Urlaubs-Special für Familien: Lungau und Kärnten in Österreich

 

Der Schlierersee im Riedingtal


In den Pfingstferien lockte uns das Fernweh in die tiefen Schluchten und grünen Täler Österreichs. Einfach wunderschön ist es dort auf Erkundungstour zu gehen und die faszinierende Bergwelt mit all ihren kleinen und großen Wundern zu erleben. Natürlich sind die Alpen ein gänzlich anderes Wandergebiet als die Fränkische Schweiz. Für uns Franken, und vor allem für unsere Wanderzwerge sind die Höhenunterschiede, die einem im Lungau und in Kärnten geboten werden, ordentliche Herausforderungen, die wohl dosiert präsentiert werden wollen, um die Wanderbegeisterung über den Urlaub aufrecht zu erhalten. Wir haben uns aus diesem Grund ein kontrastreiches Erlebnisprogramm mit kindgerechten Wanderungen und Ausflugszielen zusammengestellt, das für reichlich Abwechslung sorgte und unseren Hüpfer täglich motiviert auf Tour gehen ließ. Möglicherweise gelingt es uns ja, euch zu inspirieren und euch den einen oder anderen Tipp für einen schönen Urlaub an die Hand zu geben.



Wo wohnen?

Eine großzügige, gemütliche, picobellosaubere und gut ausgestattete Unterkunft mit Blick auf die umliegenden Berge fanden wir im Lungau in dem Örtchen Oberweißburg auf dem Bauernhof der Familie Schiefer.

 https://www.familienbauernhof-lungau.com/

Nicht nur, dass wir ausgesprochen herzlich und familiär aufgenommen wurden. Unser Sohn durfte sogar alle Spielgeräte des jüngsten Mitglieds der Herbergsfamilie mitbenutzen, vom Trampolin bis zum Elektro-Spielauto. Besonders erwähnenswert ist der tiefe und erholsame Schlaf, den wir drei hier genossen. Einerseits trug sicher unser recht straff geplantes Ferienprogramm seinen Teil dazu bei. Andererseits bestimmt die vielen, vom Hausherrn selbst gefertigten Zirbenholzmöbel, deren dezenter Duft den Schlafräumen wohliges Aroma einhauchte. Schließlich hatten wir noch das große Glück, die Geburt eines Kälbchens zu erleben. Und unser Filius durfte den Namen aussuchen. Mehr Naturnähe geht wohl kaum. 




Ihr merkt sicher schon, wir sind immer noch hin und weg und schier überwältigt von all den grandiosen Eindrücken, die wir in der vergangenen Woche in Österreich sammeln durften. Deshalb geht’s nun auch in die Vollen.


Fangen wir doch am besten mit ein bisschen Geschichte an:

Der Lungau im Salzburger Land blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Schon in der Steinzeit siedelten hier Menschen. Die Kelten herrschten hier viele hundert Jahre vor der Zeitenwende und begannen bereits vor gut 2.750 Jahren mit der Salzgewinnung unter Tage. Das Königreich der Kelten trug den klingenden Namen Norikum. Es erstreckte sich über große Teile des heutigen Österreichs bis nach Bayern und Slowenien hinein. Als um die Zeitenwende die Römer immer weiter nach Norden vorstießen, wurde aus dem Gebiet Stück für Stück die römische Provinz Noricum, die von den Invasoren mit einem dichten Straßennetz überzogen wurde. Im fünften Jahrhundert nach der Zeitenwende zerfiel das Weströmische Reich. Noricum, vormals eine weströmische Provinz, wurde nun von verschiedenen Stämmen besiedelt. Um das Jahr 800 kamen dann auch die Franken und Bajuwaren unter Karl dem Großen und besetzten den Lungau. Dafür nutzten sie vor allem die von den Römern angelegten Straßen. Im Mittelalter wurden im Lungau fantastische Burgen erbaut, von denen einige noch heute stehen und faszinierende Einblicke in die Welt der Ritter und Burgfräulein gewähren.



Wanderziele


1.

