Die Täler zwischen Hollfeld und Krögelstein

 


Die Kainach, der Kaiserbach und die Wiesent haben zwischen der mehr als 1.000 Jahre alten Stadt Hollfeld und dem Felsendorf Krögelstein eine wundervolle Tälerlandschaft geschaffen, deren angenehme Stille und beeindruckende Felsmonumente das Wanderherz höher schlagen lassen. Während die erste Hälfte dieser Wanderung mit Sehenswürdigkeiten regelrecht gespickt ist, bietet der zweite Teil vor allem gemütliche Wege und am Ende den liebenswerten Kussweg im Herzen Hollfelds.


Highlights

  1. Idyllisches Kainachtal (mit Stationen des Kinder-Erlebniswegs)

  2. Kainachtaler Pfeiler

  3. Dohlenstein

  4. Kainachtaler Riesenüberhang

  5. Kainachtaler Torbogen

  6. Teufelsloch

  7. Teufelslöcherwände

  8. Kussweg

  9. Sankt-Gangolfsturm


Eckdaten:

  • Länge: 13,2 km (ohne Abstecher zur Neidensteiner Wand)

  • Höhenmeter: 110 Hm

  • Sonne/Schatten: ausgeglichenes Verhältnis zwischen sonnigen Feld- und schattigen Waldwegen

  • Parken: Kostenloser und großer Parkplatz am Freibad Hollfeld

  • Anfahrt: Für Navi - Badstraße 31, 96142 Hollfeld

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Handtuch: Ja, um sich nach dem Plantschen am Wasserspielplatz abzutrocknen

  • Buggy: eher nein

  • Alter: ab 8 Jahren


Die Karte:

 


Der Link zum Nachwandern:

Die Täler zwischen Hollfeld und Krögelstein


Die Wegbeschreibung


Ins idyllische Kainachtal

Direkt am Freibadparkplatz findet ihr eine ganze Wandertafel-Wand mit einem bunten Allerlei aus verschiedenen Wanderzeichen. Am besten orientiert ihr euch auf dem Weg nach Kainach am obersten Wanderzeichen, dem Gelben Kreuz auf Weißem Grund. Es führt euch, zusammen mit den anderen Symbolen, vom Freibad geradewegs in das idyllische Kainachtal.

Unter den vielen Wanderzeichen sticht das putzige Eichelmännchen des Kinder-Erlebniswegs besonders hervor. 

 


Es wird euch einige Zeit durch das anheimelnde Kainachtal begleiten und euch mit einigen liebevoll gestalteten Stationen entzücken. Dazu gehören interessante Infotafeln, jede Menge Bänke zum Rasten (beachtet dabei auch die neckischen Kleinmüllbehälter), ein hübsch gelegener Wasserspielplatz, ein Barfußpfad, ein großes Insektenhotel und ein drolliges Wasserrad.

 




Auf dem Weg durch das Tal, das nach der sanft durch den Talgrund mäandernden Kainach benannt ist, öffnet sich links von euch die herrliche, sonnenbeschienene Auenlandschaft, während ihr selbst größtenteils im Schatten des daran angrenzenden Waldes wandert. Das Gelbe Kreuz führt euch schließlich an einer Einmündung nach links und direkt in den kleinen Ort Kainach. Hier gesellt sich euer nächstes Wanderzeichen, das Rot-Weiße Zeichen des Fränkischen Gebirgsweges, hinzu. Im Ort erhebt sich das mehr als 300 Jahre alte Schloss Kainach mit seinen weiß-blauen Fensterläden, das einst von den Herren von Aufsess erbaut wurde. Deren Wappen ziert auch heute noch den steinernen Portalbogen.


