Naturwunder rund um den Plecher Höhlenweg

 


Den Höhlenweg bei Plech kennt bestimmt so mancher Wanderer. Mit dieser spannenden Tour bieten wir euch eine nicht einmal 11 km lange Variante der bekannten Wanderung. Sie ist nahezu komplett als Rundweg konzipiert, so dass ihr jede Menge Abwechslung und immer neue Ansichten geboten bekommt. Das eine oder andere unmarkierte Wegstück lässt sich dabei zwar nicht ganz vermeiden. Doch ist es recht leicht, diesen zu folgen – zumindest, wenn ihr euch an unsere Wegbeschreibung und die GPX haltet 😉

 

Highlights:

1.  Plecher Klippen mit Fuchslöchern

2.  Fleischhöhle

3.  Felsmassiv Saalburg

4.  Saalburggrotte

5.  Rufenbergfelsentor

6.  Geislochhöhle

7.  Rohenloch

8.  Raumhöhle

 

Eckdaten:

·      Länge: 10,9 km

·      Höhenmeter: 257 Hm

·      Sonne/Schatten: ausgeglichenes Verhältnis zischen schattigen Waldwegen und sonnenbeschienen Feldwegen

·      Parken: Wanderparkplatz Plech Googlemaps-Link Wanderparkplatz Plech

·      Buggy: Nein

·      Festes Schuhwerk: Ja

·      Taschenlampe: Ja

·      Helm: für die Befahrung der Geislochhöhle empfehlenswert

·      Alter: ab 8 Jahren

 

Die Karte:


 

Der Link zum Nachwandern:

Outdooractive Link "Naturwunder rund um den Plecher Höhlenweg"

 

Die Wegbeschreibung

 

Zu den Fuchslöchern

Ihr startet auf dem Wanderparkplatz Plech. Vorbei an einem urigen Holzunterstand folgt ihr eurem ersten Wanderzeichen, dem Schwarzen Nordic-Walker auf Rosa Grund, auf geschottertem Weg nach links. Es geht sanft und unangestrengt bergan. Nach etwa 560 Metern erreicht ihr eine Wandertafel. Hier wechselt ihr auf den Gelben Wimpel des Plecher Höhlenwegs und folgt diesem Richtung Fleischhöhle nach links auf einen schmalen Trampelpfad, der euch leicht bergab in den märchenhaft anmutenden Wald trägt. Vorbei an einer Abzweigung folgt ihr dem Gelben Wimpel leicht nach rechts Richtung Fleischhöhle. Kurz darauf erreicht ihr linker Hand die Plecher Klippen mit den sich darin befindenden Fuchslöchern. Das sind einige kunstvoll ausgespülte Grotten, die mit etwas Fantasie leicht an das Tunnelsystem eifriger Zwerge erinnern und für deren ausgiebige Erkundung ihr euch ein wenig Zeit nehmen solltet. Denn ihr findet die kleinen Höhlen nicht nur direkt am Wegesrand, sondern auch weiter oben im Felsmassiv. Wir selbst haben zwei geeignete Aufstiegsmöglichkeiten gefunden. Viele Späße beim Suchen und Erkunden.

 



 

Zur Fleischhöhle

Von den Fuchslöchern folgt ihr dem Gelben Wimpel etwa weitere 50 Meter und erreicht dann die Fleischhöhle. Auch deren Eingang liegt, sich schüchtern wegduckend, direkt am Wegesrand. Ihren eigentümlichen Namen verdankt die Fleischhöhle dem Umstand, dass sie vor mehr als hundert Jahren von einem Fleischdieb als Versteck für dessen Beute genutzt worden sein soll. Anders als heute waren damals Nahrungsmittel und besonders frisches Fleisch begehrtes Diebesgut und für manch einen Grund genug kriminell zu werden. In der Kühle der Höhle blieb das gestohlene Fleisch besonders lange frisch. Somit war das Fleischloch für den Dieb letztlich nichts anderes als ein vor neugierigen Augen gut verborgener Kühlschrank.

