Mystische Orte rings um Waischenfeld

 


Die stattliche und gut erhaltene Burg Waischenfeld diente schon viele Male als Veranstaltungsort für das im Sommer stattfindende Waischenfelder Ritterfest, in dessen Rahmen es nicht nur einen fantastischen Mittelaltermarkt, sondern auch auch spannende Turnierkämpfe zu bestaunen gibt. Der neben der Burg einsam auf einem Felsen thronende Turm mit dem klingenden Namen „Steinerner Beutel“ ist das Wahrzeichen des Luftkurortes Waischenfeld und gehört zweifellos zu den beeindruckendsten Bauwerken in der Fränkischen Schweiz. Doch auf dieser Wanderung besucht ihr nicht nur die Burg Waischenfeld. Es erwarten euch noch einige weitere Überraschungen, von denen euch eine ganz sicher einen Schauer über den Rücken jagen wird.


Highlights:

  1. Buchberganlage mit Aussichtspunkt Hohe Warte

  2. Freistein

  3. Hubertusgrotte

  4. Burgstall Schlüsselberg

  5. Richtstätte am Galgenberg

  6. Schäfersteinhöhle

  7. Burg Waischenfeld

  8. Steinerner Beutel

  9. Aussichtspunkt Arndthöhe


Eckdaten

  • Länge: 9,6 km

  • Höhenmeter: 234 Hm

  • Dauer: Fit 3 Std. / Normal 3,5 Std. / Kids 4,5 Std.

  • Sonne/Schatten: ausgeglichenes Verhältnis zwischen schattigen Wald- und sonnenbeschienenen Feldwegen

  • Parkplatz: Kostenlose Parkmöglichkeiten gegenüber dem Fraunhofer Platz auf der Vorstadt in Waischenfeld (im Navi einfach Vorstadt, 91344 Waischenfeld eingeben)

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Alter: ab 8 Jahren


Die Karte:

 


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/mystische-orte-rings-um-waischenfeld/231053295/


Die Wegbeschreibung


Zur Hohen Warte

Von eurem Parkplatz auf der Vorstadt geht ihr ein kleines Stück Richtung Ortsmitte und biegt schon kurz darauf an einer Wandertafel mit eurem ersten Wanderzeichen, dem Gelben Punkt, nach rechts in die Straße „Am Buchberg“ ein. Auf geteerter Straße geht es bergan. Nach etwa 100 Metern folgt ihr eurem Wanderzeichen und verlasst die Straße über eine mit Geländer gesicherte Treppe nach rechts oben. Eure ersten beiden Ziele „Hohe Warte“ und „Freistein“ sind hier bereits angeschrieben. Ihr betretet nun die vor mehr als 130 Jahren entstandene Buchberganlage, mit deren liebevoller Gestaltung an den felsigen Hängen des Buchberges die Waischenfelder Bürger einst ihren schönen Ort für Touristen und Ausflügler noch interessanter und attraktiver machen wollten. Auf schmalem Pfad steigt ihr, die Dächer des Ortes rechts von euch, immer weiter hinauf und bald an einem Unterstand mit interessanten Informationstafeln vorbei. Dann folgt ihr eurem Wanderzeichen, dem Gelben Punkt, und der Beschilderung zuerst über einige alte Stufen und schließlich, am Fuße beeindruckender Felsen entlang, über eine lange Treppe hinauf zum Aussichtspunkt „Hohe Warte“, wo euch ein komfortabel überdachter Brotzeitplatz erwartet. 

 


Zu euren Füßen breitet sich unten im Tal die Stadt Waischenfeld mit ihrem altehrwürdigen Ortskern und den dort befindlichen, gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus. 

 


Früher wurde der gesamte Ort von einer Stadtmauer umgeben, die am Hang nach oben verlief und sogar mit der hoch über dem Ort liegenden Burg verbunden wurde. Das machte Waischenfeld zu einer überaus wehrhaften Stadt. Zwar konnte sie das auch nicht vor jedem Angriff schützen. Waischenfeld wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach verwüstet und gebrandschatzt. Doch wer weiß, wie es dem Ort ohne die Befestigungsanlagen ergangen wäre?

