Der Burgstein der Edelfreien von Leutenbach


Gegenüber der Ehrenbürg erhebt sich hoch über Leutenbach auf einer Bergecke der Burgstein. Vor gut 1000 Jahren stand hier die eindrucksvolle Burganlage der Edelherren von Leutenbach, die dieses ehemalige Kirchengebiet von König Heinrich IV empfangen hatten. Das war übrigens der König, der im Jahr 1077 seinen berühmten Gang nach Canossa antreten musste.

Von der Burg selbst sind nur ein paar kümmerliche Grundmauerreste und der Burggraben erhalten. Das ändert jedoch nichts daran, dass es sich hier um einen wunderschönen Flecken Erde mit einer phänomenalen Aussicht auf die Ehrenbürg, für Forchheimer – aufs Walberla – handelt. Und bei der kleinen Rundwanderung zum Burgstein gibt es noch mehr zu entdecken.


Zuerst jedoch einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend, fahrt Ihr auf die A73 Richtung Forchheim. Ihr verlasst die A73 an der Ausfahrt Forchheim Süd und biegt an der ersten Kreuzung rechts ab Richtung Neunkirchen a. Br. / Pretzfeld. Ihr durchquert Gosberg und biegt nach dem Bahnübergang rechts bergauf nach Wiesenthau ab. Ihr durchquert Wiesenthau und Dietzhof und erreicht Leutenbach. Von der Dietzhofer Str. biegt Ihr rechts in Am Pfarrgarten und gleich wieder links in die St.-Moritz-Str. ein. Diese führt Euch bergauf heraus aus Leutenbach. Parallel zur Straße fließt der Moritzbach. Bald erreicht Ihr Euer Ziel, den Wanderparkplatz zur St.-Moritz-Kapelle.


Vom Parkplatz aus habt Ihr die Möglichkeit gleich Richtung St.-Moritz-Kapelle zu gehen. Oder Ihr überquert schnell die Straße und steigt noch hinauf zum ersten Aussichtspunkt der Tour. Dafür müsst Ihr nur ein paar Minuten aufbringen. Und der erste Eindruck, den Ihr dort oben bekommt, ist es wirklich wert.






Dann wieder hinunter zum Parkplatz. Dort erwartet Euch schon die mit einer kleinen Kapelle ummauerte Moritzquelle. Sie wird auch das Orakelbrünnlein des Heiligen Moritz genannt. Hier quillt das Wasser aus der Tiefe und ergießt sich zwischen den groben Steinen in ein kleines Bächlein. Dieser Quelle werden magische Kräfte zugeschrieben. Zum einen soll sie die Zukunft weissagen können. Zum anderen soll die heilende Kraft des Wasser Hautkrankheiten und Augenleiden lindern. Nur trinken dürfe man es nicht. Das bringe Unglück. Um die Zukunft zu erfahren, spreche man seinen Wunsch aus und werfe ein Stückchen Holz ins Wasser. Schwimmt das Hölzchen oben, geht der Wunsch in Erfüllung. Und schon war unser Hüpfer auf der Suche nach möglichst vielen Holzstückchen und Ästen, die er ins Wasser werfen konnte. Gewünscht hat er sich ab dem dritten Hölzchen nichts mehr. Dann ging es nur noch darum, dem „Schiffchen“ bei seiner fröhlichen Fahrt im Bächlein zuzusehen. Daneben stehen übrigens Bänke. Hier können Mama und Papa mal ein paar Minuten in Zweisamkeit sitzen, bis der Nachwuchs mit Spielen fertig ist ;-)



Von der Quelle geht es über die Teerstraße hinauf zur St.-Moritz-Kapelle, liebevoll „Moritzla“ genannt. Diese ist, mit Voranmeldung, zu besichtigen. Wir bogen jedoch gleich wieder rechts ab auf einen Waldweg, der uns unterhalb an der Kapelle zu einem kleinen Wasserfall mit Sinterstufen führte. Eindrucksvoll warf die Kapelle Ihren Schatten auf unseren Weg. Die Tatsache, dass wir diese Tour am späten Nachmittag begonnen hatten und die Dämmerung bereits langsam heraufzog, verlieh diesem Ort zusätzlich Atmosphäre.



Nach ein paar Metern hört Ihr das fröhliche Plätschern des Silberbachs, der sich bald rechts von Euch über einige Sinterstufen seinen Weg hinab ins Tal bahnt. Früher sollen hier Bergleute Silber abgebaut haben. Eine geschwungene Treppe führt entlang des Wasserlaufs. Ihr könnt ihr folgen und das Naturschauspiel von unten betrachten.




