Sanddünen, blühende Heide und verborgene Wasserspiele bei Altdorf

 
 


Nahe Altdorf findet ihr in der ehemaligen Sandgrube einen ganz besonderen Ort. Abgesehen von den beeindruckenden, bis zu 40 Meter hohen Sanddünen erwarten euch hier herrlich blühende Heideflächen. Teils leuchten sie inmitten des Dünenmeeres, teils lassen sie den Waldboden entlang des Weges in kräftigem Lila erstrahlen. Im weiteren Verlauf führt euch diese Wanderung aus der wüstenartigen Dünenlandschaft, entlang des idyllischen Berglesgrabens, hinauf zu einem faszinierenden Naturwunder, der durch klares, reines Quellwasser entstandenen, Steinernen Rinne bei Raschbach.


Highlights:

  1. Ehemalige Sandgrube mit Heideflächen (Blüte Anfang August bis Mitte September)

  2. Naturbad Weißenbrunn

  3. Waldweg entlang des Berglesgrabens

  4. Steinerne Rinne bei Raschbach

  5. Aussichtspunkt Nürnbergblick


Eckdaten:

  • Länge: 15,6 km

  • Höhenmeter: 251 Hm

  • Dauer: Fit 4,5 Std. / Normal 5 Std. / Kids 6 Std.

  • Sonne/Schatten: Überwiegend schattige Waldwege

  • Start-/Endpunkt: Nicht-ausgewiesener Parkplatz an der St2240 von Autobahnausfahrt A6 Altdorf/Leinburg - Richtung Leinburg

  • Größe Parkplatz: 5-6 PKW's; auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls 5-6 PKW's

  • Festes Schuhwerk: Ja

  • Buggy: Nein

  • Badesachen: Sofern ihr einen Zwischenstopp im Naturbad Weißenbrunn einlegen wollt – bitte vorher online die Öffnungszeiten prüfen

  • Alter: ab 8 Jahren


Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/sandduenen-bluehende-heide-und-verborgene-wasserspiele-bei-altdorf/221938844/


Die Karte:

 





Die Wegbeschreibung

 

In die Dünen

Vom Parkplatz folgt ihr dem Schotterweg, der auf diesem Stück noch mit dem gelben Wanderzeichen des Fränkischen Dünenwegs markiert ist, in den Wald. Schon nach 50 Metern verlasst ihr den Fränkischen Dünenweg, der nach links abbiegt, und wandert ohne Wanderzeichen weiter geradeaus. Es geht ein wenig hinunter in eine Senke, von der aus ihr vor euch schon bald die sandigen Hänge der Altdorfer Dünen erkennen könnt. In der ehemaligen Sandgrube angekommen, steigt ihr den Hang geradeaus hinauf und an der Kante entlang nach rechts. Vorbei an einer Bank geht ihr immer weiter, bis euch rechter Hand die, von strahlend lilafarbenen Heideflächen durchzogene, Dünenlandschaft zu Füßen liegt.

 

 


Einfach wundervoll dieser Anblick, den man hier in Mittelfranken so gar nicht erwarten würde. Entstanden sind diese weitläufigen Sandflächen während der letzten Eiszeit. Feine Sande wurden vom Wind als Dünen über die damals nahezu vegetationsfreie Ebene verteilt. Stellenweise erinnert der Dünensand an feinen Meeressand, in den man am liebsten seine nackten Füße ganz tief eingraben möchte. Warum eigentlich nicht? Schuhe und Socken aus und einen kurzen Moment Urlaubsfeeling pur erleben. Dieser Ort lädt zum Verweilen ein. Manch einer kommt nur hierher, um in der fast schon mediterranen Landschaft ein ausgedehntes Sonnenbad oder ein Sommerpicknick zu genießen. 

 


 

Ihr wandert immer der Kante entlang, bis sie und mit ihr euer weiterhin unmarkierter Weg nach links schwingen. Noch ein gutes Stück verläuft euer Weg an der Kante, bevor er sich, weiterhin ohne Wanderzeichen, in den Wald windet. 

