Die Houbirg über dem Happurger Stausee

Die Houbirg über dem Happurger Stausee



Houbirg heißen sowohl der große Berg am Happurger Stausee als auch die archäologisch sehr wertvolle Keltensiedlung hoch oben auf dem Gipfel.


Ein kleines Stück unter dem Gipfel findet Ihr den Hohlen Fels. Diese in der Stein- und Urnenfeldzeit bewohnte 16 Meter lange Höhle begeistert kleine und große Entdecker. Direkt über der Höhle befinden sich 2 Aussichtspunkte, die Euch einen atemberaubenden Fernblick über den Happurger Stausee bis Hersbruck und weit darüber hinaus bieten. Am oberen Aussichtspunkt findet Ihr auch einen kleinen Rastplatz.
Aber dazu später mehr.

Jetzt erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg aus nehmt Ihr die A9 Richtung Berlin. Verlasst die Autobahn an der Ausfahrt Lauf/Hersbruck Richtung Hersbruck/Sulzbach-Rosenberg. Ihr fahrt jetzt auf der B14. Im Kreisverkehr vor Hersbruck nehmt Ihr die erste Ausfahrt, um auf der B14 zu bleiben. Diese führt Euch geradewegs nach Pommelsbrunn. In der Ortsmitte, kurz hinter dem Gasthaus Goldener Stern, biegt Ihr rechts in eine kleine Einfahrt in die Arzloher Straße ein. Dieser folgt Ihr. Ihr lasst rechter Hand eine schöne Kneipp-Anlage und links gegenüber ein Mühlrad hinter Euch und fahrt Richtung Arzlohe. In Arzlohe angekommen, biegt Ihr bei der ersten Gelegenheit rechts ab und direkt dahinter sofort wieder links. Am alten Brotbackhofen fahrt Ihr rechts auf einen geschotterten Feldweg. Dieser führt Euch geradewegs zum kleinen Wanderparklatz Reckenberg.
Ihr habt Euer Ziel erreicht.

Lauft vom Parkplatz ein paar Meter zurück und biegt rechts in den ausgeschilderten Wanderweg ein. Diesem folgt Ihr gut 25 Meter in den Wald. Dort wartet ein Wegweiser auf Euch. Hier nehmt Ihr den linken Weg. Es geht bergan, über einen von Wurzeln unterwanderten Weg, der stellenweise von „Butzelkühen“ nahezu komplett bedeckt ist. Da knackt es fröhlich unter den Füßen. Allerdings heißt es auch aufpassen, dass Ihr nicht ausrutscht oder umknackt. Obwohl wir uns einen leicht bedeckten Tag für unsere Tour ausgesucht haben, blitzten immer wieder die Sonne und der blaue Himmel durch die Baumkronen und erhellten den brau-grün-dunklen Waldboden.







Eure Wandermarkierung ist auf diesem Wegstück der rote Punkt. Bei der nächsten Möglichkeit sich zwischen zwei Richtungen zu entscheiden, wählt Ihr den linken Weg und gelangt bald darauf auf eine Lichtung. An einem großen Baum inmitten der Lichtung findet Ihr auf der Euch abgewandten Seite den Wegweiser Richtung Houbirg und Hoher Fels, der Euch den Weg mit grünem Punkt bergan weist. Also frisch losmarschiert.











Ab sofort flankieren kleine und große moosbedeckte Felsen Euren Wanderweg. Kleine, die unser Hüpfer gerne ignorierte und große, die ihn seine Kraxelwut sofort erklimmen ließ - „Papa, mach mal ein Foto von mir!“








Es geht weiter bergauf. Und es wird auch ein wenig steiler. So langsam erschließt sich uns, weshalb sich die Menschen schon vor Jahrtausenden dafür entschieden, dort oben auf dem Gipfel eine Siedlung zu erbauen. Diese gehört übrigens zu den größten keltischen Höhensiedlungen Süddeutschlands. Sie wurde von einem 4,5 km langen Ringwall umgeben. Das ist länger als die sehr imposante Nürnberger Stadtmauer (!). Immer wieder beeindruckend, was unsere Vorfahren ohne modernste Technik gestemmt haben. Einfach mit Mut, Geschick und Ausdauer. Da können wir uns mehr als nur eine Scheibe abschneiden. Aber jetzt Schluss mit der Selbstkritik. Schließlich haben wir nur noch ein paar Meter bis zum Hohlen Felsen.





Wir biegen um eine Ecke und da erscheint er rechts. Ein kraftvoller Ort, bereit uns zu empfangen und seine Energie mit uns zu teilen. Nach 1,8 km haben wir unser Ziel erreicht. Was für ein Gefühl den großen Steinbogen zu durchschreiten, um auf dessen Rückseite die geräumige Höhle zu betreten.









