Wunderschöne und geheimnisvolle Burgruinen im Anlautertal




Das Altmühltal mit seinen Nebentälern bezaubert mit herrlichen Panoramen und beeindruckenden Burgen und Ruinen. Dies in Kombination mit meist bequemen Wanderwegen garantiert Euch ein entspanntes und stimmungsvolles Wandererlebnis. Zusätzlich haben wir für Euch ein paar Sagen zu den alten Burgen gefunden.

Diese 16 km lange Tour führt Euch von Enkering, einem Ortsteil von Kinding, auf den Altmühltal-Panoramawegen 18 und 19 sowie auf dem Wallfahrerweg zu den Burgruinen Rumburg und Rundeck sowie zum Burgstall Wieseck. Die erste Hälfte der Tour bietet einige moderate Steigungen auf. Auf der zweiten Hälfte, also auf dem Rückweg, führt Euch Euer Weg durch das sonnendurchflutete Anlautertal zurück nach Enkering.


Zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg aus fahrt Ihr auf der A9 Richtung München. Ihr verlasst die Autobahn bei der Ausfahrt Altmühltal Richtung Eichstätt/Beilngries/Kipfenberg/Kinding und fahrt rechts. Ihr fahrt direkt nach Enkering hinein. Von der Hauptstraße geht bald die Rumburgstraße über die Anlauter nach rechts ab. Haltet Euch rechts. Über Euch seht Ihr schon die Ruine Rumburg. Einen ausgewiesenen Wanderparkplatz haben wir leider nicht entdeckt. Doch an der Straße gibt es Parkgelegenheiten.


Zur Ruine Rumburg

Auf der Rumburgstraße passiert Ihr eine schöne kleine Kapelle, bevor Ihr leicht links den Hang hinauf abzweigt. 





Schon bald wird die Teerstraße zum Schotterweg und trägt Euch sanft den Hang hinauf. Ihr überquert einen Forstweg und folgt dem leicht links abzweigenden Pfad weiter nach oben. Schon bald lugt hoch oben zwischen den Bäumen das Mauerwerk der Ruine Rumburg hindurch. Wir waren kurz nach Sonnenaufgang hier und bewunderten das leuchtende Sonnengelb, das sich in den Seitenwänden der Fenster in der Mauer brach und den Eindruck vermittelte, als sei die Ruine noch immer bewohnt.




Immer weiter geht es, bald scharf nach links abzweigend, hinauf zu der immer imposanter wirkenden Rumburg. 



 
Erbaut wurde die Rumburg in der zweiten Hälfte des 14ten Jahrhunderts. Im 16ten Jahrhundert, dem Burgherren Erasmus ging langsam das Geld aus, ließ er sich von einem Verwandten zum Raubrittertum verleiten. Im Rahmen der Vergeltungsmaßnahmen wurde die Rumburg vom Schwäbischen Bund besetzt. Erasmus wurde im Verlauf der folgenden Verhandlung rehabilitiert. Seine Jugend und seine Unvernunft hätten ihn dem Raubrittertum zugetrieben. Doch schon ein paar Jahre später wurden die Untaten vom Schicksal gesühnt. Die Rumburg brannte bis auf die Vorburg nieder.




So eine schöne Burgruine. Es ist wirklich traumhaft auf den vielen Pfaden zu wandeln. Vorne, mit herrlichem Blick ins Altmühltal, wurde eine malerische Sitzgruppe platziert.




Wenn Ihr es Euch dort gemütlich macht, könnt Ihr Euch ja folgende spannende Legenden erzählen, die sich um die Rumburg ranken.

Der Schwarze Pudel
In der Walpurgisnacht, also in der Nacht vom 30.04. auf den 01.05., soll auf dem Burghof der Rumburg ein unheimlicher schwarzer Pudel umgehen. Seine feurig leuchtenden Augen soll man sogar unten im Anlauter Tal wahrnehmen. Im Maul trägt er angeblich einen großen Schlüssel, mit dem die verborgene Schatzkammer der Burg geöffnet werden kann. Nur wer in dieser unheilvollen Nacht schweigend um Mitternacht zur Burg hinaufsteigt, dem überlässt der Geisterhund den Schlüssel. Der Pudel soll die Frau eines eifersüchtigen Ritters sein, die er einst auf der Burg umgebracht hat. Sie muss in Gestalt des Geisterpudels so lange umgehen, bis sie den Schlüssel weitergeben kann. Vor vielen Jahren machten sich 3 Gesellen, nachdem sie sich unten im Ort Enkering ordentlich Mut angetrunken hatten, in der Walpurgisnacht auf den Weg hinauf zur sturmumtosten Ruine. Doch als sie sich der Ruine näherten, hörten sie bedrohliches Scharren und furchterregendes Geheul aus dem Burghof. Zudem schwebte eine Flamme über die Burgmauer. Von blankem Entsetzen gepackt rannten die drei zurück ins Tal. Der Schatz ist bis heute ungehoben …




