Der Moritzberg ruft!
Ganz
in der Nähe von Nürnberg erhebt sich der beeindruckende Moritzberg.
Mit seinen vielen verschlungenen Wanderwegen und dem imposanten
Hindenburgturm auf seinem Gipfel gehört er zu den
Lieblingsausflugszielen der Region. Ich habe ihn im Rahmen einer
ausgiebigen Kraftwanderung von allen Seiten und zu guter Letzt auch
seinen Gipfel besucht, um dort im urigen Berggasthof (unbezahlte
Werbung)
gemütlich neue Kraft zu tanken.
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A6 Richtung Prag. Ihr verlasst
die Autobahn an der Ausfahrt Altdorf / Leinburg und biegt links
Richtung Leinburg ab. Ihr fahrt bis zu dem kleinen Ort Winn,
durchquert diesen und biegt danach rechts Richtung Hersbruck ab. Als
nächstes durchquert Ihr Oberhaidelbach und erreicht dann Gersdorf.
Am Ortsende von Gersdorf weist Euch ein Schild den Weg nach rechts
oben zum Schützenhaus, dass Ihr bereits nach 100 Metern erreicht.
Gegenüber findet Ihr eine Parkleiste, die Platz für jede Menge
Fahrzeuge bietet.
Wenn
Ihr aussteigt, seht Ihr gegenüber schon den Moritzberg thronen.
Gewaltig sieht er aus. Und Abenteuer verheißt er. Doch auch Ruhe und
Harmonie. All das wird Euch auf dieser Tour begegnen. Und dabei ist
es vollkommen gleichgültig, zu welcher Jahreszeit Ihr den Moritzberg
besucht. Er wird Euch immer mehr geben als er nimmt. Doch nun geht’s
los.
Ihr
marschiert noch ein Stück hinauf und biegt dann, hinter den
Altglascontainern, durch eine Schneise in der dichten Hecke nach
links ab. Ein schmaler Pfad führt Euch an blühenden Wiesen und
Feldern vorbei hinunter zur Straße. Euer Wanderzeichen ist der Blaustrich. Er
wird Euch ein gutes Stück begleiten.
Zum
Reuther Berg
Ihr
überquert die Straße und lauft am Straßenrand gut 100 Meter, bis
Ihr mit dem Blaustrich leicht links in einen Schotterweg einbiegt, der Euch
mit sanftem Anstieg zwischen den Feldern zum Waldrand hinaufführt.
Schon
bald erreicht Ihr den Wald und damit herrlich kühlenden Schatten.
Nach ein paar Metern links einen schönen Aussichtspunkt mit Bank,
von dem Ihr hinunter nach Gersdorf schauen könnt.
Dabei schweift
Euer Blick über eine Pferdekoppel mit Stall. Diese gehört zu dem in
Gersdorf ansässigen Pensionsstall J. Neidiger (unbezahlte
Werbung).
Im Ort und darüber hinaus ist dieser feine, kleine Reitstall seit
Jahren bekannt. Die Stallweihnacht am Dritten Advent und die Ferienkurse
im August sind besonders beliebt. Das Schöne an Familienunternehmen
wie diesem sind das Herzblut und die Leidenschaft, die darin stecken.
Und das merkt man den Besitzern auch an. Zum Beispiel, wenn man den
Papa auf dem Weg nach oben zum Moritzberg beim Misten trifft und
einen Augenblick für einen netten Plausch inne hält – Danke
Charlie für die angenehme Verschnaufpause ;-)
Von
der Bank geht es mit dem Blaustrich bald bergauf. Der schmale Pfad durch
dichten Baumwuchs wird bald breiter.
Der Wald lichtet sich ein wenig
und gibt den Weg frei auf eine, in einem Hohlweg verlaufende
Downhillstrecke. Dieser Trail verläuft parallel zum Wanderweg, der
direkt daneben nach oben führt. Schön fand ich, dass die Biker, die
mir begegnet sind, außerordentlich rücksichtsvoll waren.
Bald
erreicht Ihr das Plateau des, dem Moritzberg vorgelagerten, Reuther
Bergs und schon bald eine riesige Pferdekoppel, an deren Zaun ein
Schotterweg nach links führt. Euer Weg verläuft zwar eigentlich
geradeaus. Doch der kleine Abstecher hin und zurück belohnt Euch mit
einer tollen Aussicht Richtung Altdorf.
Blick vom Reuther Berg Richtung Altdorf |
Dann
zurück auf den Wanderweg und weiter geradeaus.
Rechts vom Pfad
lichten sich immer wieder die Bäume und Ihr erhascht einige Blicke
hinüber zur Festung Rothenberg oberhalb von Schnaittach, die
übrigens auch einen Ausflug lohnt.
