Sagenwanderung zu den Felsentoren und Aussichtspunkten rings um das schöne Gößweinstein
Rings
um den Wallfahrtsort Gößweinstein gibt es besonders viele herrliche
Felsformationen. Hier findet Ihr einige der beeindruckendsten
Felsentore und faszinierendsten Aussichtspunkte der Fränkischen
Schweiz. Zudem warten am Wegesrand auch noch jede Menge kleinere
Höhlen darauf, von Euch entdeckt zu werden. Bei jedem unserer
Besuche in Gößweinstein finden wir neue große und kleine
Naturwunder. An einem der wenigen mit Schnee gesegneten Wintertage
dieses Jahres führte uns unser Weg wieder einmal in diese schöne
Gegend. Begleitet uns doch auf unserer Tour, bei der wir unter
anderem einige Höhepunkte anderer Wanderungen mit eingebaut haben.
Dadurch sind wir dieses Mal in der Lage, unseren Artikel mit Bildern
aus den verschiedenen Jahreszeiten zu schmücken.
Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf die B2 Richtung Gräfenberg. Ihr
durchquert Gräfenberg und biegt am Gelände des TSV Gräfenberg
links ab Richtung Egloffstein. Nach knapp 6 km biegt Ihr in
Hammerbühl rechts ab Richtung Gschwand. Dann Richtung Kleingesee und
dort an der Kirche links. Ihr erreicht Gößweinstein auf der
Victor-von-Scheffel-Straße. Linker Hand befindet sich der Sportplatz. Hier gibt es einen großen Parkplatz.
Highlights:
- Gößweinsteiner Felsentor
- Stadelhofener Wände
- Geißkirche Türkelstein
- Doppelfelsentor bei Etzdorf
- Bärenstein
- Kreuzfels
- Basilika Gößweinstein
- Breitenberghöhle
- Fellner-Doline
Eckdaten:
- Länge: 14,1 km
- Dauer: 4 Stunden
- Höhenmeter: 310 Hm
- Start-/Endpunkt:
- Festes Schuhwerk: Ja
- Buggytauglich: Bis auf den Aufstieg zum Bärenstein, ja
- Alter: Ab 8 Jahren
Der Link zum Nachwandern:
Die Wegbeschreibung
Zum Gößweinsteiner Felsentor
Der
Startpunkt unserer Tour ist der Parkplatz am Sportplatz in
Gößweinstein an der Viktor-von-Scheffel-Straße. Direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite am
Waldesrand erkennt Ihr schon einen Wegweiserbaum, der Euch den Weg
zum Felsentor nach links in den Wald weist. Schon nach wenigen Metern
empfängt Euch das erste Highlight Eurer Wanderung.
Das
Gößweinsteiner Felsentor fasziniert den Besucher mit seiner
beeindruckenden Größe. Ein paar Stufen führen Euch hinauf zum
Durchgang. Rechts in dem Tor befindet sich noch eine kleine Höhle,
von der Euch ein paar kleine Fenster den Blick nach außen frei
geben. Eine gute Gelegenheit für das ein oder andere „Kuckuck-Foto“.
Zu den Stadelhofener Wänden
Vom
Felsentor wandert Ihr dem Weg nach rechts folgend mit sanftem Anstieg
im Wald den Hang hinauf. Hier begleitet Euch der Terrainweg als Wanderzeichen. Rechts von Euch ragen gewaltige Felsmassive
in den Himmel. Wenn die Sonne ihre Strahlen über die Felsenzinnen zu
Euch herunterschickt, erstrahlt der Wald in all seiner Farbenpracht
und beginnt regelrecht zu leuchten. Besonders schön war der Moment,
als wir durch den verschneiten Winterwald wandern durften und die
Sonne den Schnee auf den Ästen schmelzen und zu uns herabregnen
ließ. Wie tausend glühende Elfen umfingen uns die Tautropfen und
tanzten um uns umher.
Haltet
immer wieder die Augen auf. In den Felswänden verstecken sich einige
kleinere Höhlen. Eine davon ist über einen leicht verborgenen
Trampelpfad erreichbar. Sie ist zwar nicht viel mehr als ein
geräumiger Überhang. Doch es ist ein schönes kleines Abenteuer den
Weg dorthin zu finden.