Der Silberne Ritter
Der letzte Burgherr der Rumburg war weniger für seinen Mut und viel mehr für seine Liebe zu funkelndem Geschmeide, edlen Stoffen und kostbaren Rüstungen bekannt. Als seine Burg von Feinden belagert und schließlich gestürmt wurde, raffte er so viele seiner Reichtümer zusammen, wie ihm möglich war. Am Ende legte er sogar seine silberne Rüstung an. So gewandet und beladen stieg er hinab ins Kellergewöbe, um sich dort vor den plündernden Feinden zu verbergen. Ganz still wartete er in der hintersten Ecke des Gewölbes darauf, dass das Plündern aufhörte und der Kampfeslärm verstummte. Doch die Feinde, enttäuscht von der geringen Beute, legten Feuer an die Burg. Als die Feuersbrunst, vom Sturmwind angefacht, das Gebälk der Burg einstürzen ließ, wurde der Eingang zum Gewölbe bis auf den letzten Millimeter verschüttet und der Silberne Ritter fand nie wieder zurück ans Tageslicht. Schon so mancher hat bis heute vergebens nach dem Ritter und seinen Schätzen gesucht …





Zum Burgstall Wieseck

Von der Rumburg kehrt Ihr zurück auf den unterhalb der Burg verlaufenden Schwarzach Panoramaweg 19. Diesem folgt Ihr durch dichtes Buschwerk, das bei unserem Besuch herrlich von der Sonne beleuchtet wurde, hinauf auf eine weite Ebene. 



 
Vor Euch seht Ihr den Ort Berletzhausen. Ihr folgt der 19 ein Stück am Acker entlang und überquert dann nach rechts die Straße.

Euer Weg führt Euch über bequeme Wald- und Wiesenwege. Schön, beim Laufen und Staunen den Alltag zu vergessen und Schritt für Schritt ein wenig mehr zu sich selbst zu finden. Folgt einfach immer der 19. Es gibt am Wegesrand jede Menge zu entdecken ;-)













Wenn Ihr dann nach etwa 2km aus dem Wald heraustretet und vor Euch die Ortschaft Euerwang erkennt, biegt Ihr an der nächsten Kreuzung nach links unten ab und wandert nun auf dem Wallfahrerweg. Dieser führt Euch bald vorbei am Ziegelhof.





Dahinter geht es bald ein Stück bergab. Ihr kommt an einem Jägersitz vorbei. Geht weiter geradeaus.




Etwa 50 Meter vor dem nächsten Jägersitz zweigt Ihr ohne Wegzeichen nach links den Hang hinauf ab. Dieser Pfad führt Euch zum Burgstall Wieseck. Bei der zweiten Gelegenheit biegt Ihr scharf links ab und erreicht einen breiten Schotterweg, in den Ihr nach rechts, also bergab, einbiegt. Schon bald weist Euch ein Schild den Weg nach rechts zum schon erkennbaren Burgstall Wieseck.

Eine Bank lädt zum Verweilen und Rasten ein. Dahinter öffnet sich der beachtliche Burggraben der ehemaligen Wehranlage. Der Burgstall Wieseck gilt als Kraftort. Und tatsächlich, wenn Ihr es zulasst, könnt Ihr die geheimnisvolle Anziehungskraft spüren, die von diesem Ort ausgeht. Nehmt Euch Zeit, um die weitläufige Anlage zu erkunden. 



 


Zur Ruine Rundeck

Wenn Ihr Eure Entdeckungsreise beendet habt, kehrt Ihr auf den Schotterweg zurück und wandert nach links den Hang wieder hinauf. Oben erwartet Euch eine Ebene mit einem Schuttberg. Ihr folgt nun dem Burgenweg Anlautertal Nummer 18. Bald mündet der Schotterweg in eine Teerstraße, von der Euch das nächste Schild zu einem Abstecher nach rechts zur Ruine Rundeck einlädt. Ihr braucht nur ein paar hundert Meter und schon erreicht Ihr die Anlage. Zwei beeindruckende Mauerteile der Burg stehen noch. Beim Umrunden erkennt Ihr auch schnell, wie die ehemals als Burg Stossenberg bekannte Anlage in der Romantik in Rundeck umbenannt wurde.





Auch auf der Burg Rundeck soll man dem Raubrittertum gefrönt haben. Zusammen mit den „Kollegen“ von der auf der anderen Talseite gelegenen Burg Brunneck habe man Kaufleuten und Wanderern aufgelauert und diese mit etwas Überzeugungsarbeit um ihre Habe erleichtert. Raue Zeiten waren das damals.




Ins Anlautertal und zurück nach Enkering

Von der Burg Rundeck kehrt Ihr zurück zur Teerstraße. Schon nach wenigen Metern, gegenüber einem schönen Wegkreuz zweigt ein Schotterweg sanft nach links ab und trägt Euch, parallel zur Straße, nach Erlingshofen hinunter.




Hinter der Kirche biegt Ihr links ab und verlasst schon bald wieder den Ort. Nun wandert Ihr mit der Nummer 18 bequem und ohne weitere Anstiege durch das breite Anlautertal zurück nach Enkering. Abgesehen von der schönen Landschaft sind hervorzuheben: Der Angusrinderstall und der Spielplatz (inkl. Wasserspielplatz) kurz vor Enkering.





Wunderbar, dieser entspannte Rückweg. Die gut 16 km laufen sich auf dieser zweiten Weghälfte so entspannt wie auf wenigen Wanderungen zuvor. Besonders genossen haben wir auf dieser Tour dennoch die Burgruinen. Ganz speziell die der Rumburg. Hier gibt es einfach so viel zu entdecken, dass es sich wirklich lohnt sich dafür Zeit zu nehmen.

Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels mit Wanderbuddy

Länge: 16 km
Höhenmeter: 230 Hm
Dauer: 4-5 Stunden
Buggy: wenn er geländegängig ist
Festes Schuhwerk: Ja
Alter: ab 8 Jahren

Highlights: Burgruine Rumburg, Burgstall Wieseck, Burgruine Rundeck

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