Im bezaubernden Rohrenstädter Tal
Jakob Meier aus Mitterrohrenstadt beginnt sein Gedicht "Das Tal", das ihr in ganzer Länge auf einer der Infotafeln am Eingang des Rohrenstädter Tals findet, mit "Ich weiß ein wunderschönes Tal, das schönste auf der Welt ...". Und tatsächlich haben wir selten einen schöneren und geheimnisvolleren Ort als das Rohrenstädter Tal besucht. Mag es die angenehme Stille dieses märchenhaften Ortes sein, der sich zwischen die sanft nach oben flüchtenden Hänge schmiegt. Oder die urtümlich anmutende Natur, die euch hier empfängt. Vielleicht ist es auch das beruhigende Murmeln und Rauschen des Rohrenstädter Bachs, der sich im Lauf der Zeit tief in den Talgrund gegraben und eine Vielzahl an Sinterstufen und -terrassen gebildet hat, über die er nun keck und aufgeweckt seinen Weg findet. Bestimmt ist es alles zusammen. Auf jeden Fall haben wir diesen magischen Ort sofort ins Herz geschlossen. Und das, obwohl er ganz ohne Spektakulum auskommt.
Highlight
Das Rohrenstädter Tal mit seinen verträumten Bachläufen und seiner schier überbordenden Flora und Fauna
Eckdaten
- Länge: 4,8 km
- Höhenmeter: 69 Hm
- Sonne/Schatten: Größtenteils schattige Waldwege
- Parkplatz: an der Filialkirche St. Colomann in Oberrohrenstadt
- fürs Navi: St.-Colomann-Straße 14, 92348 Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz
- Festes Schuhwerk: Ja
- Buggy: Nein
- Lange Hose: Ja
- Handtuch, um sich nach einem erfrischenden Fußbad abzutrocknen: Ja
- Alter: ab 4 Jahren
Die Karte:
Der Link zum Nachwandern:
Die Wegbeschreibung
Am Parkplatz an der Filialkirche St. Colomann findet ihr einige interessante Informationstafeln zum Ort Rohrenstadt selbst und zu der vielfältigen Landschaft, die euch auf dieser kurzen Wanderung erwartet. Man erfährt zum Beispiel, dass oben am Hang einst die stattliche Racklburg stand. Und dass nach deren Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg im Tal ein Wasserschloss erbaut wurde, das ihr von eurem Standort aus linker Hand auch heute noch bewundern könnt.
Vom Parkplatz aus folgt ihr einfach dem Wanderzeichen Roter Ring auf Weißem Grund auf geschottertem Weg ins Rohrenstädter Tal. Der Rote Ring wird auf der gesamten Tour euer Wanderzeichen bleiben und euch zuverlässig führen. Zuerst noch in der prallen Sonne, dann partiell im Schatten wandert ihr, vorbei an einigen Weihern, geradeaus zu einer herrlich im Schatten eines Baumes gelegenen Bank. Unweit davon findet ihr eine Furt, in deren flachem, kristallklarem Wasser ihr eure Füße ein wenig abkühlen könnt.
Der Rote Ring führt euch links am Wasserlauf entlang. Allenthalben ändert sich das Landschaftsbild. Gerade noch am Fuß bräunlicher Magerrasenhänge, wandelt ihr kurz darauf durch einen leuchtend grünen Urwald.
Farne und riesige Pestwurzblätter verströmen urzeitliches Flair.
Allenthalben bieten sich euch neue Gelegenheiten sich dem klaren Bachlauf anzunähern und an dessen Ufer immer neue und bezaubernde Eindrücke zu sammeln.
Im weiteren Verlauf türmen sich am gegenüberliegenden Ufer sogar noch einige, mit dichtgrünem Moos bewachsene, Sinterkaskaden.
Neben der schier überbordenden Flora erwarten euch in diesem Tal auch faunistische Highlights. Der Rohrenstädter Bach ist mit seinem klaren Wasser ein wahres Paradies für Feuersalamander, die hier bei feuchter Witterung häufig anzutreffen sind. Und wenn ihr keinen dieser schwarz-gelben Minidrachen entdeckt, dann dafür sicher einige der vielen possierlichen Frösche, die den Bach bevölkern.
Schließlich folgt ihr an einer Weggabelung dem Roten Ring scharf nach links. Nun führt euch euer Wanderzeichen an den Ortsrand von Deinschwang. Nach den ersten Häusern weist euch der Rote Ring den Weg sehr scharf nach links oben. Als wir hier waren, genossen am Hang über uns einige Ziegen entspannt die Abendsonne.
Es folgt ein kurzer, kaum fordernder Anstieg. Auch wenn es hier am Hang vorerst keine Wasserläufe zum Bewundern gibt, fasziniert der Weg dafür mit urzeitlichem Charme und fantastischem Baumwuchs.
Zum Ende hin gilt es (Stand August 2022) noch eine natürliche Baumbarriere zu meistern.
Danach überquert ihr einige Quellwasserläufe und mündet wieder in einen Schotterweg. Auf diesem folgt ihr dem Roten Ring nach links unten, vorbei an einer Infotafel zum hydraulischen Widder, der links von euch im Wald viele Jahre die Gemeinde Wünricht mit Trinkwasser versorgte.
Zuletzt wandert ihr am Fuß der Magerrasennhänge zurück in den Talgrund und erreicht dort wieder die schön gelegene Rastbank und die Furt, an der ihr euch erneut ein wenig erfrischen könnt.
Von dort geht es nach rechts zurück nach Oberrohrenstadt.
Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diesen geradezu magischen Ort zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt ...
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
P.S. Das vorletzte Bild wurde von Thomas Aumeier gemacht.