Felsen- und Höhlenwanderung bei Muggendorf
Blick vom Mehlbeerenweg bei Muggendorf hinunter ins Wiesenttal |
Wildromantisch,
geheimnisvoll, erhaben – diese Attribute fallen mir ein, wenn ich
meine Eindrücke der heutigen Tour beschreiben soll. Natürlich liebe
ich die gesamte Fränkische Schweiz mit ihren Bergen und Tälern. Mit
ihren Schluchten und Höhlen, ihren Felswänden, ihren Burgen und
ihren bizarren Steinformationen, die allesamt zum Schwärmen und
Träumen einladen. Zwischen Muggendorf und Engelhardsberg jedoch
bündelt sich die Urgewalt und Erhabenheit der einst vom Jurameer
bedeckten Felsenlandschaft in derart grandioser Form, dass mir an
diesem Tag mehrmals einfach die Spucke wegblieb. Und das lag nicht
nur an den recht ansehnlichen 519 Höhenmetern, die es auf dieser
Wanderung in Summe zu bewältigen galt. Es ist zuallererst den
faszinierenden Felsgebilden und der geballten Naturgewalt
geschuldet, die mich auch jetzt, beim Schreiben dieses Artikels, noch
und wieder in ihren magischen Bann ziehen.
Vorneweg:
Diese Wanderung ist meiner Meinung weder für Einsteiger noch für
jüngere Kinder geeignet. Dafür ist sie zu anstrengend. Für jeden,
der schon die ein oder andere mittelschwere Wanderung mit einigen
Höhenmetern erfolgreich gemeistert hat und für ältere Kinder, die
verantwortungsbewusst wandern und kraxeln, ist sie allerdings ein
absolutes Highlight. Für die erfolgreiche Erkundung der Höhlen, die
es auf dieser Tour zu entdecken gibt, benötigt Ihr übrigens auf
jeden Fall Taschenlampen.
Weil
ich die Gegend schon von anderen Touren kannte und um den
Schwierigkeitsgrad wusste, habe ich diese Wanderung, die auf einer
Beschreibung des Autors Bernhard Pabst in dessen Buch „Vergessene
Pfade – Fränkische Schweiz“ basiert, alleine gemacht. Da hatte
ich auch die nötige Zeit für ein paar Lichtspiele in der
Oswaldhöhle. Dazu später noch mehr.
Jetzt
erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Forchheim aus folgt ihr der B470. Diese führt euch direkt nach
Muggendorf. Haltet hier nach dem Bahnhof Ausschau. Dort gibt es
reichlich Parkplätze, und in dem Bahnhof wartet das sehr schön
gestaltete Infozentrum Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner
Forst darauf von Euch entdeckt zu werden.
Vom Parkplatz geht ihr über die Brücke Richtung Ortskern. Ihr kommt am Rathaus und einem Minigolfplatz vorbei. Im Ort biegt ihr am Marktplatz rechts ab und geht bergan. Ihr lauft an der Bayreuther Straße entlang und geht beim Gasthaus „Kohlmannsgarten“ links in den Lindenberg. Diesem folgt ihr, bis er in den Dooser Berg übergeht. Dreht euch immer wieder mal um. Ihr werdet mit einem fabulösen Blick Richtung Wiesenttal belohnt.
Ein
kurzes Stück unterhalb dieses Wanderparkplatzes – wenn Ihr Glück
habt, findet Ihr auch hier schon einen Parkplatz – zweigt von der
Straße der „Neue Weg“ nach rechts ab. Es geht sofort sanft
bergab. Der gepflegte Hangweg führt Euch, vorbei an Sitzbänken,
hinab ins Wiesenttal. Haltet Euch immer rechts, dann gelangt Ihr
entspannt zum Talboden. Auf dem Weg dorthin wachen große graue
Felsen über Euren Weg. Im Frühling und im Herbst lassen sie sich
durch die noch unbelaubten Bäume oben am Hang besonders gut
erkennen. Gewaltig, wie sie geradewegs in den Himmel ragen. Immer
wieder blieb ich stehen und staunte über die Erhabenheit dieser
massigen Felswand.
Unten
im Tal angekommen, steht Ihr plötzlich direkt an der B470. Gegenüber
führt eine schöne Holzbrücke über die Wiesent. Ihr wendet Eure
Schritte nach links und blickt auf einen gewaltigen Felskopf, der
stolz ins Tal hineinragt. Daneben führt ein schmaler Pfad den Hang
hinauf. Dieser Weg führt Euch nach wenigen Metern bergauf in den
märchenhaft anmutenden Zwecklersgraben.
