Burgruine Wolfstein und Krähentisch bei Neumarkt





 
Die malerische Burgruine Wolfstein und der faszinierende Krähentisch hoch über Neumarkt in der Oberpfalz sind absolut lohnende Wanderziele, die den geneigten Besucher immer wieder aufs Neue begeistern und neue, kleine sowie große Geheimnisse offenbaren. Wir haben für Euch eine 6 km kurze Tour mit nur einem wirklich anstrengenden Anstieg vorbereitet, die neben den ganz offensichtlichen Sehenswürdigkeiten mit abwechslungsreichen Landschaften begeistert. Besonders der Südwesthang mit seinem Magerrasen bietet Euch einige wunderschöne Ansichten.

Von der Kantstraße in Schafhof aus umrundet Ihr den Wolfsteinberg und gelangt am Ende der Tour zum Höhepunkt, der atemberaubenden Burgruine Wolfstein. Ihr vorgelagert ist der beeindruckende Krähentisch. Von der Burgruine gelangt Ihr über ein kurzes Stück den Hang hinunter zurück nach Schafhof.

Wichtiger Tipp:
Von April bis Ende Oktober ermöglichen es Euch Sonntag nachmittags ab 13 Uhr die Mitglieder des Vereins der Wolfsteinfreunde Neumarkt den Burgturm zu betreten und die traumhafte Aussicht von dessen Zinnen zu genießen. Zudem bekommt Ihr eine informative Burgführung. Und das Besondere daran: Das alles für eine Spende zur Erhaltung der Burg. Voraussetzung dafür ist, dass das Wetter mitspielt.


Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A3 Richtung Regensburg. Ihr verlasst die A3 bei der Ausfahrt Neumarkt i. d. OPF / Berching / Pilsach und fahrt rechts auf die B299. Bei Habershöhe biegt mit der Beschilderung Neumarkt i. d. OPF / Stadtmitte nach links ab. Nach etwa 500 Metern fahrt Ihr links in die Regerstraße. 600 Meter später biegt Ihr links in Kantstraße (Schafhof) ein, die Euch schon bergan den Wolfsteinberg hinaufführt. Am Straßenrand findet Ihr eine kleine Parkbucht. Dort haben wir geparkt. Oder Ihr fahrt noch ein Stück weiter. Gegenüber einem Panorama-Restaurant befindet sich ein großer Schotterparkplatz. Wir selbst haben dort keine Verbotsschilder gesehen.


Nun geht es los. Von der Kantstraße biegt Ihr links in die Schafhofstraße ein und von dieser, nicht einmal hundert Meter weiter, scharf rechts in die Straße Zum Krähentisch, die schon bald zum Wanderweg wird. Euer Wanderzeichen ist der Rote Strich auf Gelbem Grund. Zuerst geht es an einem Zaun entlang durch ein Waldstück. 
 
 


Ihr kommt an einer Abzweigung nach links oben vorbei. Von dort werdet Ihr auf Eurem Rückweg wieder in den soeben beschrittenen Weg einmünden. Jetzt lauft Ihr erst einmal geradeaus weiter. Schon bald lichtet sich das dichte Grün der Bäume und gibt den Blick frei auf die wunderschönen Magerrasenflächen. Büsche und Sträucher wurden entfernt. Schafe, die hier oben weiden, sorgen dafür, dass hier oben kein üppiges Grün mehr wächst, sondern ein neuer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten entsteht. 



 

Abseits des Weges wachsen hier viele Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Innerhalb von gerade einmal 10 Jahren hat sich die Anzahl der hier ansässigen Pflanzenarten geradezu verdoppelt. Zudem wurden jede Menge Tierarten heimisch. Allein 48 Falterarten wurden gesichtet. Ein kleines Paradies, das in seiner Fragilität ein selten erlebtes, natürliches Gleichgewicht und eine schier überbordende Üppigkeit bietet. Ihr habt das Privileg am Fuß dieser Magerrasenfläche entlang zu wandern. Lasst Eure Blicke alles in Ruhe erkunden und entdecken. Es offenbaren sich Euch sicher auch einige bezaubernde Ansichten.

Viel zu schnell, schon nach wenigen hundert Metern, endet das stille Schauspiel und Ihr gelangt auf eine Straße, auf der Ihr ein kleines Stück wandert, bis Ihr über die nächste scharfe Linkskurve, vorbei an einem Bushäuschen, wieder in den Wald gelangt. Haltet Euch erst links mit dem Wanderzeichen MD / Frankenweg und verlasst die Straße, um an der nächsten Weggabelung rechts mit dem Roten Strich auf Gelbem Grund nach Labersricht zu schwenken. Der Wald auf diesem Stück wirkt, auch wenn es sicher nicht so ist, oft sehr urtümlich und strahlt eine seltsame Stille aus. 
 
