Höhlenabenteuer und Felsenträumerei rund um Burggaillenreuth
Rund um Burggaillenreuth erwarten Euch einige der schönsten Höhlen der Fränkischen Schweiz. Einige davon besucht Ihr auf dieser spannenden Wanderung. Die bekannte Esperhöhle, deren gewaltige Doline an Smaug’s Drachenhöhle erinnert. Die Wassergrotte mit ihren fantastischen Tropfsteinen, die nur über abenteuerliche und unmarkierte Pfade zu erreichen ist. Die Schweigelhöhle, die sich, immer schmaler werdend, in den Hohlen Berg bohrt. Und zuletzt das Klingelloch mit seinem tiefen Abgrund. Entspannung erwartet Euch im zauberhaften Druidenhain mit seinem verwinkelten Felsenlabyrinth. Neugierig geworden? Dann packt Eure Taschen- oder Stirnlampen ein und kommt einfach mit!
Der erste Teil dieser Wanderung beinhaltet die Befahrung einer ungesicherten Höhle. Das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr. Ordentliche Lampen sind hier unten Pflicht. Wer einen Helm hat, nimmt ihn am besten mit. Und es gilt immer: Hinterlasst nichts außer Euren Fußspuren.
Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A73 Richtung Bamberg und fahrt an der Ausfahrt Forchheim Süd ab. Ihr fahrt immer geradeaus in die Stadt hinein und biegt nach dem Bahnhof rechts über die Brücke Richtung Ebermannstadt ab. Nach der Brücke führt Euch die Straße wieder nach rechts. Ihr durchquert den Ortsteil Reuth auf der Bayreuther Straße und verlasst Forchheim. Es geht immer geradeaus. Ihr durchquert Ebermannstadt. Kurz vor dem Ortsende biegt Ihr bei den Supermärkten rechts in die Ramstertalstraße Richtung Moggast/Kanndorf ab. Ihr fahrt bis nach Moggast, durchquert den Ort und biegt nach gut 1 km links nach Burggaillenreuth ab. Direkt am Ortseingang befindet sich auf der linken Seite, beim Sportplatz, der Wanderparkplatz, der gut und gerne 20 PKW’s Platz bietet.
Auf den Schlossberg
Vom
Wanderparkplatz am westlichen Ortsrand von Burggaillenreuth lauft Ihr
an der Straße in den Ort hinein. Bei der ersten Gelegenheit,
gegenüber dem Feuerwehrhaus, biegt Ihr mit dem Wanderzeichen
Blaustrich nach rechts ab und haltet Euch rechts. Die Straße wird
zum Schotterweg, führt Euch aus dem Ort Burggailenreuth hinaus und
den Hang zum Schlossberg hinauf. Am Waldrand erreicht Ihr eine Bank.
Schon ein paar Meter dahinter zweigt ein unbeschilderter Pfad nach
links in den Wald ab. Nach wenigen Metern öffnet sich rechts von
Euch eine kleine Ansammlung von Überhängen, fast möchte man sie
Höhlen nennen. Doch dafür sind sie nicht wirklich tief genug.
Weiter geht es auf dem Pfad, der Euch bald zu den herrlich
romantischen Steintreppen des Burggaillenreuther Schlossbergs führt.
Ihr steigt die Treppen hinauf und erreicht eine kleine Lichtung. Links von Euch entdeckt Ihr eine weitere Treppe, die von unten aus dem Wiesenttal heraufführt. Sie wird von einer wundervollen Felsformation flankiert. Hier lohnt sich eine Entdeckungsreise. Es gibt eine Durchgangshöhle, die sogar nach oben hin offen ist.
Wenn
Ihr an der Lichtung ganz leicht links geradeaus geht, seht Ihr schon
die wundervolle obere Felsenwand des Schlossberges. Obere Felsenwand,
weil es nach unten weitere Ebenen gibt. Eine davon beherbergt unter
anderem die gewaltige Heinrichsgrotte, die heute allerdings nicht zu
Euren Zielen gehört. Erwähnt sei jedoch, dass dort Geister und
sogar der Teufel selbst hausen sollen. An der oberen Felswand führt
ein schmaler Weg entlang, der bei schönem Wetter von den vielen
Kletterbegeisterten benutzt wird, die hier Ihr Können unter Beweis
stellen.
Am Ende des Felsenpfades steigt Ihr nach oben und haltet Euch rechts. Ihr erreicht das Plateau des Schlossbergs.
