Über den Röthelfels und durch das Tal des Altenthalbachs nach Wichsenstein

 


Auf spannenden Pfaden entdeckt ihr das längste, zusammenhängende Felsenriff der Fränkischen Schweiz, den Röthelfels. Von diesem grandiosen Felsmassiv mit seinen gewaltigen Klippen wandert ihr steil hinab ins geheimnisvolle Tal des Altenthalbachs und schließlich auf durchaus fordernden Pfaden hinauf zum beeindruckenden Wichsensteiner Fels, der sich inmitten des gleichnamigen Ortes erhebt.


Highlights:

  1. Röthelfels

  2. Felsentor am Röthelfels

  3. Tal des Altenthalbachs

  4. Wichsensteiner Fels


Eckdaten:

  • Länge: 10,4 km

  • Höhenmeter: 327 Hm

  • Dauer: Fit 3 Std. / Normal 3,75 Std. / Kids 5 Std.

  • Sonne/Schatten: Größtenteils schattige Waldwege

  • Parken: Kostenloser Wanderparkplatz unterhalb von Morschreuth

  • Fürs Navi: Wanderparkplatz Morschreuth

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: ab 8 Jahren



Die Karte

 



Der Link zum Nachwandern

Outdooractive-Link: Über den Röthelfels und durch das Tal des Altenthalbachs nach Wichsenstein



Die Wegbeschreibung


Zum Röthelfels

Auf dem Parkplatz ist der Röthelfels auf einem Schild neben einer Sitzgruppe bereits angeschrieben. Euer Weg führt euch auf unmarkiertem Trampelpfad vom Parkplatz nach links hinüber zum Waldrand und in den Wald. Ihr folgt dem Pfad, der euch bald über eine Wiese und dann erneut in den Wald führt. Schon bald passiert ihr die ersten Stationen des Bogenparcours, der hier im Wald am Röthelfels verläuft. Vorbei am Kassenhäuschen des Bogenparcours folgt ihr vorerst der Route des Parcours, die mit gut erkennbaren Pfeilen (manche davon sind einfach rote Richtungsweiser) markiert ist.

Schon bald führt euch der Rote Pfeil des Bogenparcours an einer Weggabelung nach rechts oben. Hier weist euch ein Schild des Bogenparcours darauf hin, dass es gesünder ist auf dem Weg zu bleiben. Wer wird schon im Dickicht gerne für ein Ziel des Bogenparcours gehalten. Auf breitem Fahrweg geht es sanft hinauf. Links und rechts flankieren bald die ersten stattlichen Felsen, Vorboten nahender Naturspektakel, euren Weg.



Weiter oben erreicht ihr eine Sitzgruppe und eine weitere Weggabelung. Hier haltet ihr euch ohne erkennbares Wegzeichen links. Bald gabelt sich der Weg erneut. Statt nach rechts Richtung Morschreuth zu wandern, haltet ihr euch, erneut ohne Wegzeichen, links. Als nächstes erreicht ihr eine Kreuzung. Hier folgt ihr dem roten Pfeil geradeaus über die Kreuzung und nach oben Richtung Felsen. Vorbei an einigen Stationen des Bogenparcours, zum Beispiel zwei miteinander konkurrierenden Steinböcken, trägt euch ein schmaler Pfad zwischen den Felsen hindurch nach oben.



Immer beeindruckender werden die Felsen am Wegesrand. Immer höher steigt ihr und könnt die links von euch steil nach unten abfallenden Felsen bewundern.



Ihr folgt weiter den Pfeilen des Bogenparcours, bis euch diese zur Station 02 führen. Statt geradeaus dem Parcours zu folgen, biegt ihr nun ohne Wegzeichen nach links oben ab und durchquert ein paar Meter weiter einen schmalen Felsdurchlass.



Dahinter wird auch der unmarkierte Hangweg sehr schmal und führt euch schon bald nach links an die Felskante. Darunter liegt noch ein kleines Plateau. Doch seid bitte vorsichtig, wenn ihr zu diesem Felsvorsprung hinuntersteigt. Denn von der ungesicherten Kante geht es kerzengerade nach unten. Für Leute mit Höhenangst ist dieser Felsen eine echte Herausforderung. Doch der Blick vorbei an den gewaltigen Wänden des Röthelfelsens entschädigt euch für euren Wagemut. Und mit etwas Glück könnt ihr von hier auch den einen oder anderen Kletterer beobachten, dessen Anblick euch die gewaltigen Ausmaße des Röthelfelsens noch deutlicher vor Augen führt. 

