Hessen-Special: Kelten, Römer, Ruinen, entspannte Wanderungen und Störche

 


Den ersten Teil unseres diesjährigen Sommerurlaubs verbrachten wir in Hessen. Bevor wir mit unserer Urlaubszielrecherche begannen, hielten wir Hessen noch für eine eher unspektakuläre Gegend. Doch wir fanden schnell heraus, dass sowohl das Gebiet der Wetterau, in der sich unsere Ferienwohnung befand, als auch der nahegelegene Taunus historisch viel zu bieten haben und auch einige landschaftlich faszinierende Orte beherbergen. Natürlich darf man in Hessen kaum derart beeindruckende Felsformationen erwarten wie in unserer wundervollen Fränkischen Schweiz. Doch dafür entfaltet die Landschaft einen ganz eigenen, besonders für Familien mit Kindern, reizvollen Wandercharakter. Die oft geschotterten und breiten Wege mit größtenteils sanften Anstiegen sind auch für Wanderzwerge gut zu meistern.


Unser Natur-Highlight

Zwischen Stockheim und Selters befindet sich ein Naturschutzgebiet, in dem es von Störchen nur so wimmelt. Wer früh morgens zum Sonnenaufgang durch die Salzwiesen bei Selters schlendert, hört an allen Ecken und Enden das Klappern der Storchenschnäbel. 



Am Abend dann versammeln sich die langbeinigen Vögel nach Sonnenuntergang unweit der Verbindungsstraße von Stockheim nach Selters auf den alten und toten Bäumen in einem abgesperrten Teil des Naturschutzgebietes. Von der Straße aus kann man gut erkennen, wie sie es sich für die Nachtruhe in ihren Nestern und auf den Baumstümpfen gemütlich machen.





Wissenswertes über Taunus und Wetterau


Das Mittelgebirge des Taunus wurde nachweislich bereits vor mehr als 10.000 Jahren, also in der Jungsteinzeit, besiedelt. Sowohl der Taunus als auch die angrenzende Wetterau blicken auf eine wechselhafte und spannende Geschichte zurück, die von Kelten, Römern und im Mittelalter zum Beispiel von den Staufern gleichsam geprägt wurde. Der Taunus verdankt den Römern sogar seinen Namen. Denn die machten aus dem germanischen "dun" für Anhöhe/Höhenzug das "dunus", woraus im Lauf der Zeit "Taunus" wurde. 


Die Auenlandschaft der Wetterau liegt nördlich von Frankfurt und wird gerne als die „Kornkammer“ Hessens bezeichnet. Seinen Namen verdankt dieses Tiefland der Wetter, einem Nebenfluss der Nidda. Feuchtwiesen, Sümpfe, breite Flussauen und offene Wasserflächen prägen die Landschaft der Wetterau. Obwohl die Region zu den niederschlagsärmsten Gebieten Hessens gehört, zählt sie mit ihren feuchten Böden zu den fruchtbarsten Gegenden des Bundeslandes. Dies blieb auch unseren Vorfahren nicht verborgen, die hier vor etwa 7.000 Jahren sesshaft wurden und die fruchtbaren Ebenen für den Ackerbau und die Viehzucht nutzbar machten. Den ertragreichen Böden der Wetterau ist es zu verdanken, dass die „Kornkammer Hessens“ im Mittelalter immer reicher und wurde und so genug Geld vorhanden war um die eine oder andere stattliche Burg zu errichten. Zuvor hat das sagenumwobene Volk der Kelten in der Wetterau seine Spuren hinterlassen.


Immer wieder fiel uns auf, wie stark Taunus und Wetterau von der Vergangenheit geprägt wurden. So wurden mittelalterliche Burgen zum Beispiel oft auf den Resten römischer Kastelle oder keltischer Befestigungsanlagen gebaut. Burgen wurden zu Klöstern. Man kann hier fast schon von Upcycling sprechen. Im Lauf der Zeit entstanden so aus kleinen Ansiedlungen gewaltige Befestigungsanlagen, deren faszinierende Silhouetten noch heute die Landschaft prägen. Ein weiteres Highlight sind  übrigens die schönen mittelalterlichen Innenstädte in der Wetterau. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Büdinger Altstadt, in deren Zentrum sich sogar ein Schloss befindet.




Historisch interessante Ausflugsziele


1. Die Keltenwelt auf dem Glauberg




Auf dem Plateau des Glaubergs, oberhalb des Ortes Glauburg in der Wetterau, befand sich einst eine weitläufige keltische Befestigungs- und Kultanlage aus der Eisenzeit (vor etwa 2.600 Jahren), die zu den bedeutendsten Ausgrabungsstellen der Region gehört. Das Prunkstück der Funde bildet eine bis auf die Füße vollständig erhaltene Kriegerstatue aus Sandstein, der Keltenfürst vom Glauberg. Auch aufgrund dieses bedeutenden Fundes beschloss man auf dem Glauberg einen weitläufigen Museumspark sowie das Museum Keltenwelt Glauberg zu bauen. In dem Museumspark lässt es sich auf dem naturbelassenen
Keltenpfad auf gut 2,2 km Länge, die dank der vielen Stationen nie langweilig werden, hervorragend wandern. Der Pfad führt stellenweise recht steil hinauf auf das Bergplateau, weshalb wir diese Tour nicht für Buggys empfehlen können. Dort oben findet ihr neben den Spuren der gewaltigen keltischen Befestigungsanlage und faszinierenden Aussichtspunkten auch mittelalterliche Keller und die Reste einer staufischen Burgruine, die belegen, dass der Glauberg, dank seiner exponierten Lage, durch die Zeiten hindurch von den Menschen gerne als Siedlungsstandort genutzt wurde. Es gibt also einiges zu entdecken auf dem Glauberg.