 


Hier erwarten euch weitere wundervolle Eindrücke. Die Sandfläche wird durch saftig grünes Moos ersetzt. So entsteht, zusammen mit der leuchtenden Heide, ein komplett anderer Eindruck, der aufs Neue zu verzücken versteht. Besonders wenn die Morgensonne die Szenerie mit ihren wärmenden Strahlen beleuchtet und dem noch feuchten Waldboden einen sanft über den Farben schwebenden Dunst entlockt, möchte man am liebsten jeden Moment und den dazugehörenden Duft wie ein, alle Sinne belebendes, Gemälde abspeichern.

 



Zum Naturbad Weißenbrunn und entlang des Berglesgrabens

Nach einer Weile folgt ihr dem Weg nach rechts und überquert, noch immer ohne Wanderzeichen, einen Schotterweg. Kaum 100 Meter danach gelangt ihr an eine Einmündung. Hier biegt ihr rechts ab und verlasst kurz darauf den Wald. Auf breitem Fahrweg gelangt ihr an die Landstraße, die ihr überquert und dahinter zwischen Feldern weiterwandert. Hier stoßt ihr auf euer nächstes Wanderzeichen, den Roten Punkt auf Weißem Grund. Es führt euch zum Weißenbrunner Sportplatz. Gegenüber dem Tennisplatz folgt ihr dem Roten Punkt in und durch den Wald und erreicht schon bald den Ortsrand von Weißenbrunn. Der Rote Punkt führt euch über den Lehmweg nach rechts in die Föhrenstraße und nach links in die Weißenbrunner Hauptstraße. Nach etwa 400 Metern folgt ihr dem Roten Punkt und der Beschilderung zum „Badeort Weißenbrunn“ nach links in die Winner Straße. Bei der nächsten Gelegenheit biegt ihr mit dem Roten Punkt und dem Schild zum Freibad nach rechts in die Badstraße ab. Auf ihr erreicht ihr kurz darauf das Naturbad Weißenbrunn. Nun verlasst ihr den Roten Punkt und überquert den Freibadparkplatz nach rechts. Ihr passiert den Freibadeingang und folgt dann dem Zaun des Freibadgeländes ohne Wanderzeichen nach links in „Am Berglesgraben“. Schon bald wird die geteerte Straße zum Schotterweg, der euch, vorbei am „Campingplatz Märchendorf“, in den Wald und immer entlang des munter gurgelnden und murmelnden Berglesgrabens nach oben führt. Was für ein bezaubernder Wald, den ihr nun den Hang hinauf, begleitet vom Murmeln und des Berglesgrabens, durchquert. 

 


Weiter oben weicht das Murmeln des Wassers dem aufgeregtem und lebendigen Plätschern kleiner Wasserfälle, die sich rechts von euch ihren Weg den Hang hinunter und dem Berglesgraben entgegen bahnen. Weiter oben gelangt ihr an eine Einmündung, an der ihr, weiterhin ohne Wanderzeichen, in einen auf den ersten Metern dicht bewachsenen Fahrweg nach rechts abbiegt. Dieser Weg wird bald zum spannenden und schmalen Pfad, der euch entlang des Hangs und am Ende ziemlich steil nach oben aus dem Wald hinaus und an die Straße führt.


Zur Steinernen Rinne

Ihr überquert die Straße und ignoriert vorerst auf der anderen Seite die Beschilderung des Fränkischen Dünenwegs und andere Wanderzeichen, die allesamt nach rechts weisen. Stattdessen geht ihr noch etwa 50 Meter nach links an der Straße entlang und verlasst sie bei der nächsten Gelegenheit ohne Wanderzeichen nach rechts. Bald gabelt sich der Weg, ihr haltet euch links und geht auf einem Fahrweg zwischen den Feldern hindurch. Ihr gelangt an eine weitere Straße und folgt der Beschilderung geradeaus Richtung Raschbach. Bald geht es sanft bergab. Nachdem die Straße nach gut 600 Metern eine scharfe Rechtskurve gemacht hat, biegt ihr rechts in einen unmarkierten Schotterweg ein, der euch in den dichten Wald führt. 

