Himmlische und teuflische Orte rund um Adlitz (Marloffstein)

 


Romantisch im Wald gelegene Quellen, stille Weiher, alte Schlösser und grandiose Aussichtspunkte verleihen dieser entspannten Wanderung zwischen Adlitz und Rathsberg einen geradezu märchenhaften Charakter. Breite Schotterwege wechseln sich ab mit sanft hin und her schwingenden Waldpfaden und tragen euch über weite Ebenen und durch dichten Wald.


Highlights:

  1. Schwanenweiher bei Adlitz

  2. Romantische Quellen und Felsen

  3. Schloss Atzelsberg

  4. Aussichtspunkte auf der Passhöhe Marloffstein

  5. Schloss Adlitz


Eckdaten:

  • Länge: 11 km

  • Höhenmeter: 214 Hm

  • Schatten/Sonne: Überwiegend schattige Waldwege

  • Start-/Endpunkt: kostenloser Wanderparkplatz an der Freiwilligen Feuerwehr Adlitz (fürs Navi: Freiwillige Feuerwehr Adlitz)

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Grundsätzlich ja – ein paar fordernde Stellen gibt es jedoch

  • Alter: ab 6 Jahren


Die Karte:

 


Der Link zum Nachwandern:

Himmlische und teuflische Orte rund um Adlitz


Die Sage:

