Das Burgendreick zu Spies






Rings um den kleinen, am Hang gelegenen Ort Spies, ganz in der Nähe des atemberaubenden Eibgrats, finden sich die Spuren mehrerer Burgen. Drei davon gilt es auf dieser etwa 12 km langen Wanderung, die mit 320 Höhenmetern aufwartet, zu erklimmen. Dabei wandert Ihr auf bequemen Wald- und Feldwegen, kraxelt auf einem kurzen Felsensteig und besucht sogar 2 kleine Höhlen.

Vom Parkplatz unterhalb des Spieser Skilifts führt Euch das Wanderzeichen Grünstrich bis nach Strahlenfels. Dort verlasst Ihr diesen Wanderweg, um unterhalb des Felsensporns, auf dem ehedem die Burg Strahlenfels thronte, auf einem schmalen Steig den Fels zu umrunden. Am Ortsende trefft Ihr erneut auf den Grünstrich und folgt diesem hinauf zur Burgruine Wildenfels. Die Reste des Bergfrieds sind sogar im Sommer, bei dichtem Laubwuchs, weithin sichtbar. Ihr folgt der vom Grünstrich nach links oben führenden 9 und erreicht die wundervolle Ruine Wildenfels mit ihrer kleinen Burghöhle – bitte daran denken, dass Höhlen von 01.11. bis 30.03. wegen der Fledermäuse nicht betreten werden dürfen. Von Wildenfels folgt Ihr der 9 erst einmal ungefähr 400 Meter Richtung Großengsee. Bei dem ersten größeren Feldweg biegt Ihr ohne Wanderzeichen links ab und erreicht am nahen Waldrand eine Bank, die mit der 8 als neues Wanderzeichen geschmückt ist. Die 8 führt Euch nach Spies. Um zum alten Burgstall zu gelangen, wechselt Ihr unterhalb von Spies auf die 7 und folgt dann dem Blaupunkt. In Spies heißt es dann einfach links halten und den Berg hinauf. Ihr erreicht einen Spielplatz und erkennt darüber schon die Felsformationen der abgegangenen Raubritterburg zu Spies. Von der Burg lauft Ihr, gerne abenteuerlich und ohne Weg, nach Westen und erreicht bald die Winde des Skilifts. Von hier aus erkennt Ihr schon die „Talstation“, wo Euer Auto auf Euch wartet.


Hier die Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg aus fahrt Ihr auf der A9 Richtung Berlin und verlasst die Autobahn bei der Ausfahrt Hormersdorf Richtung Hiltpoltstein. Beim Gasthof Schermshöhe, unterhalb des Funkturms, biegt Ihr links und beim Autohaus, nur ein paar Meter weiter, gleich wieder rechts ab. Ihr verlasst Schermshöhe und erreicht bald darauf Spies. Folgt der Vorfahrtsstraße und verlasst den Ort. Hierbei umrundet Ihr den Spieser Burgberg nach links. Schon bald erreicht Ihr den Spieser Skilift und den zugehörigen kostenlosen Schotterparkplatz, der vielen PKW's Platz bietet.


Zum Burgstall Strahlenfels

Wanderschuhe angezogen, Rucksack umgeschnallt und los geht’s. Euer Wanderzeichen ist der Grünstrich. Die ersten 2 km dieser Wanderung führen Euch sanft, mit leichten Anstiegen, im Wechsel durch Wald und Wiesen. Es geht hinüber nach Strahlenfels. Diese ersten 2 Kilometer, am besten noch früh am morgen genossen, bringen Euch ganz gemächlich auf Touren. Die Blicke wandern über die Wiesen. Vielleicht habt Ihr Glück und erspäht das ein oder andere Reh im Gras oder im Gebüsch. Die Luft ist im Herbst herrlich klar und durchströmt Euch mit frischer Energie. Ganz langsam fährt Euer Motor hoch. Die Sonne lugt über den Spieser Berg zu Euch herunter. Ihr müsst Euch nur kurz einmal umdrehen. Dann seht Ihr sie schon. Genau dieser Moment ist es, wenn die Natur Euch empfängt und umarmt. Dann spürt Ihr, wie Ihr zu dem zurück findet, was uns der Alltag mit all dem Stress, den Verpflichtungen und den Regeln streitig macht. Zurück zu Ruhe und zur Gelassenheit. Niemand gibt Euch Euer Tempo vor. Ihr selbst bestimmt, wie schnell oder wie entspannt Ihr wandert. 