Der Leisnitzer Wasserweg (St. Margarethen im Lungau)

 


 

Am besten beginnt ihr diese traumhafte, etwa 5 km kurze Wanderung auf dem kostenlosen Parkplatz am Ende des Leisnitzwegs am Ortsrand von St. Margarethen im Lungau. Immer entlang des rauschenden Leisnitzbachs mit seinen vielen Wasserfällen wandert ihr hinauf und der Schlögelberger Alm (leckere Gerichte für den hungrigen Wanderer!) entgegen. Der von vielfältiger Flora gesäumte Weg ist kindgerecht gestaltet. Entlang der Strecke wird auf etwa 230 Höhenmetern ein Märchen auf mehreren bunten Schautafeln erzählt. Immer wieder gibt es Interessantes für Kinder an verschiedenen Stationen zu entdecken, die den Weg in kurzweilige Abschnitte unterteilen. Bevor ihr den Leisnitzbach nach rechts oben verlasst, erreicht ihr einen wundervollen Wasserspielplatz. Von dort geht’s ein letztes Mal steil bergan und der stylischen Schlögelberger Alm entgegen.

 


Der Rückweg ist denkbar einfach. Ihr geht denselben Weg zurück und genießt dabei erneut die herrliche Atmosphäre des Leisnitzer Wasserwegs.

Mehr dazu findet ihr hier:

https://www.mamilade.at/sbg/tamsweg/ausflugstipps/wanderungen/wasserweg-leisnitz-st-margarethen-im-lungau 



2.

Die Gössfälle im Maltatal (Maltatal in Kärnten)



Auf dieser etwa 2,2 km kurzen Tour im spektakulären Maltatal in Kärnten erwarten euch gleich drei Wasserfälle, deren Schauwert im Verlauf der gesamt etwa 130 zu meisternden Höhenmeter zunimmt. In dem wunderbar geschriebenen Artikel von maltatal.rocks findet ihr eine ausführliche Wegbeschreibung. 

 


Sie beinhaltet auch den wertvollen Tipp für den Rückweg, einfach den romantischen Wanderweg zu nutzen, auf dem ihr gekommen seid, statt auf dem ausgeschilderten Weg entlang der Straße zurückzugehen.

Mehr dazu findet ihr hier:

https://maltatal.rocks/goessfaelle-maltatal/ 



3.

Die Malteiner Wasserspiele (Maltatal in Kärnten)

 


Diese grandiose Wanderung führt euch erneut ins prachtvolle Maltatal. Der kurze Wanderweg beginnt am kostenlosen Parkplatz direkt VOR der Mautstelle der Malta Hochalmstraße – somit müsst ihr keine Maut bezahlen. Euer Weg führt euch auf ziemlich unscheinbarem Weg rechts um die, am Parkplatz gelegene, Alm herum und auf felsigem Pfad oberhalb des grummelnden Wasserlaufs nach oben. Es gibt jede Menge fantastischer Ansichten auf dem Weg nach oben. Besonders faszinierend ist immer wieder das brodelnde Wasser, das sich kraftvoll zwischen und über die Felsen nach unten stürzt. Die absoluten Highlights sind der lange Holzsteg, der euch zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf eine gewaltige Schlucht mit malerischem Hochsteg führt und der erhabene Melnikfall. 

 


Wir haben die, im folgenden Link beschriebene, kurze Variante noch ein wenig modifiziert. Auch in unserer Tour ist der traumhafte Melnikfall der Umkehrpunkt. Von diesem geht’s zurück zu dem beschriebenen Holzsteg und kurz dahinter nach links auf den Bienenweg, der euch bergab und zu einem liebevoll gestalteten Bienen-Info-Zentrum trägt. Dahinter biegt ihr scharf nach rechts unten in den Schotterweg ein und kehrt binnen weniger hundert Meter zum Parkplatz zurück.


Mehr dazu findet ihr hier:

https://maltatal.rocks/malteiner-wasserspiele/ 



4.

Der Schlierersee im Riedingtal (Zederhaus im Lungau)

 


Inmitten des von hohen Gipfeln gesäumten Riedingtals schimmert der türkisblaue Schlierersee. Auf einem nicht einmal 2 km kurzen Rundweg ohne nennenswerte Höhenmeter erlebt ihr anstrengungsbefreit die fantastische Bergwelt der Alpen. Kostenlose Parkmöglichkeiten findet ihr an der direkt am See gelegenen Schliereralm. Hier oben scheint die Zeit still zu stehen oder zumindest bedeutungslos zu werden. Die Blicke schweifen an den fast endlos scheinenden Felswänden in den Himmel. Ein ums andere Mal ertappten wir uns beim Starren und Staunen im Angesicht all dieser gewaltigen Pracht. Kleiner Tipp: auf der mautpflichtigen Straße nach oben lohnt ein kurzer Halt am beschilderten Aussichtspunkt mit Blick hinüber zu den, aus einer gewaltigen Felswand direkt in die Tiefe stürzenden Brünnwandquellen. 