In die verborgene Felsenwelt des Kaiserbachtals

Das Gelbe Kreuz und der Fränkische Gebirgsweg führen euch an die Ortsdurchfahrt, wo ein ganz besonderer Brunnen eure Aufmerksamkeit auf sich zieht. Hier übernimmt der Fränkische Gebirgsweg die Führung und weist euch den Weg Richtung Krögelstein, eurem nächsten Ziel, nach rechts in die Ortsdurchfahrt und schon bald wieder nach links und den Hang hinauf. Dort erwartet euch eine Weggabelung, an der ihr dem Fränkischen Gebirgsweg nach links ins Kaiserbachtal folgt. Gemütlich schlängelt sich der Fränkische Gebirgsweg mit euch durch den Talgrund. Vereinzelte, weiß leuchtende Felsen künden bereits von den nahenden Highlights. Schließlich passiert ihr rechter Hand den, dank einer ins Gebüsch geschlagenen Schneise, gut sichtbaren Kainachtaler Pfeiler. 

 


Keine 300 Meter dahinter, ihr habt Krögelstein schon fast erreicht, ist eure Aufmerksamkeit gefragt. Vom breiten Schotterweg zweigen mehrere unmarkierte, schmale Trampelpfade nach rechts direkt in das dichte Grün des Waldes ab. Sie führen euch zu den beeindruckenden Felsenwänden rund um das Massiv des Dohlensteins und des Kainachtaler Riesenüberhangs. 




Der Hangweg führt euch zielsicher von einem zum nächsten Felsenspektakel. Höhepunkte dieser Steinschau sind der außergewöhnlich geformte Dohlenstein mit der sich hoch über euren Köpfen in den Fels windenden Höhle und seinem prächtigen Überhang sowie links davon ein geheimnisvolles Felsentor mit darin eingekeilten Felsbrocken.

 


Zudem gibt es in den Felsmassiven weitere kleine Höhlen, die durchaus einen zweiten Blick wert sind. 

 

 

Der Pfad führt euch schließlich nach links unten zurück zum Schotterweg, auf dem ihr nach rechts bis zu einer Kreuzung mit Rastplatz wandert. Wenn ihr euch umdreht, ragt links zwischen den Bäumen die Spitze des Kainachtaler Riesenüberhangs hervor. Fast scheint es, als würde euch der helle Dolomitfels würdevoll verabschieden wollen.

Im Waldstück rechts von euch sollen einst zwei Jäger versucht haben den Teufel zu beschwören und zu fangen. Doch als der Leibhaftige erschien, muss er mitsamt seinen Höllenhunden so furchterregend ausgesehen haben, dass die beiden Teufelsbeschwörer angsterfüllt Reißaus nahmen.

An der Kreuzung folgt ihr mit eurem neuen Wanderzeichen, dem Blauen Punkt auf Weißem Grund, auf der Teerstraße nach links. Schon wenige Meter, nachdem ihr den genannten Rastplatz passiert habt, erwartet euch der nächste, wanderzeichenbefreite Abstecher. Hinter einem Holzschild am Wegesrand zweigt ihr vom markierten Weg ohne Wanderzeichen nach links ab, durchquert den Talgrund und überquert auf der anderen Talseite einen maroden Holzsteg. Zum Glück wurde daneben als Alternativ-Passage eine Schotterrampe aufgeschüttet. Direkt hinter dem Steg geht es auf einem deutlich erkennbarem Pfad steil den Hang hinauf. Links von euch erheben sich bereits mehrere Felsen. Der Pfad schwingt weiter oben mit euch nach links. Stand August 2022 versperrt ein umgefallener Baum den Pfad. Doch ihr könnt dessen aus dem Erdreich gerissene Wurzel umrunden und dahinter mit einer kurzen Kraxelei wieder auf den Pfad gelangen, der euch unterhalb des Sattels, rechts entlang der Felsen direkt zum beeindruckenden Kainachtaler Torbogen führt.



Was für einen erhabenen Anblick dieser Felsbogen doch bietet. Aus dem dahinter liegenden Massiv herausgelöst wölbt er sich imposant schützend über eure Köpfe. Zahlreiche, vom Fels baumelnde Haken zeugen von seiner Beliebtheit bei Kletterern. Und auch felsbegeisterten Wanderern ringt diese grandiose Formation bewundernde Blicke ab. 

(An dieser Stelle vielen Dank an den rüstigen Radler, der uns diesen großartigen Tipp gab.)