Wenn man sich mit der Geschichte der Fränkischen Schweiz beschäftigt, findet man übrigens schnell heraus, dass es hier im Mittelalter nicht annähernd so freundlich und einvernehmlich zuging, wie wir es heute erleben dürfen. Zum Beispiel revanchierten sich die Waischenfelder, deren katholische Stadt im Jahr 1632 während des 30-jährigen Krieges von den protestantischen Schweden niedergebrannt worden war, bei den mit den Schweden verbündeten Rabensteinern, indem sie deren nahegelegene Burg nach dem Abzug der Schweden dem Erdboden gleich machten. Derartige unheilvolle Geschichten findet ihr in der Fränkischen Schweiz gefühlt an jeder Ecke. Neben den vielen Sagen und Legenden ist es deshalb auch immer wieder die bewegte Geschichte dieser faszinierenden Landschaft, die uns beim Wandern und bewussten Erleben der Fränkischen Schweiz mit Bewunderung und Ehrfurcht erfüllt.

Rings um den Aussichtspunkt „Hohe Warte“ tummeln sich allerlei Felsbrocken, die zum Beispiel ein kleines Felsentor bilden, durch das uns die hindurch leuchtenden Strahlen der morgendlichen Wintersonne an den Nasen kitzelten. 

 


 

Zum Freistein

Von der „Hohen Warte“ kommend folgt ihr eurem Wanderzeichen, dem Gelben Punkt, und der Beschilderung nach rechts Richtung Rastplatz Bindlesruh und von dort ein Stück hinab und nach rechts zum „Freistein“. Hier verlief vor vielen Jahren, bis in 18te Jahrhundert, die Landesgrenze zwischen dem Hochstift Bamberg und den Herren des Ailsbachtals. Die jeweilige Gerichtsbarkeit endete an dieser Landesgrenze. Wollte sich nun ein Delinquent dem drohenden Urteil entziehen, überquerte er die Grenze und brachte sich dadurch in Sicherheit. Mehr zum „Freistein“ erfahrt ihr von der dort angebrachten Infotafel.


Zur Hubertusgrotte

Vom „Freistein“ folgt ihr dem Weg weiter nach unten. Rechts von euch am Hang schieben sich gewaltige Felsen empor und umrahmen ein sich nach unten öffnendes romantisches Felsental, an dessen linkem Rand sich die von einem hohen Rundbogen eingefasste Hubertusgrotte zärtlich an den Hang schmiegt. Im Schatten dieser Grotte ruht eine hölzerne Bank und erwartet Besucher, die hier, umgeben von schützendem, grauen Fels, im Innehalten und Genießen Ruhe und Entspannung finden können. 

 


 

Zum Burgstall Schlüsselberg

Auf dem Weg unterhalb der Hubertusgrotte weist euch die Beschilderung eines Wanderzeichenwegs den Weg scharf links nach unten zum Wiesenttalweg. Am Fuß einer gewaltigen Felswand mündet euer Pfad in die Straße, die ihr daraufhin überquert und nun dem Wanderzeichen des Fränkischen Gebirgswegs und der Beschilderung zur Hammermühle nach links folgt. An der Hammermühle angekommen wechselt ihr vom Fränkischen Gebirgsweg auf den Weg nach Rabenstein und zur Sophienhöhle und wandert auf geteerter Straße nach links oben. An der nächsten Einmündung biegt ihr rechts in die Straße ein. Diese verlasst ihr bereits nach gut 100 Metern, vorbei an dem steinernen Kreuz des Kremer Monuments, ohne Wegzeichen, nach rechts in einen breiten Fahrweg. Dieser windet sich schon bald nach links um den mit Felsen geschmückten Hang herum und trägt euch ohne Wegzeichen weiter hinauf. Achtet immer wieder einmal auf die Felsen am Hang. Besonders im Winter, wenn die Bäume und Sträucher ihr dichtes Blätterkleid abgelegt haben, geben sich die Steinwesen überaus freizügig und offenbaren so manche fantasievolle Gestalt. Sicher entdeckt auch ihr, zwischen den Ästen hindurch, das Krokodil, das sein weit geöffnetes, mit dichtem Moos bewachsenes Maul gierig aus den Tiefen des Berginneren hinaus in die klirrend kalte Winterluft streckt, um des einen oder anderen unvorsichtigen Waldwesens oder vielleicht auch Wanderers habhaft zu werden und den Unglücklichen für immer mit sich hinunter in den Berg zu ziehen. 