 


(Es gibt noch eine längere Tour mit ordentlich Höhenmetern, die unterhalb der Mautstation beginnt.)


Gefunden haben wir unseren Wandertipp hier:

https://www.bergwelten.com/t/w/6246 



5.

Der Prebersee (Tamsweg im Lungau)



Offiziell wird der Prebersee als Braunwassersee bezeichnet. Uns erschien er eher faszinierend schwarz. Braun oder schwarz, jedenfalls handelt es sich bei diesem Bergsee um einen alpinen Moorsee, der zudem mit einer absoluten Kuriosität aufwartet. Vom Parkplatz nahe bei der Ludlalm kommend, fallen euch am rechten Ufer schnell die auf Holzbauten angebrachten Zielscheiben auf. Immer im August findet hier seit 1834 das Preberseeschießen statt. Dabei wird sozusagen „über Bande“ geschossen. Die Schützen visieren das Spiegelbild der Zielscheibe im Wasser als Zwischenziel an. Wurde richtig gezielt und im richtigen Winkel geschossen, prallt die Kugel vom Wasser ab und landet sicher im Ziel. Über den Ursprung des Preberseeschießens ranken sich zwei Legenden. In der einen war das von einem Jäger aufs Korn genommene Ziel eine Ente, in der anderen ein Hirsch. Beide Male wird davon berichtet, dass der Jäger statt auf das jeweilige Tier auf dessen Spiegelbild im Wasser schoss und die vom Wasser abgelenkte Kugel am Ende trotzdem ihr Ziel traf. Daraus wurde ein beliebter Wettbewerb, der auch heute noch jährlich stattfindet. Unabhängig davon begeistert der teils über Holzbohlen führende Rundweg um den Prebersee mit jeder Menge fantastischer Ansichten. Sei es nun das dunkle Wasser, in dem man sich als Betrachter nahezu zu verlieren scheint, oder die grünen Hänge ringsherum. Fürs Auge wird euch hier einiges geboten. Im Sommer lässt es sich hier herrlich erfrischend baden (Wassertemperatur 16-18 Grad).

 

 


Mehr dazu findet ihr hier:

https://www.lungau.at/de/gschichten/wandertipp-prebersee/ 



Ausflugsziele


1.

Der Fallbach-Wasserfall im Maltatal (Maltatal in Kärnten)

 


Maltatal, die Dritte. Schon von der Straße aus präsentiert sich euch der erhabene Fallbach-Wasserfall in seiner ganzen Pracht. Satte 220 Meter ist dieses Naturwunder hoch und damit der höchste Wasserfall in ganz Kärnten. Zu seinen Füßen befindet sich ein, mit viel Herz angelegter, Kinder- und Wasserspielplatz. Der Eintritt ist zwar nicht kostenlos, doch bezahlt ihr damit zugleich den Zugang zum Wasserfall. Und dessen Besuch ist den Obolus allemal wert. Bis kurz vor die Stelle, wo das Wasser auf die Felsen trifft, führt euch der Weg. Beeindruckend auch, welch brausenden Wind das fallende Wasser hier, im Angesicht der felsigen Naturgewalten, entwickelt und euch um die Ohren sausen lässt.


Mehr dazu findet ihr hier:

https://maltatal.rocks/fallbach-wasserfall/ 



2.

Die Liechtensteinklamm (St. Johann im Pongau)




Beworben wird dieses grandiose Naturschauspiel als eine der längsten, tiefsten und beeindruckendsten Schluchten der Alpen. Auf der eigenen Internetseite wird mit Ehrungen großzügig umgegangen. Und das mit Fug und Recht. Denn die Liechtensteinklamm ist eine echte Sensation. Besucher mit ausgeprägtem Höhenrespekt seien zwar vor der „Helix“, einer 30 Meter in die Tiefe der Schlucht führenden, teilweise schwebenden, Wendeltreppe gewarnt. 