Das wütige Heer
Bis Anfang des 20ten Jahrhunderts soll es hier oben ordentlich herumgespukt haben. Ganz besonders wild sollen es die Geister und Dämonen zwischen Weihnachten und Dreikönig getrieben haben. In den sogenannten Rauhnächten brausten die Unheimlichen mit schauerlichem Geheul über den Berg, das frei Feld und den Ort. Wie hunderte tollgewordene Katzen und Hunde sollen sie dann geheult, gekreischt und gefaucht haben.
Zur Wassergrotte
Vom
Schlossberg führt an der Westseite ein Pfad hinunter und zurück auf
den Schotterweg, auf dem Ihr von Burggaillenreuth den Hang
hinaufgelaufen seid. In diesen Schotterweg, der weiterhin mit dem
Blaustrich gekennzeichnet ist, biegt Ihr nach links ein. Ihr folgt
nun für ein gutes Stück dem Blaustrich. Er führt Euch auf dem
breiten Weg durch den Wald, ein wenig bergab, über eine Lichtung und
nach links wieder bergan. Dann aus dem Wald heraus auf eine große
weite Fläche. Nach etwa 80 Metern steht links ein Wanderzeichenbaum.
Er versteckt sich ein wenig. Deshalb heißt es „Augen auf!“.
Hier zweigt der Blaustrich, nun ist auch die Esperhöhle
angeschrieben, nach links in den Wald ab. Vorbei an einer Bank, die
ebenfalls mit dem Blaustrich markiert ist, geht Ihr auf schmalem Pfad
in den Wald. Bei der nächsten Gelegenheit biegt Ihr mit dem
Blaustrich nach links ab. Nach etwa hundert Metern gabelt sich der
Weg. Beidseitig ist er mit dem Blaustrich markiert. Links geht es zur
Esperhöhle. Doch die kommt heute erst später dran. Ihr haltet Euch
erst einmal rechts. Dieser Weg führt Euch zur fantastischen und
etwas verborgen gelegenen Wassergrotte. Zuerst einmal geht es bergab,
vorbei an einigen tollen, großen Felsen. Auf der Rückseite eines
der Felsen befindet sich eine schöne kleine Höhle, in der sogar
eine Bank aufgestellt wurde. Ein lauschiges und schönes Örtchen.
Weiter unten führt Euch der Weg aus dem Wald auf einen Schotterweg, dem Ihr nach links folgt. Nach 150 Metern gabelt sich der Weg. Links führt Euch der Blaue Strich zur Esperhöhle. Hierhin kommt Ihr nach Eurem Besuch der Wassergrotte zurück und folgt dann dem Blaustrich. Doch nun geht es erst einmal ohne Wanderzeichen nach rechts.
An dieser Stelle möchten wir noch einmal betonen, dass die Erkundung der Wassergrotte mit der Passage eines schmalen und bei Nässe rutschigen Felsenpfades verbunden ist. Zudem ist in der Höhle eine kleine Kletterei erforderlich. Es erwartet Euch also ein echtes Abenteuer.
Der
breite Weg wird zum schmalen Pfad und führt Euch hinab, Richtung
Wiesenttal, in eine scheinbar vergessene Felsenschlucht. Es wirkt,
als wäre dieser wildromantische Ort von der Zeit vergessen worden.
Eine alte Sage erzählt von einem wilden Aufstieg aus dem Wiesenttal nach Burggaillenreuth. Genau hier könnte sie sich zugetragen haben.
Walpurgisnacht
Vor vielen Jahren stiegen zwei mutige Männer in der unheimlichen Walpurgisnacht aus dem Wiesenttal durch eine tiefe Felsenschlucht hinauf nach Burggaillenreuth. In der Finsternis stiegen sie über die Felsen und bahnten sich durchs dichte Unterholz ihren Weg nach oben. Plötzlich wurde es hell über ihren Köpfen. Sie blickten nach oben und mitten hinein in ein grelles Licht. Erschrocken wendeten sie sich ab. Als sich ihre Augen ein wenig an den hellen Schein gewöhnt hatten, blickten sie wieder auf. Sie hörten über sich ein wildes Gekreische und garstiges Kichern. Über ihren Köpfen fuhr eine nackte Frauengestalt auf einem Besen durch die Lüfte. Das musste eine der Hexen sein, die es in der Walpurgisnacht zum Walberla zog, wo sie einmal im Jahr ein gottloses Fest begehen dürfen. Weil die Hexe von außergewöhnlicher Schönheit war, rief einer der beiden mutigen Männer: „Die Sau möcht ich gar zu gern für mich runterziehen.“ Doch sogleich schickte er hinterher: „Ich lass sie doch lieber weiterfliegen. Wer weiß, was mir sonst passieren würde.“ Doch da war die Hexe schon weiter geflogen und hatte den hellen Schein mit sich genommen. Und so wurde es wieder dunkel und sicher in der Felsenschlucht.