 



Der Berg, den ihr soeben erklimmt, trägt den unheilvollen Namen „Galgenberg“. Und seid gewiss, er trägt diesen Namen zurecht. Oben erwartet euch rechts vom Wegesrand ein gewaltiger Felsen. Davor, ein wenig von Sträuchern verborgen, schlängelt sich ein schmaler Pfad nach rechts Richtung Wald und an dem Felsen vorbei. Immer weiter führt euch dieser schmale und spannende Pfad, bis ihr an den Burggraben der ehemals auf dem gegenüberliegenden Felssporn thronenden Burg Schlüsselberg gelangt. Über ein paar natürliche Stufen findet ihr euren Weg in den Burggraben und leicht nach links auf der gegenüberliegen Seite wieder hinauf. 

 


Im Gegensatz zu den beeindruckenden Felsen hier oben ist von der ehemaligen Burganlage, die zu Beginn des 13ten Jahrhunderts erbaut wurde, nichts mehr zu sehen. Das ändert jedoch nichts an der Faszination, die dieser Ort auf den geneigten Besucher ausübt. Wenn ihr euch vorstellt, dass sich hier oben einst die Burg eines der mächtigsten Adelsgeschlechter der Fränkischen Schweiz befand, von der aus sie ihr Herrschaftsgebiet gegen die Pottensteiner verteidigten, überkommt euch sicher auch die Stimmung, die uns beim Besuch dieses spannenden Ortes erfüllte. Unser persönliches Highlight ist ein schmaler Felsensteig, der unterhalb eines Überhangs auf dem Felssporn Richtung Tal führt. Hier sind Konzentration und Trittsicherheit gefragt. Dann belohnt euch dieser Platz mit einem tollen Blick hinüber nach Waischenfeld. 

 


 

Zur Richtstätte

Vom Burgstall Schlüsselberg kehrt ihr zum Fahrweg zurück und folgt diesem, weiterhin ohne Wegzeichen, für ein kurzes Stück. Ihr erreicht eine Weggabelung. Hier folgt ihr dem rechten Pfad nach oben. Er führt euch hinauf zur ehemaligen Richtstätte. Hier oben, auf einem deutlich erkennbaren, kreisrunden Plateau, soll einst ein imposanter Turm der Schlüsselberger gestanden haben. Nachdem dieser vom Sturm der Zeit hinweggefegt worden war, bauten die Waischenfelder auf den Fundamenten einen Galgen, dem der Berg noch heute seinen unheilvollen Namen verdankt. In alten Zeiten waren die Hänge der Fränkischen Schweiz noch nicht von dichten Wäldern überzogen. Die schroffen Felsen lagen blankgelegt an den nackten Hängen. Und so war auch der Waischenfelder Galgen, der hier oben stand, weithin sichtbar und sicher jedem vermeintlichen und potenziellen Straftäter ein abschreckendes Menetekel. Heute steht anstelle des Galgens ein moosgrüner Baum, dessen entlaubte und knorrige Äste im Licht der Wintersonne gierig nach allen Richtungen zu greifen schienen. Wir hielten sicheren Abstand, als wir diesen unheimlichen Ort umrundeten. Wer weiß, was sich hier oben des nächtens abspielt, wenn die Lebenden unten im Tal ihre Türen und Fenster verriegelt und es sich in in ihren warmen Häusern gemütlich gemacht haben? Wenn der Nachtwind kalt und wütend durch das Geäst des Galgenbaumes pfeift und die knorrigen Ästen wie dünne, hölzerne Knochen durch die Dunkelheit peitscht. Sicher irren dann auch heute noch die Seelen der Gehängten zwischen den Felsen und Bäumen umher und suchen verzweifelt nach Erlösung. 

 


 

Zur Schäfersteinhöhle

Wenn ihr euch an der Richtstätte genug gegruselt habt, kehrt ihr nach unten zum breiten Fahrweg zurück und folgt diesem scharf nach links. Der Weg trägt euch aus dem Wald und nach links am Waldrand weiter hinunter der Straße entgegen. In diese biegt ihr nach rechts ein und verlasst sie schon nach etwa 100 Metern, der Beschilderung Richtung „Pulvermühle“ folgend, nach rechts in einen immer enger zulaufenden und in einen schönen Laubengang führenden Pfad.