Bald
mündet Euer Pfad in einen Schotterweg, in den Ihr nach rechts
einbiegt. Auf der rechten Seite begleiten Euch weiterhin die hohen
Felswände, von denen einige auch als Kletterwände ausgewiesen sind.
Das dichte Grün in diesen stattlichen Felsentälern zieht
unweigerlich Eure Blicke auf sich. Wie sich die Flora an die Felsen
schmiegt, egal ob Moos oder Baum, ist es wert auch ein wenig näher
und intensiver in Augenschein genommen zu werden.
Bei
der nächsten Gelegenheit biegt Ihr mit rechts ab und wandert weiter
entlang der Felswände auf dem Schotterweg. Kurz bevor Ihr die
nächste Weggabelung erreicht, kommt Ihr an einem liebevoll
gestalteten Waldklassenzimmer vorbei. Holzbänke und –stühle laden
zum Verweilen ein. Kunstvolle Schnitzereien wollen bestaunt werden.
Ein wirklich schöner Ort.
Bei
der Weggabelung biegt Ihr links auf die Teerstraße ab und verlasst
diese bei der nächsten Gelegenheit mit dem Fuchs und dem Gelbkreis nach rechts. Folgt diesem
geschwungen Schotterweg. Wenn der Gelbkreis in den Gelbstrich übergeht, wechselt Ihr auf den Gelbstrich. Dann, an zwei
Infotafeln, geht Ihr mit einem schmalen Trampelpfad nach rechts vom
Schotterweg ab. Der Pfad führt Euch leicht hinauf auf einen Sattel.
Wenn
Ihr diesen erreicht habt, liegt direkt vor Euch die Hintere
Stadelhofener Wand. Ein wenig hat es der Wald geschafft diese
atemberaubende Kletterwand mit ihren bizarren Formen zu verbergen.
Ein
Grund mehr, sie sich genauer und aus der Nähe anzusehen. Dafür
haltet Ihr Euch am dem Feldweg rechts und biegt dann in eine
Schneise ins hohe Gras nach links zum Acker hin ab. Nun geht Ihr am
Ackerrand entlang und hinüber zur Felswand. Direkt in dem dichten
Gebüsch ein kleiner Eingang, der direkt in den Pfad mündet, der
Euch nach links am Fuß der Hinteren Stadelhofener Wand entlang
führt.
Ihr
folgt dem Pfad, der die Wand an deren Ende nach rechts umrundet. Ihr
habt hier die Möglichkeit nach rechts ein Stück den Grat der Wand
hinaufzukraxeln. Doch macht das besser nur bei trockener Witterung.
Einige der moosbewachsenen Felsen können bei Nässe sehr rutschig
sein. Von der Kante der Hinteren Stadelhofener Wand aus öffnet sich
vor Euch der Blick auf die noch imposantere Vordere Stadelhofener
Wand.
Wieder
heißt es am Rand des Ackers, ohne markierten Weg, entlang gehen, bis
Ihr an den Fuß der Kletterwand gelangt. Dort findet Ihr eine Höhle,
in der sich ein Tier häuslich eingerichtet hat.
Zur Geißkirche
Von der Wand geht
Ihr, weiter am Ackerrand nach links und erreicht schon bald einen
Schotterweg, der Euch, vorbei an Schuppen und Silos nach rechts in
den Ort Stadelhofen führt. Besonderes Augenmerk verdienen hier die
einheimischen Hühner und der alte Dorfbrunnen.
In
der Ortsmitte biegt Ihr nach rechts in die Ortsdurchfahrt ein und
verlasst diese am Ortsende nach links. Ihr marschiert an der schön
gearbeiteten Marter vorbei und verlasst Stadelhofen.
Langsam
und stetig geht es sanft bergan. Gut 1,5 km geht es nun so auf der
Ebene gemächlich dahin. Ein schönes Wegstück, auf dem es rechts
und links des Weges so einiges zu entdecken gibt. Eine geschmückte
Konservendose, die im Geäst hin und her weht. Oder ein Baum, dessen
Wurzel einen Felsbrocken wie einen Geliebten umschlingt. Oder einfach
nur der Weg an sich, der, besonders im Weiß des Winters, so herrlich
ruhig und entschleunigend wirkt.
