Felsensteige, finstere Geschichten und Burgenromantik bei Parsberg

 


Rings um die Stadt Parsberg erwarten euch auf gleich drei Erhebungen wunderschöne, mit jeder Menge Felsen dekorierte Steige, deren romantische, teils schon düstere Stimmung sicher auch euch in ihren Bann ziehen wird. Abgesehen von diesen herrlichen Waldwegen versprüht die imposante Burg Parsberg, die ihr ebenfalls besucht, einen geradezu märchenhaften Zauber. Wer genug Zeit mitbringt, sollte auf jeden Fall dem Burgmuseum einen Besuch abstatten. Und wenn der Burgfried geöffnet ist, erwartet euch in luftiger Höhe zudem eine fantastische Aussicht ins Umland. Abgesehen davon fasziniert die Gegend um Parsberg mit einigen wirklich schaurigen Geschichten, von denen wir einige in unsere Tour eingebaut haben.



Highlights:

  1. Felsenweg am Schindelberg

  2. Aussichtspunkt Schindelberg

  3. Lehmeiersteig am Buchenberg

  4. Burg Parsberg mit Burgmuseum

  5. Felsensteig am Brennerberg



Eckdaten:

  • Länge: 10,8 km

  • Höhenmeter: 244 Hm

  • Sonne/Schatten: Ausgeglichenes Verhältnis zwischen sonnigen Feldwegen und Straßen und schattigen Waldwegen

  • Parkplatz: Kleiner Wanderparkplatz am Ortsrand von Darshofen (fürs Navi: Parsberger Straße, 92331 Parsberg)

  • Parkplatzgröße: 3 PKW's

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: Ab 8 Jahren


Die Karte




Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bayerischer-jura/felsensteige-finstere-geschichten-und-burgenromantik-bei-parsberg/235844673/



Die Wegbeschreibung


Auf den Schindelberg

Von dem kleinen Wanderparkplatz am Ortsrand geht ihr auf der Straße über die Brücke in den Ort Darshofen. Rechts von euch steht die Plankmühle, neben der sich die Schwarze Laber rauschend über ein Wehr ergießt. 

 


Schon nach wenigen Metern gabelt sich die Straße. An einem hölzernen Schuppen findet ihr euer erstes Wanderzeichen, das Ritterlein des Burgensteigs. Es weist euch den Weg nach links. 

 

 

Vorbei an einigen Silos verlasst ihr den Ort. Links von euch mäandert die Schwarze Laaber gemütlich durch das Tal. An der gegenüberliegenden Talseite wissen die mit einigen weiß leuchtenden Felsen dekorierten Magerrasenhänge zu gefallen. Besonders entzückt haben uns an dem eiskalten Wintermorgen, an dem wir hier waren, die im Sonnenlicht funkelnden Eiskristalle, die das abgeerntete Feld am Ortsausgang überzogen. Gleich feenartigen Lichtwesen tummelten sie sich über den gebrochenen Halmen und Stielen und verliehen so diesem des Lebens beraubten Feld neue und leuchtende Energie.



Schon bald gabelt sich der Weg erneut. Ihr folgt dem Ritterlein des Burgensteigs nach rechts oben. Der Burgensteig führt euch sanft die Anhöhe hinauf und über die Ebene eurem ersten Ziel, dem Schindelberg, entgegen. Schon von der Ebene aus bietet sich euch ein schöner Rundumblick. Vorbei an einer Bank und einem Wegkreuz gelangt ihr in den Wald. Auch hier folgt ihr fürs erste dem Burgensteig. Nicht immer ist der putzige Ritter so angebracht, dass die Wegführung sofort klar ist. Eine zusätzliche Hilfe stellen das Weißblaue M/D des Main-Donau-Wegs und der Blaue Querstrich dar. Letzterer hilft euch vor allem, wenn ihr an eine Einzäunung gelangt, die euch scheinbar den Weg abschneidet. Ihr geht mit dem Blauen Querstrich auf erkennbarem Pfad einfach links am Zaun entlang und stoßt schon bald wieder auf euer Ritterlein. Schon beim Betreten des Waldes, doch spätestens, wenn ihr an der Einzäunung entlang wandert, fallen euch rechter Hand die stattlichen Felsen auf, welche die Hänge des Schindelbergs schmücken. Und wenn die kräftigen Strahlen der Wintersonne den Wald und die Felsen beleuchten, erstrahlt dieser schöne Ort selbst im Winter in kräftigen Farben. Das irisierende Rot der vergangenen Blätter, die den Waldboden bedecken, und das hypnotisch pulsierende Grün der bemoosten Felsen wirken nach dem monotonen Grau, das uns in diesem Winter viel zu lange begleitete, wie eine Offenbarung.



