Die wildromantische Schwarzachklamm und der Alte Kanal mit seinen vielen Schleusen
In der Schwarzachklamm |
Richtig
tief hat sich die Schwarzach bei Schwarzenbruck über Jahrmillionen
in den Sandstein gegraben und so eine wunderbare Schlucht entstehen
lassen, in der es sich zwischen den teils hohen Felswänden prima
wandern und wandeln lässt. Die Wege zeichnen sich durch ihre leichte
Begehbarkeit aus. Weshalb sie gerade auch für kleine Kinderfüße
oder auch für Senioren gut zu bewältigen sind. Für jeden, der das
kleine Kraxelabenteuer sucht, gibt es oben am Hang jede Menge
Gelegenheiten über schmale Pfade an den teils bizarren
Felsformationen entlang zu steigen.
In der Schwarzachklamm |
Wir
waren bereits letztes Jahr hier und haben gut die Hälfte der
Schwarzachklamm erkundet. Aufgrund unserer ausgedehnten Wasserspiele
hatten wir damals die ursprünglich geplante Durchquerung der
gesamten Schlucht (ca. 2,2 km) abgekürzt. Doch dieses Jahr haben wir
die gesamte Tour geschafft.
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Ihr
verlasst die A73 bei der Anschlussstelle Feucht und biegt an der
ersten Kreuzung rechts Richtung Schwarzenbruck ab. Nach ca. 500m
biegt Ihr in die zweite Straße rechts ab. Dann nach ca. 200m in die
erste Straße links. Diesem Weg folgt Ihr bis zur Waldschänke.
Vom
Wanderparkplatz geht Ihr in den Biergarten und durchquert diesen nach
links. Gut 10 Meter nach dem Ende des Biergartens führt Euch ein
Waldweg mit der Bezeichnung „Lehrpfad“ rechts hinunter, an einer
kleinen sprudelnden Quelle vorbei, ans Ufer der Schwarzach. Hier hat
sich seit unserem letzten Besuch einiges getan. Die Schlucht hat,
dank offensichtlich durchgeführter Forst- und Mäharbeiten, ihren
urwaldartigen Charakter zum Großteil verloren und damit gleichzeitig
an imposanten Felsansichten gewonnen
Der
Weg führt nach links. Rechts von Euch fließt die Schwarzach
gemächlich dahin.
In der Schwarzachklamm |
Zu Beginn des Weges hört Ihr noch den Straßenlärm
der nahegelegenen Autobahn. Doch sobald die Felsformationen am Hang
zunehmen, scheinen sie auch den Boden der Schlucht von den Geräuschen
der Außenwelt abzuschirmen. Wie ein schützender Wall erheben sich
die stattlichen Sandsteinformationen über Euch. Die Sonne lässt die
Wasserfläche golden glitzern. Und wenn der Wind die Schirmchen der
Pusteblumen und andere Pollen über das Wasser bläst, wirkt es fast
so, als würden kleine, feingliedrige Naturgeister ausgelassen darauf
tanzen.
In der Schwarzachklamm |
Kleine
Höhlen, deren überhängende Dächer in die Schlucht ragen, reißen
zwischendrin immer wieder Ihre breiten Mäuler auf als würde Euch
der Fels zurufen und Euch Willkommen heißen.
In der Schwarzachklamm |
Immer
wieder führen schmale Pfade nach oben und dort streckenweise am Fels
entlang. Dabei lassen sich einige verborgene Naturschätze aus
nächster Nähe betrachten.
In der Schwarzachklamm |
In der Schwarzachklamm |
Bald
erreicht Ihr das erste Highlight. Der Weg führt über einen Steg
direkt an einer Felswand entlang und in die Karlshöhle hinein, an
deren Rückwand ein feines Rinnsal aus dem Fels plätschert.
Besonders faszinierend ist das kräftige Grün an den Wänden, das
diesen Ort in magisches Licht zu tauchen scheint. Je näher wir der
Rückwand kamen und je dunkler es wurde, desto intensiver spürten
wir tiefe Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt.