Bald geht der weiche Waldweg für ein Stück in geteerte Straße über,
die Euch, vorbei am Parkplatz des Berggasthofes, weiter bergauf
führt. Ein Stück hinter dem Parkplatz zweigt eine unscheinbarer
Pfad, mit dem PP des Paul-Pfinzing-Wegs rechts ab und führt Euch,
zuerst durch dichte Sträucher und auf unebenem Boden, bald jedoch
wieder deutlich komfortabler nach unten.
Auf
dem Paul-Pfinzing-Weg
Dann
biegt Ihr mit dem Paul-Pfinzing-Weg scharf links in einen breiten
Schotterweg ein.
Besonders beeindruckend sind auf diesem Wegstück
die teilweise enorm hohen Bäume, die die Hänge säumen. Zudem
leuchten die beblumten Büsche am Wegesrand in bunter Farbenpracht.
Genauso farbenfroh war bei meinem Besuch das Heer von
Schmetterlingen, das auf den Blüten Pollen sammelte. Teilweise war
es wirklich, als badete ich in einem Meer bunter und weicher
Schmetterlingsflügel, so stoben die Flatterer um mich herum von
rechts nach links und zurück. Ein wunderschönes Gefühl, dass auch
auf dem Land selten geworden ist.
Auf dem Paul-Pfinzing-Weg |
Sogar
eine Quelle gibt es in Sichtweite oben am Hang, aus der es auch an
jenem heißen Juli-Tag munter hervorsprudelte, als ich hier oben
unterwegs war.
Besonders
auf diesem Stück des Weges umfing mich die tiefe Ruhe und Sanftheit
des Waldes. Ein wahrlich erhebendes Gefühl. All der Stress und die
Anspannung fallen von einem ab und Zufriedenheit breitet sich aus.
Zum
Klingenden Wasserfall
Kurz
nach einer Weggabelung, die Ihr geradeaus überquert, geht Ihr vom
Schotterweg nach rechts mit einem schmalen Pfad den Hang hinauf. Das
Wanderzeichen Rotpunkt und ein Holzschild mit der Aufschrift "Moritzberg Gipfel" weist
Euch den Weg.
Wenn
Ihr wieder auf einen breiteren Weg stoßt, biegt Ihr mit dem Rotkreuz nach rechts in
diesen ein und wandert durch den Wald bergab. Bald verlasst Ihr den
Wald und gelangt auf eine große Ebene. Rechts von Euch steht ein
großer Funkturm. Bei der nächsten Gelegenheit biegt Ihr rechts ab
und wandert über die Ebene.
Von
hier oben bietet sich Euch ein grandioser Blick hinunter nach
Schönberg und hinüber zur Festung Rothenberg und zum Glatzenstein.
Ein tolles Panorama! Wenn Ihr hier oben bei Sonnenschein unterwegs
seid, solltet Ihr unbedingt einen Sonnenschutz in Form eines Huts
oder einer Mütze dabei haben. Die Sonne knallt hier ganz ordentlich
runter.
Der
Weg führt zum Waldrand und daran entlang. An einem steinernen
Rastplatz biegt Ihr mit dem Grünkreis scharf links in den Wald ab.
Ihr
geht den Hang hinunter, überquert eine Brücke und steigt den Hang
hinauf.
An
der nächsten Weggabelung folgt Ihr der Beschilderung ein Stück
hinab zum Klingenden Wasserfall.
Der Klingende Wasserfall |
Ein
magischer Ort. Im Juli fließt hier zwar wenig Wasser. Dafür habt
Ihr zu dieser Jahreszeit die Möglichkeit trockenen Fußes hinunter in die, dem
Wasserfall folgenden Räthesandsteinschlucht, zu steigen. Dort
erwartet Euch ein echtes Felsen- und Bachbettabenteuer.
Wenn Ihr
danach Lust habt könnt Ihr wieder auf den Weg und diesem noch ein
Stück weiter folgen. Dann erreicht Ihr, unterhalb von einer Bank,
auch noch den Spratzelbrunnen. Ein schöner Fels mit ganz vielen
Wasserauslässen, der vor allem im Frühjahr fröhlich vor sich hin
blubbert. Kurios ist, daß, wenn Ihr ein Loch, aus dem Wasser fließt,
zuhaltet, es plötzlich aus einem anderen anfängt zu sprutzeln.
Danach
wandert Ihr auf dem Weg zurück und vom Klingenden Wasserfall hinauf
nach Haimendorf. Haltet Euch an den Grünstrich. Ein schöner Ort mit einigen schönen Häusern und
in der Ortsmitte mit einem wirklich tollen Spielplatz, der für
kleine Abenteurer sogar einen Boulder-Felsen bereithält.
Spielplatz in Haimendorf |
Zum
„Rockers“
Dann
biegt Ihr mit dem Wanderzeichen Blaustrich nach rechts unten ab. Auf der
linken Straßenseite führt ein Fußweg nach unten. Darüber gelangt
Ihr zu dem urigen, historischen Gasthaus Zum Rockenbrunn. Irgendwie
erinnert es mich an alte Räubergeschichten aus meiner Kindheit. Man
hat das Gefühlt, dass einem aus der Tür gleich der Räuberhauptmann
entgegen kommt und wild mit den Pistolen herumfuchtelt. Jedenfalls
ist dieser Ort hervorragend geeignet, um eine Stärkung zu sich zu
nehmen (unbezahlte
Werbung).
