

Wenn Ihr an der einzigen Kreuzung in Buchhof übrigens rechts abbiegt und gut 100 Meter geht, erreicht Ihr links das Naturdenkmal des Lochsteins.

Euer Weg jedoch führt mit dem Blaupunkt immer weiter. Ihr erreicht den Pleishof. Ihr überquert die Straße mit dem Blaupunkt und folgt Eurem Wanderzeichen, das Euch über das Gelände des Pleishofs führt. 300 Meter dahinter erreicht Ihr den Wald und haltet Euch mit dem Blaupunkt rechts.

Nach einiger Zeit seht Ihr links vom Wanderweg ein Bachbett, das von einer moosbewachsenen Mauer gesäumt wird. Ihr seid nun auf dem Weg ins Kirchthal. Herrlich, die steilen Felswände, die sich an die Hänge schmiegen und die Sonnenstrahlen daran hindern den Talgrund zu erreichen. 

 




Und unten im Tal der munter gurgelnde Bachlauf, der der Kirchtahlmühle entgegensprudelt und sich über mehrere Wehre nach unten ergießt. Im Winter ist der Weg hinüber zum Bach frei, da könnt Ihr einen Blick auf die kleinen Wasserfälle erhaschen. Im Sommer ist dies, aufgrund des dichten Brennnesselwuchses, nicht empfehlenswert. 

 


 

Zu den Kirchthalwänden

Hinter der Einöde der Kirchthalmühle erreicht Ihr rechts eine Bank. Davor zweigt ein sehr schmaler, unbeschilderter Pfad nach rechts oben ab. Dieser Pfad führt Euch auf Kehren sehr steil nach oben den beeindruckenden Kirchthalwänden entgegen. 

 


Von den Kirchthalwänden folgt Ihr dem bekannten Pfad wieder nach unten und biegt an der Bank wieder nach rechts in den mit dem Blaupunkt markierten Weg ein, der Euch sanft hinunter zur Claramühle trägt.

Lobenswert zu erwähnen an der Claramühle ist vor allem das „Eier Haisl“, in dem Ihr per Selbstbedienung neben frischen Eiern von glücklichen Hühnern auch Nudeln, Butter, Wurst und Joghurt kaufen könnt.

 


Schon einige Male haben wir von den grandiosen Wanderwegen im Birgland zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz berichtet. Und auch hier geizt die Natur wieder nicht mit ihren Reizen und beglückt uns mit einer herrlichen An- und Aussicht nach der anderen.

Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 

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