Ein Stück hinter der Einzäunung weist euch der Burgensteig den Weg nach rechts oben. Kurz darauf biegt ihr an einer Einmündung, hier wurde der Ritter scheinbar vergessen, nach links ab. Nach etwa 500 Metern heißt es Aufpassen: In einer Rechtskurve zweigt der Burgensteig nach links unten ab. Ihr jedoch biegt ohne erkennbares Wegzeichen nach rechts oben ab und gelangt nach einem durchaus forderndem, dafür recht kurzen Anstieg auf das Plateau des Schindelbergs. Auch wenn ihr hier keines Wegzeichens gewahr werdet, ihr befindet euch nun auf dem G'schichtenweg, der euch auf den Schindelberg hinauf und drumherum führen wird. Was für ein schönes, von Felsen gesäumtes Wegstück euch hier doch erwartet. Zuerst schlängelt sich der Pfad steil empor, um dann immer nahe der Kante weiter zu verlaufen. Schließlich überquert ihr die Kuppe des Schindelbergs und steigt dahinter über einen spannenden Felsengrat hinab zum Aussichtspunkt, an dem euch eine Bank und eine faszinierende Aussicht erwarten.



Zudem kündet eine Infotafel an einem Baum von einer alten Sage. Hier findet ihr unsere Interpretation dieser Geschichte:


Der Strohschneider

Wenn ihr vom Aussichtspunkt des Schindelbergs nach Norden blickt, seht ihr eine Autobahnbrücke. Sie überspannt die Schlucht des Frauenbachs. Hoch über dessen Ufer soll es auf einem stattlichen Felsvorsprung in so mancher Nacht umgehen. Von dort oben ertönt dann lautes Ächzen und Geheul. Dazu gesellt sich unheilvolles Knacken, das an das rhythmische Schneiden getrockneten Strohs erinnert. Heraufbeschworen hat den Spuk der Sage nach ein Bauer, der am Fuß des Felsens des nächtens verbotenerweise Forellen fischte. Um seine Fußspuren, die er im Uferschlamm und in den Wiesen drumherum hinterlassen hatte, zu verbergen, streute er geschnittenes Stroh hinein. Es dauerte nicht lange und die Bewohner der naheliegenden Höfe wurden auf die seltsamen Hinterlassenschaften aufmerksam. Niemand konnte sich erklären, wie diese seltsamen Fußspuren entstanden sein konnten. Und so wurde die Sage vom „Strohschneider“ geboren. Wer oder was der „Strohschneider“ ist, konnte selbstverständlich nie vollends geklärt werden. Ob es ihn wirklich gibt und was er dort oben auf dem Felsen treibt, ebenso wenig. Vielleicht ist es ja auch nur der Wind, der den schroffen Fels umweht. Und das Knacken ist ein Ast, den der Wind gegen einen anderen Ast klopfen lässt. Doch vielleicht ist es auch etwas viel Unheimlicheres. Etwas Böses, das, genährt von der Angst und der Furcht der Menschen, seinen Weg in unsere Welt gefunden hat.


Nahe dem Aussichtspunkt findet ihr auf einer kleinen Lichtung einen Baum, dessen knorrige Äste gleich den gierigen Schlangen eines Medusenhauptes in alle Himmelsrichtungen zu schnappen scheinen.



Von diesem fantastischem Ort führt euch der G'schichtenweg, noch immer ohne erkennbares Wegzeichen, unterhalb beeindruckender Felsen nach rechts hinunter und der Straße entgegen. 