Ihr
geht immer geradeaus und ignoriert die Abzweigungen. Erst wenn sich
Euer Weg gabelt, biegt Ihr nach rechts Richtung Türkelstein ab. Vor
dem Ortseingang weist Euch ein Holzschild den Weg nach links zur
Geißkirche, einem der größten und beeindruckendsten Felsentore der
Fränkischen Schweiz. Folgt einfach dem Schotterweg für etwa 200
Meter und zweigt dann über die Wiese in den Wald zu dem durch die
Bäume sichtbaren Felsmassiv mit der Geißkirche ab. Statt die Pracht
dieses Naturwunders mit Worten zu preisen, lassen wir an dieser
Stelle einfach mal ein paar Bilder sprechen ;-)
Von
der Geißkirche kehrt Ihr zurück auf den Schotterweg und wandert
nach Türkelstein hinein. Hier findet Ihr übrigens das Gasthaus zum
Felsentor, das sich eines hervorragenden Rufes erfreut. Ihr biegt
nach rechts in die Ortsdurchfahrt ein und folgt der Teerstraße nach
Etzdorf. Hier biegt Ihr an der Bushaltestelle in der Ortsmitte links
und gleich wieder mit dem Terrainweg rechts ab. Nach den letzten Häusern biegt Ihr,
ohne Wegzeichen, nach links ab und wandert den Hang in die Ebene
hinunter. Nach etwa 200 Metern erreicht Ihr den Waldrand. Im Gebüsch
versteckt sich der Eingang zu einem Pfad, der Euch auf wenigen Metern
zu einem einmalig schönen Doppelfelsentor führt.
Eine schöne Gelegenheit für eine kurze Sage.
Der Nürnberger Frevel- oder Marterstein
Früher ragte am Weg von Etzdorf nach Gößweinstein eine hohe, einsam stehende Felssäule auf. Zu dieser gibt es folgende Geschichte: Ein nahe Nürnberg wohnender Bauer gelobte eines Tages mit seinem Sohn eine Wallfahrt nach Gößweinstein zu machen und dort einen Ochsen zu opfern, wenn nur sein Sohn das Augenlicht geschenkt bekäme. Und so machten sie sich auf den Weg. Als sie auf ihrem Weg an die Stelle mit der Felssäule kamen, von der aus man die Türme der Gößweinsteiner Basilika zum ersten mal erkennen kann, rief der Knabe plötzlich: "Vater, sieh doch! Was für eine herrliche Kirche dort vorne steht." Überglücklich, dass sein Sohn offenbar geheilt war, sagte der Bauer: "Nun können wir uns die letzten paar Kilometer sparen und brauchen auch den Ochsen nicht zu opfern. Denn Du kannst ja schon sehen." Doch in dem Moment, in dem sich die beiden umdrehten, um den Heimweg anzutreten, verlor der Knabe wieder sein Augenlicht und wurde so blind wie zuvor und wurde, trotz folgender Wallfahrten und Opfer auch nie wieder sehend. So hat Gott den Frevel bestraft. Die Steinsäule am Wegesrand hielt den Frevel wach und erinnerte noch viele Jahre daran.
Eine schöne Gelegenheit für eine kurze Sage.
Der Nürnberger Frevel- oder Marterstein
Früher ragte am Weg von Etzdorf nach Gößweinstein eine hohe, einsam stehende Felssäule auf. Zu dieser gibt es folgende Geschichte: Ein nahe Nürnberg wohnender Bauer gelobte eines Tages mit seinem Sohn eine Wallfahrt nach Gößweinstein zu machen und dort einen Ochsen zu opfern, wenn nur sein Sohn das Augenlicht geschenkt bekäme. Und so machten sie sich auf den Weg. Als sie auf ihrem Weg an die Stelle mit der Felssäule kamen, von der aus man die Türme der Gößweinsteiner Basilika zum ersten mal erkennen kann, rief der Knabe plötzlich: "Vater, sieh doch! Was für eine herrliche Kirche dort vorne steht." Überglücklich, dass sein Sohn offenbar geheilt war, sagte der Bauer: "Nun können wir uns die letzten paar Kilometer sparen und brauchen auch den Ochsen nicht zu opfern. Denn Du kannst ja schon sehen." Doch in dem Moment, in dem sich die beiden umdrehten, um den Heimweg anzutreten, verlor der Knabe wieder sein Augenlicht und wurde so blind wie zuvor und wurde, trotz folgender Wallfahrten und Opfer auch nie wieder sehend. So hat Gott den Frevel bestraft. Die Steinsäule am Wegesrand hielt den Frevel wach und erinnerte noch viele Jahre daran.