Am
Wegrand steht eine malerische steinerne Bank.
An
dieser vorbei wandert Ihr hinein in eine tiefe Schlucht, die Euch
gemächlich nach oben führt. Die Drahtseile entlang der Felsen sind
bei schönem Wetter eher Dekoration als wirklich erforderlich. Bei
nasser Witterung sind sie sicher sehr nützlich, um unbeschadet nach
oben zu gelangen. Rechts und links schieben sich schroffe
Felsformationen ehrfurchtgebietend empor. Das leuchtende Grün des
Mooses taucht diesen Ort in zauberhaftes Licht.
Der Zwecklersgraben bei Muggendorf |
Der Zwecklersgraben bei Muggendorf |
Der Zwecklersgraben bei Muggendorf |
Der Zwecklersgraben bei Muggendorf |
Am
Ende der Schlucht biegt Ihr rechts in den Waldweg ein und bei der
nächsten Gelegenheit, nur 30 Meter später, gleich wieder scharf
rechts ab, dem "Gelben Kreis auf Weißem Grund" folgend. Dann geht Ihr immer den Hang hinauf. Euer Weg führt Euch
jetzt zum Quackenschloß, das auf den Wegweisern und den
Wandertafeln, die Ihr passiert, bereits angegeben ist. Auf diesem
Wegstück ist mir die nette Besitzerin dieses Waldes, Frau Erika
Fichtl, begegnet. Sie war mit ihrem wirklich süßen Hund unterwegs
und gerade damit beschäftigt die Wanderzeichen an den Bäumen zu
erneuern und eine neue Wanderstrecke zu markieren. Vielen Dank für
das interessante Gespräch und die Arbeit, die Sie hier für die
Allgemeinheit verrichten, liebe Frau Fichtl.
Nach
gut 500 Metern erreicht Ihr eine Weggabelung mit jeder Menge Wegweisern. Hier geht Ihr links und
erreicht kurz darauf den Waldrand, an dem rechts der Feldweg entlang
führt.
Nach etwa 100 Metern führt ein unscheinbarer Pfad vom
Feldweg rechts hinein in den Wald. Auch hier ist das Quackenschloß
angeschrieben.
Dieser
Pfad führt weiter hinauf. Der Weg vom Wiesenttal hinauf zum
Quackenschloß und zum kurz dahinter liegenden Adlerstein ist
übrigens das Stück mit der stärksten und längsten Steigung. Wenn
Ihr das Quackenschloss erreicht habt, habt Ihr somit das
Anstrengendste schon hinter Euch. Und das nach gerade mal einem
guten Drittel der gesamten Tour.
Rechts
von Euch erhebt sich bald das imposante Quackenschloß. Am Fuß
dieser Felsenburg kündet eine Tafel von der Sage, wie das
Quackenschloß entstanden sein soll. Ihr findet diese Sage übrigens
auch in unserem Blog-Artikel „Von der Riesenburg zum
Quackenschloß“.
Das Quackenschloss bei Engelhardsberg |
Das Quackenschloss bei Engelhardsberg |
Die
Durchgangshöhle im Quackenschloß gehört zweifellos zu den
schönsten und spannendsten Orten in der Fränkischen Schweiz. Ihr
erreicht sie, indem Ihr an der Bank auf dem Vorplatz vorbei scharf
rechts hinauf geht. Wenn Ihr in der Höhle steht und der Wind
hindurch pfeift und (bei ordentlicher Windstärke) durchheult, läuft
es einem sowohl vor Kälte als auch vor Ehrfurcht kalt den Rücken
hinunter. Auf der Rückseite der Höhle führt ein schmaler Steig
hinab und hinüber zu dem kleinen Felsentor, das oben im Felsen
klafft. Doch Vorsicht! Die Felsen auf diesem Steig haben es in sich.
Wieder
zurück in die Höhle und Richtung Vorplatz zweigt ein steiniger Pfad
rechts ab und führt den mutigen Wanderer hinauf auf das Plateau des
Quackenschloßes. Ein Ort, der die Fantasie anregt. Gewaltige Bäume,
deren lange knorrige Wurzeln den Fels umschlingen und umarmen. Als
wüssten sie, dass nur diese verzweifelte Umklammerung sie vor dem
Sturz in die Tiefe bewahren kann. Ein guter Platz, um eine kleine
Pause zu machen. Die Aussicht – nicht ganz so gut wie auf dem nahen
Adlerstein. Dafür, dank der Felsen, besser vor dem Wind geschützt,
der hier oben schon recht frisch werden kann.