Der Teufel auf Schloss Adlitz

Viele Jahrhunderte ist es schon her, da lebte auf Schloss Adlitz ein teuflischer Edelmann. Furcht und Schrecken regierten seine Ländereien. Recht und Ordnung waren unter seiner Herrschaft Willkür und Bosheit gewichen. Neben den bemitleidenswerten Bauern, die unter der Knute seiner Häscher litten, waren es vor allem die Pfarrer der umliegenden Gemeinden, die seinen gottlosen Zorn zu spüren bekamen. Einen nach dem anderen hatte er vertrieben. Über Jahre hinweg waren Glaube und Zuversicht aus den Dörfern rund um Adlitz verschwunden. Bis eines Tages ein neuer Pfarrer nach Poppendorf kam. Gerade erst zum Priester geweiht, sprühte er förmlich vor Tatendrang und wollte den Mitgliedern seiner Gemeinde neue Hoffnung geben. So ging er direkt nach seiner Ankunft in Poppendorf frisch ans Werk. Er begann die mittlerweile halb verfallene Kirche zu renovieren. Er entstaubte die alten Glocken und rief die Gläubigen zum Gottesdienst. Mit seinen brennenden Reden flößte er den Bewohnern neuen Mut ein. Und schon bald besuchten nicht nur die Bauern aus Poppendorf seine Gottesdienste, sondern auch die Bewohner der umliegenden Gemeinden. Es dauerte nicht lange, bis der bösartige Schlossherr von Adlitz auf das Wirken des jungen Pfarrers aufmerksam wurde. Und so lauerten die Knechte des bösen Edelmanns dem Pfarrer eines Abends am Waldrand auf. Sie stürzten sich auf ihn, fesselten ihn und trieben ihn unter gotteslästerlichem Gejohle und schlimmen Flüchen mit ihren Piken und Dolchen nach Adlitz und in das Schloss des Gottlosen. Dort empfing ihn der Schlossherr mit geheuchelter Freundlichkeit und bat ihn mit ihm und seinem Gefolge zu Abend zu speisen. Der Priester nahm zögerlich an der reich gedeckten Tafel Platz. Mit vorsichtigem Blick musterte er seine Tischnachbarn. Zuerst wirkten ihre Gesichter recht normal. Doch je mehr sie sich dem Essen und der Völlerei hingaben, je mehr sich ihre zuerst verhaltenen Gespräche, vom übermäßigen Weingenuss befeuert, zu wüstem Gelärme und Gebrüll erhoben, desto stärker verzerrten sich die vormals menschlichen Gesichter zu garstigen Fratzen. Die ausgefransten Gesichtszüge schwammen vor den Augen des Priesters hin und her, schienen sich in Wellen fleischfarbener Masse ineinander zu verschlingen und bildeten bald ein abscheuliches Abbild eines zum Leben erwachten Albtraums. Plötzlich durchschnitt die Stimme des Schlossherrn das grausige Treiben. Mit einem Mal kehrte an der Tafel Ruhe ein und die teuflischen Fratzen belauerten den angsterfüllten Pfarrer mit gierigen Blicken. Da betrat ein neuer Gast den Saal. Hochgewachsen schritt er über das Parkett. Gewandet in einen feuerroten Talar schien er geradewegs auf den Priester zu zuschweben. Eine sorgfältig gelegte Spitzenkrause schmückte den faserigen Hals der Gestalt. Ein schwarzer, weit nach unten spitz zulaufender Bart, rahmte das finstere Gesicht ein und schien es unnatürlich in die Länge zu ziehen. Schweigend rückten die Fratzen zur Seite, so dass die unheimliche Gestalt gegenüber dem Priester Platz nehmen konnte. Als er schließlich die Stimme erhob, bebte der gesamte Saal. Tief wie das Schwarz der Nacht und gewaltig wie das Grollen von tausenden von Donnerschlägen begrüßte der Unheimliche den Pfarrer an seiner Tafel. Mit diesem Satz bekundete er dem von Entsetzen gepackten Pfarrer, dass längstens nicht mehr der Edelmann, sondern er, der Teuflische selbst, Herr über Schloss Adlitz und die umliegenden Ländereien sei. Mit wenigen weiteren Worten machte er dem Priester seinen Standpunkt klar. Ein Pfarrer hatte in seinen Ländereien nichts verloren. Doch er wolle ihm eine Chance geben. Wenn er sich im Streitgespräch beweisen könne, würde er ihn ungeschoren davon kommen und sein Werk weiter ausüben lassen. Wenn nicht, dann... – ein bösartiges Grinsen zog sich wie ein tiefer Schnitt durch das abstoßende Gesicht und entblößte spitze Fangzähne, die von einer sich wohlig rot im Schlund der Kreatur räkelnden Zunge blank geleckt wurden. Den ersten Schrecken verwunden willigte der Gottesmann ein und der Disput begann. Gerissen spann und wob der Teuflische ein ums andere Wortnetz, in dessen klebrigen Fäden sich der Pfarrer mit seinen von Gott geführten Argumenten verfangen sollte. Er legte falsche Fährten, schlängelte sich zischelnd durch von einer Attacke zur nächsten. Doch es gelang ihm nicht den Priester von seinem Weg abzubringen. Schließlich verlegte er sich, der Thesen und Phrasen müde geworden, auf den direkten Angriff auf die unsterbliche Seele seines Gegners. Eine um die andere Missetat des Pfarrers, lag sie auch noch so weit zurück, breitete er genüsslich vor der geifernden Menge aus, die sich inzwischen im schwelend wülstigen Kreis um die Diskutierenden gebildet hatte. All seine dämonische Wortgewalt zelebrierend schwang er sich von einer Darstellung zur nächsten. Und jedes Mal gelang es dem Pfarrer festen Glaubens zu bleiben und die Ausführungen seines mittlerweile feurig rot glühenden Gegners zu widerlegen. Stunde um Stunde verging, bis der Teufel schließlich aufgab. Erschöpft und sichtlich enttäuscht gewährte er dem Priester freien Abzug. Dieser erhob sich gefasst und ging ruhigen Schrittes der Pforte entgegen. Angewidert von seiner Standhaftigkeit wichen die Fratzen vor dem Gottesdiener zurück und gaben den Weg frei. Auf der Schwelle angekommen, spürte er plötzlich eine bebende Hand auf seiner Schulter. Es war der Schlossherr. Mit zitternder Stimme sprach er: „Bitte befreit uns von diesem höllischen Gast. Sonst sind wir alle verloren.“ Obwohl er nur noch von dem Wunsch erfüllt war diesen gottlosen Ort zu verlassen, nahm er noch einmal all seinen Mut zusammen und kehrte in den Saal zurück. Er trat vor den Dämon, bekreuzigte sich und rief: „Ziehe hin, von wo Du gekommen bist und kehre nimmer zurück.“ Mit einem Mal wurden die Fenster des Saals von einem göttlichen Sturm aufgeschlagen. Von unsichtbaren Mächten gepackt wurde der Teuflische brüllend und tobend in die Luft gehoben und durch eines der Fenster hinaus in die Nacht gezogen. Der Pfarrer kehrte zu seiner Gemeinde zurück, die in den folgenden Jahren neu erblühen sollte. Das Schloss Adlitz wurde nie wieder vom Teufel besucht und steht bis heute stolz an seinem angestammten Platz.