Durch ein stilles Tal gelangt ihr, weiter der Beschilderung zur „Pulvermühle“ nach unten folgend, zurück ins Wiesenttal und zur Pulvermühle. Tatsächlich verdankt die „Pulvermühle“ ihren Namen dem Umstand, dass hier lange Zeit Schwarzpulver hergestellt wurde. Als zu Beginn des 19ten Jahrhunderts der französische Kaiser Napoleon Bonaparte auch die Fränkische Schweiz mit Krieg überzog, weigerte sich der „Pulvermüller“ die französischen Truppen mit Schwarzpulver zu versorgen. Zur Vergeltung seines Ungehorsams sprengten die feindlichen Soldaten die „Pulvermühle“ in die Luft. Heute steht an der Stelle der ehemaligen „Pulvermühle“ eine Pension mit Ferienwohnung, Restaurant und Biergarten. Von der „Pulvermühle“ folgt ihr eurem neuen Wegzeichen, dem Schwarzring, auf dem Kaspar-Bezold-Weg Richtung Rabeneck. Nach gut 800 Metern biegt ihr mit dem „Höhenweg“ und dem Schwarzring nach rechts ab, überquert die Wiesent auf einer eisernen Brücke, geht durch den Talgrund, überquert die Straße und steigt gegenüber mit dem „Höhenweg“ und dem Schwarzring, zwischen den Häusern hindurch, durch ein Tal nach oben. Ein schmaler Pfad führt euch durchaus fordernd nach oben und der Hochebene entgegen. Rechts und links des Weges verbreiten moosbewachsene Felsen und Äste eine geheimnisvolle und spannende Atmosphäre. Sie scheinen fast wie knochige Finger nach unvorsichtigen Wanderern gierig zu greifen. Wenn ihr dann auch noch unter wie Barrieren den Weg versperrenden, umgestürzten Bäumen hindurch steigen dürft, wird es richtig abenteuerlich.



Ihr folgt weiterhin dem Schwarzring und passiert, bevor ihr die Ebene erreicht, eine kleine, rechts des Weges auf euch wartende, enge Felsenklamm. 

 

 

Ein Pfad führt euch direkt zwischen die hohen Felsen. Umgestürzte Bäume, die wie ein windschiefes und unsicheres Dach über der Klamm liegen, werfen ihre dünnen Schatten auf euren Weg, der zwischen den Felskolossen hindurchführt. Rechts tut sich eine Nische auf, in der die Kraft und die Ruhe des Gesteins besonders präsent und spürbar zu sein scheint. Seltsam, dass sich jeder von uns instinktiv in diese Nische zu zwängen schien um dort einen sicheren Moment zu verweilen. Über einige natürliche Stufen - hier kommen auch schon mal eure Hände zum Einsatz - gelangt ihr durch die Klamm weiter nach oben. Von dort sind es nur ein paar Meter nach links zurück zum Schwarzring-Weg, dem ihr wieder nach rechts folgt. Kurz darauf erkennt ihr rechts von euch eine kleine Kapelle und erreicht eine Einmündung. Ihr folgt weiterhin dem Schwarzring, der euch nach rechts Richtung Waischenfeld auf die Ebene führt. Auf bequemem Weg überquert ihr mit dem Schwarzring die Ebene. Ihr passiert eine Marter, geht dann leicht bergan, kommt rechts an einer Bank vorbei und gelangt an eine weitere Einmündung, in die ihr mit dem Schwarzring nach rechts und wichtig (!), dahinter gleich wieder nach links abbiegt. Vorbei an einem kleinen Waldstück, in dem sich ein altes, steinernes Wegkreuz vor neugierigen Blicken zu verbergen scheint, geht es wieder hinaus auf die freie Ebene. 

 


An einer einsam stehenden Eiche haltet ihr euch rechts und wandert dem Waischenfelder Sportplatz und einem weithin sichtbaren Funkturm entgegen. Kurz darauf verlasst ihr an der nächsten Weggabelung den Schwarzring und zweigt auf einem Fahrweg ohne Wegzeichen nach rechts unten ab. Ihr bleibt auf diesem Fahrweg unterhalb des Sportgeländes, der euch immer weiter sanft nach unten führt. Ignoriert alle Abzweigungen bis ihr die ersten Häuser von Waischenfeld erreicht. Hier heißt es aufpassen: links des Weges tut sich in der Hecke ein Durchlass auf. Durch diesen gelangt ihr auf eine Wiese, an deren Rand ihr nach links oben steigt. Schon bald öffnet sich vor euch das imposante, von Büschen eingefasste Portal der Schäfersteinhöhle. 