Frisch
gestärkt ging ich wieder hinab und, den Wegweisern zum Adlerstein
folgend, weiter. Über einen teils schmalen Grat führt der Pfad zum
Adlerstein, einem alleinstehenden Felsen, von dem aus Ihr eine
grandiose Aussicht geboten bekommt.
Der Adlerstein bei Engelhardsberg |
Ihr gelangt hinauf, indem Ihr vom
Weg rechts am Fels entlang geht, ein Stück hinauf steigt und dann
die Leiter nach oben erklimmt. Dort ist ein Geländer angebracht, das
jedoch nur größere Kinder und Erwachsene stützt. Für kleinere
Kinder ist es zu hoch angebracht.
Es
gibt zum Adlerstein sogar ein Gedicht von Viktor von Scheffel:
Zum
schwindelhohen Adlerstein
Versuch‘
ich früh ein Klettern.
Schau‘
rundum ins Gebirg‘ hinein
Und
lass die Laute schmettern.
Frühnebel
spielt vom Wind gefacht,
Um
Felsen grobgestaltig.
O
Hochland, wilde Hochlandpracht,
O
Täler, grün und waldig
Blick vom Adlerstein bei Engelhardsberg |
Direkt
neben dem Adlerstein findet Ihr auch noch ein schönes bogenförmiges
Felsentor und einen weiteren großen Felsen, bei dessen gewaltigem
Überhang es erstaunt, dass er nicht einfach nach vorne über fällt.
Der
Weg führt Euch nach dem Adlerstein bald aus dem Wald heraus und
Richtung Engelhardsberg. Ihr verlasst diesen Weg jedoch, nachdem Ihr
einen Rastplatz passiert habt und biegt scharf links ab. Es geht
vorbei an einigen Obstbäumen.
Ihr lauft nun auf dem geschotterten
Feldweg, von dem Ihr vorhin rechts in den Waldweg zum Quackenschloß
eingebogen seid. Folgt diesem Weg einfach bergab und biegt dann im
Wald an der Weggabelung wieder rechts ab. Ihr lauft nun den Weg, den
Ihr bergauf gekommen seid, ein Stück zurück. Nach gut 300 Metern
verlasst Ihr ihn wieder und zweigt, nun dem "Grünen Kreis auf Weißem Grund" folgend, rechts ab. Leicht bergan führt
Euch dieser Weg nun in einer Schleife, zuletzt auf einem schmalen
Pfad weg vom Hauptweg, zu dem Klettergebiet Kammergrotten. Auch diese
sind ausgeschildert und gut zu finden.
Ihr
gelangt in einen imposanten Felsenkessel mit riesigen Wänden,
Höhlen, Felsnadeln und Toren. Überall gibt es etwas zu entdecken.
Meine Empfehlung: Steigt hoch zum Fuß der Felsen und geht immer an
den Wänden entlang. Es lohnt sich wirklich, jeden Meter dieses
Felsmassivs zu erkunden. Links von dem Kessel führt der Pfad an der
Wand entlang weiter zu den Kammergrotten. Miteinander verbundenen
Höhlen, die erneut den Entdeckergeist wecken.
Klettergebiet Kammergrotten bei Engelhardsberg |
Klettergebiet Kammergrotten bei Engelhardsberg |
Die Kammergrotten bei Engelhardsberg |
Doch
das ist ja noch immer nicht alles. Ein Stück weiter fällt, neben
all den anderen Felswundern, ein kreisrundes Loch mitten im Fels auf.
Wenn Ihr weiter an der Wand entlang geht und die Felsspitze umrundet,
findet Ihr das Portal zur Kirchgrotte, in deren Wand sich das eben
beschriebene Loch befindet. Eine echte Felsenkirche – mit
Kirchenfenster.
Hier
lässt es sich wunderbar umherwandern. Hier noch einen Blick
riskieren, dort noch einmal genau hinsehen. Ich war gut und gerne
eine halbe Stunde mit Erkunden beschäftigt, bevor es mich weiterzog.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Ihr Euch für diese Tour am
besten den ganzen Tag Zeit nehmt. Die Dauer wird, rein auf die
Weglänge gerechnet, mit 3,5 Stunden angegeben. Inklusive
ausführlicher Besichtigung war ich satte 6 Stunden unterwegs. Und
das war es auch wert. Bei all den Schauwerten wäre es schade
gewesen, nur durchzuhetzen. Dabei würde ja auch der eigentliche Sinn
des Wanderns verloren gehen.
