Betzenstein, Fuchsweg mit dem großartigen Jura Elefant und Burgruine Stierberg


Eine Tour, deren erste Hälfte eher ein gemächlicher Spaziergang als eine echte Wanderung ist, deren zweite Hälfte jedoch zum echten Abenteuer im grandiosen Felsenwald wird und im Aufstieg zur Burgruine Stierberg mündet.

Doch zuerst einmal zur Wegbeschreibung:
Von Nürnberg kommend verlasst Ihr die A9 Richtung Berlin bei der Ausfahrt Hormersdorf und biegt links ab. An der nächsten Möglichkeit, am Gasthof Schermshöhe, unterhalb des Funkturms, biegt Ihr links ab, direkt danach biegt beim Autohaus rechts. Ihr durchquert Spies, passiert den Skilift Spies und biegt an der nächsten großen Kreuzung rechts Richtung Hetzendorf ab. Nach Hetzendorf erreicht Ihr Betzenstein. An der großen Bayreuter Straße biegt Ihr links ab und erreicht am Ortsende auf der linken Seite den Freibadparkplatz Betzenstein. Ihr habt Euer Ziel erreicht.

Von hier aus lohnt es sich die Straße Richtung Freibad zu überqueren und ein paar Meter rechts zu gehen. Direkt am Freibadzaun, unterhalb des Kletterwaldes, führt ein schmaler Pfad hinauf zu der wunderschönen, 32 Meter langen Durchgangshöhle Klauskirche. So ein schöner und kraftvoller Ort. Ein Abstecher dorthin, vor oder nach der eigentlichen Wanderung, lohnt sich für Euch in jedem Fall. 




Als das Christentum in der Fränkischen Schweiz, die einst von dem Volk der Wenden bewohnt wurde, dabei war Fuß zu fassen, hielten die ersten Christen ihre Gottesdienste noch im Geheimen ab. Der Sage nach zum Beispiel in eben dieser Klauskirche, in der sie vor Entdeckung und Verfolgung durch die wilden Heiden geschützt waren.

Eine spannende Geschichte, mit der es sich wunderbar in die Tour einsteigen lässt. Die Wahrheit, wie sie auf der Tafel vor der Höhle steht, ist dagegen eher nüchtern.

Danach geht es zurück zum Parkplatz und entlang der Straße hinauf zum Campingplatz Betzenstein. Die Tour führt am Campingplatz entlang und immer entspannt geradeaus hinüber nach Neudorf. Ein angenehmer Spaziergang, der Euch über Wiesen und durch Wälder führt. Vorbei an so manchem kleinen Wunder am Wegesrand. Ihr müsst nur die Augen gut offen halten. Dann gibt die Natur ihre kleinen Geheimnisse bereitwillig preis.























In Neudorf biegt Ihr an der Bushaltestelle links ab. Nach ungefähr 50 Metern zweigt Ihr erneut links ab und verlasst den Ort entlang einer Apfelbaumreihe, die wie ein privater Garten wirkt. 




Ihr geht immer geradeaus, über eine Straße, auf den Wald zu und betretet diesen auf der geteerten Straße.

Bis hierhin war Euer Weg eher ein sanftes Promenieren als eine echte Wanderung. Doch hier im Wald, nach gut 200 Metern, zweigt Euer Weg von der Teerstraße in den Waldweg ab.
Nun beginnt nach etwa weiteren 100 Metern Euer großes Felsenabenteuer. Ihr erblickt rechts von Euch am Hang eine große Felsformation. 


 
Ein schmaler werdender Pfad führt Euch zwischen kleineren Felsen, die schnell größer werden, hinauf, bis Ihr Euch oben inmitten eines wahren Felsenkessels wiederfindet. 


An allen Seiten gibt es hier etwas Spannendes zu entdecken. Felsbrocken, die horizontal auf anderen Felsen liegen, als hätte sich ein Riese eine kleine Bank gebaut. Auswaschungen, die regelrechte Tunnel in die Felsen gespült haben. Das sieht aus, als hätte eine Horde Trolle ihre Stollen durch den Berg getrieben. Zinnen und Kuppeln, die wie riesige Zähne in den Himmel ragen und erklommen werden wollen. Ein wahres Labyrinth aus Felsen, die einen Spielplatz bieten, wie ihn nur die Natur schaffen kann. Und überall saftig grünes Moos, das die Felsen leuchten lässt. Dann die vielen kleinen Löcher in den Kalksteinfelsen – wie Bienenwaben, die einem winzigen Elfenvolk als Heimstatt dienen könnten. Einfach grandios. 