Einige
Stufen zeugen davon, dass hier früher ein bekannter Wanderweg
durchführte. Nun wird der Abstieg dank umgestürzter Bäume zum
Abenteuer. Nach Regen wird es hier unten zudem ganz schön matschig
und glitschig.
Es
ist also Vorsicht geboten. Moosbewachsene Felsen säumen Euren Weg.
Besonders auf der rechten Seite zieren bizarre graue Felsformationen
den Hang. Sogar ein paar Gumpen hat der einst hier hinab fließende
Bach inmitten der Schlucht gebildet. Als Gumpen bezeichnet man
beckenartige Strudeltöpfe, die von Sturzbächen in den
felsigen Untergrund eines Bachbetts gewaschen werden. Sie entstehen
oft in dichter Folge und gestalten dann das Bachbett stufenförmig.
Dadurch bildet der Bach Kaskaden. (Danke Wikipedia;-)
Immer
weiter geht es hinab. Rechts von Euch schiebt sich bald eine
gewaltige graue Felswand in den Himmel.
Nun
heißt es: Aufgepasst! Etwa 50 Meter vor einer erkennbaren, weiter
unten liegenden Senke bleibt Ihr stehen. Rechts von Euch liegt die
soeben erwähnte riesige Felswand. Links über Euch enden die Felsen.
Euer Ziel ist es nach links oben und direkt an den Fuß der Felswand
zu gelangen. Dort erwartet Euch ein schmaler und abenteuerlicher
Hangweg, der unter anderem an einer markierten Kletterwand entlang
führt. Es gibt zwei ansatzweise erkennbare Einstiege durch das
Unterholz nach oben. Beide laufen nach etwa 10 Metern zusammen und
enden unterhalb der Felsen.Von dort folgt Ihr dem schmalen Pfad.
Achtet dabei immer genau darauf, wo Ihr hintretet.
Nach
etwa 50 Metern erreicht Ihr links ein kleines Loch, das auf Bodenhöhe
in den Fels führt.
Am besten lasst Ihr Euch ohne Rucksack, den könnt Ihr ja nachziehen, auf dem Hosenboden in die Höhle hinabgleiten. Im Höhleninneren angekommen, empfängt Euch erst einmal ein großer Saal, an dessen Decken Ihr herrliche Formen entdecken könnt.
Im
hinteren Teil der Höhle haltet Ihr Euch rechts. In etwa zwei Metern
Höhe klafft ein Loch inmitten der Felswand. Dort müsst Ihr hinauf
und auf Knien hindurch. Dahinter erwartet Euch eine herrliche Höhle
mit einem der schönsten Tropfsteine, den wir kennen. Zudem ein
winziger Höhlensee mit Sinterterrassen und weitere herrliche
Höhlenschätze.
Bitte seid beim Befahren äußerst vorsichtig! Die Naturschätze, die es hier zu bewundern gibt, sollen auch noch spätere Generationen begeistern. Fasst so wenig an wie möglich und achtet darauf nichts kaputtzutreten. Besonders schön ist es in so einer Höhle einfach mal alle Lichter zu löschen und ein paar Augenblicke inmitten der Stille und der Dunkelheit zu genießen. Nur das Tropfen des Höhlenwassers und Euer Atem sind zu vernehmen. Mehr Ruhe geht nicht.
Zur Esperhöhle
Nachdem
Ihr die Wassergrotte erkundet habt, kehrt Ihr durch die Schlucht nach
oben zurück zu dem vorhin beschriebenen Punkt oberhalb der Schlucht, wo Ihr wieder auf Euer Wanderzeichen, den Blaustrich trefft.
Dieser wird Euch nun bis zum Druidenhain begleiten. Doch zuerst trägt
er Euch zur Esperhöhle, die hier auch schon angeschrieben ist. Es
dauert nicht lange, und Ihr gelangt zum beeindruckenden Felsenvorhof
der Esperhöhle.
Mit
einer kleinen Kraxelei gelangt Ihr in den Innenraum. Gewaltig, was
sich hier vor Euch auftut. Diese riesige Versturzhöhle macht den
schönsten Filmkulissen Konkurrenz.
Doch auch die anderen Räume im
Vorhof wissen zu begeistern. Und dann gibt es ja noch den 30 Meter
tiefen, Gott sei Dank gesicherten, Abgrund hinab in die eigentliche
Esperhöhle.
Wenn man nicht aufpasst, kann man sich in den vielen Ansichten und Eindrücken, die einem hier geboten werden, ganz schön verlieren und die Zeit regelrecht vergessen.