Von
hier marschiert Ihr wieder zurück nach Etzdorf und folgt der
Teerstraße nach links. Schon nach etwa 50 Metern verlasst Ihr die
Teerstraße mit dem Wanderzeichen Terrainweg nach rechts. Ihr verlasst den Terrainweg bei der nächsten Gelegenheit nach rechts und biegt
schon bald nach links in die nahe Teerstraße ein. Folgt dieser nach
links bergab und biegt dann Richtung Gößweinstein nach
rechts ab. Wo die Straße den nächsten Rechtsknick macht, biegt Ihr
den Hang hinauf mit dem Gelbstrich nach links ab. Der Gelbstrich
führt Euch in den Wald und zur nächsten Weggabelung. Rechts geht es
zum Kreuzfels. Das wird Eure nächste Station. Doch zuerst marschiert
Ihr nach links auf dem mit Treppen bewehrten Steig hinauf zum
Bärenstein, einem grandiosen Aussichtspunkt mit tollem Blick auf
Gößweinstein. Zwischen den Felsen hindurch schlängelt sich der Weg
hinauf bis zum großen Aussichtsfelsen. Jeder
Blick ist eine eigene Postkarte wert. Besonders die Burg könnt Ihr von hier, wenn Ihr mit einem entsprechenden Kameraobjektiv oder einem Feldstecher unterwegs sein, aus einem schönen Winkel betrachten.
Zur Burg Gößweinstein gibt es eine spannende Legende:
Zur Burg Gößweinstein gibt es eine spannende Legende:
Obwohl
die meisten fränkischen Burgherren im 11. Jahrhundert bereits dem
Christentum huldigten, wollte Graf Gozwin, dem Gößweinstein seinen Namen verdankt, einfach nicht von den alten
Göttern ablassen. Sein bester Freund, der Burgherr von Neideck, wurde
nicht müde, ihm bei jedem ihrer Treffen die Vorzüge des
Christentums schmackhaft zu machen. Er hatte es sich zur Aufgabe
gemacht, seinen Freund zu bekehren. Eines Tages, er war mit seinem
Gefolge wieder einmal zu Besuch auf Gößweinstein, reizte er Gozwin
mit seinen flammenden Reden so sehr, dass dieser, womöglich auch im
Weinrausch, seinem Freund den Fehdehandschuh vor die Füße warf und
ihn zornig dazu aufforderte, sich nicht in seine
Seelenangelegenheiten einzumischen. Der Herr von Neideck verließ
traurig Burg Gößweinstein. Gozwin rief ihm noch nach, er werde
sicher der frömmste aller Christen werden, wenn es seinem Freund
gelänge, ihn im Zweikampf zu besiegen. Termin und Ort für den
Zweikampf, der aufgrund des Werfens des Fehdehandschuhs
unausweichlich geworden war, wurde festgesetzt. Gozwin, aufgrund
seiner gewaltigen Statur und seines vorzüglichen Umgangs mit der
Waffe siegessicher, trat seinem Freund, der viel kleiner und wenig
waffenerprobt war, auf dem Kampfplatz entgegen. Alles, was laufen
konnte, hatte sich auf dem Kampfplatz versammelt, um das Schauspiel
zu verfolgen. Ein regelrechter Rummel war auf dem Kampfplatz
entstanden. Als die beiden Recken sich gegenüber standen, wurde die
Menge muxmäuschenstill. Die zwei Ritter schritten aufeinander zu,
hoben die Schwerter und … in dem Moment, als sich die Klingen
kreuzten geschah das Unfassbare. Der starke Gozwin, dieser Berg von
einem Mann, stand plötzlich wie erstarrt da. Jegliche Kraft war ihm
aus dem Körper gefahren. All sein Mut hatte ihn verlassen. Wie vom
Donner gerührt ließ er sein Schwert fallen und erklärte sich für
außer Stande, den Kampf weiter zu führen. Er umarmte seinen Freund
und erklärte, dass er ab diesem Tag den alten Göttern abschwören
und das Christentum annehmen werde. Wenig später wurde er getauft,
baute am Fuß seiner Burg eine Kapelle und begründete den Ort
Gößweinstein.