 


 

Zur Saalburg

Von der Fleischhöhle kehrt ihr mit dem Gelben Wimpel, erneut vorbei an den Fuchslöchern zur letzten Abzweigung zurück und biegt Richtung Raumhöhle nach rechts ab. Es geht auf schmalem Pfad sanft bergab und bald vorbei an einem kleinen Teich. Genießt die unaufgeregte Stille, die euch auf diesem kurzen, dafür umso wohligerem, Wegstück sanft umfängt. 

 

 

Nach gut 200 Metern mündet ihr in einen breiteren Weg, dem ihr mit dem Gelben Wimpel nach rechts unten folgt. Schon bald verlasst ihr den Wald und gelangt, eurem Wanderzeichen weiter nach unten folgend, an eine Straße. Diese überquert ihr nach links und wandert mit dem Gelben Wimpel auf breiten Schotterweg weiter. Etwa 500 Meter nachdem ihr die Straße überquert habt, erreicht ihr eine unbeschilderte Abzweigung. Hier verlasst ihr den Schotterweg und wandert nach rechts auf schmalem Pfad leicht bergab. Dieser Pfad trägt euch direkt zum beeindruckenden Felsmassiv der Saalburg. Besonders empfehlenswert ist ein Ausflug weg vom Pfad und hin zur Felswand. Wenn ihr dieser folgt, bieten sich euch noch einige faszinierende Ansichten.

 

 


Zur Saalburggrotte

Nachdem ihr die Saalburg ausgiebig erkundet habt, kehrt ihr zum unmarkierten Pfad zurück und folgt diesem weiter nach links und hinunter in ein malerisch grünes Tal. Unten angekommen, trefft ihr wieder auf den Gelben Wimpel und folgt diesem, am Waldrand entlang, nach links. Immer wieder zweigen schmale Pfade in den Wald ab. Sie führen euch den Hang hinauf und stattlichen Felsformationen entgegen. Nahezu jeder Abstecher belohnt euch mit tollen neuen Eindrücken. 

 


Etwa 200 Meter nachdem ihr das Tal erreicht habt, zweigt ihr mit dem Gelben Wimpel, vorbei an einer Bank, nach links in den Wald ab. Der Anstieg ist dezent fordernd. Doch dafür erreicht ihr schon bald die kleine, feine Saalburggrotte. Noch eindrucksvoller als die Grotte selbst sind die stattlichen Felswände, die sie beherbergen. Tatsächlich erinnern sie an wehrhafte Burgmauern, die seit Ewigkeiten dem gnadenlosen Sturm der Zeit trotzen. Überall klaffen tiefe Risse und Klüfte, die vom endlosen Kampf gegen die Naturgewalten künden.

 

 

Zum Rufenbergfelsentor

Von der Saalburggrotte kehrt ihr zum Weg im Tal zurück – dreht euch beim Abstieg ruhig noch einmal um und genießt den Anblick. 

 


Unten angekommen, folgt ihr dem Gelben Wimpel nach links bis zu einer Weggabelung. Hier biegt ihr mit dem Gelben Wimpel und dem Blauen Ring nach rechts ab. Es geht bergan und hinein nach Viehhofen. An der Ortsdurchfahrt haltet ich euch ohne erkennbares Wanderzeichen links und biegt bei der nächsten Gelegenheit rechts ab. Schon bald werdet ihr wieder des Blaurings gewahr, der euch an eine Kreuzung mit Wegweisern geleitet. Hier folgt ihr dem Gelben Wimpel und der Beschilderung zur Geislochhöhle nach rechts. Auf dem Weg gesellt sich zum Gelben Wimpel der Rote Ring. Bei der nächsten Gelegenheit biegt ihr mit beiden Wanderzeichen und der Beschilderung zur Geishöhle nach links ab und verlasst, kurz darauf wieder mit beiden Wanderzeichen, leicht nach links den Ort Viehhofen. Hinter dem Ortsende, vorbei an einem Spielplatz, geht es bergan und dem Wald entgegen. Kurz nachdem ihr diesen erreicht habt, gelangt ihr an eine Kreuzung mit Bank. Statt nun sogleich euren Wanderzeichen geradewegs nach oben zu folgen, biegt ihr wegzeichenbefreit rechts ab und erreicht nach gut 300 Metern das gewaltige Rufenbergfelsentor. 

