Durch das Spalter Hügelland

 

Das Schnittlinger Loch

 

Eine kurze und entspannte Wanderung, die euch mit dem Schnittlinger Loch gleich zu Beginn ein fantastisches Highlight serviert. Danach geht es mit moderaten Anstiegen auf bequemen Wegen durch das gefällige Spalter Hügelland.


Highlights

  1. Schnittlinger Loch

  2. Zigeunerloch im Aschenschlaggraben

  3. Schnittlinger Eiche


Eckdaten

  • Länge: 7 km

  • Höhenmeter: 120 Hm

  • Sonne-/Schatten: Überwiegend schattige Waldwege

  • Start-/Endpunkt: Kostenloser Wanderparkplatz Schnittlinger Loch nahe Ortsrand Schnittling (fürs Navi: Wanderparkplatz Schnittlinger Loch)

  • Parkplatzgröße: 5-10 PKW's

  • Buggy: Grundsätzlich ja (sofern geländegängig) – im Schnittlinger Loch möglich, jedoch heikel

  • Festes Schuhwerk: Fürs Schnittlinger Loch ratsam

  • Alter: Ab 6 Jahren


Die Karte:

 



Der Link zum Nachwandern:

Durch das Spalter Hügelland


Die Wegbeschreibung


Zum Schnittlinger Loch

Vom kostenlosen Wanderparkplatz Schnittlinger Loch an der Landstraße führen euch die Beschilderung und euer erstes Wanderzeichen, das Weiß-Blaue MD des Main-Donau-Wegs, auf geteertem Weg nach links unten in den Wald zum Schnittlinger Loch. Schon bald weisen euch das Wanderzeichen und die Beschilderung den Weg nach rechts in den Wald. Einfach wunderbar, wie euch dieser grün leuchtende Ort unvermittelt und angenehm natürlich umfängt. Bald geht es nach links unten, wo ihr euch an einer Einmündung mit eurem Zeichen rechts haltet. Auf einem mit Holzbrückchen geschmückten Pfad durchwandert ihr den Wald.



So gelangt ihr bald oberhalb einer langen Waldtreppe an eine Weggabelung mit auffallend reich dekoriertem Wanderzeichenbaum. Hier startet ihr euren Abstecher hinunter ins Schnittlinger Loch.

 


Nachdem ihr die Treppe hinabgestiegen seid, erwartet euch ein natürlicher, stellenweise mit hölzernen Stufen gesicherter Pfad, der euch, zuletzt ein bisschen abenteuerlich, nach links in die imposante Sandsteinschlucht des Schnittlinger Lochs führt. 

 

 

Besonders faszinierend ist die enge Klamm, zwischen deren hohen Wänden am oberen Ende zwischen gewaltigen Felsbrocken ein kleines Bächlein entspringt und silbrig glänzend hinunterspringt. Ein märchenhafter Ort, der so manchen Wanderer zum Innehalten und Rasten einlädt.

 


 

Zum Zigeunerloch

Aus dem Schnittlinger Loch kehrt ihr über denselben Weg wieder nach oben zu der Weggabelung mit Wanderzeichenbaum zurück. Nun folgt ihr dem Spalter Weitwanderweg Nr. 4 nach links und gelangt bald aus dem Wald auf die freie Ebene. Hier wechselt ihr nach rechts auf den Fünfbronner Quellenweg. Dieser führt euch am Waldrand entlang an eine Straße, der ihr ohne Wanderzeichen nach rechts zur Landstraße folgt. In diese biegt ihr, weiterhin ohne Wanderzeichen, links ein und verlasst sie schon bald, der Beschilderung ins nahe Fünfbronn folgend, nach links.



Das Pfarrdorf gewann, laut einem Schild am Ortseingang, im Jahr 1989 den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Und auch heute noch schmücken einige liebevoll gestaltete und gepflegte Häuser den Ort. Unser besonderes Augenmerk weckte ein einfallsreiches Torschild.

