Über die Kaltenbachquelle hinauf auf den Dillberg bei Postbauer-Heng

 


Der Dillberg, eine 595m hohe Bergkuppe der Fränkischen Alb und gerade einmal eine halbe Stunde Autofahrt von Nürnberg entfernt, gilt als Grenzberg zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz. An seinem Fuß liegt der Ort Postbauer-Heng. Doch nicht nur das Plateau des Dillbergs mit seinem fantastischen Panorama-Blick weit hinein nach Mittelfranken begeistert bei dieser Tour. Ihr besucht zudem die malerisch gelegene Kaltenbachquelle und die geheimnisvollen Bucher Höhlen. Ein Skatepark, allerlei Entdecker-Stationen auf dem Dillberg sowie ein Spielplatz am Wegesrand runden dieses Familien-Wander-Paket ab und sorgen für zusätzliche Rastgelegenheiten.


Vom Bahnhof in Postbauer-Heng führt Euch diese Wanderung durch märchenhafte Wälder zur malerisch gelegenen Kaltenbachquelle. Von dort hinauf auf das Plateau des Dillbergs und über die geheimnisvollen Bucher Höhlen zurück nach Postbauer-Heng.


Highlights:

  • Kaltenbachquelle

  • Dillberg

  • Weg der Poesie

  • Bucher Höhle


Eckdaten:

  • Länge: 10,2 km

  • Höhenmeter: 235 Hm

  • Dauer: Fit 2,5 Std. / Normal 3 Std. / Kids 4 Std.

  • Schatten/Sonne: 2/3 Waldwege

  • Start-/Endpunkt: Bahnhof in Postbauer-Heng

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: Ab 6 Jahren


Zu beachten:

Das Befahren der Bucher Höhle ist von Oktober bis April, wegen der Fledermausschutzzeit, leider nicht gestattet. Doch auch ohne den Besuch der Höhle ist diese Wanderung sehr reizvoll.


Anfahrtsbeschreibung:

Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der Südwesttangente A73 bis nach Feucht. Bei Feucht wechselt Ihr auf die B8 Richtung Feucht/Neumarkt/Schwarzenbruck. Die B8 führt Euch direkt nach Postbauer-Heng. Hier biegt Ihr rechts in die Bahnhofstraße ein. Der Bahnhofsparkplatz bietet jede Menge kostenlose Parkmöglichkeiten.

 

Tipp:

Bei Buch liegt der schön gestaltete Goldkegelplatz. Der Weg dorthin ist ab Postbauer-Heng ausgeschildert und zweigt direkt von der Hauptstraße ab.

 

Hier der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bayerischer-jura/ueber-die-kaltenbachquelle-hinauf-auf-den-dillberg-bei-postbauer-heng/130816184/

 

Und die Karte:

 



Zur Kaltenbachquelle

Vom Parkplatz am Bahnhof in Postbauer-Heng durchquert Ihr die Unterführung und wandert, unter den Gleisen hindurch, mit den Wanderzeichen Weiße 1 und 2 auf Rotem Grund nach Osten dem Hang des Dillbergs entgegen. Die 1 ist das Zeichen der Großen, die 2 das der Kleinen Dillbergrunde. Weithin sichtbar sind die gewaltigen Funktürme des Bayerischen Rundfunks, die sich auf dem Gipfel des Berges befinden. Schon bald passiert Ihr den kleinen Skatepark und eine Informationstafel des auch hier entlang führenden Goldhutwegs. Auf Eurem Weg werdet Ihr, besonders rund um dem Ort Buch, noch an weiteren dieser Informationstafeln vorbeikommen. Denn bei Buch wurde der sagenumwobene Kopfschmuck aus Goldblech einst gefunden. Er stammt aus der Bronzezeit und wurde wohl nur zu kultischen Handlungen getragen. Mit einer Gesamtlänge von mehr als 88cm dürfte er für den täglichen Gebrauch auch etwas unpraktisch gewesen sein. Bisher wurden erst drei derartige Goldhüte gefunden. Einer davon sogar im weit entfernten Frankreich. Was auf einen regen Austausch über weite Distanzen schließen lässt. Und das schon vor etwa 4.000 Jahren.