 



Zum Teufelsloch

Vom Kainachtaler Torbogen kehrt ihr auf dem bekannten Weg zur Teerstraße zurück und folgt dem Blauen Punkt nach links hinein in das Felsendorf Krögelstein. Vorbei an charmanten Häusern und Schuppen gelangt ihr mit dem Blauen Punkt in den Ortskern, wo euch rechter Hand das prachtvolle Felsenensemble rund um den Alten Fritz empfängt.

 


Wenn ihr hier für einen kurzen Abstecher der Ortsdurchfahrt nach rechts folgt, könnt ihr einen Blick auf den letzten Rest der ehemals auf dem Fels thronenden Burg Krögelstein erhaschen. Es handelt sich um einen Schwibbogen mit Fensterschlitzen. Die Burg Krögelstein wurde 1523 im Rahmen einer Strafexpedition des Schwäbischen Bundes zerstört. Der Burgherr gewährte seinem Schwager, dem berüchtigten Raubritter Hans Thomas von Absberg, immer wieder Unterschlupf. Dies konnte und wollte die Obrigkeit nicht dulden. So wurde die Burg ein Raub der Flammen.

Ihr kehrt zum Alten Fritz zurück und folgt dem Blauen Punkt über die Brücke. Nach nicht einmal 200 Metern wandert ihr am Feuerhaus mit dem Blauen Punkt den Hang hinauf und gelangt an eine Kreuzung, deren Mitte eine altehrwürdige Eiche schmückt. Hier biegt ihr mit dem Blauen Punkt nach rechts ab, gelangt erneut an die Ortsdurchfahrt, die ihr überquert, geht mit eurem Wanderzeichen an der Bushaltestelle nach links und gleich wieder nach rechts ins Wohngebiet. An dessen Ende passiert ihr einen hübschen, größtenteils im Schatten gelegenen, Spielplatz.

 

 

Hinter dem Spielplatz führt euch der Blaue Punkt aufs freie Feld und nach gut 100 Metern leicht nach rechts, bald in den Wald und sanft hinunter in die Senke des Teufelslochs. Hier findet ihr das, dieser Senke ihren Namen gebende, Felsentor mit dem klingenden Namen Teufelsloch.



Durch dieses Tor soll der Gehörnte höchstpersönlich die Seelen böser Menschen hinab in die Hölle zerren. 

Dankenswerter Weise ist es direkt am Wegesrand ausgeschildert und mit wenigen Schritten nach links den Hang hinauf zu erreichen.

Vom Teufelsloch kehrt ihr wieder zum Wanderweg zurück und dem Blauen Punkt an der wenige Meter entfernten Wegteilung nach links. Hier erwartet euch sogleich eine der stattlichen Teufelslöcherwände.

 


Der Weg schwingt nach rechts. Linker Hand öffnet sich in einer weiteren Felswand noch ein Teufelsloch.

 



Der Rückweg (inklusive Kussweg)

Der Blaue Punkt trägt euch weiter durch die Senke und an deren Ende, unterhalb der Landstraße, nach links oben direkt an die Landstraße. Diese überquert ihr und wechselt nun auf das Rote Kreuz auf Weißem Grund, das euch direkt nach Freienfels führt. Dort angekommen, mündet ihr in die Ortsdurchfahrt. Hier wechselt ihr auf das Gelbe Dreieck auf Weißem Grund, durchquert damit den Ort Freienfels, biegt am Ortsende an einer großen Marter mit eurem Wanderzeichen rechts ab und folgt ihm bis zur Landstraße. An dieser geht ihr mit dem Gelben Dreieck entlang und biegt nach nicht einmal 200 Metern nach rechts ab. Das Gelbe Dreieck führt euch nun nach Neidenstein und von dort, nachdem ihr die Wiesent überquert habt, entlang deren munter gurgelndem Lauf, nach Weiher.