 


Gegenüber der Pfarrkirche Sankt Michael findet ihr wieder das Wanderzeichen des Spalter Weitwanderwegs Nr. 4. Diesem folgt ihr nach rechts in den Dr. Fritz-Linnert-Weg und auf diesem geradeaus über die Landstraße aus dem Ort. Vorbei an Obstbäumen wandert ihr auf geteertem Weg über die Ebene dem Wald entgegen. Hinter einer Einzäunung mit Bienenhotel verlasst ihr bei der ersten Gelegenheit nach der Landstraße die Teerstraße ohne Wanderzeichen nach links in einen Schotterweg. Schon nach 100 Metern trefft ihr auf das gelb-Schwarze Wanderzeichen des Fünfbronner Quellenwegs, das euch nach rechts in den Wald und nach weiteren 200 Metern an eine Wegteilung führt. Hier haltet ihr euch mit dem Fünfbronner Quellenweg und anderen Wanderzeichen links und erreicht 200 Meter weiter erneut eine Wegteilung. Während die anderen Wanderzeichen nach rechts weisen, folgt ihr dem Fünfbronner Quellenweg nach links und wandert schon bald auf schönem, mit Wurzelwerk und Farn dekoriertem, Waldweg oberhalb der engen Sandsteinschlucht des Aschenschlaggrabens. 

 


Vorsichtig könnt ihr euch nach links dem Rand der Schlucht nähern. Dann bieten sich euch immer wieder hübsche Ansichten. Besonders das auf der gegenüberliegende Schluchtseite liegende Zigeunerloch weckte unsere Aufmerksamkeit. Wer sich auf eine steile Kraxelei einlässt, kann ein Stück weiter vorn in die Schlucht hinuntersteigen und diesen höhlenartigen Überhang auch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Im Dreißigjährigen Krieg diente das Zigeunerloch den Einwohnern von Fünfbronn als schützender Unterschlupf vor der umherziehenden und marodierenden Soldateska. In den Jahren danach verbargen sich dort angeblich die namensgebenden Zigeuner und Straftäter vor dem Zugriff der Gendarmerie (Quelle: www.absberg.de). 

 



Zur Schnittlinger Eiche

Nachdem die anderen Wanderzeichen von rechts wieder in den Fünfbronner Quellenweg münden, folgt ihr dem bunten Zeichen-Sammelsurium bis zu einer Einmündung. Hier verlasst ihr den nach links abzweigenden Fünfbronner Quellenweg und folgt nun der Nummer 19 (Brombachsee), dem MD des Main-Donau-Wegs und dem Spalter Weitwanderweg Nr. 4 nach rechts. Schon nach hundert Metern gabelt sich der Weg an zwei Infotafeln zu erneut. Hier verabschiedet sich der Main-Donau-Weg nach links, während ihr der Nummer 19 und dem Spalter Weitwanderweg Nr. 4 nach rechts oben folgt.

Eine gute Gelegenheit für eine Geschichte. Diese haben wir zwar schon in der Wanderung „Massendorfer Schlucht, Müllersloch und Bärenburg bei Spalt“ zum Besten gegeben. Doch kann man sie auf dieser Tour ruhig nochmal erzählen.