 


Doch werden diejenigen, die diese Treppe meistern, mit grandiosen Anblicken belohnt, einschließlich des faszinierenden Wasserfalls am Ende des ausgebauten Weges.

 


 

Mehr dazu findet ihr hier:

https://www.josalzburg.com/de/aktivitaeten/liechtensteinklamm.html 



3.

Wild- & Freizeitpark Unterauern (Untertauern)



Direkt an der Straße gelegen lädt der kleine, dafür kostenlose Wild- & Freizeitpark Unterauern zu einem Besuch und einer Rast im Wildparkstüberl ein. Neben Dammwild, Ziegen und Eseln, findet ihr hier auch Alpakas, einen Streichelzoo, mehrere Kinderspielgeräte und einen hübsch angelegten Teich mit Tretbooten.


Mehr dazu findet ihr hier:

https://www.freizeitpark-untertauern.com/ 



4.

Burg Hohenwerfen (Werfen im Salzburger Land)



Hoch über dem Salzachtal thront auf einem Felskegel die 900 Jahre alte Burg Hohenwerfen. Die als Erlebnisburg gestaltete Anlage lässt wirklich keine Wünsche offen. Eine interessante Burgführung inklusive kindgerechtem Audioguide, leckere Burggastronomie, eine Greifvogelschau und spannende Ausstellungen garantieren einen unvergesslichen Besuch. Eine der aktuellen Ausstellungen ist dem teilweise in den Burgräumen gedrehten Filmklassiker „Agenten sterben einsam“ mit Clint Eastwood und Richard Burton gewidmet. Die andere, absolut faszinierende, jedoch nur bedingt kindgerechte Ausstellung befasst sich mit dem Zauberer Jackl und anderen Zauberern und Hexen in Salzburg. Dabei wechseln sich Multimedia-Effekte, Original-Exponate und interessant gestaltete Infotafeln ab und schaffen ein beeindruckendes Gesamterlebnis zum Thema Fantasie und Hexenglaube, das weit und breit seinesgleichen suchen dürfte. Der Zauberer Jackl war ein berüchtigter Salzburger Hexenmeister, der im 17. Jahrhundert dem Bund aller Hexen und Zauberer des Landes vorstand. Zu seinen besonderen Fähigkeiten gehörte unter anderem die Produktion einer Salbe, die Menschen beim Auftragen für 24 Stunden in einen Wolf verwandelte. Sein magisches Wissen gab er bevorzugt an junge Leute weiter und vergrößerte so die Schar seiner Anhänger. Er selbst und mehr als 100 seiner Anhänger sollen schließlich verhaftet, gefoltert und hingerichtet worden sein. All das und viel Gruseliges mehr erfahrt ihr vor Ort.

Unser Tipp: sucht euch für den Besuch der Burg Hohenwerfen einen eher regnerischen Tag aus. Besonders die Optik der Greifvogelschau profitiert von der wolkenverhangenen Bergkulisse im Hintergrund. 

 


Mehr dazu findet ihr hier:

https://www.salzburg-burgen.at/de/burg-hohenwerfen/ 



5.

Das Haus des Staunens in Gmünd (Gmünd in Kärnten)



Als ob die Künstlerstadt Gmünd in Kärnten mit ihrer Burg und den mittelalterlichen Gassen, die beseelt sind von künstlerischen Geistern und deren Wirken und Werken, nicht schon eine lohnende Sehenswürdigkeit für sich wäre. Da gibt es obendrauf mitten im Stadtzentrum das faszinierende Haus des Staunens. In dieser interaktiven Erlebniswelt verschmelzen Kunst, Musik und Wissenschaft zu einer geradezu faszinierenden Einheit. Mitmachen ist erwünscht. Da wird aus einer Familie innerhalb weniger Minuten eine Band, die durchaus hörbare Melodien produziert. In chinesischen Klangglocken bringt die Vibration das Wasser zum Hüpfen und Springen. Sand und Kaffeepulver formen zu hohen und tiefen Tönen, wie von Geisterhand, herrliche Muster und Frösche geben auf Wasserspritzer-Kommando ein quakiges Konzert. 

 


 

Mehr dazu findet ihr hier:

https://www.pankratium.at/index.php/de/pankratium-das-haus-des-staunens/interaktives-erleben 



Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse für den Lungau zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 

 

 


 

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