Zur Burg Gaillenreuth
Nachdem Ihr alles ausgiebig besichtigt habt, kehrt Ihr mit dem Blaustrich zurück nach Burggaillenreuth. Im Ort biegt Ihr nach rechts in die Durchgangsstraße ein. Links von Euch liegt übrigens Euer Wanderparkplatz. Nun führt Euch der Blaustrich vorbei an der Burg Burggaillenreuth. Heute wird sie als stilechtes Hotel, Restaurant und Biergarten genutzt. Doch früher einmal, nachdem sie zuerst von Kirchenfürsten verwaltet worden war, wurde sie Ende des 14ten Jahrhunderts zur Raubritterburg. Mit seiner wilden Bande zog Fritz von Streitberg der Junge von hier aus ins Nürnberger Land, um dort zu plündern und zu rauben. Zweimal wurde die Burg zerstört. Im Bauernkrieg und im Dreißigjährigen Krieg. Der südliche Teil der Burg wurde wieder aufgebaut und ist bis heute erhalten geblieben.
Eppelein auf Burg Gaillenreuth
Eine alte Sage berichtet, auch wenn die Historiker etwas anderes behaupten, dass einst sogar der berühmte Raubritter Eppelein von Gailingen Herr von Burg Gaillenreuth gewesen sein soll. Zumindest legt das sein Name nahe. Viele Jahre soll Eppelein dort gelebt haben. Und da sogar seine Familie auf Burg Gaillenreuth einzog, kehrte dort bald eine beschauliche Ruhe ein. Statt Waffengeklirr und Rüstungsscheppern hörte man nun aus der Burg Kinderlachen und frohe Lieder. Doch ganz hatte Eppelein seine wilden Wurzeln auch hier nicht vergessen. Auf seinem treuen Pferd, mit dem er dereinst mit einem tollkühnen Sprung über den Nürnberger Burggraben den Fängen der Nürnberger Pfeffersäcke in die Freiheit entkommen war, galoppierte er Tag für Tag durch das Wiesenttal. Wehe dem, der ihm und seinen Wildlingen in den Weg kam. Der wurde tot geritten oder die Ritter trieben ihre wilden Späße mit dem Erbarmungswürdigen. Wer sich das nicht gefallen ließ, mit dem wurde kurzer Prozess gemacht. Entweder fand er sich ganz schnell am nächsten Baum hängend wieder. Oder er wurde ins Verlies der Burg geworfen.
Zur Schweigelhöhle
Ihr
folgt der Straße mit dem Blaustrich nach links und verlasst
Burggaillenreuth. Nach etwa zweihundert Metern könnt Ihr links von
der Straße einen kleinen Parkplatz erkennen. Hier biegt Ihr über
den besagten Parkplatz nach links in den Wald ab. Es gibt zwar kein
Wanderzeichen. Doch müsst Ihr von der Straße nur etwa 120 Meter in
den Wald laufen. Und schon öffnet sich links von Euch das große Tor
des Schweigelhöhle.
Von dem großen Höhlenraum zweigen im hinteren Bereich zwei immer enger werdende Tunnel ab, die in den Hohlen Berg hinein führen.
Auf der anderen Seite des Hohlen Berges liegt übrigens die Zoolithenhöhle. Da sie von hohem wissenschaftlichen Wert ist, ist sie leider ganzjährig gesperrt und nur zu wissenschaftlichen Zwecken zugänglich. In der Höhle wurden Überreste von mehr als 1000 Tieren gefunden. Von Höhlenbären, Höhlenlöwen, Wölfen und vielen anderen Tieren. Sogar Menschenknochen fand man hier. Eine alte Sage berichtet davon, dass die Knochen von heidnischen Bewohnern der Gegend stammen, die von wütenden Christen in ihrem geheimen Versammlungsort aufgespürt, getötet und in die tiefen Abgründe geworfen wurden. Mehr als 1000 Meter ist die Zoolithenhöhle lang. Die Bilder der Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V. vermitteln online den Eindruck einer fantastischen und nahezu unberührten Höhlenwelt, die im Hohlen Berg, verborgen vor neugierigen Augen, in aller Stille Jahrtausend um Jahrtausend weiter wächst und immer schöner wird.
