Der Burgenweg bei Kinding im Altmühltal
Der Burgstall Torfels bei Unteremmendorf |
Im
schönen Altmühltal gehört der Burgenweg bei Kinding zu den, vor
allem für Familien, besonders reizvollen Wanderwegen. Mit gut 10 km und
230 Hm ist er gut zu bewältigen. Hervorzuheben ist die erstklassige
Beschilderung, diese führt Euch stets sicher von einem
faszinierenden Highlight zum nächsten.
Der
Burgenweg Kinding beginnt am Parkplatz an der Abzweigung Richtung
Kipfenberg gegenüber der 1784 erbauten „Römerbrücke“. Nach
einem Stück auf einem Feldweg den Hang zum Waldrand hinauf erwartet
Euch der einzige relevante und fordernde Aufstieg dieser Tour. Schon
nach einem kurzen Stück werdet Ihr mit der über Euch im Hang
liegenden Kindinger Klause, einer Überhangshöhle, in der einst ein
Einsiedler lebte, belohnt. Es folgen Hügelgräber aus der
Hallstadtzeit, wundervolle Aussichtspunkte, ein verlassener Burgstall
und zur Hälfte der Wanderung erreicht Ihr das absolute Highlight,
den atemberaubenden Torfelsen. Von dort führt Euch der Weg hinunter
nach Unteremmendorf und auf Waldrandwegen zurück zur Ottilienkapelle
und zum Parkplatz.
Kleiner
Hinweis:
Obwohl
die Tour offiziell Burgenweg genannt wird, werdet Ihr hier nicht auf
Burgen oder Ruinen stoßen. Stattdessen passiert Ihr zwei Burgställe
– so nennt man abgegangene Burgen, von denen nur noch wenige Spuren
zu sehen sind. Zum einen gibt es den Burgstall Hubertusfelsen, von
dem noch der Burggraben zu erahnen ist. Zum anderen den Burgstall
Torfelsen mit einer einzigartigen Felsformation.
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A9 Richtung Ingolstadt, verlasst
die Autobahn an der Ausfahrt Altmühltal und fahrt Richtung
Eichstätt/Beilngries/Kipfenberg/Kinding. Am Kreisverkehr vor Kinding
nehmt Ihr die dritte Abfahrt und fahrt am Ortsrand von Kinding
entlang. Bei der nächsten Gelegenheit biegt Ihr nach rechts Richtung
Kipfenberg ab und überquert die Altmühl. Kurz danach sehr Ihr
rechts die alte Römerbrücke. Direkt gegenüber befindet sich ein
Parkplatz, der gut 5-6 PKW’s Platz bietet.
Direkt
am Parkplatz findet Ihr schon die erste, schön gestaltete Infotafel.
An deren Rahmen findet Ihr auch Euer Wanderzeichen, den Burgenweg
Kinding.
Vorbei
an einer Scheune wandert Ihr hinauf zum Waldrand. Dort empfängt Euch
die kleine, sehr schön gepflegte Ottilienkapelle. Sie wurde wohl im
18ten Jahrhundert erbaut und erhielt 1823, im Rahmen einer
Erneuerung, ihr heutiges Erscheinungsbild. Einfach herrlich, wie wir
dieses Schmuckstück inmitten der üppigen Herbstfarben erleben
durften.
Neben
der Kapelle führt Euch das Wanderzeichen in den Wald und steil den
Hang hinauf. Den größten Teil der 230 Höhenmeter, die diese Tour
für Euch bereithält, bekommt Ihr auf diesem Wegstück geboten.
Schon bald weist Euch ein separates Schild einen kurzen Abstecher
nach rechts hinauf zur Kindinger Klause. Es erwartet Euch ein
imposantes Felsdach mit einem 10 Meter langen Höhlengang. Schon vor
Jahrtausenden bot diese Höhle den Menschen Unterschlupf. Sogar ein
Teil eines Mammutknochens, Tonscherben und Steinwerkzeuge wurden hier
gefunden. Ein magischer Ort. Schon der Aufstieg im Schatten des
Überhangs ist spannend. Die Höhle selbst lädt zum Verweilen und
Verschnaufen ein. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass unsere
Vorfahren diesen Ort auch als Kultstätte genutzt haben. Fast vermag
man den jahrtausendalten Gesang eines alten Schamanen von den Wänden
widerhallen zu hören.
Dann
geht es zurück zum Wanderweg und weiter hinauf Richtung Plateau.