 

 
Kaum einen Vogel haben wir gehört. Nur das Knacken der Äste und das Rascheln der Blätter unter unseren Schuhen waren zu vernehmen. Es war so still, dass sich diese Geräuschlosigkeit schon bald auch unserer bemächtigte. Unsere Unterhaltung verstummte unter einem dichten Mantel des Schweigens, der sich über den Forst legte. Und wie wohltuend erschien uns diese Ruhe. Die Schritte entspannten sich und wurden gemächlicher. Unsere Ohren lauschten ganz tief in uns selbst hinein. So still war es, dass wir sogar unseren eigenen Herzschlag und das Rauschen unseres Blutes, also des Lebens, das unsere Adern durchströmt, ganz genau vernehmen, fühlen und erleben konnten. Und das alles umfangen in dem beruhigenden Schoss des von wärmenden Sonnenstrahlen durchdrungenen Waldes. Wenn jemand vom Waldbaden spricht, muss er genau dieses Gefühl meinen.




Wenn Ihr den Wald verlasst, biegt Ihr links nach Labersricht ab. Ein wenig weiter erwartet Euch links am Wegesrand ein kleines Abenteuer. Ein verlassenes, von dichtem Buschwerk umgebenes Haus grüßt Euch. Wir haben uns ihm durch die Brennnesseln hindurch genähert. Derartige Lost Places, die scheinbar vom Leben vergessen und dem Verfall anheim gegeben wurden, üben eine seltsame Anziehungskraft aus. In diesem Fall ist der Ort offensichtlich gar nicht so verlassen. Lagern darin doch einige Gerätschaften. Spannend bleibt der Abstecher dennoch ;-)




Ihr erreicht die Straße und biegt links ab vorbei an einem großen Kuhstall und bald wieder in den Wald. Dann geht es bald nach links und mit ordentlichem Anstieg den Hang hinauf. 




Oben angekommen, biegt Ihr nach rechts in den Weg mit dem Wanderzeichen MD / Frankenweg ein. Über Euch erkennt Ihr schon bald die Silhouette der Burgruine Wolfstein. 




Herrlcih ist hier im Wald das Frühlingserwachen, wenn es an allen Ecken und Enden bunt sprießt und blüht.




Die Vorfreude auf das baldige Erreichen des Wanderziels beflügelt Eure Schritte. Doch achtet auf den linken Wegesrand. Denn nach etwa 250 Metern auf diesem Weg zweigt nach links ins Gebüsch ein kaum erkennbarer Steig ab. Zuerst führt Euch der Weg über einige Stufen bis es die letzten Meter, zweigt dann dann nach rechts ab und führt schließlich über weitere, in den Hang gegrabene Stufen, als schmaler Steig, am Fuß stattlicher Felsen, nach oben. Puuh, da spürt Ihr Eure Waden. Doch es lohnt sich. Dieser Steig begeistert mit seiner Urtümlichkeit. Er wirkt, als wäre er vor langer Zeit vergessen worden, um nun von Euch neu entdeckt zu werden. Oben geht Ihr nach rechts und umrundet den gewaltigen Felsensockel.

Diese Umrundung führt Euch aus dem Wald hinaus aufs freie Feld. Links von Euch findet Ihr den Krähentisch, von dem aus Ihr einen wundervollen Blick geboten bekommt. 




Vom Krähentisch aus erkennt Ihr schon die Burgruine. Es ist nicht mehr weit. Ihr erreicht den vorgelagerten Burggraben und die, bei unserem Besuch, gesperrte Holzbrücke. Das Areal der Oberen Burg erreicht Ihr, indem Ihr die Anlage nach rechts umrundet.




Die Burg Wolfstein ist wohl gut 900 Jahre alt. Noch vor dem 30-jährigen Krieg wurde sie als Verteidigungsanlage aufgegeben, weil eine Burg in Zeiten schwerer Geschütze aus der Zeit gefallen war. Zu teuer war der Unterhalt, zu wenig gesichert der Schutz. Und so überließ man die Burg sich selbst, obwohl sie in den Jahrhunderten zuvor als Bollwerk gute Dienste geleistet hatte. Der Großteil der nicht mehr an ihrem ursprünglichen Fleck befindlichen Steine wurde nach Neumarkt verbracht und dort verbaut. 
 
 

 
Mehr zur Wolfsteiner Geschichte erfahrt Ihr anschaulich von den Mitgliedern des Vereins der Wolfsteinfreunde Neumarkt zu den oben genannten Zeiten.




Wir haben die Zeit hier oben erneut - wir waren ja letztes ja schon mal hier, damals ohne Turm und ohne Führung - in vollen Zügen genossen. Und als es an den Abstieg ging, durften wir noch einmal über die herrlichen Magerrasenhänge nach unten steigen. Der Rückweg führt noch einmal am Krähentisch vorbei und dann hinunter.




Die Burgruine Wolfstein ist wirklich etwas ganz Besonderes. Für uns steht sie auf einer Stufe mit der Ruine Neideck in Streitberg. Ein weitläufiges Areal, auf dem es in jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gibt. Dazu die herrlichen Magerrasenhänge und der Krähentisch. All das sorgt für Entspannung und Abwechslung. Gerade unserem Hüpfer gefällt es hier oben jedes mal aufs Neue.

Hoffentlich ist es uns gelungen, Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!


Die 3 Pavels


Länge: 6 km
Höhenmeter: 190 Hm
Dauer: 2-3 Stunden
Buggy: Nein
Festes Schuhwerk: Ja
Alter: Ab 4 Jahren (der letzte Aufstieg ist nicht ohne!)

Und hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bayerischer-jura/burgruine-wolfstein-und-kraehentisch-bei-neumarkt/124085250/

Zu guter Letzt die Karte:

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