Entweder nur kühles, erfrischendes Nass. Oder gleich noch was
Herzhaftes aus der Fränkischen Küche dazu. In den Räumen dieses
altehrwürdigen Gasthauses wurden übrigens schon Szenen eines der
„Franken-Tatorte“ gedreht. Besonders sehenswert ist der Innenhof
mit dem herrlichen Fischbecken.
Gasthaus Zum Rockenbrunn |
Auf
den Moritzberg
Wenn
Ihr Euch gestärkt habt, wandert Ihr mit dem Blaustrich zurück nach Haimendorf
und biegt dort nach dem Stall Lindenhof rechts in den Wacholderweg
ab. An dessen Ende folgt Ihr der Beschilderung „Fränkischer
Dünenweg“ und dem Blaustrich nach rechts und dann nach links Richtung
Waldrand den Berg hinauf.
Direkt
am Waldrand lädt eine Sitzgruppe zum Verschnaufen und Innehalten
ein, bevor Ihr den anstrengendsten Aufstieg der Tour zu bestehen
habt. Von diesem kleinen Rastplatz bietet sich Euch ein herrlicher
Blick hinüber nach Nürnberg.
Wenn
Ihr ausreichend Energie getankt habt, geht es los. Das erste Stück
ist noch moderat. Dann biegt Euer Weg links ab, verläuft nach
rechts und teilt sich. Ihr nehmt den linken Weg mit Blau- und Grünstrich nach oben. Ja, den
durch die steile hohle Gasse. Hui, da läuft die Pumpe binnen weniger
Momente auf Hochtouren. Lasst Euch ruhig Zeit. Wenn Ihr verschnaufen
müsst, verschnauft. Besonders an heißen Tagen lohnt es nicht, sich
zu überanstrengen.
Immer
weiter hinauf führt Euch der Weg. Bis Ihr endlich, nach gut
400 Metern, den Gipfel des Moritzbergs erklimmen dürft.
Ihr kommt
unterhalb des Hindenburgturms aus dem Wald. Dieser riesige Turm wurde
übrigens, selbst wenn er altertümlich wirkt, erst 1910, zu Ehren
Hindenburgs erbaut. Und in seiner heutigen Form erst in den 60er
Jahren fertig gestellt.
Wenn
Ihr Euch vom Aufstieg erholt habt, lohnt ein Besuch des Turms. Zwar
ist die Aussichtsfläche mittlerweile von hohen Bäumen umgeben, die
den Blick nahezu versperren. Doch das Innere des Turms ist wirklich
reizvoll.
Der Hindenburgturm auf dem Moritzberg |
Dann
vielleicht noch ein Besuch des Spielplatzes oder ein kurzer Abstecher
in den Berggasthof Moritzberg (unbezahlte Werbung), um dort diese schöne Tour noch einmal
Revue passieren zu lassen.
Danach
geht es langsam an den Heimweg. Ihr geht hinüber zur Teerstraße und
biegt gut 50 Meter nach der Mauritius-Kapelle mit einem schmalen Pfad
in den Wald ab. Dieser führt Euch mit dem Rotkreuz nach wenigen
Metern auf einen nur ein paar hundert Meter langen, dafür
landschaftlich entzückenden Hangweg mit tollen Aussichtspunkten, der
Euch unterhalb der Straße zum Parkplatz des Bergasthofes führt.
Von
dort folgt Ihr der Teerstraße, bis Ihr wieder auf den Blaustrich
trefft, der Euch auf dem Weg, den Ihr vor einigen Stunden über den
Reuther Berg gekommen seid, zurück nach Gersdorf führt.
Eine
schöne Tour. Eine Wanderung für Geist und Körper, möchte ich
sagen. Es gibt viel zu sehen. Zwar nicht unbedingt die imposanten
Naturspektakel in Form von Felswänden und Höhlen, wie auf anderen
Wanderungen. Doch dafür jede Menge Natur. Und am Ende stellt sich
die Frage: Ist die Natur manchmal nicht schon Wunder genug?
Hoffentlich
ist es mir gelungen, Euer Interesse für diesen schönen Weg zu
wecken. Wenn ja, wünsche ich Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Der
Wander-Pavel
Länge:
14,4 km
Höhenmeter:
383 HM
Dauer:
4,5 Stunden
Buggy:
Nein
Festes
Schuhwerk: Ja
Fernglas:
Lohnt sich bei den vielen Aussichtspunkten
Alter:
Ab 8 Jahren
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/der-moritzberg-ruft-/122619616/
Und natürlich noch die Karte:
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/der-moritzberg-ruft-/122619616/
Und natürlich noch die Karte:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen