Kraftort Großer Waldstein







Der Große Waldstein bietet Euch mit seinen herrlichen Felsformationen und seinen Ruinen das perfekte Bergwanderpanorama. Und das auf gerade mal gut 5 km und 60 Höhenmetern. Also die perfekte Tour für Groß und Klein. Dazu kommt, dass dies wieder einmal ein Wanderung ist, bei der Ihr das wohltätige Treiben der Berggeister tief unter Euch im Fels förmlich spüren könnt. Über dem Großen Waldstein liegt eine entspannte und geheimnisvolle Ruhe, die wirklich jeden in ihren Bann zieht. Auch andere Wanderer, mit denen wir uns unterhielten, spürten diese, teils andächtige, Stille und Gelassenheit, die den Ort umhüllt. Welche Mächte dort wie und weshalb wirken, das können wohl nur die Geomanten ergründen. Für uns jedoch steht fest. Der Große Waldstein ist einer unserer Lieblingsorte.

Eure Wanderung beginnt auf dem Wanderparkplatz an der Straße zum Großen Waldstein und zur Burgruine. Von dort führt Euch der Weg erst einmal auf dem Jean-Paul-Weg zum Arndsteinfels. Von diesem geht es auf dem "Steinreich-Weg" nach oben zum Bärenfang. Dann direkt zum Großen Waldstein mit der Ruine des Roten Schlosses, dem Teufelstisch und dem Aussichtspunkt Schüssel. Danach wandert Ihr auf bequemen Wegen vorbei am Wal vom Waldstein und dem Napoleonshut, umrundet einen aktiven Steinbruch und schlendert gemütlich, mit sanftem Gefälle, zurück zum Parkplatz.


Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A9 Richtung Hof. Ihr verlasst die A9 bei der Ausfahrt Gefrees Richtung Gefrees/Weißenstadt/Schirnding/Selb. Ihr fahrt auf der B2 nach Gefrees. Dort wechselt Ihr auf die Egerstraße. Diese führt Euch aus Gefrees heraus. Ihr fahrt immer geradeaus, durchquert Kornbach und fahrt auf der Bayreuther Straße nach Weißenstadt hinein. Ihr überquert den Kreisverkehr und bleibt auf der Bayreuther Straße. Ihr fahrt rechts am Rand des Marktplatzes entlang und biegt an dessen Ende (bei einem italienischen Restaurant) links ab. Nun fahrt Ihr immer geradeaus. Am nächsten Kreisverkehr nehmt Ihr die dritte Abfahrt in Sparnecker Straße. Diese führt Euch aus Weißenstadt hinaus und zum Großen Waldstein hinauf. Oben am Berg zweigt eine Straße mit der Beschilderung "Großer Waldstein / Burgruine" ab. Dieser Abzweigung folgt Ihr, bis Ihr linker Hand einen Wanderparkplatz erreicht.


Zum Arndsteinfelsen

Vom Wanderparkplatz aus geht Ihr noch ein paar Meter auf der Teerstraße. Dann, kurz bevor die Teerstraße steil ansteigt, zweigt leicht rechts der Jean-Paul-Weg ab. Eine breiter Schotterweg, der schon nach wenigen Metern seinen Reiz entwickelt. Denn rechts und links des Weges gibt es ganz schön was zu entdecken. Wir hatten richtg Glück und durften unseren ersten, intakten Fliegenpilz der Saison fotografieren. 




Dann steigt der Weg sanft an und das Licht bricht sich wunderschön in dem dicht bemoosten Wald. Die Stille hier oben ist schon nach wenigen hundert Metern körperlich spürbar. Der Wind streicht sanft durch die Blätter und läßt sie wohlig rauschen. Die Vögel trällern ihre Lieder und die ein oder andere Libelle, teils richtig große Gesellen, kreuzen neugierig Euren Weg. Dieser ist gesäumt von Unmengen von Himbeer- und Brombeersträuchern, die zum eifrigen Pflücken und Naschen einladen. Wir nehmen ja immer am liebsten die Beeren auf Armhöhe. Dort, wo die Wildtiere eher selten hinkommen. Man hört ja immer wieder von Fuchsbandwürmern und Ähnlichen. Muß man ja nicht unbedingt als Souvenir mitnehmen. 