Nach der Informationstafel biegt Ihr mit Eurem Wanderzeichen Weiße 1 und 2 auf Rotem Grund nach rechts ab und folgt der Teerstraße, vorbei am Sportplatz, den Hang hinauf. Ihr erreicht den Waldrand und kurz dahinter eine Straße. Hier biegt Ihr mit der Weißen 1 und 2 auf Rotem Grund nach links ab und bei der nächsten Gelegenheit, ohne erkennbares Wanderzeichen, nach rechts. Ihr wandert nun parallel zur Straße ein kleines Stück den Hang hinauf und stoßt schon bald wieder auf die Weiße 1 und 2 auf Rotem Grund. Nach einem kurzen Stück führt Euch Euer Wanderzeichen erneut an die Straße, die Ihr nun überquert. Dahinter biegt Ihr mit der Weißen 1 und 2 auf Rotem Grund nach links ab. Nach etwa 300 Metern zweigt Ihr mit Euren Wanderzeichen, die hier nicht so gut erkennbar sind, sehr scharf nach rechts ab.

Nun beginnt ein herrliches Waldstück. Dichtes Moos schmückt den Wegesrand. Dazwischen strecken Pilze neugierig Ihre Köpflein aus dem grünen Teppich. 

 


 

Regelrecht verwunschen wirkt dieser Wald. Das Moos hat nicht nur die Herrschaft über den Boden übernommen. Auch an den Bäumen und Ästen kriecht es empor und lässt den ganzen Wald in herrlichem smaragdgrün schimmern. 

 



Bei einer Futterstelle biegt Ihr mit der Weißen 1 und 2 auf Rotem Grund nach links ab und erreicht schon bald eine Kreuzung. 

 


 

Wie Ihr auf der Wandertafel erkennen könnt, gesellt sich nun zum der Weißen 1 und 2 auf Rotem Grund noch der Rote Strich auf Gelbem Grund hinzu. Das Wanderzeichen der Zeugenbergrunde. Mit dem Roten Strich auf gelbem Grund geht es nun bergan. Rechts und links flankieren Sandsteinwände den Wegesrand. Und ein Baum seine Wurzeln in derartiger Form um den Fels geschlungen, dass es uns irgendwie an einen Totenkopf erinnerte. Doch urteilt am besten selbst ;-)

 




Ihr erreicht eine Lichtung. Hier verlasst Ihr für eine Weile die Weiße 1 und 2 auf Rotem Grund, biegt mit dem Gelben Strich auf Weißem Grund und der Weißen 1 auf Grünem Grund scharf links ab und folgt den Wanderzeichen den Hang hinauf. Hier gibt es auch einen Mountainbike-Trail. Daher empfiehlt es sich nicht direkt auf dem Hohlweg den Hang hinauf zu steigen, sondern besser rechts davon. 

 


 

Oben angekommen zweigt Ihr mit der Weißen 2 auf Grünem Grund nach rechts unten ab. Ihr macht nun einen Abstecher hinunter zur Kaltenbachquelle. Wichtige Info für Euch: Der Rückweg führt denselben Hang auch wieder hinauf. Und da dieses Stück etwas steiler ist, solltet Ihr, wenn Ihr Kinder dabei habt, etwas mehr Zeit dafür einkalkulieren. 

 

 

Der Weg, zu dem sich auch bald die Weiße 2 auf Rotem Grund gesellt, führt Euch direkt zur beschilderten Kaltenbachquelle. Über einen langen Steg erreicht Ihr die Sandsteinfelsen, aus denen das klare Wasser herausfließt. 