 


 

Zum Felsentor des Röthelfelsens

Vom Plateau kehrt ihr zum Pfad zurück und folgt diesem nach links. Nach einem kurzen Stück mündet der unmarkierte Pfad in den markierten Wanderweg. Euer erstes reguläres Wegzeichen auf dieser Wanderung ist der Blaue Ring. Vorbei an einer Sitzgruppe geht es mit eurem Wanderzeichen meist in Sichtweite der Felskante weiter zum nächsten Aussichtspunkt mit Bänken, von dem sich euch eine wundervolle Aussicht bis zur leuchtend weißen Vexierkapelle bei Reifenberg und zur Retterner Kanzel bietet. 

 


Etwa 100 Meter nach dem Aussichtspunkt heißt es Aufpassen. Links des markierten Weges führt euch ein unscheinbarer Pfad zwischen Felsen hindurch hinüber zum großen Felsentor des Röthelfelsens. Einfach spektakulär, wie sich dieser beeindruckende Torbogen zwischen den uralten Felsen spannt. Wie ein Portal, das einst von den mächtigen Göttern in den Fels geschlagen wurde, öffnet es sich vor euch und gibt den Blick frei auf die andere Talseite. Wir hatten an diesem eher trüben Wintertag richtig Glück. Genau in dem Moment, in dem wir das Felsentor erreichten, riss die Wolkendecke über uns für ein paar Minuten auf und beleuchtete den Torbogen, so dass wir den grandiosen Anblick in vollen Zügen genießen und für einen Augenblick Sonne tanken konnten.



Der Trampelpfad führt euch direkt durch das Felsentor nach unten, so dass ihr es auch noch von dort in seiner ganzen Pracht bewundern könnt.



Achtet auch unbedingt auf den wundervollen Blick, den euch die zerklüfteten Wände des Röthelfelsens rechter Hand bieten. 

 



Ins Tal des Altenthalbachs

Mit Blick auf das Felsentor steigt ihr nach links wieder hinauf und kehrt zu eurem Wanderzeichen, dem Blauen Ring, zurück. Mit diesem erreicht ihr schon kurz darauf den letzten, dieses Mal mit neuem Geländer gesicherten, Aussichtspunkt, an dem einige Bänke zum Verweilen einladen. 

 


Nun verlasst ihr die Klippen des Röthelfelsens und wandert mit dem Blauen Ring sanft bergab nach links durch den Wald, bis ihr an den Waldrand und an eine Kreuzung gelangt. Statt dem Blauen Ring nach links in den Wald zu folgen, wandert ihr ohne Wanderzeichen geradeaus am Waldrand entlang, bevor ihr erneut in den Wald tretet und auf einem steilen, mit weißem Geröll durchsetzten Fahrweg nach unten steigt. 

 


Nach einiger Zeit biegt ihr mit dem Weg nach links unten ab und steigt weiter vorsichtig bergab. Schließlich macht der Weg eine Rechtskurve. Dann biegt ihr nach links ab. Ihr mündet in den Wanderweg mit der Grünen Raute, der ihr bald nach links zur Straße und zur Einöde Pfaffenloh folgt. Ihr überquert die Straße nach rechts und geht über den Altenthalbach hinüber nach Pfaffenloh. Wunderschön, wie der kleine Bach munter über die Felsen unter der Brücke springt. Besonders, wenn es vorher reichlich geregnet hat, führt der Altenthalbach Bach genug Wasser, um das Selbstbewusstsein eines reißenden Stroms zu entwickeln ;-)



Der Altenthalbach wird euch für die nächsten zwei Kilometer durch das nach ihm benannte Tal begleiten. Dieses Tal entfaltet im weiteren Verlauf einen ganz eigenen, fast schon etwas bizarren Zauber, der uns bei unseren Besuchen immer aufs Neue gefangen nimmt. Das stetig fließende Wasser, die schroffen Felsen an den Hängen, der an einigen Stellen scheinbar vom Sonnenlicht gemiedene Talgrund. All das ist dazu angetan die Gedanken und die Fantasie schweifen zu lassen. Hoffentlich schaffen es die folgenden Bilder aus verschiedenen Jahreszeiten euch ebenfalls in den Bann dieses geheimnisvollen Ortes zu ziehen.