In der Schwarzachklamm |
In der Schwarzachklamm |
Das
kleine Felsentor, durch das Ihr dann wieder auf den Weg gelangt,
wirkte bei diesem Erlebnis wie ein Pfad ins Licht, das uns im ersten
Moment gleißend blendete, dann jedoch angenehm wärmend umarmte.
Spätestens hier fiel der Alltagsstress von uns ab und Zufriedenheit
breitete sich in uns aus. Irgendwie schafft es dieser Ort, seine
Besucher der Welt da draußen ein wenig zu entziehen und ihnen
entspannende Ruhe zu schenken.
Kurz
nach der Karlshöhle passiert ihr eine Brücke über die Schwarzach.
Letztes Jahr haben wir hier abgekürzt und sind auf der anderen Seite
der Schlucht nach oben gestiegen. Dieses Mal gingen wir tapfer weiter
und wurden reichlich dafür belohnt.
In der Schwarzachklamm |
Die
Schlucht gewinnt an Breite und die Sandsteinformationen, besonders an
der gegenüberliegenden Wand, werden zu steil emporragenden
Felswänden. Binnen weniger Meter verändert die Schlucht ihren
Charakter. Wirkte Sie vorher noch so lieblich wird sie jetzt
wildromantisch.
In der Schwarzachklamm |
Diese
raue Seite der Schwarzachklamm riss uns ein wenig aus der Träumerei
und versetzte uns ein ums andere Mal in Staunen.
In der Schwarzachklamm |
Am
Ende dieser ersten Etappe gelangt Ihr über eine Treppe, vorbei am
Wehr des alten Flusskraftwerks Gsteinach, an dem die sonst so
gediegen dahinfließende Schwarzach mit ordentlich Getöse Ihren Weg
durch die Barriere findet, hinauf und für ein kurzes Stück hinaus
aus der Schlucht.
Flusskraftwerk Gsteinbach |
An der Seite steht eine Bank. Ein paar Schritte
dahinter bietet sich Euch ein faszinierender Blick auf die andere
Seite der Schlucht.
In der Schwarzachklamm |
Nach
ein paar Metern geht es über eine Treppe rechts wieder hinab und
gleich vorbei an einem alten Sandsteinhaus, das wir erst auf den
zweiten Blick als solches erkannten, da es perfekt in den Fels
eingepasst wurde. Der
fantastische Eindruck der Schlucht setzt sich auf schmaler werdenden
Wegen fort.
In der Schwarzachklamm |
Und
dann erreicht Ihr die Gustav-Adolf-Höhle, das Herzstück der Tour.
Hier hat der Schwedenkönig Gustav-Adolf im Jahr 1632 einen
Dankesgottesdienst abgehalten, nachdem er Wallensteins Truppen in
einer Schlacht besiegt hatte. Was für eine berauschende Kulisse.
Stil hat er schon gehabt, der Gustav-Adolf. Dieser Ort lädt auch
heute noch zum Verweilen ein. Eine Bank dafür steht auf jeden Fall
bereit. Besonders bei schönem Wetter, wenn sich das Wasser in der
Höhlendecke spiegelt und dadurch faszinierende Licht- und
Schattenspiele bildet, fühlt man sich für einen Augenblick wie in
einer anderen Welt.
Die Gustav-Adolf-Höhle in der Schwarzachklamm |
Die Gustav-Adolf-Höhle in der Schwarzachklamm |
Die Gustav-Adolf-Höhle in der Schwarzachklamm |
Danach
führt Euch der Weg verhältnismäßig schnell heraus aus der
Schlucht. Am Ende verabschiedet Euch eine Höhlenruine mit einem von
Menschenhand in den Stein gehauenen „Wärterhäuschen“.
In der Schwarzachklamm |
Erneut
bietet sich die Gelegenheit über eine Brücke auf die andere Seite
der Schlucht hinauf zu wandern. Wir sind jedoch einfach weiter
geradeaus gegangen und der mäandernden Schwarzach gefolgt, die uns
nach Schwarzenbruck hinein führte.