 

 

Nach 300 Metern gabelt sich der Weg. Ihr haltet euch mit dem Schotterweg links. Wenn vom Weg ein schmaler Pfad nach rechts ins Gebüsch abzweigt, könnt ihr einen kurzen Abstecher zu den den Raschbach speisenden Osterquellen machen. Dann wieder zurück auf den Schotterweg, der noch einige Meter dem Raschbach nach rechts folgt. Bald quert der Bach den Schotterweg und macht ihn für einige Meter zu seinem Bachbett. Genau an dieser Stelle zweigt vom gefluteten Schotterweg, weiterhin ohne Wanderzeichen, ein Weg nach links ab, der euch bald nach unten führt. Ignoriert die erste Abzweigung nach rechts und folgt dem Weg weiter nach unten. Der Weg führt euch nach rechts und so gelangt ihr schon bald erneut zum Raschbach und der rechts über euch liegenden Steinernen Rinne. Die eigentliche Steinerne Rinne wurde bei unserem Besuch von zwei rauschenden Bächen umspült, die in ihrem Verlauf eigene Rinnen bilden. Ein tolles Schauspiel.



Steinerne Rinnen sind seltene geologische Erscheinungen und können in der Nähe kalkhaltiger Quellen entstehen. Das Wasser gibt Kalk ab, der sich am Rand des Bächleins ablagert. So wächst eine Steinerne Rinne Stück für Stück. Im Jahr sind es nur einige Millimeter.



Die Steinerne Rinne bei Raschbach wird auch „Asterbrunnen“ genannt. Noch im 20ten Jahrhundert genossen junge Damen aus Raschbach und den Orten der Umgebung das als „Osterwasser“ bekannte Nass des „Asterbrunnens“, das sowohl der Schönheit als auch der Gesundheit zuträglich gewesen sein soll. Dabei wurde das Wasser aus den, die Steinerne Rinne speisenden, „Osterquellen“ mit Krügen gegen die Strömung geschöpft. Das klare Quellwasser wurde getrunken und zum Waschen verwendet. Wichtig war, dass dabei kein Wort gesprochen wird. Sonst wirkte der geheimnisvolle Zauber nicht.

 

 


Auf dem Fränkischen Dünenweg

Von der Steinernen Rinne kehrt ihr auf demselben Weg, auf dem ihr gekommen seid, über das freie Feld zur Straße zurück und folgt dieser etwa 50 Meter nach links, bis ihr mit dem Wanderzeichen des Fränkischen Dünenwegs nach links abbiegt. Nach einigen Metern passierten wir eine durch einen Stromzaun gesicherte, mobile Rinderweide. Scheinbar haben wir einen besonders guten Tag erwischt. Denn der Großteil der Tiere kam neugierig fast bis auf Reichweite an den Zaun und beäugte uns interessiert. Besonders die kecken Jungtiere weckten das Entzücken unseres Hüpfers. 



Nun folgt ihr immer weiter dem Fränkischen Dünenweg. Er führt euch auf breiten Wegen, die nach Regen durchaus matschig werden können, durch den Wald. Immer wieder erspäht ihr, wenn ihr im weiteren Verlauf an der Kante entlang wandert, durch das dichte Grün das in der Ferne liegende Nürnberg. Dann folgt ihr dem Fränkischen Dünenweg nach rechts unten und gelangt schließlich zu einem Aussichtspunkt, von dem der Blick nach Nürnberg jedoch weit weniger spannend ist, als die weiter oben erhaschten Ansichten. Ihr folgt weiter dem Fränkischen Dünenweg, der euch nach einem kurzen Stück neben der Autobahn wieder in den Wald und auf breitem Schotterweg vorbei am grün schimmernden Oberen Egelsee trägt. Wundert euch nicht, wenn euch der Fränkische Dünenweg kurz hinter dem Oberen Egelsee vom Schotterweg leicht nach rechts wieder in den dunkleren Wald führt. Am Wegesrand finden sich wieder die wundervoll leuchtenden Heideflächen. Bald umrundet ihr mit dem Fränkischen Dünenweg den kaum erkennbaren Unteren Egelsee nach links und biegt dann in einen schmalen Pfad ab. Schließlich trägt euch euer Wanderzeichen sicher zurück zum Parkplatz.

Das Bemerkenswerte an dieser Tour ist, dass sie trotz ihrer 15 km nie richtig anstrengend wird. Dazu begeistert die Kombination der verschiedenen Landschaftsformen. Wo kommt man sonst schon aus der Wüste binnen kürzester Zeit in eine üppig gedeihende Wasserlandschaft.

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für die Sanddünen bei Altdorf zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels




Quellen: lfu.bayern.de, altdorf.de

 


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