 

Oberhalb von Strahlenfels überquert Ihr die Straße und folgt dem Grünstrich. 




Er führt Euch unterhalb des Felsensporns zu einem schmalen Steig. Die Aussicht von hier ist schon beeindruckend. Westlich von Euch erkennt Ihr sogar die einzeln und einsam stehende Turmwand des Burgfrieds von Wildenfels. 


 

Auf dem Steig umrundet Ihr den Fels nach rechts und passiert schon bald die Strahlenfelser Höhle. 




Ein richtiges kleines Abenteuer. Ganz vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen. Immer aufmerksam bleiben und besonders bei den etwas tiefer gelegenen Stufen immer auf freie Hände zum Festhalten achten.




Ihr wandert nun am Fuß der Strahlenfelser Wand entlang. Ganz schön beeindruckend. Besonders, wenn Ihr den Steig verlassen habt und ein paar Meter Richtung Ort gelaufen seid. Wenn Ihr Euch dann umdreht, entfaltet die Felsenwand Ihren ganzen Zauber.




Zur Ruine Wildenfels

Nun geht's hinunter zur Durchgangsstraße. Ihr folgt dieser aus dem Ort Strahlenfels hinaus. Schon bald biegt Ihr mit dem Grünstrich rechts nach Wildenfels ab. Wenn die Burgruine zwischen den Bäumen hindurch scheint, steigert sich die Vorfreude langsam aber sicher zur Ungeduld. 



 
Bald zweigt vom Grünstrich die Rote 9 ab, die Euch direkt zur Burgruine führt. Oder Ihr steigert die Spannung noch ein wenig und umrundet mit dem Grünstrich die kleine Anhöhe vor Euch nach links. Der Vorteil dabei ist der Blick, mit dem Ihr dann auf die Ruine zugeht. Der entschädigt Euch garantiert für die paar Meter mehr. 



 
Unterhalb der Ruine befindet sich ein Rastplatz mit einer grandiosen Aussicht.




Und in dem Fels findet Ihr die Wildenfelser Höhle, in die Ihr über einen nach unten führenden Zustieg gelangt. Denkt bitte daran, dass das Betreten von Höhlen, zum Schutz der dort überwinternden Fledermäuse, von Ende Oktober bis Anfang April verboten ist.




Oben, auf dem Gipfel erwartet Euch, über eine Treppe erreichbar, die Ruine der Oberburg mit der faszinierenden, einzeln stehenden, letzten verbliebenen Wand des ehemaligen Burgfrieds.




Daneben noch weitere Mauern. Der Großteil der Oberburg ist leider nicht begehbar. Das hat sicher seine Gründe.




Und eine weitere Sitzgruppe, perfekt platziert, um zu rasten und die, diesen Ort durchströmende Stimmung in Euch aufzunehmen. Mag Euch diese Geschichte dabei helfen.