Dort biegt Ihr rechts in die
Dürrenhembacher Straße ein, die Euch über eine Brücke, vorbei an
einem Wehr, wieder in den Wald führt.
Ihr wandert entlang einer Allee von Strommasten
auf einem eher reizlosen Weg direkt zum Alten Kanal. Ach ja, wenn Ihr
in Schwarzenbruck kurz vor der Brücke links auf den Feldweg einbiegt
und gleich wieder nach links geht, erreicht Ihr das Petzenschloß,
das auf jeden Fall einen kurzen Blick wert ist. Zurück gelangt Ihr
einfach wieder auf dem Weg, den Ihr gekommen seid.
Das Petzenschloss in Schwarzenbruck |
Wenn
Ihr den Kanal erreicht, steht Ihr gleich vor einer malerischen
Brücke, die über die Schleuse Nr.52 führt. Von dieser Brücke aus
bietet sich Euch ein toller Blick kanalaufwärts zur nächsten
Schleuse. Ein schöner Ort. Und ein Ort der Begegnung. Wir sind hier
gleich mit einigen Hundebesitzern ins Gespräch übers Fotografieren
und die angenehme Atmosphäre am Alten Kanal gekommen.
Am Alten Kanal bei Schwarzenbruck |
Euer
Weg führt Euch kanalabwärts. Dieser immer geradeaus verlaufende
Schotterweg bildet tatsächlich einen angenehmen Kontrast zu den
spannenden Erlebnissen in der Schwarzachklamm. Gemächlich schlendert
Ihr vorbei an den Schleusen, die das Wasser abwärts Richtung
Nürnberg führen. An jeder Schleuse wird die Stille durch das
Wasserrauschen unterbrochen. Es stellt sich schnell ein neues Gefühl
ein. Der Kanal entschleunigt. Die tiefe Zufriedenheit, die sich in
der Schlucht aufgebaut hatte und die wir auf dem schmucklosen Weg
zwischen Schwarzach und Altem Kanal ein wenig verloren hatten, kehrte
umso stärker zurück. Das langsame Fließen des Wassers, das
konstante Rauschen der Schleusen, das sanfte Dahingleiten der Fische
im Kanal. All das intensiviert den Eindruck der Entspannung. Sicher
ist es dieses Gefühl, das aus den verschiedenen Spielarten des
Gesteins und des Wassers zu resultieren scheint, der Grund dafür,
dass Geomanten diesen Weg als Kraftwanderung bezeichnen. Irgendetwas
hat hier auch uns nachhaltig beeindruckt und eine besondere
Entspannung in uns bewirkt.
Am Alten Kanal bei Schwarzenbruck |
Am
Ende des Weges überquert Ihr noch die beeindruckende Kanalbrücke,
in deren Bett der Kanal die Schwarzach überquert. Danach geht es
rechts zurück zum Wanderparkplatz.
Während
wir uns dem Ende dieses Artikels entgegenschreiben, stellen wir fest,
wie nachhaltig uns dieses Erlebnis beeindruckt hat. Ich bin mir
sicher, dass dies nicht unser letzter Besuch der Schwarzachklamm und
des Alten Kanals gewesen ist. Hoffentlich ist es uns gelungen Euer
Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon heute …
Viele
Späße beim Entdecken und Entspannen auf diesem echten Kraftweg!
Die
3 Pavels
Länge:
7,6 km
Höhenmeter:
29 Hm
Dauer:
3 Stunden
Buggy:
In der Klamm besser nicht – am Kanal natürlich
Alter:
ab 6 Jahren
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/die-wildromantische-schwarzachklamm-und-der-alte-kanal-mit-seinen/120740195/
Und natürlich die Karte:
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/die-wildromantische-schwarzachklamm-und-der-alte-kanal-mit-seinen/120740195/
Und natürlich die Karte:
Kommentare
Liebe Grüße
Frank
Kommentar veröffentlichen