Ihr folgt der Grünen Raute hinter der Brücke nach links und überquert mit eurem Wanderzeichen bald einen Hof in Eberhardstein. Der dicht bewachsene, laubenartige Weg dahinter wirkt an düsteren Wintertagen ganz schön unheimlich. Die dürren Äste gleichen knochigen Krallen, die nach euch zu greifen scheinen. Fast wie in einer natürlichen Geisterbahn.

 


Euer Weg mündet mit der Grünen Raute in eine Straße, der ihr weiter durch das Tal folgt. Wenn die Grüne Raute nach rechts hinauf Richtung Ühleinshof abzweigt, bleibt ihr weiter geradeaus auf der Straße. Links thronen hoch über euch die leuchtenden Klippen des Röthelfelsens.



Ihr passiert einige Fischweiher, bevor von rechts oben das Wanderzeichen Schwarzer Ring in die Straße mündet. 

 


Der Schwarze Ring wird euch bis zur Quelle des Altenthalbachs begleiten. 

 


Dann wird es spannend. Auf der gegenüberliegenden Seite des Baches erheben sich, teils offensichtlich, teils sich schüchtern im Dickicht zu verbergen suchende Ruinen.



Wer sich traut, überquert den Bach und geht auf Erkundungstour. Doch wer weiß schon, warum eines der Fenster der Ruine einst mit einem massiven Gitter versperrt wurde? Sollte es etwas von außen fern oder etwas im Inneren verschlossen halten?



Immer weiter wandert ihr auf der Straße durch das Tal.

 

 

Dann erreicht ihr eine Sitzgruppe und die Quelle des Altenthalbachs. Wirklich spektakulär ist die Quelle dann leider nicht. Ein Tümpel mit sandigem Grund, das war's. Umso schöner ist die alte Sage, die sich um diese Quelle rankt. Denn früher soll der Storch die Babys aus dieser Quelle gefischt und den Familien der Umgebung gebracht haben. (Danke Josef für diesen Hinweis ;-) Doch woher stammt eigentlich der alte Volksglaube, dass der Storch die Kinder bringt? Der Storch galt schon in alter Zeit als Glücksbringer. Diesem Ruf verdankt er auch seinen alten Namen Adebar. Auda stand für Glück und bar für bringen. Und gibt es ein größeres Glück als ein Kind zu haben? Da sich Störche zudem gerne in der Nähe von Gewässern aufhalten und Wasser als Ursprung des Lebens galt, fügte sich schließlich eins zum anderen. Im Wasser lebten in der Vorstellung unserer Vorfahren die Seelen der ungeborenen Kinder, die vom Storch herausgehoben und den glücklichen Eltern gebracht werden. 


Nach Wichsenstein

Ihr verlasst den Schwarzen Ring, überquert den Steg an der Quelle und folgt dem Grünen Punkt auf sehr steilem und durchaus forderndem Anstieg hinauf nach Ühleinshof. Ihr gewinnt richtig schnell an Höhe. Hier die eine oder andere Verschnaufpause einzulegen ist wahrlich keine Schande. Endlich geht es über einige Stufen das letzte Stück nach Ühleinshof. Hier biegt ihr rechts ab und geht hinauf zur Bushaltestelle, an der eine Bank eine willkommene Rastgelegenheit bietet. An der Bushaltestelle wechselt ihr auf die Rote Raute, die euch nach rechts und gleich wieder nach links erneut hinauf Richtung Wichsenstein trägt. Dreht euch immer wieder einmal um! Denn auf der anderen Talseite präsentiert sich euch der Röthelfels von seiner besten Seite.



Schließlich, rechter Hand habt ihr den gewaltigen Angerstein mit seinem grandiosen Überhang passiert, gelangt ihr nach Wichsenstein. Vorbei am Friedhof geht es an die Ortsdurchfahrt, in die ihr nach links einbiegt. Schon nach wenigen Schritten gelangt ihr nach links über Treppenstufen hinauf zum stattlichen Aussichtsfelsen, der sich mitten im Ort erhebt. Auf dem Weg nach oben kommt ihr an einer kleinen Mariengrotte vorbei und erreicht schließlich die Aussichtsplattform.



Herrlich, wie weit man von hier oben ins Land schauen kann.