 


Weiter unten werdet ihr auch das Wegzeichen des G'schichtenweges erkennen, dem ihr noch ein wenig weiter nach unten folgt. Dann erreicht ihr eine Weggabelung. Geradeaus geht es, vorbei an einer Bank, Richtung Straße. Daneben gibt es eine Abzweigung nach links. Ihr jedoch nehmt die Abzweigung scharf links. Diese führt euch mit einigen verblichenen Wegzeichen, unter anderem der Nr. 2, auf schönem Waldweg entspannt vorbei an einer steinernen Gedenktafel und einem geheimnisvollen Steinkreuz. Seltsam, diese von Menschenhand geschaffenen Relikte vergangener Zeiten, hier mitten im Wald. Welche Geschichte sie wohl vor uns verbergen? Die Tafel erinnert an einen Miniaturgrabstein. Und das Kreuz mit seinen Verzierungen wirkt wie ein entrücktes Kunstwerk.



Zwischen den Bäumen hindurch erkennt ihr in der Ferne bereits die stolze Burg Parsberg, die hoch über der gleichnamigen Stadt thront. In einer Rechtskurve gabelt sich der Weg. Ihr haltet euch auf schmaler werdendem Pfad, der zwischen dichtem Buschwerk verläuft, ohne Wegzeichen links. So gelangt ihr bald wieder zum Ritterlein des Burgensteigs, dem ihr nun nach links oben Richtung Schindelberg folgt. Ihr gelangt zurück an die Stelle, an der ihr vorhin zum Plateau des Schindelbergs hinaufgestiegen seid. An dieser Kreuzung biegt ihr nun rechts ab und folgt dem Weg, den ihr gekommen seid, für gute 500 Meter zurück zu der Stelle, an der ihr vorhin, nach der Einzäunung mit dem Ritter nach rechts oben abgebogen seid. Hier verlasst ihr den Burgensteig vorerst und biegt ohne Wegzeichen nach rechts hinüber zur Straße ab.


Auf dem Lehmeiersteig

An der Straße angekommen, biegt ihr in diese nach rechts ein. An einem unübersehbaren Kreuz am Ortsrand von Parsberg verlasst ihr die Straße nach etwa 50 Metern schon wieder und folgt dem Schotterweg nach links zum Waldrand und in den Wald. Im Wald trefft ihr wieder auf den G'schichtenweg und auf den, jetzt für euch noch wichtigeren Lehmeiersteig. Ihr befindet euch am Fuß es Buchenbergs. Eine Infotafel am Wegesrand kündet in Ansätzen von der bewegten Vergangenheit der Ringwallanlage auf dem Plateau des Buchenbergs. Bereits vor 3.500 Jahren stand dort oben eine beeindruckende und wehrhafte Befestigung, die wohl nicht nur in Krisenzeiten militärisch genutzt wurde, sondern einem ganzen Stamm als Heimstatt gedient haben muss. Über viele Jahrhunderte trotzte diese Ringwallanlage dem Sturm der Geschichte, bis sie schließlich verschwand und nur noch Gräben von ihren einst gewaltigen Ausmaßen zeugten.


Mindestens ebenso spannend wie die Geschichte der Ringwallanlage ist die Geschichte des unglücklichen Zimmermanns Hans Patz. Dieser aus Österreich stammende Handwerker trieb um das Jahr 1656 in den Wäldern rings um Parsberg als Strauchdieb sein Unwesen. Eines Tages wurde er gefasst, verhört, gefoltert und schließlich vom Parsberger Gericht für sein schändliches Treiben zum Tode durch Enthaupten verurteilt. Am Tag der Hinrichtung begleitete eine große Menschenmenge den Verurteilten zum Richtplatz außerhalb der Stadt. Schließlich waren derartige Schauspiele eine willkommene Abwechslung für das einfache Volk. Verroht vom gerade erst zu Ende gegangenen Dreißigjährigen Krieg, gierten die Menschen nach blutigen Spektakeln, die sie ihren tristen und eintönigen Alltag für einen Moment vergessen ließen. Und so versammelten sich die Parsberger Bürger jubelnd und grölend rund um den Richtplatz und fieberten dem Höhepunkt der Veranstaltung entgegen. Doch in dem Moment, als der Scharfrichter zum tödlichen Hieb ansetzte und die gerade noch johlende Menge in gespannter Erwartung verstummte, gellte ein Ruf durch die Stille. Der Gerichtsschreiber aus Velburg war herbeigeeilt, um die Hinrichtung zu vereiteln. Den Herren von Parsberg, so argumentierte der Velburger, stünde nicht das Recht zu Hinrichtungen zu vollziehen. Mag sein, dass dem verurteilten Hans Patz in diesem Moment ein Stein vom Herzen fiel. Vielleicht wähnte er sich in diesem Moment schon fast wieder in Freiheit. Doch als der Velburger auf Verlangen des Parsberger Richters kein entsprechendes Dokument, das seine Behauptung untermauern könnte, vorlegen konnte, ging der Scharfrichter prompt wieder zur Tagesordnung über und beförderte den unglücklichen Verurteilten mit einem gekonnten Hieb vom Diesseits ins Jenseits. Doch selbst wenn die Parsberger ihn nicht hingerichtet hätten, wäre Hans Patz sicher nicht heil aus der Geschichte herausgekommen. Eine andere Geschichte berichtet nämlich von einem weiteren Verurteilten, der den Parsbergern zwar von den Velburgern unter ähnlichem Vorwand „geraubt“ wurde. Doch statt ihn zum begnadigen, knüpften die Velburger den Verbrecher, sobald sie auf ihrem Territorium angekommen waren, kurzerhand am nächsten Baum auf. (gefunden in der Parsberger Chronik und neu erzählt)