Wenn Ihr die kleine Anhöhe erklommen habt, weisen Euch ein Schild und eine Infotafel den Weg nach rechts zum Arndsteinfelsen. Das sollte an dieser Stelle einmal betont werden. Euer Weg ist regelrecht gespickt mit liebevoll gestalteten Infotafeln, die zudem mit QR-Code versehen sind, der sowohl mit ios als auch mit android gelesen werden kann. Mit ihm öffnet Ihr die jeweiligen Seiten auf der Internetseite des Großen Waldsteins mit wertvollen Zusatzinformationen. 

Über einen geschwungenen Pfad erreicht Ihr den Aussichtsfelsen Arndsteinfelsen. 


Holz-Nilpferd auf dem Pfad zum Arndsteinfelsen


Er ist mit einem Geländer gesichert, so dass Ihr auch mal ein wenig über den Felsenrand nach unten spähen könnt. Wobei der Blick in die Ferne deutlich reizvoller ist. 




Vom Arndsteinfelsen geht Ihr zurück auf den Jean-Paul-Weg und biegt nach etwa 100 Metern links ab auf den Steinreich-Weg. Es geht bergan. Rechts weist Euch bald eine Infotafel darauf hin, dass sich neben Euch der Funkturm aus dem Wald erhebt. Dann quert Ihr eine Straße und wandert weiter mit dem Steinreich-Zeichen zum Bärenfang.


 


Der Bärenfang ist weltweit die einzig erhaltene, historische Bärenfalle. Dieser Granitbau zeigt eindrucksvoll, welchen Aufwand die Jäger seinerzeit betrieben, um an die begehrten Bärenfälle zu kommen. Der letzte Bär wurde hier 1760 gefangen. 


Kleiner Bär


Ein kleines Stückchen noch und Ihr erreicht das Gasthaus am Großen Waldstein. Direkt dahinter beginnt das gewaltige Felsmassiv mit seinen übereinander geschichteten Granitblöcken, deren Seiten sich herrlich rund nach allen Seiten wölben. Schon der erste Anblick dieses Massivs fesselt den erstaunten Besucher. Sogar eine kleine Höhle klafft am Fuß der Felsen. Und ganz oben, kaum zu erkennen, thront, als wäre sie mit dem Fels verschmolzen, die Ruine des Roten Schlosses.

 



Auf dem Weg dorthin kommt Ihr an dem Teufelstisch vorbei. Ein gewaltiger Felsen in Form einer gewaltigen Tafel. Und sorry Gräfenberg, aber dieser Teufelstisch ist schon eine etwas andere Nummer als wir sie an Deinen Hängen gefunden haben ;-)




Links vom Teufelstisch führt eine Treppe hinauf in den Burgturm. So ein toller Anblick. Ein wenig der Realität entrückt, lädt das Portal Euch ein näher zu kommen. Doch nur nicht zu schnell. Laßt Euch Zeit für den Aufstieg. Besonders der enge Treppenaufgang in den oberen Burghof ist es wert intensiv gespürt und erlebt zu werden. 





Es gibt hier oben zwei Aussichtspunkte. Einer bietet Euch ein weitläufiges Panorama. Der andere zeigt Euch den nächsten Aussichtspunkt, die Schüssel.



Blick vom Roten Schloss zur Schüssel


Im Innenhof, unter dem großen geschwungenen Baum, läßt es sich übrigens hervorragend picknicken und Kraft sammeln. Ein Ort zum Verweilen und Genießen. Doch, wenn wir hier schon gewußt hätten, was uns noch erwartet, hätten wir uns vielleicht ein bisschen mehr beeilt. 

Von der Ruine der Burgturms geht es weiter zu einem besonders faszinierenden Felsmassivs. Da sollte man gar nicht viel dazu schreiben. Lasst einfach mal die Bilder auf Euch wirken.