Vom
Bärenstein steigt Ihr wieder hinunter und folgt nun der
Beschilderung zum Kreuzfelsen. Sanft geschwungen windet sich der Pfad
durch den Wald. Ihr passiert einige Stationen des Kreuzweges und
kommt an dem größten Holzklavier vorbei, das wir bisher auf unseren
Wanderungen gesehen haben.
Nur
ein paar Meter weiter öffnet sich der Wald und gibt das herrliche
Panorama Gößweinsteins preis. Vor Euch das große Kreuz des
Kreuzfelsens und links der Ort mit der gewaltigen Basilika und der
romantischen Burg, die schon den großen Komponisten Wagner zu seiner
Gralsburg inspirierte.
Kurz
vor dem Kreuz befindet sich am Wegesrand eine Infotafel, die von der
Sage des Kreuzfelsens kündet. Die Kinder der Schule Gößweinstein
haben ein Bild dazu beigesteuert.
Hier unsere Version dieser alten Sage.
Das wundertätige Bergkreuz
Diese Sagentafel ist Teil des Gößweinsteiner Sagenwegs. Eine weitere Station befindet sich unten an der Basilika, Eurem nächsten Ziel.
Hier unsere Version dieser alten Sage.
Das wundertätige Bergkreuz
Im
30-jährigen Krieg wurde ein Bauer, der seinem katholischen Herrn
gegen die protestantischen Schweden in die Schlacht gefolgt war,
nachdem die Schlacht geschlagen und nahezu alle Katholen getötet
worden waren, von einigen schwedischen Häschern bis hinauf auf den
höchsten Gipfel Gößweinsteins gehetzt. Dort, den Abhang im Rücken,
stand er und sah den blutgierigen Schweden in die hasserfüllten
Augen. Um den Säbeln der Soldaten zu entgehen, fasste er sich ein
Herz, und sprang, ein Gebet auf den Lippen, hinab in die grausige
Tiefe. Sein Gebet wurde erhört. Statt auf den Felsen zu
zerschellen, durchschlug er im Fall das Strohdach eines Bauernhauses,
das direkt unter dem Fels stand und landete sanft auf einer Matratze.
Vollkommen unversehrt setzte er seine Flucht fort und wurde von
seinen Verfolgern auch nicht mehr eingeholt. Eben dieser Bauer
errichtete später das Holzkreuz auf diesem höchsten Gipfel es Ortes
Gößweinstein. Die Holzsplitter des Kreuzes sollen Zahnschmerzen
vertreiben. Und so wurde es über die Jahre so sehr mit Messern
bearbeitet, dass es schon mehrmals dem Einsturz nahe war und ersetzt
werden musste.
Diese Sagentafel ist Teil des Gößweinsteiner Sagenwegs. Eine weitere Station befindet sich unten an der Basilika, Eurem nächsten Ziel.
Vom
Kreuzfelsen gelangt Ihr über eine Treppe in den Ort und zur
Basilika. Es lohnt sich diese Wallfahrtskirche zu umrunden und sich
die Verzierungen an der Seite genauer anzusehen.
Diese teilweise bizarren Eindrücke schaffen die richtige Atmosphäre für folgende Legende.
Nachdem Ihr das Areal umrundet habt, betretet Ihr die Basilika. Fotografieren ist darin leider nicht gestattet. Deshalb müssen wir an dieser Stelle versuchen unseren Eindruck mit Worten zu beschreiben. Gewaltig ist der Innenraum. Reichhaltig verziert. An den Wänden weiße Statuen und Wandbilder. Die Deckenmalereien geradezu überbordend von satten Farben. Sanftes Türkis schimmert von den Wänden und überall immer wieder Gold. Und doch, irgendwie wirkt diese Basilika dennoch nicht überladen. Hier wird der schmale Grat zwischen Erhabenheit und Prunk gewahrt. Sogar unserem Hüpfer entfuhr ein ehrfürchtiges „Wow“, bevor er sich, unüblich brav und still, in die vorderste Reihe setzte und die Pracht einige Minuten auf sich wirken ließ. Sogar das Vaterunser mussten wir mit beten. So ergriffen war er von der Schönheit dieser Kirche.