Von
den Kammergrotten geht Ihr zurück zum Hauptweg und entlang der Äcker
hinauf Richtung Engelhardsberg bis Ihr nach gut 400 Metern scharf
links in den Frankenweg einbiegt. Dieser führt Euch zwischen Wiesen
und Feldern hindurch weiter bergauf und biegt dann mit dem Wegweiser
„Hohes Kreuz“ links in den Wald ein.
Es
geht noch einmal steil bergan. Gott sei Dank ist dieser Weg
gepflastert – auch wenn ein Pflasterweg im Wald etwas seltsam
anmutet. Das erleichtert den Aufstieg enorm.
Aussichtsturm Hohes Kreuz bei Muggendorf |
Oben
angekommen, steht Ihr direkt vor dem hölzernen Aussichtsturm Hohes
Kreuz. Von dessen Plattform öffnet sich gefühlt die komplette
nördliche Fränkische Schweiz. Besonders fasziniert hat mich der
Blick nach Westen hinüber nach Streitberg. Dort ließen sich, auch
bei leicht diesigem Wetter, die Burgruine Neideck, die Streitburg und
der Prinz-Rupprecht-Pavillon erkennen. Ein schönes Bild, das ich bei
unserem letzten Besuch so gar nicht wahrgenommen hatte. Oft lohnt
sich eben ein zweiter Blick.
Vom
Aussichtsturm aus geht Ihr auf dem Frankenweg, der als schmaler
Waldpfad über den Rücken des Hohlen Berges verläuft, weiter
Richtung Oswaldhöhle. Schon nach etwa 100 Metern zweigt ein
unscheinbarer Weg in einer Linkskurve den Hang hinunter ab. Wenn Ihr
diesem folgt – im Frühling ist er definitiv leichter erkennbar als
im Sommer – gelangt Ihr zum Eingang der Doktorshöhle.
Die Doktorshöhle bei Muggendorf |
Taschenlampe
an und hinein in die Dunkelheit der gut 35 Meter langen Höhle, die
mit gut erhaltenen Sinterbecken, Tropfsteinsäulen und kleinen
Stalaktiten zu begeistern weiß. Vielleicht lag es daran, dass ich
vollkommen alleine unterwegs war und deshalb die Ruhe so sehr
genießen konnte. Jedenfalls ist die Doktorshöhle meine persönliche
Lieblingshöhle unter all den schönen Höhlen im Hohlen Berg.
Die Doktorshöhle bei Muggendorf |
Die Doktorshöhle bei Muggendorf |
Nachdem
Ihr die Höhle besichtigt habt, geht Ihr wieder den Hang hinauf und
weiter auf dem Frankenweg. Ihr lauft nun auf einem wunderschön
urtümlichen Grat, durchzogen von alten Wurzeln und an den Seiten
flankiert von moosbewachsenen Felsen. Einfach schön.
Kurz
vor den Treppenstufen, die hinab zur Oswaldhöhle führen, findet Ihr
eine Abzweigung, die Euch steil nach links unten führt. Dort findet
Ihr die Witzenhöhle.
Die
Witzenhöhle gehört mit ihrer großen Halle zu den größten
Hohlräumen der Fränkischen Schweiz. In der hinteren Halle befindet
sich ein großer rechteckiger Stein, der so genannte Altar. Auf ihm
wurden der Legende nach zahlreiche Menschen dem wendischen Rachegott
Witt geopfert, von dem die Witzenhöhle ihren Namen hat. Auch soll an
der Höhlenwand eine große stierköpfige Statue dieses Gottes
gestanden haben, von der heute jedoch nicht einmal mehr Spuren
erhalten sind. In der Witzenhöhle überkommt einen, mit diesem
Hintergrundwissen, eine ganz besondere Stimmung. Wilde, heidnische
Zeremonien, Götzenbilder und Menschenopfer. Und das alles an genau
diesem, von Natur aus spannenden Ort. Da wird einem schon ein
bisschen mulmig.
In der Witzenhöhle bei Muggendorf |
Übrigens
sollen die Witzen-, die Wunders- und die Oswaldhöhle miteinander ein
großes Höhlensystem bilden. Von der Witzenhöhle geht Ihr wieder
hinauf und dann die mit einem Geländer versehene Treppe hinab zur
Wunders- und Oswaldhöhle.
Der
Eingang zur Wundershöhle liegt gleich neben der Treppe. Von einer
größeren Eingangshalle führt ein niedriger Zugang, der kriechend
passiert werden kann, in die eigentliche Höhle mit gesamt 3 Räumen.