In deren rechten Ecke gibt es einen kleinen Durchlass, den nur Gnome, Zwerge und kleine Hüpfer erkunden können. Mutige Mamas und Papas lassen Ihren Nachwuchs mit der Taschenlampe auf kurze Erkundungstour hinein krabbeln. Ganz schlanke Kids kommen auf der anderen Seite sogar wieder raus ;-)






Von der Höhle aus könnt Ihr schon den Happurger Stausee blitzen sehen. Doch das ist ja noch lange nicht alles. Wenn Ihr mehr sehen wollt, geht Ihr wieder auf die Vorderseite des Felsens und klettert den steilen Weg hinauf. 















Nach einem kurzen Stück erleichtern Euch grobe Stufen den Aufstieg. Ihr könnt links und rechts gehen. Beide Wege führen Euch zu je einem Aussichtspunkt. Der linke geht ein Stück auf dem Felsen hinaus. Passt auf Eure Zwerge auf. Hier oben findet Ihr Natur pur. Das heißt, es gibt kein Geländer und keine Sicherung. Aber das ist nicht so schlimm. Selbst unser tollkühner Bub war sich hier oben darüber im Klaren, dass es sicherer ist, direkt an Papas Seite zu bleiben. Der Blick vom linken Felsen ist schon toll und es wert ihn einige Zeit zu genießen und auf sich wirken zu lassen.











Dann gingen wir zurück und noch ein Stückchen weiter nach oben. Und dann – einfach nur WOW!
Was für eine Aussicht. Spektakulär. Lasst diesen Moment auf Euch wirken. Atmet ihn tief ein. Wir hatten wirklich Glück, dass wir uns einen nicht ganz so sonnigen Tag, und auch noch unter der Woche für unseren Ausflug ausgesucht hatten. Wir waren für mehr als eine halbe Stunde die einzigen Menschen hier oben. Perfekt zum Runterkommen und Relaxen. Brotzeit direkt auf dem Felsen ausgepackt und ein großes Stück von der Stulle abgebissen. Das ist Leben!
Alternativ gibt es 20 Meter weiter hinten eine kleine Sitzgruppe.



Nach dem Essen noch ein wenig auf den Felsen balancieren, hierhin klettern, dort runter hüpfen. Da ist eine Spalte, in die wir noch nicht gestiegen sind. Dort geht auch noch ein kleiner Trampelpfad runter.

Wer dann noch weiter möchte, kann den Weg weiter zum Gipfel und zur alten Keltensiedlung gehen. Wir entschieden, dass wir lieber wieder zurück gehen und der vorhin erwähnten Kneipp-Anlage noch einen Besuch abstatten wollten.




Und genau das haben wir auch getan. Gott sei Dank. Ein wenig durchs Kneipp-Becken waten. Die paar Stufen zum Högenbach hinuntergehen und die Füße in die Frische hängen. Wundervoll. Den Trampelpfad entdecken und noch ein paar Meter entlang des Bächleins Richtung S-Bahn Brücke gegangen und das Plätschern des Wasser genossen. Genau der richtige Ausklang für einen wunderbaren Ausflug.
 
 









 












Alles in allem haben wir hier 4 Stunden verbracht. Man kann sicher auch weniger Zeit dafür aufwenden. Die Frage ist nur, ob man das möchte ;-)


Länge: 3,6 km
Dauer: mindestens 2 Stunden
Buggy: Ja, jedoch aufgrund der Steigung anstrengend
Trittsicherheit: Ja
Festes Schuhwerk: Ja
Alter: ab 3 Jahre


Hier noch ein Screenshot unserer Tracking-App 
 


Kommentare

Unknown hat gesagt…
Vielen Dank für diesen tollen Tipp und die wunderbare Beschreibung! Wir hatten einen wunderschönen Tag.
Anonym hat gesagt…
Wir haben die Wanderung gestern gemacht und es hat allen sehr gut gefallen. Die anderen Wege auf die Houbirg sind ja doch eher lang und für Kinder teilweise zu steil - diese Route ist auch für Kinder geeignet die nicht zwei Stunden den Berg hoch laufen mögen ;-)

Einzig die Beschilderung/Markierung ist mittlerweile nicht mehr ganz so wie in eurem Bericht beschrieben.
Wegweiser mit "Houbirg" oder "Hoher Fels" haben wir gar keine gesehen und der große Baum auf der Lichtung scheint auch nicht mehr zu existieren ;-). Aber wenn man sich an/nach der Lichtung rechts hält und bergan geht findet man auch die richtige Markierung ("Grünpunkt") schnell.

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