Durch das märchenhafte Lerautal
Auf gut beschilderten Wegen erkundet ihr das märchenhafte Lerautal mit seinen glucksenden Wasserläufen und den beeindruckenden Felsformationen. Gekrönt wird eure Tour von der Burgruine Leuchtenberg.
Auch,
wenn es im ersten Moment ganz schön weit von Franken entfernt wirkt, das Lerautal bei
Leuchtenberg in der Nähe von Weiden ist auch eine längere Fahrt
wert. Und von Nürnberg aus sind es über die A6 tatsächlich "nur"
1,25 Stunden Fahrtzeit. Da ist so manches fränkische Ziel weiter entfernt ;-)
Highlights:
Burg Leuchtenberg
Felsformation Teufels Butterfass
Steinbruch
Lerautal
Wolfslohklamm
Ewiges Rauschen
Schafsteg
Zwillingsfelsen
Eckdaten:
Länge: 5,7 km
Höhenmeter: 142 Hm
Dauer: Fit 1,75 Std. / Normal 2,5 Std. / Kids 3 Std.
Sonne/Schatten: Meist schattige Waldwege
Parkplatz: Kostenloser Parkplatz an der Burgruine Leuchtenberg (fürs Navi: Burg Leuchtenberg)
Festes Schuhwerk: Ja
Buggy: Nein
Alter: Ab 4 Jahren
Die Karte:
Der Link zum Nachwandern:
Die Wegbeschreibung
Zum Teufelsbutterfass
Vom Parkplatz der beeindruckenden Burgruine Leuchtenberg folgt ihr der hölzernen Beschilderung nach rechts die Straße "Hinter der Burg" hinunter. Rechts von euch öffnet sich ein wunderbarer Blick hinunter ins Lerautal und weit darüber hinaus. Nach einem kurzen Stück weisen euch zwei weitere Holzschilder und der Blaue Querstrich den Weg nach links unten Richtung Lerautal und Teufels Butterfass. Auf schmalem Weg wandert ihr bergab und folgt unten dem Blauen Querstrich nach rechts. Ihr gelangt an eine Kreuzung. Hier ist das Teufelsbutterfass angeschrieben, zu dem ein 300 Meter kurzer Abstecher unbedingt lohnt.
Diese einzigartige Felsenformation, die uns an ein riesiges Gesicht erinnerte, hat uns absolut begeistert.
Es gibt am Teufelsbutterfass einige schmale Pfade, die euch zu immer neuen Felsgebilden führen. Und überall gibt es etwas Spannendes zu entdecken. Einfach traumhaft.
Zum Steinbruch
Vom
Teufelsbutterfass kehrt ihr bequem zur Kreuzung zurück und wandert
mit dem Blauen Querstrich nach rechts unten. Nach etwa 400 Metern
erreicht ihr eine Weggabelung. Hier empfehlen wir euch einen weiteren
Abstecher – dieses Mal nach links. Er führt euch zu einem
Steinbruch, zu dessen Füßen sich ein dunkler See ausbreitet. Wie
geheimnisvoll das fast schwarze Wasser doch wirkt. Unwillkürlich
fühlten wir uns beim Anblick dieses Sees an die alte Geschichte vom
Wasserneck erinnert, der Ahnungslose mit lieblichen Klängen anlockt
und in sein Unterwasserreich entführt. Drum schaut nicht zu lange
ins Wasser. Denn wer weiß, wer euch darin erwartet...
Ins Lerautal
Vom Steinbruch kehrt ihr zum Blauen Querstrich zurück und folgt diesem nach links unten, vorbei an einer Geröllhalde und an die Bundesstraße 22. Diese überquert ihr und wechselt dahinter auf euer neues Wanderzeichen, die Nr. 1. Sie führt euch auf geschwungenen Pfaden durch das wildromantische Lerautal, eine magisch anmutende Welt. Im dichten Wald erwarten euch gurgelnde Wasser und moosüberzogene Steinmeere, über denen der sanfte Morgennebel Schemen von tanzenden Elfen schweben lässt.
Im weiteren Verlauf passiert ihr die spannende Wolfslohklamm. Weniger eine echte Klamm als ein stattliches Felsmassiv mit einem kleinen Labyrinth im Vorhof.
Bald hört und sehr ihr rechts vom Weg das Ewige Rauschen, eine wundervolle Stelle, an der sich das Wasser des Leraubaches an so vielen Steinen bricht, dass das Rauschen nie zu verstummen scheint. Wie schön es doch ist hier zu sitzen und dem beruhigenden Klang der Wellen und Wogen zu lauschen. Fast als würden sie euch zuflüstern, doch noch ein Weilchen zu bleiben und ihren Gesang zu genießen.
Kurz darauf erreicht ihr den steinernen Schafsteg, den ihr, weiterhin mit der Nr. 1 nach rechts überquert.
Der Rückweg
Vom Schafsteg trägt euch die Nr. 1 nach oben und hinaus aus dem Lerautal bis zur B22. Ihr überquert die Straße und folgt der Nr. 1 nach oben und vorbei an den Zwillingsfelsen zurück nach Leuchtenberg.
Dort führt euch die Nr. 1 auf der Äußeren Markt und dann rechts auf "Hinter der Burg" zurück zur Burg Leuchtenberg und zum Wanderparkplatz.