 


 

Bei Nässe kann der Steg schnell rutschig werden. Im Winter sogar spiegelglatt. Wobei diese Glätte natürlich den einen oder anderen Besucher auch zu einer wilden Rutschpartie verführen kann ;-) Selbstverständlich darf das nur auf eigene Verantwortung und Gefahr geschehen. Darauf sei an dieser Stelle ausdrücklich hingewiesen.

 


Im Herbst sprießen an den Hängen gegenüber der Quelle besonders viele, rot leuchtende Fliegenpilze, die den märchenhaften Charakter dieses Ortes zusätzlich unterstreichen.

 


Besonders unter der Woche, wenn sich hier weniger Wanderer tummeln, ist die Kaltenbachquelle ein echter Kraftort. Die Ruhe und das sanfte Murmeln des Kaltenbachs laden zum Verweilen und Genießen ein.


Auf den Dillberg

Von der Kaltenbachquelle führt Euch die Weiße Zwei auf Grünem Grund, wie versprochen, steil hinauf und zurück zur Weißen 1 auf Grünem Grund. Hier biegt Ihr nach rechts ab und strebt nun dem Plateau des Dillbergs entgegen. Schon bald verlasst Ihr den Wald und gelangt auf die Ebene. Nun tauchen vor Euch auch wieder die weiß-roten Sendemasten auf. 

 

 

Die gute Nachricht: Auf dem restlichen Weg erwarten Euch kaum noch relevante Steigungen. Meist bleibt es eben oder es geht bergab. Besonders für kleine Wanderer ist dies eine wichtige Information, die zumindest unserem Hüpfer ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zauberte.

Ihr folgt der Weißen 1 und 2 auf Rotem Grund bis zur Straße, in die Ihr nach rechts einbiegt. Schon bei der nächsten Gelegenheit biegt Ihr mit dem Gelben Strich auf Weißem Grund und dem Wanderzeichen des Wegs der Poesie, einem aufgeschlagenen Buch, nach links in den Schotterweg ein. Am Wegesrand werdet Ihr nun immer wieder auf schöne Gedichte aus aller Welt stoßen, die zu lesen sich wirklich lohnt. Der vormals leicht abenteuerliche Charakter der Tour wird nun von entspanntem Schlendern und Entdecken abgelöst.

Ihr folgt einfach immer dem Gelben Strich auf Weißem Grund. Zwischendurch lichtet sich links von Euch immer wieder das dichte Grün und gibt den Weg frei auf die Umgebung zu Euren Füßen. Bei einer Wandertafel lohnt sich ein kurzer Abstecher nach links. In einer Schlaufe windet sich hier der Weg vorbei an einer beeindruckenden Holzfigur zu dem schönsten Aussichtspunkt der Wanderung, an dem dankenswerter Weise zwei Relaxliegen darauf warten besetzt zu werden.

 



Zur Bucher Höhle

Vom Aussichtspunkt geht Ihr einfach, weiter der Schlaufe folgend, zurück zum Schotterweg, der nun das Wanderzeichen Rotes Kreuz auf Weißem Grund trägt. Die Klapptafeln am Wegesrand werden immer wieder neu gestaltet. Bei unseren Besuchen fanden wir bereits Gedichte von Kindern und Erwachsenen vor. Für Abwechslung wird hier oben also auch immer wieder gesorgt.

 



Ein Stück weiter kommt Ihr an einem Gestell mit vielen bunten Glasscheiben vorbei. Auch hier wird offensichtlich immer wieder nachgebessert und kaputte Tafeln gegen neue getauscht.

 


Dann zweigt das Rote Kreuz auf Weißem Grund nach links unten ab. Nach gut 100 Metern liegen links die zwei Eingänge der Bucher Höhle. 