Diese gigantischen Felswände, deren einzelne Blöcke teils wie Wellen über Euch zu brechen scheinen. Alle so genau aufeinander geschlichtet, als wären sie einst von Riesen zum Spielen verwendet worden. Doch erst, nachdem alle Kanten fein säuberlich abgeschliffen wurden, damit die Riesenkinder sich nicht daran verletzen konnten. Bestechende Logik eines Sechsjährigen.

Kurz vor dem Ende der Felswand klafft links über Euch eine Spalte. Wenn Ihr diese nach oben durchquert, gelangt Ihr direkt zum stufenreichen Aufstieg zur Schüssel. Ihr könnt auch noch ein paar Meter weiter gehen. und dann durch das Tor der nächsten ruinierten Wand gehen. Doch das ist natürlich weit weniger spannend. 





Wobei der Aufstieg zur Schüssel tatsächlich auch schon ein gewisses Wagnis darstellt. Zumindest für all diejenigen unter Euch, die es nicht so sehr mit der Höhe haben. Doch die Aussicht dort oben ist es allemal wert.



Wahnsinn, wie weit man hier oben schauen kann. Und, wieviele Leute hier schon Nachrichten hinterlassen haben. 26 Tags hat unser Hüpfer gezählt :-) 




Von der Schüssel steigt Ihr über steile Stufen hinab zur letzten Ruine.




Nach der letzten Ruine erreicht Ihr eine Kreuzung. Hier biegt Ihr nach rechts ab und wandert nach unten. Bei der nächsten Gelelegenheit geht Ihr wieder links. 


Nun folgt Ihr dem Wanderzeichen Blauer Punkt. Dieser führt Euch auf leicht begehbaren Schotterwegen zum Steinbruch. Dabei passiert Ihr den Wal vom Waldstein und den Napoleonshut.




Beim Steinbruch, der leider nicht betreten werden darf, verlasst Ihr den Blaupunkt und folgt einfach dem Schotterweg nach links. Ihr umrundet den Steinbruch und wandert mit sanftem Gefälle nach unten, der Straße entgegen, in die Ihr nach links einbiegt und schon bald wieder den Parkplatz erreicht.

Der Waldstein ist wirklich einen Besuch wert. Und dank der sanften Anstiege und der kurzen Route ist er auch für kleinere Wanderzwerge geeignet.


Wenn es uns gelungen ist Euer Interesse für diesen Kraftweg zu wecken, wünschen wir Euch schon jetzt ...


Viele Späße beim Entdecken!


Die 3 Pavels




Länge: 5 km
Höhenmeter: 60 Hm
Dauer: 3 Stunden
Buggy: Nein
Festes Schuhwerk: Ja
Alter: ab 4 Jahren

Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fichtelgebirge/kraftort-grosser-waldstein/123938992/ 

Und natürlich die Karte:




Und zu guter Letzt noch ein paar Sagen zum Großen Walstein, die Euch und Euren Wanderzwergen die Zeit verkürzen. Alle entnommen der Seite https://www.fichteloetzi.de/sagen.htm

Die weiße Frau vom Waldstein


Die sogenannte weiße Frau soll einem Schäfer auf dem Waldstein erschienen sein, der mit Verwunderung feststellte, dass sein Hund des öfteren verschwand und hinterher immer wohl genährt zurückkehrte. Bei seinen Nachforschungen stieß er in einer Höhle auf die weiße Frau, deren Herzenswunsch es war, einen Kuss von ihm zu erhalten. Der Schäfer erfüllte ihr kurz entschlossen ihren Wunsch und erhielt zum Dank eine Lilie, die ihn dazu befähigte, jeden Tag zurück zur Höhle zu gelangen und drei Griffe aus einer Truhe voller Gold zu tun. Auf diese Art gelang der Schäfer schnell zu großem Reichtum, worauf hin er nach Sachsen zog. Als er dort einmal diese Vorfälle erwähnte, war die Lilie, die er noch immer bei sich trug, verschwunden.