Wer möchte, kann vorher noch von Neidenstein nach rechts auf unmarkiertem und zugegebenermaßen, dank umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste, recht abenteuerlichem Weg noch einen Abstecher zur recht farbenfrohen Neidensteiner Wand unternehmen (siehe GPX-Datei).



In Weiher angekommen, überquert ihr am Schloss Weiher mit dem Gelben Dreieck die Wiesent nach links, durchquert Weiher und erreicht den Ortsrand von Hollfeld. Hier weist euch euer Wanderzeichen den Weg über die Landstraße nach links, vorbei an zwei Supermärkten und bis vor das malerische Obere Tor. 

 

 

Hier ist an einer gegenüberliegenden Wandertafel bereits der Kussweg ausgeschildert. Ihr folgt der Beschilderung nach links und gelangt hinter der Kindertagesstätte nach rechts direkt in den romantisch gestalteten Kussweg. 

 


Mehrere verträumte Sitzgelegenheiten, sowie liebevoll drapierte, beschriftete Schiefertafeln, ein Pavillon und die traumhaft gelegene Liebeslaube machen dieses kurze Wegstück zu einem ganz besonderen und einzigartigen Örtchen. 

 




Am Ende des Kusswegs gelangt ihr ohne Wanderzeichen nach links unten über Treppenstufen an eine Einmündung. Dreht euch noch einmal um! Von hier aus bietet sich euch ein schöner Blick auf den Sankt-Gangolfs-Turm. Um diesen rankt sich eine schöne Sage.


Die Sage um das Irrglöcklein

In lang vergangenen Zeiten, als die Gegend um Hollfeld noch dichtes Waldgebiet war, machten drei Schwestern, Töchter des dortigen Schlossherrn, einen Ausflug in den kainachaufwärts gelegenen Forst. Bald ließen sie den sicheren Pfad zur Seite und drangen tiefer in den Wald ein. Viel Neues gab es hier zu sehen und zu beobachten. Kein Wunder, dass die Mädchen jegliches Gefühl für Richtung und Zeit verloren und bald in angstvollem Drang nur noch vorwärts hasteten. Inzwischen aber hatte sich der Himmel mit dunkelgrauen Gewitterwolken über und über bezogen, und in der Ferne rollten dumpfe Donner. Jetzt erst dachten die Erschrockenen an den Weg und an daheim, aber mit jedem Schritt irrten sie nur tiefer in den Wald. Schon bald entlud sich eines jener gefürchteten Gewitter, die im Jura so rasch und oft unversehens kommen. Die drei Mädchen kauerten, eng aneinandergeschmiegt, am Boden und meinten, ihr letztes Stündlein sei gekommen. Endlich verzog sich das Unwetter. Die Verirrten suchten nach Weg und Steg, doch vergeblich. Ungehört verhallten all ihre Hilferufe. Als die Nacht hereingebrochen war und am Himmel die ersten Sterne aufleuchteten, flehten die Mädchen in ihrer Seelenangst Gott um Errettung aus so großer Not an. Während die Armen noch beteten, vernahmen sie, einer Stimme vom Himmel gleich, die leisen, halb verwehten Töne eines fernen Glöckleins. Rasch folgten sie dem fernen Klang. Nach geraumer Zeit drangen aus der Richtung, der sie zustrebten auch menschliche Stimmen an ihr Ohr. Bald hörten sie aus den verschiedenen Zurufen ihre Namen heraus. Ihr Vater war mit den Knechten ausgezogen, die Verirrten zu suchen. Freudig führte er die Wiedergefundenen nach Hause. Aus Dankbarkeit für die Errettung der Kinder stiftete der Schlossherr und seine Gemahlin für den Turm der Gangolfskirche ein Glöcklein. Diese später vom Volk als „Irrglöckchen” bezeichnete Glocke sollte verirrte Wanderer zur Nachtzeit wieder auf den rechten Weg führen. (Quelle: www.hollfeld.de)



An der Einmündung biegt ihr links ab und kehrt auf einem entzückenden Pfad entlang der Kainach, zuletzt über ein Brücklein nach rechts zum Freibadparkplatz zurück.

 


Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diese Wanderung zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels












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