Ihr folgt dem Lehmeiersteig, der schon bald nach rechts abbiegt und euch nach oben trägt. Es dauert nicht lange und der Weg wird zum schmalen und romantischen Pfad, der euch entlang beeindruckender Felsen am Hang entlang führt. Nach einer Felsumrundung öffnet sich rechts vor euch ein fantastisches Felsental, an dessen Fuß euch der Lehmeiersteig entlang führt.

 


Rechts klafft inmitten des Felsens ein kleines Höhlenportal und verströmt eine geheimnisvolle Atmosphäre.



Links erhebt sich ein stattlicher Felsenturm.



Auch nachdem ihr das Felsental passiert habt, überrascht euch der Lehmeiersteig immer wieder mit faszinierenden Eindrücken und Ansichten. Jeder Meter dieses schmalen Steigs will bewusst genossen und ausgekostet werden. 

 


 

Zur Burg Parsberg

Schließlich endet der Lehmeiersteig. Während der G'schichtenweg scharf nach links unten abbiegt, folgt ihr jetzt der Beschilderung nach rechts Richtung Bahnhof. Dieser Weg führt euch aus dem Wald und übers freie Feld nach Parsberg. Ihr gelangt am Ortsrand an eine Einmündung und folgt der Beschilderung Richtung Bahnhof nach links. Hier trefft ihr auch wieder auf das Ritterlein des Burgensteigs. Es wird euch hinauf bis zur Burg Parsberg begleiten. Schon bald unterquert ihr eine Unterführung nach rechts, geht an einem Kreisverkehr vorbei und folgt dann dem Ritterlein nach links über die Straße, über einige Stufen nach oben und auf dem Kiesweg immer hinauf und der Burg entgegen. Mit dem Ritterlein mündet ihr vom Kiesweg in die Doktor-Schrettenbrunner-Straße und biegt hinter der Apotheke nach links oben in die Burgstraße ein. Diese trägt euch weiter hinauf und direkt vor die beeindruckende Burg Parsberg.



Der Pallas mit den zwei wunderschönen Türmen verleiht der Burg eine ganz besondere Ausstrahlung. In der Burg befindet sich auch das Burgmuseum Parsberg, in dem ihr eine Zeitreise von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit unternehmen könnt. Von der Eiszeit bis zum Nationalsozialismus reichen die Exponate und vermitteln euch einen lebendigen Eindruck vergangener Zeiten. Alle weiteren Infos findet ihr unter https://www.burg-parsberg.de/museum/. Besonders beeindruckt hat uns in diesen Räumlichkeiten eine komplett eingerichtete alte Schmiede.

 

 

Und natürlich gibt es auch zur Burg Parsberg selbst eine Geschichte zu erzählen:

 