 

Wenn Ihr Euch hier oben ausgetobt habt, gibt es jede Menge Möglichkeiten auf die andere Hangseite des Felsenkessels zu gelangen. Dort seht Ihr unter Euch schon den Fuchsweg, der auch mit einem Fuchs-Schild markiert ist und sich entlang der Felswände durch den Wald schlängelt. Auf diesem Weg werdet Ihr mit jeder Menge wundervoller und großartiger Felspanoramen belohnt – wirklich einzigartig. Einen so schönen Felsensteig haben wir bisher bei keiner unserer Touren entdeckt. 

 















 

Und dann erreicht Ihr den Jura Elefant - eine Felsformation, bei der es nicht einmal großer Vorstellungskraft bedarf, um wahrhaftig einen lächelnden Elefanten zu erkennen – Töööröööö!



Weiter geht es auf dem Weg, vorbei an Kletterwänden und dann, wenn das Felsmassiv zu enden scheint, links den Hang hinauf. Rechts weist Euch bald ein Schild den Weg hinauf zum Aussichtspunkt. Dieser Pfad führt recht steil über Stufen, an der Rückseite der mit stattlichen Felsenzinnen bewehrten Münchswand hinauf zum Aussichtspunkt. Für kleine Wanderzwerge ist dieser Aufstieg sehr beschwerlich. Wir empfehlen diesen Abstecher erst ab 6 Jahren. Und auch dann ist er eine Herausforderung. Dafür werdet Ihr oben mit einem weiten Ausblick bis zum Funkturm bei Spies belohnt. Und die vielen knorrigen Bäume verleihen dem Plateau eine magische Atmosphäre.


 

Vom Aussichtspunkt geht es über dieselben steilen Stufen wieder hinab und dann zur Straße. Diese überquert Ihr und folgt dem Schild mit Wurm im Apfel zur Burgruine Stierberg. Vom Weg aus könnt Ihr links oben am Hang schon bald die ersten Mauerreste ausmachen. Und kurz dahinter erscheint der alte Burgturm, der oben auf dem Gipfel des Burgbergs thront. Ein echter Besuchermagnet – wunderschön und stolz, wie er da bei unserem Besuch von der Wintersonne angeleuchtet wurde.

 

















Ein geheimnisvoller Ort mit ganz viel Flair. Auf einer Informationstafel könnt Ihr über die wechselvolle Geschichte der Burg lesen und dann rechts am Turm vorbei auf einen Kammweg gehen, der sich wieder durch eben die knorrigen Bäume (Föhren) schlängelt, die auch schon dem vorher erklommenen Aussichtspunkt seine mystische Aura verliehen.

Von dort hinunter durch den Wald, die nächste Abzweigung links, über die Straße und hinüber zum Campingplatz Betzenstein, von dem Ihr, wieder entlang der Straße, zum Parkplatz zurückkehrt.
 

Was für eine tolle Wanderung! Nicht unsere einfachste, aber eine der besten. Das Felsmassiv entlang des Fuchswegs ist einfach grandios. Das muss man einfach gesehen und erlebt haben. So viel Kraft und Energie haben wir auf unseren Wanderungen selten gespürt. Hier werden die Naturgewalten, die unsere schöne Fränkische Schweiz geformt haben, erfahr- und erlebbar. Also unbedingt nachwandern!

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels


Länge: 9,5 km
Höhenmeter: 207 HM (inkl. Aussichtspunkt)
Dauer: 4 Stunden
Buggy: Nein
Festes Schuhwerk: Unbedingt
Robuste Kleidung: Unbedingt
Alter: Für geübte Wanderzwerge ab 6 Jahren – sonst eher ab 8 Jahren




Die Karte:



Und hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/fraenkische-schweiz/von-betzenstein-ueber-neudorf-zum-juraelefanten-und-zur-burgruine-stierberg/119281856/












































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