Die
Gründung der Gößweinsteiner Kirche
Vor
langer Zeit, als Konrad der Herr von Gößweinstein war, suchten
räuberische, heidnische Sachsen Franken heim. Sie mordeten und
brandschatzten. Überfielen Burgen, Dörfer und Gehöfte. Wessen sie
habhaft werden konnten, brachten sie um oder versklavten ihn. Diese
Horde schlich sich eines Morgens im Schutze des dichten Frühnebels
hinauf zur Burg Gößweinstein, um diese im Handstreich einzunehmen.
Doch Konrad war sich der Gefahr bewusst, in der er und seine
Untertanen schwebten. Er hatte alle Vorräte des Ortes in die Burg
verbringen lassen und gewährte sämtlichen Einwohnern Zuflucht.
Zudem hatte er die Wälle der Burg derart befestigen lassen, dass ein
Sturm darauf vollkommen vergebens gewesen wäre und nur unnötige
Opfer auf der Seite der Angreifer gefordert hätte. Dies erkannte,
als die Sonne den Nebel stellenweise durchbrach, auch der Anführer
der Sachsen, ein Mann, der, aufgrund seines hohen Wuchses und seiner
außerordentlichen Körperstärke, von seinen Mannen nur „Groß“
genannt wurde. Er beschloss, die Burg Gößweinstein, statt im
direkten Angriff, mit einer Belagerung auszuhungern und die darin
befindlichen Christen so zur Aufgabe zur zwingen. In der Zwischenzeit
verheerten seine heidnischen Sachsen den Ort und die inmitten dessen
stehende Kapelle und brannten alles bis auf die Grundmauern nieder.
Die Burg jedoch wurde von den Sachsen monatelang erfolglos belagert.
Mittlerweile waren den Eingeschlossenen die Vorräte ausgegangen. Sie
ernährten sich von Ratten und Vögeln, die sie vom Himmel schossen.
Als die Not am schlimmsten war, sendete Konrad einen Boten zum
„Großen“ mit dem Angebot eines Zweikampfes zwischen ihnen
beiden, der entscheiden sollte, wem die Burg fortan gehören solle.
Die beiden Kontrahenten trafen sich zu einem vereinbarten Zeitpunkt
an einem festgelegten Ort. Umringt von ihren Getreuen begannen die
beiden ihren Zweikampf. Nach einigen Hieben zerschlug Konrad den
Schild des Sachsen, hielt inne, statt den Moment für sich zu nutzen
und forderte ihn auf sich einen neuen Schild geben zu lassen. Der
„Große“, irritiert von diesem Großmut, nahm sich einen zweiten
Schild. Ein weiterer Hieb von Konrad und der Helm des Sachsen wurde
bis auf den Schädel gespalten. Und wieder hielt Konrad inne und
forderte den Sachsen auf, sich einen zweiten Helm zu nehmen. Dieser,
noch mehr erstaunt, nahm den zweiten Helm. Kurz darauf zerschlug
Konrad dem „Großen“ das Schwert, das in tausend Splitter
zerbarst. Wehrlos, nur noch den Knauf seines Schwertes in Händen,
fiel der Sachse auf die Knie und rief „Groß ist der Gott der
Christen. Ich bin überwunden!“ Und wie von Engeln gesungen, klang
aus den Ruinen der Kapelle ein „Dreimal heilig“ hinüber zum
Kampfplatz. Die Gößweinsteiner stimmten in den Gesang ein und Jubel
erhob sich über dem Tal. Die Sachsen, die der Schwäche ihrer alten
Götter gewahr wurden, ließen sich taufen und der „Große“ wurde
zum besten Freund von Konrad. Dieser ließ aus Dankbarkeit an der
Stelle der zerstörten Kapelle die Dreifaltigkeitskirche zu
Gößweinstein erbauen.
Nachdem Ihr das Areal umrundet habt, betretet Ihr die Basilika. Fotografieren ist darin leider nicht gestattet. Deshalb müssen wir an dieser Stelle versuchen unseren Eindruck mit Worten zu beschreiben. Gewaltig ist der Innenraum. Reichhaltig verziert. An den Wänden weiße Statuen und Wandbilder. Die Deckenmalereien geradezu überbordend von satten Farben. Sanftes Türkis schimmert von den Wänden und überall immer wieder Gold. Und doch, irgendwie wirkt diese Basilika dennoch nicht überladen. Hier wird der schmale Grat zwischen Erhabenheit und Prunk gewahrt. Sogar unserem Hüpfer entfuhr ein ehrfürchtiges „Wow“, bevor er sich, unüblich brav und still, in die vorderste Reihe setzte und die Pracht einige Minuten auf sich wirken ließ. Sogar das Vaterunser mussten wir mit beten. So ergriffen war er von der Schönheit dieser Kirche.