Die Wegbeschreibung


Weiher und Quellen im Wald

Vom Wanderparkplatz an der Freiwilligen Feuerwehr Adlitz geht ihr an der Straße ein paar Meter den Hang hinauf Richtung Adlitz und zweigt dann mit eurem ersten Wanderzeichen, den Bunten Ringen des Berg- und Talpfads nach rechts ab. Vorbei an einer Infotafel zum Schloss Adlitz wandert ihr in den Wald. Besonders morgens, wenn die niedrig stehende Sonne ihre Strahlen über den Kamm in den licht gewordenen Herbstwald schickt, lassen sich hier bezaubernde Farbenspiele beobachten. Nach etwa 450 Metern erreicht ihr eine Freifläche. Hier biegt ihr mit den Bunten Ringen nach rechts zu den nahe gelegenen Schwanenweihern ab. Auch wenn wir hier zum wiederholten Mal leider keine Schwäne gesichtet haben, schön ist es an diesem ruhig gelegenen Ort allemal. Von den Schwanenweihern folgt ihr den Bunten Ringen nach links und bald wieder nach links Richtung Atzelsberg bis zu einer Rasthütte im Wald. Dort geht es mit dem mittlerweile vertrauten Wanderzeichen auf breitem Weg nach rechts weiter Richtung Atzelsberg. 300 Meter weiter gabelt sich der Weg. Hier folgt ihr den Bunten Ringen nach links und erreicht schon bald die erste von zwei kurz aufeinander folgenden Quellen. Eingefasst in einer kleinen Mauer und aufgefangen in einem hübschen Becken plätschert hier das Wasser munter nach unten.



Wer Lust auf ein kleines Abenteuer hat, folgt nun statt dem markierten Weg einem links davon verlaufenden Pfad zu einigen moosbegrünten Sandsteinfelsen am Hang.



Der Pfad führt an einer weiteren Quelle vorbei, die murmelnd einer stattlichen Felswand entspringt. Von dort mündet ihr nach rechts bald wieder in den mit den Bunten Ringen markierten Wanderweg, in den ihr nach links einbiegt. Schon nach 200 Metern zweigt vom Wanderweg ein Pfad nach rechts zu einem stattlichen Sandsteinblock ab, der einen Abstecher lohnt. 

 


 

Schloss Atzelsberg

Dann tragen euch die Bunten Ringe nach Atzelsberg und vorbei an Obstwiesen vor das Schloss Atzelsberg.



Zu herrlichen Aussichtspunkten

Vom Schloss Atzelsberg wandert ihr, vorbei an einer weiteren Infotafel des „Kulturerlebnisses Fränkische Schweiz“ zur Landstraße. Hier wechselt ihr von den Bunten Ringen auf den Grünen Punkt auf Weißem Grund, der euch, entlang der Landstraße nach rechts Richtung Bubenreuth führt. Schon bald erreicht ihr eine Abzweigung. Mit dem Grünen Punkt biegt ihr an der Straße rechts ab und kurz darauf von der Straße nach links in den Wald. Dort wandert ihr mit dem Grünen Punkt nach links und auf einem schön geschwungenen Pfad Richtung Bubenreuth durch den Wald. Nach einer Weile trägt euch euer Wanderzeichen nach rechts unten und dort wieder nach links. Wunderschön ist es hier. Dicht an dicht stehen die Bäume und versprühen geradezu urwaldartiges Flair.