Auf dem Wichsensteiner Felsen stand einst eine stolze Burg. Ihren Namen verdankte sie wohl dem Geschlecht der Wikker, die sie vor etwa 900 Jahren erbauten. Da die Wikker im Lauf der Jahrhunderte zu Raubrittern wurden, wurde ihre Burg im Jahr 1421 schließlich zerstört. Auf den Ruinen wurde Schloss Wichsenstein errichtet, das vermutlich im Bauernkrieg von 1525 endgültig zerstört wurde. Die Ruinen verschwanden im Lauf der Zeit Stück für Stück, so dass heute keine sichtbaren Spuren mehr vorhanden sind. Doch schon die Vorstellung, dass sich zwischen den Felsentürmen einst wehrhafte Burgmauern erhoben, regt erneut die Fantasie an. Wie es wohl gewesen sein mag, in einer derartigen Felsenburg zu leben? Sicher weit weniger romantisch, als man es sich heute vorstellt. Besonders wenn einem hier oben der Winterwind so richtig kalt um die Nase pfeift und man selbst ganz froh ist den Abstieg anzutreten, mag man sich lieber nicht vorstellen, wie es war innerhalb der klammen und oft undichten Mauern, ohne Glasfenster und mit meist nur einem beheizten Raum in der Burg zu leben. Brrr, das war bestimmt ziemlich ungemütlich. 

 

Der Rückweg

Vom Aussichtsfelsen steigt ihr hinab zur Straße und biegt in diese nach links ein. Nach wenigen Metern wechselt ihr an einem Wanderzeichenbaum an der Kirche geradeaus auf euer neues Wanderzeichen, das Rote und das Weiße Dreieck des IFS-Weges, das euch, vorbei an der mehr als 500 Jahre alten Tanzlinde, Richtung Leutzdorf, nach rechts die Straße hinunter trägt. Früher standen in vielen Orten der Fränkischen Schweiz auf dem Dorfplatz alte Bäume. Zumeist handelte es sich dabei um Eichen oder Linden. Im Schatten dieser Bäume wurden Feste, Versammlungen und sogar Gerichtsverhandlungen abgehalten. In der germanischen Mythologie waren Linden eng mit der Göttin Freya, der Hüterin des Feuers und des Friedens, verbunden. Den Bewohnern der Fränkischen Schweiz galt sie, auch dank der herzförmigen Blätter, als Baum der Liebe und der Gerechtigkeit. Als Sinnbild der Gemeinschaft und als Schutz vor Geistern und Dämonen schmückt sie auch heute noch viele Dorfzentren. 

 


Kleiner Tipp: an der Scheune gegenüber der Tanzlinde hängt ein alter Kuhschädel – ganz schön gruselig.



Ihr folgt dem IFS-Weg hinab bis zur Bushaltestelle, an deren Innenwand es sich eine wohlbekannte gelbe Familie aus Springfield bequem gemacht hat. Am Bushaus weist euch der IFS-Weg den Weg nach links Richtung Leutzdorf. Ihr überquert die Straße und geht zwischen den Häusern zum Ortsrand und in den den Wald. Das Besondere an diesem Wald ist, dass euch vom Wegesrand jede Menge kleiner und größerer Felsensembles grüßen. Das Größte erwartet euch kurz nachdem ihr die Ortsgrenze von Wichsenstein passiert habt. Nachdem ihr ein Holzlager hinter euch gelassen hat, könnt ihr nach links in den Wald und zu einem kleinen Felsenlabyrinth hinüber gehen.



Zurück zum Wanderweg und diesem nach links gefolgt. Nach wenigen Metern gabelt sich der Weg. Ihr folgt dem IFS-Weg und dem Blauen Kreuz nach rechts. Diese beiden Wanderzeichen führen euch schließlich an die Straße und weiter zu einer Kreuzung. Hier biegt ihr mit euren Wanderzeichen scharf links ab und verlasst die Straße wieder. Nach gut einem Kilometer bequemen Schlenderns, inklusive einmal rechts Abbiegen, wechselt ihr im Wald auf den Grünen Ring und biegt mit diesem nach links ab. Der Grüne Ring führt euch durch den schönen Wald über den Hartberg und an die Straße nach Morschreuth, der ihr kurz nach rechts folgt. An der Kreuzung vor dem Ort biegt ihr nach links ab und kehrt zurück zum bereits sichtbaren Wanderparkplatz. 

 

Fazit

Da ihr den Großteil der Höhenmeter auf dieser Tour bereits in der ersten Hälfte meistert, ist die zweite Hälfte besonders entspannt. Der Röthelfels mit seinen Aussichtspunkten und dem faszinierenden Felsentor sowie der Wichsensteiner Felsen begeistern dank ihrer gewaltigen Präsenz. Das geheimnisvolle Tal des Altenthalbachs regt mit seinen Ruinen die Fantasie an.

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!


Die 3 Pavels

 






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