Der Goldfuchs

Im 16. Jahrhundert war Haug II. der Herr der Burg Parsberg. Da er zudem unter anderem Bürgermeister von Nürnberg war, verbrachte er den Großteil seiner Zeit in der mittelfränkischen Handelsmetropole. Um auch Parsberg in guten Händen zu wissen, benannte er einen Verwalter, der sich an seiner Statt um alle Belange kümmern sollte. Leider hatte Haug II. keine gute Wahl getroffen. Einmal im Amt unterdrückte der Verwalter die Bevölkerung und trieb überhöhte Steuern ein. Säumige Zahler ließ er ins Verlies werfen oder ihnen noch Schlimmeres antun. Es dauerte nicht lange und die Klagen der Parsberger erreichten den in Nürnberg weilenden Haug II. Nachdem der die ersten Vorwürfe als Schmähung seines Verwalters abgetan hatte, brach er, als die Beweise immer erdrückender wurden, schließlich doch in die Heimat auf. Wie es ihm seine Untertanen geschildert hatten, lebte der Verwalter auf Burg Parsberg in Saus und Braus, während die Bevölkerung darbte und Hunger litt. Haug II. fackelte nicht lange. Er ließ den ehrlosen Verwalter ergreifen und in eine Gefängniszelle an einer der höchsten Stellen des Burgfelsens sperren. Von dort oben, so der Gedanke des Burgherrn, werde der Missetäter nicht entfliehen können. Und wieder täuschte er sich in dem Verwalter. Denn dieser hatte ein so großes Vermögen in seine Kleider einnähen lassen, dass er sich damit von seinen Wärtern ein Seil erkaufen konnte, das lang genug war, um ihm die Flucht vom Burgfelsen zu ermöglichen. Eines nachts ließ er er sich an dem Seil vom Burgfelsen hinab in die Tiefe. Doch auch wenn ihm diese tollkühne Flucht zunächst zu gelingen schien, auf die letzten paar Meter stürzte er und brach sich beim Aufprall das Bein. Ein Bürger, dessen Haus direkt unterhalb des Burgfelsens stand, hörte den Aufschlag und das schmerzverzerrte Stöhnen des Verwalters. Als er den Schändlichen erkannte, wollte er sogleich Alarm schlagen und die Burgwache herbeirufen. Doch der Verwalter zauberte eine Handvoll goldener Münzen aus seinem Gewand und bat den Anwohner um Zuflucht und Pflege. Dieser, vom Glanz der Münzen geblendet, willigte ein und brachte den Verwalter in sein Haus, um ihn dort zu verstecken. Als die Burgwache die Flucht bemerkte, wurden sogleich die Stadttore verschlossen und Alarm gegeben. In jeder Ecke der Stadt wurde der Entflohene gesucht. Auf die Idee, dass einer der Parsberger Bürger, die unter dem Verwalter vorher so sehr gelitten hatten, diesem Zuflucht gewähren könnte, kam indes niemand. Und so blieb der Verbrecher verschwunden. Haug II. schäumte vor Wut über die vermeintlich gelungene Flucht und erklärte den Verwalter für vogelfrei. Demjenigen, der ihn auslieferte versprach er eine gewaltige Belohnung. Dies kam auch dem Parsberger Bürger, der den Flüchtigen versteckte, zu Ohren. Da kam ihm die Idee doppelt Kasse zu machen. Er verriet der Burgwache das Versteck des Verwalters. Die Soldaten kamen, nahmen den entsetzten Verwalter mit und brachten ihn zurück in die Burg. Dort wurde er ohne großes Aufheben enthauptet. Der Parsberger, der nun doppelt kassiert hatte, bekam seiner Gier wegen von seinen Mitbürgern den Spitznamen „Goldfuchs“. Und auch heute noch werden seine Nachkommen „Fuchsen“ genannt. (gefunden in der Parsberger Chronik und neu erzählt)

 

Südlich von Parsberg liegt der Lindlberg. Dort soll der furchterregendste aller bösen Geister umgehen. Eine alte Sage kündet von dessen Ursprung.

 