Ihr folgt dem Grünen Punkt, der euch bald wieder den Hang hinauf und an eine Kreuzung mit Bank führt. Hier verlasst ihr den Grünen Punkt, der geradeaus nach unten verläuft und biegt wanderzeichenbefreit nach links ab. Ihr wandert nun auf dem breiten Hangweg. Nach 700 Metern haltet ihr euch an einer Gabelung links und erreicht 400 Meter weiter die Landstraße. Diese überquert ihr und trefft auf der anderen Straßenseite auf euer nächstes Wanderzeichen, das grün- und magentafarbene Zeichen des Bethang-Wegs. Diesem folgt ihr Richtung Buckenhof vorbei am Örtchen Rathsberg und am Rand der Hochebene entlang, bis es schließlich wieder zurück in den Wald geht. Weiter Richtung Buckenhof folgt ihr dem Bethang-Weg im Wald schon an der ersten Kreuzung nach links unten und gelangt dort mit eurem Wanderzeichen nach links an einen, an einen Moorweg erinnernden, Holzsteg.



Hier wechselt ihr wieder auf die Bunten Ringe des Berg- und Talpfads, die euch über den Steg und durch den Wald den Hang hinauf Richtung Atzelsberg führen.


Einst soll es hier nicht geheuer gewesen sein. Die Sage berichtet von Geistern und Gespenstern, die hier ihr Unwesen treiben sollen. Vor vielen Jahren soll hier des nächtens ein Spardorfer Bauer mit seinem Karren unterwegs gewesen sein. Um seiner Furcht entgegenzuwirken, trällerte er ein Mut machendes Liedchen. Doch statt die Gespenster damit fern zu halten, lockte er eines von ihnen damit an. Mag sein, dass es sich um einen besonders musikalischen Geist handelte. Jedenfalls saß dieser plötzlich mirnichtsdirnichts am hinteren Ende des Karrens und wiegte seinen geisterhaften Kopf im Takt der Musik. Auch als der Bauer, von blankem Entsetzen gepackt, seinen Gesang beendete, blieb das Gespenst sitzen und folgte weiter einem stummen Rhythmus. Der Bauer zog seinen Karren so schnell er konnte die Anhöhe hinauf. Das Gespenst saß weiterhin am Ende des Karrens und wiegte den Kopf hin und her. Erst als der Bauer den Wald verlassen hatte, verschwand der Geist und löste sich in feingliedrige Nebelschleier auf.


Auf der Hochebene angekommen, wechselt ihr schon bald wieder auf den Grünen Punkt, der rechts im Wald an einem der Bäume gut erkennbar ist, und kehrt mit diesem nach rechts wieder in den Wald zurück. Nach etwa 200 Metern öffnet sich der Wald. Bald bietet sich euch ein fantastischer Blick in die Fränkische Schweiz.



In der Ferne seht ihr das Walberla, die Vexierkapelle bei Reifenberg und Burg Feuerstein. 

 


Mit diesem grandiosen Blick wandert ihr über die Marloffsteiner Passhöhe und dem weithin sichtbaren Wasserturm entgegen. 

 


Ihr erreicht die Marloffsteiner Tongrube und geht mit dem Grünen Punkt an deren linkem Rand entlang, bis ihr an einer Abzweigung zum letzten Mal auf die Bunten Ringe des Berg- und Talpfads wechselt und diesem nach links unten zurück nach Adlitz folgt. Vorbei an einer kleinen Kapelle erreicht ihr den Ort. Dort, an der ersten großen Kreuzung, erwartet euch rechts das Schloss Adlitz, das, wie die Sage berichtet, einst vom Teufel höchstpersönlich bewohnt worden sein soll. 

 

 


Zu guter Letzt tragen euch die Bunten Ringe weiter bergab zurück zum Wanderparkplatz bei der Freiwilligen Feuerwehr Adlitz.


Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels



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