Wie Spalt zu seinem Namen kam

Einst hatte der Spitzerbauer im Rezatgrund seine Äcker und Felder. In letzter Zeit, der Spitzerbauer war bereits um die 60 Jahre alt, fürchtete er sich stets ein wenig, wenn er von seinem sicheren Hof hinaus auf die offenen Felder zum Säen und Ernten und in die umliegenden Wälder zum Holzfällen musste. Denn es ging die Kunde, dass sich in den Wäldern an der Rezat ein Wolfsrudel angesiedelt hätte. Mehrere Bauern hatten bereits totes Vieh und Geflügel zu beklagen gehabt. So war es dem Spitzerbauer auch an diesem Tag mulmig zumute, als er sich, versehen mit einer ordentlichen Brotzeit in Form eines Laibs Brot und einer Wurst, auf den Weg in den Wald machte. Bis mittags konnte er in aller Ruhe gut zuarbeiten und setzte sich, als er von Absberg das Mittagsläuten hörte, unter einen Baum, packte seine Brotzeit aus und ließ es sich schmecken. Wie schön es hier im Wald doch sein konnte. Die Vöglein, die von den Ästen nach unten geflogen kamen, um die herabfallenden Brotkrumen zu stibitzen. Die Rezat, die in der Ferne munter gurgelnd durchs Tal floss. Einfach herrlich. Doch halt, da bewegte sich ein großer Schatten im Gebüsch. Der Bauer steckte seine angebissene Wurst in die Hose und stand auf, um nachzusehen, ob sich vielleicht ein Reh zu ihm verirrt hatte. Zu seinem Entsetzen jedoch schälte sich aus dem grünen Dickicht kein scheues Rotwild, sondern der Zähne fletschende Kopf eines riesigen Wolfes. Der Spitzerbauer erinnerte sich geistesgegenwärtig an die Wurst, die er in der Hose bei sich trug, nahm sie heraus, und schleuderte sie schnell in Richtung des Untiers. Der Wolf stürzte sich gierig auf die Wurst. Und während das Tier abgelenkt war, machte der Bauer kehrt und rannte so schnell er konnte davon und dem Ufer der Rezat entgegen. Doch so eine kleine Wurst macht einen ausgewachsenen Wolf natürlich nicht satt. Schon wenige Augenblicke nachdem er die Wurst verschlungen hatte, nahm er die Verfolgung des armen Bauern auf. Dieser hetzte weiter dem Fluss entgegen. Schon spürte er, dass ihn seine Kräfte verließen. Schließlich war er bereits ein alter Mann und nicht mehr zu langen Läufen im Stande. Da erblickte er direkt vor sich eine großen Eiche, die einen ihrer Äste in Reichweite direkt über den Weg spannte. Der Bauer ergriff den Ast im Lauf mit beiden Händen und schwang sich mit letzter Kraft hinauf ins Blätterwerk. Der Wolf jedoch, der dem Bauern dicht auf den Fersen gewesen und auf dieses zirkusreife Manöver nicht gefasst gewesen war, rannte mit voller Wucht gegen den Baumstamm. Es tat einen lauten Schlag. Dann wurde es still. Nach einer Weile glitt der Spitzerbauer vorsichtig von der Eiche herunter und erkannte, dass der Wolf noch immer da war. Jedoch war er mit solcher Kraft gegen den Baum geprallt, dass er mit seinem Kopf in das Holz hineingefahren war und die Eiche gespalten hatte. Nun wand sich die Bestie und suchte dieser misslichen Lage zu entkommen. Doch es half nichts, der Wolf war und blieb gefangen. Der Bauer rannte hinunter zu den Höfen der anderen Bauern und holte Verstärkung. Gemeinsam kamen sie aus dem Tal mit ihren Dreschflegeln herauf. Und nun erging es dem Wolf schlecht. Die Geschichte von dem von einem Wolfskopf gespaltenen Baum jedoch verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Aus der ganzen Region kamen die Leute, um den gespaltenen Baum zu bewundern. Und viele von ihnen stellten beim Besuch des Rezattals fest, dass es sich hier gut leben und Ackerbau betreiben ließ. So entstand bald einen neue Siedlung. Diese erhielt, eingedenk des sonderbaren Vorfalls, der die neuen Bewohner erst hierher geführt hatte, den Namen Spalt. Noch viele Jahre danach schmückte das Spalter Wappen eine gespaltene Eiche mit einem eingeklemmten Wolf.

(nach "Die schönsten Sagen - Nürnberg und Mittelfranken" von Nessa Altura, Prolibris Verlag, 1. Auflage 2001)


Sanft geht es, oberhalb des links von euch fließenden Reichertsgrabens, hinauf. Nach 500 Metern folgt ihr der Nr. 19 und dem Spalter Weitwanderweg Nr. 4 scharf nach rechts auf geschottertem Weg weiter nach oben. Nach etwa einem Kilometer verlasst ihr mit euren Wanderzeichen den Schotterweg nach rechts und gelangt nach gut 500 Metern auf die freie Ebene. Diese überquert ihr und verabschiedet, bevor ihr wieder in den Wald gelangt, die Nummer 19 nach links, um dem Spalter Weitwanderweg Nr. 4, der nun Gesellschaft von der Nummer 7 bekommt, geradeaus in das Waldstück zu folgen. Dahinter wandert ihr mit eurem Wanderzeichen auf Schnittling zu, biegt jedoch davor an einem Schuppen unterhalb eines Hopfenfeld mit dem Spalter Weitwanderweg Nr. 7 nach rechts ab. 

 


Am Ende des Feldes folgt ihr dem Spalter Weitwanderweg Nr. 7 und der, nun wieder in Erscheinung tretenden Nr. 19, nach links durch den Wald und bis zu dem kleinen Spielplatz an der prachtvollen Schnittlinger Eiche. 

 


Bei ihr handelt es sich um die zweitdickste Traubeneiche in Bayern. Beeindruckende 450 Jahre ist dieser monumentale Baum alt mit seinem Kronenumfang vom mehr als 110 Metern. Auf dem kleinen Spielplatz lässt es sich zum Ende der Tour entspannt rasten, bevor es dahinter nach rechts zurück zur Landstraße und zum Wanderparkplatz geht.


Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels 

 


 




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