Das Kind im Berge

Eine Frau suchte am Johannistage mit ihrem Kind auf dem Waldstein Beeren. Sie fand einen über und über vollen Strauch, der gar nicht leer werden wollte. Plötzlich öffnete sich vor ihr eine Höhle. Neugierig gemacht ging sie mit dem Kind hinein und sah sich ringsum von Schätzen umgeben. Drei weißgekleidete Jungfrauen winkten die Überraschte heran und luden sie ein, von dem Gold zu nehmen, soviel sie mit einer Hand fassen könne. Sie aber, von wilder Habgier gepackt, griff dreimal in die Goldhaufen hinein und sprang dann mit ihrer Beute aus der Höhle. Donnernd schloß sich hinter ihr der Fels. Erst jetzt erinnerte sie sich ihres in der Höhle zurückgelassenen und nun eingeschlossenen Kindes. Da weinte und jammerte die Mutter herzzerbrechend, denn all das gewonnene Gold konnte ihren größten Schatz nicht ersetzen. Immer wieder suchte sie die Höhle; aber sie blieb verschwunden. - Als die Frau ein Jahr später am Johannistag wieder suchend zwischen den Felsen herumirrte, war die Höhle offen. Sie rannte hinein und schloß erleichtert ihr Kind, das ihr entgegenlächelte und in einer Hand einen roten Apfel hielt, heil und gesund in ihre Arme.


Die Wunderblume

Einem Webergesellen in Zell träumte, er werde auf dem Waldstein eine Blume mit elf Blüten finden. Sie sei der Schlüssel zu den Schätzen, die den Weber reich und glücklich machen würden. Aber sein Suchen nach der Wunderblume blieb erfolglos. Wohl sah er einmal eine blühende Lilie, aber er ging achtlos daran vorbei. Als es ihm später in den Sinn kam, dass dies die Wunderblume sein könnte, ging er zurück, um sie zu holen. Aber sie war verschwunden. Nun wusste er, dass er sein Glück verscherzt hatte.


Das Mädchen mit dem Blumenstrauß

Einem Mann, der in einem Dorf am Fuß des Waldsteins lebte, träumte wiederholt, dass ihm im Roten Schloß ein Mädchen erscheinen und ihm einen Blumenstrauß überreichen würde. Der Mann bildete sich nun ein, dass er mit Hilfe der Blumen einen Schatz heben könnte. Er stieg an vielen Nächten zum Waldstein hinauf, setzte sich im Burghof auf einen Stein und wartete bis zum Morgengrauen auf das Mädchen. Eines Nachts war es ihm plötzlich, als wenn sich ihm zwei Hände von rückwärts auf seine Schultern legten. Er erschrak fürchterlich und rannte durch den dunklen Wald heimwärts. Danach lag er lange auf dem Krankenbett. Er versuchte nie wieder, dem Mädchen mit dem Blumenstrauß zu begegnen.


Spuk im Burghof

Einst hatten Schatzgräber auf dem Waldstein im Burghof ein Feuer angezündet, um sich zu wärmen. Als einer von ihnen in der Nähe dürres Holz zum Nachlegen sammeln wollte, trat ihm plötzlich ein geharnischter Ritter in den Weg. Der gellende Aufschrei des vor Angst schlotternden Mannes fuhr den Schatzgräbern durch Mark und Bein. Sie ließen alles liegen und stehen und stoben in panischem Schrecken nach allen Richtungen auseinander. Andere Schatzgräber, die im Burghof ihr Glück versuchen wollten, wurden mit großen Steinen beworfen.


Spuk am Teufelstisch

Vor vielen Jahren kam ein Bauer spätnachmittags an der Ruine des Roten Schlosses vorbei und sah von ferne dem Kartenspiel der Poltergeister auf dem Teufelstisch zu. Da rief ihn ein Spieler von oben mit seinem Vornamen und winkte einladend mit der Hand. Dem Bauern fuhr der Schreck durch die Glieder. Er rannte heim, wo er äußerst erschöpft ankam und seinen Angehörigen sein schauriges Erlebnis erzählte. Er wollte die Kartenspieler sogar erkannt haben, nannte jedoch keine Namen. Drei Tage später war er tot.



































 

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Wir sind die Runde gerade mit drei Kindern gelaufen und wirklich begeistert! Alles einwandfrei beschrieben, schöne Aussichten, beeindruckende Felsformationen, ein riesengroßer Spielplatz für die Kids. Danke für die tolle Info!

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