Zur Burg Leuchtenberg gibt es folgende Sage:
Vor langer Zeit, als man in den östlich gelegenen Ländern noch den alten Göttern huldigte, verteidigte ein deutscher König, der bereits zum Christentum konvertiert war, die Ostgrenze seines Reiches gegen die ins Land hereindrängenden Slawen. Wie es damals oft Sitte war, führte der König ein Leben als Reisekönig. Er zog also mit seinem gesamten Hofstaat von Ort zu Ort, überprüfte dort die Tätigkeit seiner Statthalter und sprach Recht. Natürlich durfte zwischen all den Kämpfen und wichtigen Aufgaben auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen. Die größte Freude hatte der König daran auf die Jagd zu gehen. Und dies tat er nicht allein, sondern in Begleitung seiner geliebten Tochter, welche die Jagd hoch zu Ross genauso sehr schätzte wie ihr Vater. Und so machte der Reisekönig mitsamt seinem Gefolge eines Tages unweit des Lerautals Rast, um, während seine Mitreisenden eine Rast einlegten, mit seiner Tochter auf die Jagd zu gehen. Es dauerte auch nicht lange, da wurden die beiden Jäger auf einen kapitalen Hirsch aufmerksam. Als das Tier der beiden Jagenden gewahr wurde, schrak es hoch und ergriff die Flucht. Der König und seine Tochter gaben ihren Pferden die Sporen und los ging eine wilde Jagd. Über Stock und Stein, durch Wald und über Wiesen jagten die beiden dem flüchtenden Hirsch hinterher. Da scherte die Tochter aus, um dem Tier den Weg abzuschneiden. Doch weil es bereits dämmerte, verlor sie dabei ihren Weg und jegliche Orientierung. Der König brach seine Hetzjagd sofort ab, als er merkte, dass seine Tochter vom Weg abgekommen sein mußte und suchte die Vermisste. Doch so sehr er auch suchte, so laut er auch nach ihr rief, seine Tochter blieb verschwunden. Verzweifelt kehrte er ins Lager zu seinen Getreuen zurück. Dort wurde sogleich eine Suchmannschaft zusammengestellt und das gesamte Umland durchkämmt. Doch die Königstochter blieb verschwunden. Gebrochenen Herzens zog der König mit seinem Gefolge weiter. Über die Jahre machte die tiefe Trauer um den Verlust seiner Tochter aus dem einst lebensfrohen und gerechten König einen trauernden und unglücklichen Monarchen, dem das Schicksal seiner Untertanen weniger galt als eine halbvolle Schüssel Hafergrütze. Gleichgültig versah er sein Tagewerk als König. Einzig die Jagd vermochte es noch ihn zumindest ein wenig zu erfreuen. Denn dabei schwelgte er in Erinnerung an bessere Zeiten, als er noch gemeinsam mit seiner Tochter durch die Wälder ritt. Eines Tages kam er mit seinem Hofstaat erneut in die Wälder des Lerautals und ging dort erneut auf die Jagd. Doch dieses Mal ging er selbst im Dickicht des Waldes verloren. Stundenlang irrte er durch den dunklen Forst. Endlich erkannte er in der Ferne ein Leuchten. Das musste das Lager seiner Gefolgschaft sein. Doch als er sich dem Leuchten näherte, erkannte er, dass es sich beileibe nicht um seinen Tross handelte, auf den er zuritt, sondern eine stattliche Burg. Eine Burg, von deren Existenz er noch nie gehört hatte. Als er neugierig an deren Tor klopfte, wurde ihm freundlich aufgetan und er wurde sogleich in den großen Saal geführt, in dem der Burgherr und seine Burgherrin soeben zu Abend aßen. Wie erstaunt war der König, als er in der Burgherrin seine vermisste Tochter wiedererkannte. Überglücklich schloss er die junge Frau in seine Arme. Und diese, nachdem sie im ersten Moment noch vor dem vermeintlich Fremden zurückgeschreckt war, erwiderte dessen herzliche Begrüßung. Nachdem die Wiedersehensfreude ein wenig abgeklungen und die Freudentränen getrocknet waren, erzählte der Burgherr dem König, dass er dessen Tochter vor vielen Jahren bewusstlos im Wald gefunden hatte. Sie mußte vom Pferd gestürzt sein und sich den Kopf geschlagen haben. Denn die junge Frau konnte sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihre Familie. So nahm der Burgherr die fremde Schöne mit auf seine Burg und machte sie, nachdem sich die beiden ineinander verliebt hatten, zu seiner Burgherrin. Scheinbar hatte das Wiedersehen mit ihrem Vater auch ihre Erinnerung zurückgebracht. Denn nun wußte sie wieder, wer sie wirklich war. Der König, übergrlück darüber seine vermisste Tochter wiedergefunden zu haben, gab der Burg, auf der sein Kind so ein gutes Leben gefunden hatte, einen neuen Namen. Er benannte sie nach dem Licht, dem er seine Tochter verdankte. Seitdem trägt die Burg den Namen Leuchtenberg.
Was für eine schöne und kurzweilige Wanderung. Das Lerautal hat uns sicher nicht zum letzten mal gesehen.
Hoffentlich ist es uns gelungen, euer Interesse zu wecken. Wenn ja wünschen wir euch schon jetzt …
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
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