Das Irrlicht von Wildenfels

Einst lebte in der Ruine der ehemals stolzen Burg Wildenfels eine böse, alte Frau. Dort zwischen den alten Mauern lag das Wirrlesloch. In dieser kleinen Klause lebte die Frau, die von den Menschen der Umgebung „Die Alte Funkin“ genannt wurde. Übles wurde der Funkin nachgesagt. So soll sie des Tags, wenn die Bauern auf den Feldern arbeiteten oder mit dem Vieh ihre liebe Not hatten, in die Häuser der braven Leute geschlichen sein und dort alles geraubt haben, dessen sie habhaft werden konnte. Sogar der Hexerei bezichtigte man die Alte. Eines Tages, es waren in der Gegend rund um Wildenfels wieder einige seltsame Dinge vorgefallen, da riefen die Bauern einen Zauberer herbei, der die Funkin bannen sollte. Und tatsächlich wurde sie seit der Nacht, in der der Zauberer mit wildem Geschrei und unter allerlei Mummenschanz seine Beschwörungen hinauf zur Ruine gejagt hatte, nicht mehr gesehen. Sie war und blieb verschwunden. Doch dafür zeigte sich in der Gegend um Wildenfels des nachts immer häufiger eine umherfliegendes Licht. Ein Irrlicht, dass späten Heimkehrern eifrig folgte, sie umkreiste, ihnen die Orientierung nahm und hinauf zur Ruine Wildenfels lockte. Ein jeder dachte, das unheimliche Irrlicht sei der Geist der Alten Funkin. Doch als sich ein paar beherzte Burschen eines Tages tatsächlich hinauf zur Ruine und in Wirrlesloch wagten, fanden sie dort zwar tatsächlich den Leichnam der alten Frau. Doch nicht, wie sie es angenommen hatten, in halb verwestem Zustand, da die Bannsprechung ja schon einige Zeit her war und man davon ausging, dass diese die Funkin getötet hatte. Es war viel gruseliger. Der Leichnam schien,als wäre die Alte erst wenige Stunden zuvor gestorben. Und daneben stand eine verrostete Laterne mit brennender Talgkerze, das Irrlicht von Wildenfels.


Zum Burgstall Spies

Wenn Ihr Euch von der Ruine Wildenfels verabschiedet habt, wandert Ihr hinunter in den gleichnamigen Ort, biegt nach links in die Durchfahrtsstraße ein und verlasst diese mit der 9 an der Bushaltestelle nach rechts Richtung Großengsee. Nach etwa 400 Metern biegt Ihr ohne Wegzeichen links ab und wandert zum Wald hinüber. Am Waldrand erwartet Euch eine Bank, mit der 8 als neuem Wegzeichen für Euch. Die 8 führt Euch nun durch Waldstücke und über Wiesen. Ihr überquert bei Ittling die Straße und folgt dann der 7 und danach dem Blaupunkt über die Spieserleite hinauf nach Spies. Kurz nach Ittling geht es langgezogen aufwärts nach Spies.

In Spies steigt Ihr immer nach oben, bis Ihr den Spielplatz erreicht. 




Direkt dahinter findet Ihr die Felsformation, auf der einst die Raubritterburg derer von Spies erbaut wurde. 




Ganze dreimal wurde die Burg zerstört. Erst nachdem sie 1553 im zweiten Markgrafenkrieg von den Nürnbergern gestürmt, geplündert und zum dritten mal zerstört wurde, verzichtete man auf einen erneuten Aufbau und nutze die Ruine als Steinbruch. Zuvor hatte sie eine wirklich wechselhafte Geschichte. Sogar vom stolzen König Wenzel, der mit dem Wenzelschloss in Lauf an der Pegnitz, wurde sie einmal zerstört, als er die dort lebenden Raubritter belagerte. 




Unterhalb der Felsen, am besten umrundet Ihr sie links herum, findet Ihr sogar eine noch eine Höhle, das Fuchsloch. Über einen sehr niedrigen Einstieg gelangt Ihr dort in eine recht geräumige Kammer, in der sogar ein alter Baum steht. Sehr seltsam.




Dann wieder zurück, hinunter zum Spielplatz und rechts entlang. Dann gelangt Ihr zur oberen Winde des Skilifts. Von hier wandert Ihr einfach geradeaus nach unten zum Parkplatz zurück.




Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse für diese Tour zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels




Länge: 12 km
Höhenmeter: 322 Hm
Dauer: 3-4 Stunden
Buggy: Wenn Ihr den Felsensteig unterhalb des Strahlenfels auslasst, sollte es klappen
Festes Schuhwerk: Immer
Alter: Ab 8 Jahren – denn der Anstieg hinauf nach Spies zieht sich ganz schön


Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/das-burgendreick-zu-spies/126225146/

Und die Karte:









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