Eine echte Mutprobe, hier auf allen Vieren hinein zu kriechen. Wobei
die anderen Höhlen, ehrlich gesagt, größere Schauwerte liefern.
Die Wundershöhle bei Muggendorf |
Von
der Wundershöhle führt der Weg ein paar Meter weiter in die große
Durchgangshöhle namens Oswaldhöhle. Sie ist stattliche 60 Meter
lang und dafür bekannt, dass sich im Winter darin herrliche Eisbildungen
in Stalakmitenform entdecken lassen.
Die
Oswaldhöhle ist eine Durchgangshöhle, die man leicht gebeugt
(niedrigste Höhe 1,60m) gerade noch mit dem einfallenden Tageslicht
durchlaufen kann. Ihre Länge beträgt ca. 60 m. Im Winter zeugen
herrliche Eisbildungen von den Rissen im Gestein. Wahrscheinlich
bildete die Oswaldhöhle zusammen mit der nahe gelegenen Wunders- und
der Witzenhöhle ein zusammenfassendes Höhlensystem. Ihren Namen
verdankt die Höhle übrigens dem in dem Roman „Heinrich von
Neideck“ genannten Einsiedler Oswald, der in eben dieser Höhle
sein Dasein gefristet haben soll. Auch wissenswert ist, dass diese Höhle der
Bevölkerung im Dreissigjährigen Krieg als Zufluchtsort diente. Und
kurz hinter dem Eingang befindet sich ein Felsbecken, der sogenannte
Weihkessel. Er diente der Sage nach den Priestern, die in der
nahegelegenen Witzenhöhle Ihre heidnischen Feste feierten, als
kultisches Wasserbecken. Die Oswaldhöhle ist also eine Höhle mit
reichlich Geschichte.
Mir
diente sie an diesem Tag als Kulisse für ein paar Taschenlampenspiele
mit Langzeitbelichtung. Von den Eingängen fällt noch ein wenig
Licht hinein, so dass es nirgends ganz finster ist. Und die
Ablagerungen an den Höhlenwänden bilden einen schönen Kontrast zu
dem künstlichen Licht. Der ein oder andere Höhlenbesucher mag sich
seinen Teil gedacht haben, als ich mich mit meiner Lampe bewaffnet,
mit Stativ und Kamera von einer Ecke in die andere platziert und wild
mit der Lampe gewedelt habe. Egal, mir hat es Spaß gemacht. Und ich
war ja alleine da – es musste sich also niemand für
mich schämen ;-)
Von
der Oswaldhöhle führt der Frankenweg vorbei an einigen schönen
Aussichtspunkten ein Stück hinab, bevor Ihr ein Schild erreicht,
das Euch den Weg zum Mehlbeerensteig weist.
Dieser
Felsensteig, der am Fuß der langen Felsenwand entlang führt, die
Ihr zu Beginn der Tour von unten vom Neuen Weg bestaunen durftet, ist
mein persönlicher Höhepunkt dieser an Schauwerten reichen
Wanderung. Ein wirklich schmaler Trampelpfad führt Euch von einer
grandiosen Ansicht zur nächsten. Dieser Weg hat geradezu alpinen
Charakter.
Auf dem Mehlbeerensteig bei Muggendorf |
Einige
hundert Meter lang werdet Ihr mit beeindruckenden Bildern geradezu
erschlagen. Bis der Steig in einen Waldweg mündet, der einige Zeit
später scharf rechts in den Neuen Weg abzweigt, auf dem die heutige
Wanderung ihren Anfang nahm. Und auf dem Ihr zurück zur Straße und
zum Parkplatz gelangt.
Was
für ein Abenteuer! So eine tolle Wanderung. Sie hat das Zeug meine
absolute Lieblingstour zu werden. Ich werde sie in diesem Jahr sicher
noch einmal gehen. Wobei ich sie dann vermutlich noch um einen
Abstecher zur wundervollen Riesenburg erweitern werde.
Wenn
es mir gelungen ist Euer Interesse zu wecken und Ihr diesen Weg
nachwandern wollt, wünsche ich Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Der
Alex
Länge: 10,5 km (vom kleinen Wanderparkplatz direkt am Einstieg aus)
Dauer: 3-6 Stunden
Höhenmeter: 519 Hm
Festes Schuhwerk: Unbedingt
Buggy: No Way
Alter: Ab 10 Jahren
Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/felsen-und-hoehlenwanderung-bei-muggendorf/119920072/
Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/felsen-und-hoehlenwanderung-bei-muggendorf/119920072/
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