 



An dieser Stelle möchten wir betonen, dass uns die Schäfersteinhöhle mit ihrer liebevollen Gestaltung besonders begeistert hat. Hier wurde richtig viel Arbeit reingesteckt. Wir haben keine Schilder gefunden, die auf Privatbesitz schließen lassen. Die Schäfersteinhöhle gehört in unseren Augen zu den schönsten Pausenplätzen der Fränkischen Schweiz und sollte von jedem Besucher mit dem entsprechenden Respekt behandelt werden. Das bedeutet: behandelt das Interieur sorg- und behutsam und lasst keinerlei Essensreste oder Müll zurück! Hoffentlich beherzigt ihr diese Bitte. Dann werden noch viele andere Besucher Freude an diesem wundervollen Ort haben. Übrigens wurde die Schäfersteinhöhle schon in der Steinzeit bewohnt. Archäologische Funde belegen die Besiedelung bis in die Zeit der Kelten.


Zur Burg Waischenfeld

Von der Schäfersteinhöhle kehrt ihr zum Fahrweg zurück und folgt diesem weiter nach links. Er wird bald zur Straße und mündet in eine weitere Straße. Dieser folgt ihr nach links oben. Weiter oben führt euch die Straße nach rechts und am Friedhof vorbei. Hier ist die Burg Waischenfeld sowohl ausgeschrieben als auch bereits sichtbar. Nur noch ein kurzes Stück und ihr steht im Burghof. Erstmals erwähnt wurde die Burg Waischenfeld Ende des 11. Jahrhunderts. Damals wurde der Burgherr Wirint wohl vom Papst mit dem Kirchenbann belegt, weil er einige Kirchenlehen für sich beanspruchte. Wie sehr die damaligen Menschen die Exkommunikation schreckte, lässt sich an Heinrichs IV Gang nach Canossa erahnen. Zu der Angst vor dem jenseitigen Fegefeuer kamen die weltlichen Einbußen, die ein derartiger Kirchenbann mit sich brachte. Wer wollte schließlich schon jemandem folgen, der aus der Gemeinschaft der Heiligen Mutter Kirche ausgeschlossen worden war. Wirint jedenfalls gab zuerst einmal die strittigen Lehen zurück und ging danach gleich ins Kloster, um dort für den Rest seiner Tage Buße zu tun. 

In und außerhalb der Burg sind zahlreiche Märchentafeln angebracht. Richtig toll, um mit den Hüpfern auf Entdeckungstour zu gehen und sich mit Märchen die Zeit zu vertreiben. Besonders erwähnenswert ist natürlich auch der sich immer wieder bietende Blick hinunter ins Wiesenttal und auf den Ort Waischenfeld. Vom Aussichtspunkt, der über eine Treppe im hinteren Bereich der Burg erreicht werden kann, bietet sich euch neben dem Blick hinunter nach Waischenfeld auch ein toller Blick hinüber zum „Steinernen Beutel“. Dieser prägnante Turm wurde erstmals 1444 genannt. Ihr erreicht ihn ganz einfach, indem ihr die Burg verlasst und auf die daneben liegende Freifläche hinübergeht. Der "Steinerne Beutel" kann umrundet werden und ihr habt zudem die Möglichkeit noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt "Arndthöhe" zu machen, die vom "Steinernen Beutel" über einen schmalen Felsenpfad erreichbar ist. 



Der Rückweg

Von der Burg und dem "Steinernen Beutel" geht ihr, wenn ihr hier oben alles begutachtet habt, auf dem "Schlossberg" nach unten in den Ort. Vor der Kirche zweigt von der Straße eine Treppe nach rechts unten ab, die euch weiter hinunter führt. Dann noch über die Brücke an der Stadtmühle und dahinter, rechts vorbei am Kunigundenbrunnen entlang der Wiesent, vorbei an einigen schönen Skulpturen, zurück zum Parkplatz. Diesen erreicht ihr, indem ihr vor der nächsten Brücke nach links Richtung Vorstadt abbiegt. Eine der Skulpturen entlang der Wiesent stellt den „Rothaus-Pöpel“ dar. Pöpel sind meist ortsgebundene Kobolde, die besonders viel Spaß daran haben für Unordnung zu sorgen und Menschen zu erschrecken. Unter den Pöpeln gibt es verschiedene Ausprägungen. Der „Rothaus-Pöpel“ zum Beispiel sitzt einfach nur auf einer Glocke und schaukelt still mit. Doch es gibt in Waischenfeld noch andere Kobolde. Der „Rentamtspöpel“ haust nachts in den Amtszimmern. „Der Hintertor-Pöpel“ erschreckt Obstdiebe, die in den Waischenfelder Obstgärten im Schutz der Dunkelheit Äpfel stehlen wollen. Und der „Thomas-Pöpel“ treibt 3 Tage vor Weihnachten im ganzen Ort sein Unwesen.


Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für diese spannende Tour zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …


Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels


 

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