 


Was für einen erhabenen Anblick euch dieses Felsenmonument doch bietet. Als wären die niedrigeren Felsen auf der linken Seite, denen eine einzelne Steinplatte vorangestellt wurde nur hier, um den gewaltigen, überhängenden Block auf der rechten Seite bis in alle Ewigkeit, still verharrend, zu stützen. Die vor dem natürlichen Triumphbogen umher liegenden, mit dichtem Moos bedeckten, Felsbrocken verleihen dem Ensemble in dem, durch das Walddach hereinfallende, Licht einen magischen, grünen Schimmer.

 

Zur Geislochhöhle

Vom Rufenbergfelsentor kehrt ihr zum markierten Wanderweg zurück und folgt nun dem Gelben Wimpel und dem Roten Ring nach rechts oben. Auffallend oft grüßen euch eure Wanderzeichen nun vom Wegesrand und führen euch nach etwa 900 Metern zielsicher an eine Abzweigung mit Wandertafel. Hier verabschiedet sich der Rote Ring nach rechts. Ihr hingegen folgt dem Gelben Wimpel und dem sich dazu gesellenden Roten Punkt geradeaus und erreicht kurz darauf den im Hang klaffenden, von moosbewachsenen Felsen argwöhnisch bewachten Eingang der Geislochhöhle. Wenn ihr näher herantretet, erkennt ihr schnell, dass es einige Meter in einen, den Blick sogartig aufnehmenden, Kessel hinab geht. 

 

 
 

Ein paar ausgetretene Stufen führen kühn hinunter und offenbaren, dass das Geisloch einst eine Schauhöhle war. 

 


Vor mehr als 100 Jahren wurden hier die Besucher mit Fackeln und anderen rußenden Leuchtmitteln durchgeführt. Die schwarzen Rußspuren sind heute noch mehr als deutlich an den Höhlenwänden erkennbar. Doch nicht nur auf diese Art wurde das Geisloch kommerziell genutzt. In den Jahrhunderten zuvor wurde der Lehm, den ihr gleich bei eurem Besuch unter euren Schuhen schmatzen hören werdet, eifrig abgebaut, um daraus Tabletten zu pressen, die Sodbrennen und Magenbeschwerden lindern sollten.

 

Doch nun hinein ins Höhlenabenteuer. Am besten haltet ihr schon ab jetzt die Taschenlampen griffbereit. Auf den alten, stellenweise ziemlich rutschigen, Stufen fühlt man sich, als würde man direkt in die Unterwelt hinabsteigen. Unten empfängt euch ein niedriges Portal. Auf den ersten Metern im Gang dahinter schimmert noch Sonnenlicht auf dem dunklen Gestein und dem unebenen Boden. Das ändert sich mit dem Betreten der „Küche“, der ersten, noch recht schmucklosen, von mehreren hintereinander liegenden Hallen. Das Tageslicht zieht sich respektvoll zurück und die Dunkelheit nimmt euch auf. Schon nach wenigen Metern verstummen sämtliche Außengeräusche. Nur das von den Höhlenwänden widerhallende Platschen der, von der Decke herabstürzenden, Wassertropfen ist zu vernehmen. Geradeaus steigt ihr den lehmigen Hang nach oben und erreicht die „Seehalle“. Diese gefällt vor allem aufgrund des Pfades, der sich zwischen den Sinterbecken hindurch windet. Rechts des Pfades wächst ein großer Stalagmit geduldig nach oben. Weiter geht es in die große Lehmkammer. Zwischen zwei malerischen Seen schlängelt sich ein kleiner Damm nach hinten, wo euch sogar noch ein großer Tropfstein erwartet. Daneben gibt es hier jede Menge großartiger Versinterungen, die vielgliedrigen Wasserfällen gleichend, Richtung Höhlenboden streben. Rechts hinter dem See gibt es eine wahre Sinterbeckenkaskade und dahinter einen weißen, ewig starren „Wasserfall“ zu entdecken. 