Steigt dann die Stufen wieder hinauf und geht den Silberbach über die Wiesen entlang. Dies ist kein ausgewiesener Wanderweg, jedoch gut gangbar und das einsam klingende Plätschern des Silberbachs in diesem Tal ist Balsam für die Seele. Wir kamen hier absolut zur Ruhe. Der Weihnachtsstress der letzten Tage fiel von uns ab und Zufriedenheit machte sich breit. Nach gut 300 Metern habt Ihr die Möglichkeit, den Bach zu überqueren. Ihr erkennt die Stelle auch an einer Bank, die links von Euch steht. Geht hinüber und haltet Euch weiter links. Dann erreicht Ihr bald eine Schlucht, die es zu durchqueren gilt. Ihr hättet auch die Möglichkeit geradeaus in den Weg zu münden und in den Ort Ortsspitz hinauf zu gehen. Dort gibt es auch noch einen Aussichtspunkt. Wir jedoch sind gleich in die Schlucht gegangen. 


 

Rechts und links erheben sich majestätische Felsen und dazwischen schlängelt sich ein schmaler Felsensteig. Dieses Wegstück ist zwar nicht lang, dafür jedoch umso reizvoller. Ein paar Meter rechts den Steig durchs Laub hinab zu einem kleinen Felsenlabyrinth und es gibt auch noch was zum Kraxeln und zu Entdecken.



Der Steig mündet in einen Feldweg, der Euch am Waldrand entlang weiter nach oben führt. Das „nach oben“ ist jedoch wirklich moderat und überfordert auch kleinere Wanderzwerge nicht.

Oben angekommen geht es wieder links in den Wald. Noch gut 400 Meter dem Waldweg folgen und Ihr erreicht den Burgstein. Zuerst führt Euch der Weg durch den Burggraben und dann zur Burganlage. Nun ja, viel ist ja nicht übrig geblieben. Schließlich wurde die Burg ab dem 12ten Jahrhundert aus ungeklärten Gründen dem Verfall preisgegeben. Aber das macht nichts. Denn, wenn Ihr die Burganlage betretet, öffnet sich vor Euch schon ein grandioses Panorama. 


 


Die Ehrenbürg und zu Ihren Füßen Leutenbach begrüßen Euch an diesem wunderbaren, kraftvollen und magischen Ort. Wir hatten das große Glück hier oben in der Dämmerung alleine zu sein und konnten den Augenblick in vollen Zügen genießen und auskosten. Sogar die Vexierkapelle ist zu sehen. Es gibt Bänke, auf denen man Brotzeit machen kann. Und Schautafeln, die wirklich umfassend über diesen Ort und seine Geschichte informieren. Übrigens soll in alter Zeit die Burg über einen in den Fels gehauenen Geheimgang direkt mit der St.-Moritz-Kapelle verbunden gewesen sein. Als dann unten im Ort auch noch die Lichter angingen, war die Stimmung perfekt.


Doch, da es im Winter recht schnell richtig finster wird, machten wir uns dann irgendwann schweren Herzens doch auf den Rückweg. Dieser ist nun ziemlich einfach. Es geht immer der Kante entlang nach unten zur Kapelle. Ein paar Stellen können, wenn es vorher ausgiebig geregnet hat, ein wenig glitschig sein. Aber wenn Ihr aufpasst und vorsichtig seid, stellt auch das kein Problem dar.





Wir erreichten den Parkplatz kurz bevor es richtig finster wurde und stiegen zufrieden und glücklich in unser Auto. Ein faszinierender Ort. Auf dieser nicht einmal 3 km kurzen Tour reiht sich ein Highlight an das andere. Aber den Reiz macht vor allem die beruhigende Stimmung aus, die dieser mystische Ort verbreitet. Genau richtig, um mal zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen.

Wenn Ihr eine kurze Tour sucht, mit einigen Highlights, die Euch und Euren Lieben so richtig gut tut, dann seid Ihr am Burgstein der Edelfreien von Leutenbach und der St.-Moritz-Kapelle genau richtig. Ein toller Ort, der einem wieder einmal vor Augen führt, was wirklich wichtig ist.

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels


Länge: Mit Aussichtspunkt in Ortsspitz 2,7 km
Dauer: 1-2 Stunden
Highlights: St.-Moritz-Quelle, St.Moritz-Kapelle, Sinterstufen, Burgstein
Besonders weil …: Man hier mal so richtig zur Ruhe kommen kann
Lanschaft: 4 von 5
Aussicht: 5 von 5


Und hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/fraenkische-schweiz/der-burgstein-der-edelfreien-von-leutenbach/118530502/



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