Zum Klingelloch
Von der Schweigelhöhle kehrt Ihr zur Straße zurück und geht noch etwa 30 Meter nach links. Auf der gegenüberliegenden Seite folgt Ihr dem vertrauten Blaustrich in den Wald. Es geht ein wenig bergan. Das folgende Wegstück wird von einigen unserer Bekannten als Märchenweg bezeichnet. Und das vollkommen zu recht. Wundervolle Felsen, die aus dem Waldboden ragen. Dazwischen alte, oft knorrige Bäume. Grüne Teppiche, die sich den Hang hinunter über den Waldboden ziehen. Und direkt am Wegesrand der Eingang zum Klingelloch. Es geht nur ein paar Meter hinein. Dann öffnet sich links ein gewaltiger Raum, in den es, wie in einen unheilvollen Schlund, steil hinunter geht.
Zum Druidenhain
Ihr
folgt einfach immer weiter dem Blaustrich. Er führt Euch durch den
Wald an die Straße, der Ihr nach rechts bis zum Druidenhain folgt.
Der Druidenhain ist ein Dolomit-Felsenlabyrinth, dessen
geheimnisvolle Atmosphäre zu allerlei Spekulationen inspirierte. In
der Romantik regte die ungewöhnliche Felsenlandschaft die Phantasie
der Schwärmenden derart an, dass sie den Druidenhain gar zur
Kultstätte keltischer Druiden erhoben. Belegt wurde diese These
bisher zwar nicht. Doch es ist schön diesen Gedanken beim
Durchschreiten des Labyrinths nachzuhängen. Besonders schön ist der
Druidenhain in den Morgenstunden oder in der Abenddämmerung. Dann
wird es still im Wald und die Steine strahlen eine kraftvolle Ruhe
aus, die sich nur schwer in Worte fassen lässt.
Eppelein von Gailingen und der Druidenhain
Im
Jahr 1339 hatte der berühmte Raubritter Eppelein von Gailingen seine
Freunde und Verbündeten in der Walpurgisnacht zu einem geheimen
Treffen im Druidenhain geladen. Ludwig von Bayern, ein erbitterter
Feind der Raubritter, war aus Italien zurückgekehrt. Nun hieß es
für die Gesetzlosen Pläne schmieden, um dem Kaiser und seinen
Häschern zuvorzukommen und neue Gaunerstücke auszuhecken. Nachdem
die wilde Meute in Eppeleins Schloß bei Trainmeusel ordentlich
gezecht hatte, zogen sie zur Mitternachtsstunde zum Druidenhain, um
sich dort im Fackelschein gegenseitig die Treue gegen den Kaiser zu
schwören. Ein armer Bauer aus dem nahen Wohlmannsgesees, der gerade
auf dem Heimweg am Druidenhain vorbeikam, wurde Zeuge des
gespenstischen Treibens. Von Schrecken erfasst rannte er ins Dorf und
berichtete, als er wieder zu Atem gekommen war, dass die Hexen im
Druidenhain ihr nächtliches Bankett abhielten. Kinderfleisch und
Menschenblut sollen sie dort verzehrt haben. Seit dieser Nacht meiden
die Menschen der Gegend den Druidenhain in der Nacht.
Der Rückweg
Am Druidenhain wechselt Euer Wanderzeichen vom Blaustrich auf den Gelbkreis, der Euch nach oben und an einem Golfplatz vorbei führt. Nach einer Weile wechselt Ihr vom Gelbkreis auf den Gelbstrich. Nun geht es mit erstklassiger Beschilderung bequem über Windischgaillenreuth zurück nach Burggaillenreuth.
Wenn Ihr uns fragt, was uns an dieser Wanderung am besten gefallen hat, werdet Ihr mehr als nur eine Antwort bekommen. Die romantischen Treppen auf dem Schlossberg, die wilde Felsenschlucht, die phänomenalen Höhlen mit völlig unterschiedlichem Charakter, die wundervollen Waldwege. Und dann der beruhigende Druidenhain. Ein Highlight jagt das andere. Natürlich ist es ein Abenteuer die Wassergrotte zu suchen. Wenn Ihr Pech habt, werdet Ihr sie nicht finden. Doch dann entschädigen Euch immer noch all die anderen tollen Orte. So oder so ist Burggaillenreuth eine Reise wert. Ich selbst war nun schon einige Male dort. Und es wird nie langweilig.
Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
Länge: 13,5 km
Höhenmeter: 460 Hm
Dauer: 4 Stunden
Festes Schuwerk: Ja
Taschenlampen: Ja
Stirnlampen: Ja
Helm: Wenn vorhanden
Highlights: Schlossberg, Wassergrotte, Esperhöhle, Schweigelhöhle, Klingelloch, Druidenhain
Alter: ab 8 Jahren (sofern ausreichend Wander- und Höhlenerfahrung vorhanden)
Hier der Link zum Nachwandern:
Und natürlich die Karte:
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