 


Obwohl die Bucher Höhle ganzjährig frei zugänglich ist, ist das Befahren der Höhle von Oktober bis April, aufgrund der Fledermausschutzzeit nicht gestattet. Wir selbst waren das letzte Mal Ende September hier. Doch auch ohne die Höhlenbefahrung lohnt sich diese Wanderung. Schon die Eingänge versprühen geheimnisvolles Flair. 

 


 

Diese Höhle wurde übrigens von Menschenhand geschaffen. Und zwar in den Wintermonaten zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Der dabei gewonnene Quarzsand wurde von Nürnberger Firmen angekauft und zu Schleifmittel oder Putzsand verarbeitet. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges diente die Höhle der Bucher Bevölkerung als Schutzraum. Zu den Höhlen im Dillberg gibt es eine schöne Sage.


Die unterirdische Stadt auf dem Dillberg

Die Eingänge der Bucher Höhle sollen in alter Zeit tief hinein in den Dillberg geführt haben. Dort befand sich eine gewaltige unterirdische Stadt. Die niedrige Deckenhöhe im Inneren der Bucher Höhle lässt darauf schließen, dass in dieser prachtvollen Stadt keine normalen Menschen, sondern Zwerge lebten. Dieses Zwergenvolk hat aus dem Inneren des Berges die Schätze der Erde abgebaut und brachte es dadurch zu beträchtlichem Wohlstand. Doch obwohl sie nun reich waren und ihre Stadt mit Gold hätten pflastern können, waren die Zwerge sehr unglücklich. Denn sie durften ihre unterirdische Stadt nur ein einziges Mal im Jahr verlassen. Warum, das weiß heute niemand mehr. An diesem einzigen Tag im Jahr kamen sie ans Tageslicht, um die Sonne anzubeten. Doch eines Tages kamen die Bergbewohner nicht mehr wie gewohnt ans Tageslicht. Auch im folgenden Jahr erschienenen sie nicht. Und auch im Jahr darauf sah sie niemand. Eines Tages, die Bewohner der Gegend waren nun tief besorgt, machte sich eine mutige Gruppe auf den Weg hinein in den Dillberg, um den Grund für das Verschwinden der Bergleute zu ergründen. Doch sie fanden alle Wege verschüttet. Ein schreckliches Unglück muss über die Bergbewohner gekommen sein. Ihre Stadt scheint vom Berg verschluckt worden zu sein. Doch hin und wieder kann dort oben angeblich ein Sonntagskind einen Fund aus purem Gold machen.


Von der Höhle geht es weiter hinunter in den Ort Buch. Auf dem Weg stoßt Ihr wieder auf die Weiße 1 auf Rotem Grund. Mit diesem Wanderzeichen biegt Ihr in Buch links in die Durchfahrtsstraße ein. Direkt an der Straße liegt schon bald der Bucher Spielplatz. Hier könnt Ihr vor dem Endspurt noch eine Rast einlegen. Am Ortsausgang folgt Ihr der Weißen 1 auf Rotem Grund den kleinen Hang hinauf in den Wald. Dieser Weg führt Euch durch den Wald zurück zu der Teerstraße oberhalb Postbauer-Hengs. In diese biegt Ihr nach rechts ein und wandert mit dem Wanderzeichen Weiße 1 und 2 auf Rotem Grund zurück zum Bahnhof in Postbauer-Heng.

Anhand unserer Bilder aus den verschiedenen Jahreszeiten könnt Ihr erkennen, dass wir diese Tour schon ein paar Mal gemacht haben. Das hat natürlich seinen Grund. Gerade für Kinder ist diese Tour richtig gut geeignet. Es gibt jede Menge zu entdecken und die Wege gefallen dank der Abwechslung, die sie bieten, und den moderaten Anstrengungsgrad, den sie erfordern. Alles in allem bietet diese Wanderung mit 10,2 km Länge und 235 Höhenmetern, alles, was eine entspannte Tour braucht, um große und kleine Wanderer mehr als zufrieden zu stellen.

Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 


 




 

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