Hier
in Gößweinstein gibt es übrigens auch hervorragende
Einkehrmöglichkeiten. Im Gasthaus Zum Löwen, direkt gegenüber der
Basilika, gibt es zum Beispiel hervorragende Windbeutel.
Vor
der Basilika verläuft die Balthasar-Neumann-Straße. Dieser folgt
Ihr nach rechts. Bald gabelt sich die Straße. Ihr haltet Euch rechts
auf der Balthasar-Neumann-Straße und folgt ihr, vorbei an einigen
Supermärkten, hinunter zur Landstraße, an der Ihr nach rechts,
vorbei an einem Autohaus, auf dem Fußgängerweg entlang geht. Bei
der nächsten Gelegenheit biegt Ihr mit dem Fußgängerweg rechts ab
und überquert etwa 50 Meter weiter die Straße. Eine Treppe führt
auf der gegenüberliegenden Seite den kleinen Hang hinauf auf einen
geschotterten Waldweg. Geht erst einmal etwa 250 Meter nach rechts
Richtung Parkplatz. Dann richtet Euren Blick nach links. Dort, oben
am Hang, ragt ein besonders großer, ziemlich Spitz zulaufender Fels
in den Himmel. An seinem Fuß versteckt sich eine kleine Höhle. Wenn
Ihr den Pfad dort hinauf im Gebüsch findet, bekommt Ihr direkt
unterhalb des Felsens einen großartigen Anblick geboten. Doch
Vorsicht! Bei Matsch oder Schnee ist der Aufstieg wirklich sehr
rutschig.
Dann
steigt Ihr wieder hinunter und geht nach rechts zurück. Ihr folgt
jetzt einfach dem Schotterweg und umrundet den Breitenberg, an dessen
Fuß Ihr gerade wandert, nach rechts. Wunderschön sind die
gewaltigen Felswände, die Ihr hier bestaunen könnt. Bald erreicht
Ihr eine Informationstafel. Dahinter thront ein gewaltiges Felsmassiv
mit einer großen, vorgelagerten Felsnadel. In dem Massiv verbirgt
sich die Breitenberghöhle. Mit jedem Meter, dem Ihr Euch dem
Höhleneingang nähert, wirkt er etwas geheimnisvoller. Ein großer
Fels scheint den Eingang zu versperren. Doch ein paar Meter könnt
Ihr hineinkrabbeln. Ganz schön spannend, sich Stück für Stück
tiefer hineinzuwagen. Schon bald ist Schluss. Denn die
Breitenberghöhle ist nicht sehr tief. Dafür ist das beschriebene
Höhlenportal umso spektakulärer.
Dann
zurück auf den Weg und weiter nach rechts. Bei der Umrundung des
Breitenbergs kommt Ihr noch an dem mit einem Gullideckel versperrten
Eingang zur Höhle der Fellner-Doline. Fast 100 Meter geht es von
hier in die Tiefe. Mithilfe von Kontrastmitteln wurde eine direkte
Verbindung zwischen der Fellner-Doline und der Stempfermühlenquelle
unten im Wiesenttal nachgewiesen.
Nun
wandert Ihr zurück zur Straße und folgt dieser nach links zurück
zum Parkplatz am Sportplatz.
Ein
bisschen stolz sind wir schon, dass wir die Höhepunkte aus drei unserer
Touren auf dieser Wanderung miteinander verbunden haben. Selten hatte
eine Tour so viele Schauwerte. Angefangen bei den herrlichen
Felsentoren und den grandiosen Aussichtspunkten, bis hin zur
beeindruckenden Basilika in Gößweinstein. Wer Lust hat, kann die
Tour noch um einen Besuch der Burg Gößweinstein erweitern. Diese
kann gegen einen geringen Obolus besichtigt werden. Abgesehen von dem
Aufstieg zum Bärenstein und der Höhlensuche kurz vor dem Ende der
Tour ist diese Wanderung sogar Buggy-tauglich.
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir
euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Die
3 Pavels mit Wanderbuddy
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