Bald ist es geschafft. Und immer geht es durch den wunderbar bunten
Herbstwald. Die Feuchtigkeit, die zwischen den Bäumen zarte
Nebelschwaden hin und her wabern lässt. Ein frischer Windhauch, der
Euch leicht frösteln lässt. Der Herbst ist schon eine ganz
besondere Wanderzeit. Die Natur wirkt immer etwas rauer und
kraftvoller. Wenn zwischen den sich lichtenden Baumkronen schroffe
Felsen hindurchblitzen. Wenn der Wind in den verbliebenen Blättern
rauscht und Euch diese um die Ohren weht. Wenn sich einzelne
Bäume
quietschend im Wind wiegen. Dann entfaltet der Herbst seinen
mystischen Zauber, der den Wanderer in eine andere Welt entführt.
Schon
bald erreicht Ihr die Hügelgräber „Altes Holz“. Wieder
informiert Euch eine Schautafel über die Bedeutung dieses Ortes. Ein
Rastplatz bietet Gelegenheit kurz auszuruhen. Die Hügelgräber
selbst jedoch haben wir kaum wahrgenommen. Es ist wohl eher die
historische Bedeutung, die dieses Gräberfeld zu etwas Besonderem
macht.
Weiter
geht es. Neben dem Wanderzeichen Burgenweg Kinding begleitet Euch nun
das des Altmühltal Panoramawegs. Kurz bevor Ihr eine Straße
überquert, zweigt von Eurem Weg der Burgenweg scharf links ab.
Dieser Abstecher führt Euch hinüber zum Burgstall Hubertusfelsen.
Viel ist nicht bekannt über diese kleine Burganlage, die aus dem
12ten Jahrhundert stammt und wohl von der Ministerialenfamilie der
Emmendorfer erbaut wurde. Zu Beginn des 16ten Jahrhunderts, nachdem
die Familie der Emmendorfer ausgestorben war, wurde die Burg
verlassen und verfiel.
Wieder
zurück auf den Hauptweg, über die Straße und zum nächsten
Highlight. Der Langfelsen begeistert mit seiner exponierten Lage und
der grandiosen Aussicht weit ins Altmühltal. Zwei Bänke, ein
Wegkreuz, ein paar knorrige Bäume. Dazu der tolle Ausblick. Und
schon ist der fleißige Wandersmann zufrieden ;-)
Nur
200 Meter dahinter erreicht Ihr den Burgstall Torfelsen, der absolute
Höhepunkt der Wanderung. Da ist das gewaltige Felsentor, dem die
Burg ihren Namen verdankt. Dann die Schneiderlöcher, von denen eines
nur über eine Leiter erreichbar ist.
Ein
Hauch von Abenteuer liegt in der Luft. Die Fantasie wird beflügelt.
Vor unseren Augen tauchen tapfere Ritter und Landsknechte auf, die den Fels bestürmen und zu erobern versuchen. Verteidigt wird die
Burg nur von einer Handvoll ungestümer Recken, die gewillt sind ihr
Leben zu geben, um die Anlage zu halten. Kriegsmaschinen bombardieren
das Bollwerk vom Tal aus. Doch Steine und Feuer können dem Fels
nichts anhaben. Einige Tollkühne wagen sich in die Höhlen und
werden doch zurückgeschlagen. Es ist ein Hauen und Stechen. Am Ende
bleibt der Fels unerobert und die Verteidiger erfolgreich. Nun aber
genug mit der Jungs-Fantasie. Tatsächlich gehört der Torfelsen zu
DEN Felsformationen, die wir auf unseren Touren bewundern durften.
Vom
Torfelsen führt der Weg über Stufen und danach über einen schmalen
Steig hinunter nach Unteremmendorf. Ihr folgt einfach weiterhin Eurem
Wanderzeichen Burgenweg Kinding. Kurz vor dem Ortsende biegt Ihr
links ab und verlasst den Ort. Bald geht es wieder ein wenig nach
links hinauf. Euer Wanderweg führt Euch nun, meist kurz hinter der
Baumgrenze, bequem zurück zur Ottilienkapelle und zum Parkplatz.
Und
wieder eine herrliche Tour im Altmühltal. So langsam werden wir
richtige Fans. Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu
wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon heute …
Viele
Späße beim Entdecken!
Die
3 Pavels
Länge: 10,4 km
Höhenmeter: 230 Hm
Dauer: 3-4 Stunden
Buggy: Nein
Festes Schuhwerk: Ja
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