 




Zur Raumhöhle

Von der Geislochhöhle folgt ihr dem Roten Punkt Richtung Velden bergab. Nach etwa 200 Metern gelangt ihr an einem Graben an eine unscheinbare Kreuzung. Hier verlasst ihr den Roten Punkt und biegt ohne Wanderzeichen nach links, am Graben entlang, ab. Ihr schwingt mit dem Weg vor Erreichen des Waldrands leicht nach links und haltet euch an der nächsten Gabelung rechts. Schon bald überquert ihr eine Freifläche auf geschottertem Weg, geht ein Stück am nächsten Waldrand entlang und erkennt dann bald links von euch wieder den Gelben Wimpel. Mit ihm überquert ihr die nächste Freifläche – der Schotterweg wird zur Teerstraße - und erreicht den nächsten Waldrand. Hier verlasst ihr den Gelben Wimpel schon wieder und wandert ohne Wanderzeichen auf der Straße nach rechts. Nach gut 500 Metern erreicht ihr die Landstraße und erblickt rechter Hand neben einer Bank euer nächstes Wanderzeichen, den Roten Ring. Ihm folgt ihr auf der Straße nach rechts Richtung Velden. Mit dem Roten Ring verlasst ihr die Landstraße nach 400 Metern nach links unten, erneut Richtung Velden. Haltet euch an der nächsten Weggabelung links und überquert die nächste Freifläche. Unten angekommen, verlasst ihr den Roten Ring an einer Bank und wandert nach links am Waldrand entlang. Nach gut 900 Metern findet ihr euch an der nächsten großen Weggabelung wieder. Gut 100 Meter links von euch seht ihr eine Sitzgruppe. Wer möchte, kann einen Abstecher dorthin und kurz dahinter nach rechts ins Gebüsch zum Rohenloch unternehmen. Alle anderen biegen mit dem Gelben Wimpel, der ab hier und bis zum Ende der Tour wieder die Führung übernimmt, auf gepflastertem Weg nach rechts oben ab. Nach 200 Metern zweigt ihr, der Beschilderung folgend nach rechts in den Wald und hinauf zur Raumhöhle ab. Deren Portal öffnet sich verheißungsvoll und malerisch in einem, sich vor euch erhebenden, Felsmassiv. Ihren besonderen Schatz gibt die Raumhöhle erst beim Betreten des Raumes preis. Es ist ein, dem Portal vorgelagerter Felsenbogen, der dieser kleinen Höhle eine einzigartige Architektur beschert.

 


 

Der Rückweg

Aus der Raumhöhle tretend folgt ihr dem Gelben Wimpel nach rechts unten, verlasst den Wald vorbei an einer Bank, überquert den Pflasterweg, geht ein Stück am Waldrand entlang und kehrt dann nach links zurück in den Wald. Nun folgt Ihr einfach dem Gelben Wimpel, der euch zur Landstraße und zurück zum Wanderparkplatz führt.

 

Für alle, die sich beim Lesen an die eine oder andere Passage in meinem Buch „Wandern im Sagenhaften Nürnberger Land“ erinnert fühlen – ja, bei den Ortsbeschreibungen habe ich mich gerne dort bedient. Warum auch nicht? Schöner hätte ich es heute auch nicht formulieren können 😉

 

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

 

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 

 

 

 

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Felsenwunderwelt zwischen Wiesent- und Aufsesstal für Kinderfüsse

Klingender Wasserfall – auch für ganz kleine Füße geeignet

Muggendorfer Höhlenwanderung