Der Schwarze Mann

Südlich von Parsberg liegt der Lindlberg. Die alten Leute im Ort erzählen im Flüsterton vom Geist eines verfluchten Köhlers, der dort des nächtens, angetan mit langem schwarzen Mantel und riesigem schwarzen Hut arglosen Wanderern und Händlern auflauert, um deren arme Seelen ins Fegefeuer zerren. Schon zu Lebzeiten wurde der Köhler von Mensch und Tier gefürchtet. Sein ungezügelter Jähzorn verschreckte alles und jeden, der sich in seine Nähe wagte. Wenn ihm bei der Arbeit etwas mißlang, verfiel er in schreckliches Fluchen. So fürchterlich war sein Gebrüll, dass selbst die hartgesottenen Waldarbeiter die Flucht ergriffen. Über viele Jahre hörte man aus dem Wald des Köhlers dessen gotteslästerliches Toben und Wüten. Eines Tages verbrannte er sich bei der Arbeit den Arm. Vor lauter Schmerz fing er so grässlich an zu fluchen und zu schimpfen, dass alles, was Ohren hatte, Reißaus nahm und Richtung Parsberg flüchtete. So laut tönte das Schimpfen des Köhlers, der in seiner Wut Gott und die Heiligen schmähte, dass seine lästerlichen Worte bis hinauf zur Himmelspforte getragen wurden. Dort oben entlud sich der göttliche Zorn über die Schmähungen und fuhr als gewaltiger Sturm hinunter zur Erde und in den Wald des Köhlers. Wie ein Orkan brauste der Sturm zwischen den Bäumen hindurch und ließ die Meiler des Köhlers einen nach dem anderen einstürzen und in Flammen aufgehen. Der Köhler selbst wurde von dem Wind von den Füßen gerissen und in einen der lichterloh brennenden Meiler geschleudert. In den gierig züngelnden Flammen fand der Gotteslästerer ein schreckliches und qualvolles Ende. Seit jenem schicksalhaften Tag findet der Geist des Verfluchten keine Ruhe. In Neumond- und Vollmondnächten geht er noch heute in der Gegend um und verbreitet Angst und Schrecken. (gefunden bei heimatgeschichte-regensburg.de und neu erzählt)


Der Rückweg über den Felsensteig und den Malerweg

Von der Burg gelangt ihr über eine Treppe vorbei an der Kirche Sankt Andreas auf den Kirchplatz. Vorbei an einem Kriegerdenkmal biegt ihr vom Kirchplatz nach rechts in die Badergasse ein. Diese führt euch nach links auf die Dr.-Boecale-Straße, in die ihr nach rechts einbiegt. Auf ihr gelangt ihr, vorbei an einer Eisdiele (!), an die Hohenfelser Straße, der ihr nach rechts folgt und sie nach wenigen Metern an der Ampel überquert. Dahinter biegt ihr nach rechts in die Darshofener Straße ein, der ihr leicht nach rechts folgt. Nach etwa 400 Metern biegt ihr hinter einer Werkstatt links in die Adalbert-Stifter-Straße ein. Nur 100 Meter weiter biegt ihr von der Adalbert-Stifter-Straße nach rechts in den Hatzengrünweg ein und verlasst Parsberg. Der Weg führt euch in den Wald und an eine Kreuzung, die ihr ohne Wegzeichen geradeaus überquert. Dieser Weg führt euch ein wenig bergauf, vorbei an einem Sendemast und zu einem Sportgelände. Hier stoßt ihr wieder auf den G'schichtenweg, dem ihr, am Sportgelände entlang, nach rechts folgt. Hinter dem Sportgelände befindet sich ein Waldkindergarten mit einem großen Bauwagen. Direkt gegenüber diesem Bauwagen biegt ihr vom G'schichtenweg ohne Wegzeichen nach rechts ab. Dieser Weg gabelt sich zweimal. Beide Male haltet ihr euch rechts. Dann führen euch vom breiten Weg einige Stufen, vorbei an mehreren Felsen, nach rechts hinunter zum Felsensteig.



Unterhalb der Felsen gabelt sich der Weg erneut. Ihr biegt, entlang der Felsen nach links ab und genießt erneut einen schönen und romantischen Felsensteig. Zuletzt mündet dieser in einen Schotterweg, in den ihr nach rechts einbiegt. Schon wenige Meter weiter verlasst ihr den Schotterweg ohne Wegzeichen nach links unten. Hier erkennt ihr an den Bäumen bald das Wegzeichen Gelbes Kreuz, dem ihr weiter nach unten folgt. Es trägt euch aus dem Wald und durch eine Unterführung zurück nach Darshofen. Auf diesem letzten Stück wandert ihr auf dem Malerweg, dessen Ansichten schon viele Künstler inspiriert haben. In Darshofen haltet ihr euch rechts und durchquert den Ort, wo ihr noch eine beeindruckende Mariensäule passiert.

 

 

Schließlich erreicht ihr die Plankmühle und überquert an dieser die Schwarze Laber hinüber zu eurem Wanderparkplatz.

Wieder einmal eine wundervolle Wanderung bei unseren Nachbarn in der Oberpfalz.

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels

 

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