Hier findet ihr den Download der Wanderkarte „Keltenwelt-Pfad auf dem Glauberg“:

https://www.keltenwelt-glauberg.de/wp-content/uploads/2021/03/Keltenwelt-Pfad-Innenseite-Download-small.pdf


2. Das Römerkastell Saalburg bei Bad Homburg



Um die Zeitenwende, vor also knapp 2.000 Jahren, kamen dann die Römer nach Deutschland. Ihr Expansionsdrang führte sie bis tief in das damalige Gebiet der Germanen, die über die Invasoren natürlich wenig erfreut waren. Die dichten nordischen Wälder und empfindliche Niederlagen, zum Beispiel die Schlacht im Teutoburger Wald, in der der römische Statthalter Varus innerhalb weniger Tage ein Achtel des römischen Gesamtheeres verlor, führten dazu, dass sich die Römer vor etwa 1.900 Jahren schließlich hinter einen mächtigen Grenzwall, den 550 km langen Limes, zurückzogen, mit dem sie das römische Reich vor Angriffen aus dem sogenannten „Barbaricum“ jenseits der Grenze schützten. Entlang des Limes wurden 900 Wachtürme und 120 Kastelle (befestigte Militärlager) erbaut. Dank des gut funktionierenden Frühwarnsystems zwischen den oft weithin sichtbaren Wachtürmen und des hervorragend ausgebauten Straßennetzes der Römer konnten im Fall eines Angriffs aus dem „Barbaricum“ die Armeen aus den Kastellen schnell zusammengezogen und in den Kampf geschickt werden. Ein solches Kastell, die Saalburg, wurde auf dem Taunuskamm nordwestlich von Bad Homburg erbaut. Hier führte eine wichtige Handelsstraße, der Saalburgpass, entlang, der nun von den Einheiten der Saalburg gesichert wurde. Wie die Legionäre und die Siedler einst hier oben gelebt haben, erfahrt ihr in einer der
spannenden Führungen, die auf der komplett rekonstruierten und weltweit einzigartigen Saalburg angeboten werden. Besonders zu betonen ist, dass es zwei verschiedene Führungen gibt: eine für Erwachsene und eine für Familien mit Kindern. In der Saalburg wird Geschichte lebendig. Jede Menge Exponate und eine grandiose Multimediaausstellung zum Thema „Handwerk“ vermitteln einen hervorragenden Eindruck vom Leben in einem römischen Kastell. Als es Mitte des dritten Jahrhunderts zu Unruhen am Limes kam und die Alemannen immer tiefer in die römischen Gebiete eindrangen, wurde die Saalburg aufgegeben und geräumt. Das alte Kastell wurde bis in die Neuzeit als Steinbruch genutzt und so Stück für Stück abgetragen. Bis es Mitte des 19ten Jahrhunderts unter Schutz gestellt und zur archäologischen Ausgrabungsstätte wurde.

Lucullus-Tipp: Gönnt euch in der „Taberna“, dem Museumsrestaurant der Saalburg, unbedingt ein original Römisches Brot und Römische Wurst – einfach superlecker!

Wandertipp Saalburg-Wanderung: Weiter unten findet ihr noch eine Wanderung auf dem Limes-Erlebnispfad, auf der sich euch einige spannende Panoramablicke bieten und ein abenteuerlicher Geröllpfad erwartet.


3. Burg Münzenberg




Nachdem die Römer im vierten Jahrhundert dem Taunus und der Wetterau, dank der vorrückenden Alemannen den Rücken gekehrt hatten, kamen im fünften Jahrhundert von Westen die Franken und machten sich in der Gegend breit. Schriftliche Quellen aus dem achten Jahrhundert belegen, dass Taunus und Wetterau zu dieser Zeit dicht besiedelt und bereits christianisiert waren. Die wichtigste Verkehrsader war damals die am östlichen Taunusrand verlaufende Weinstraße, deren ursprünglichem Verlauf die Autobahn A5 Frankfurt-Kassel sogar heute noch stellenweise folgt. Im zwölften Jahrhundert übernahmen dann die aus Schwaben stammenden Staufer. Hier kommt erneut der Glauberg ins Spiel. Denn auf dessen Plateau errichteten staufertreue Adelsfamilien eine Reichsburg, von der heute nur noch Mauer- und Kellerreste erhalten sind. Im Nordosten wurde die Königslandschaft von der gewaltigen Burg Münzenberg begrenzt, deren gewaltige Ruine noch heute zum ausgiebigen Lustwandeln und Schwelgen einlädt. Die Burg Münzenberg diente dem Geschlecht derer von Hagen und Arnsburg ab 1160 als neuer Familiensitz, nachdem ihnen die nahe gelegene Arnsburg, die auf den Resten eines alten Römerkastells auf dem Hainfeld gebaut wurde, zu klein und unzeitgemäß geworden war. Im Volksmund wird die Burg auch gerne das „Wetterauer Tintenfass“ genannt. Bestimmt dank seiner von Weitem sichtbaren Türme, die tatsächlich ein wenig an überdimensionale Tintenfässer erinnern. Von einem der beiden Burgtürme bietet sich euch ein grandioser Blick über die Wetterau. Hier oben soll die Wetterau übrigens zu ihrem Namen gekommen sein. Dereinst soll der Münzenberger Nachtwächter bei seinem morgendlichen Rundgang nach einer Neumondnacht über die Zinnen des Burgturms geblickt und erstaunt gerufen haben: „Alle Wetter!“ Der Grund für seine Überraschung war, dass in der Nacht eine gewaltige Forelle die Ufer eines nahegelegenen kleinen Sees verwüstet und eine lange Schleifspur durch die Landschaft gezogen hatte. Aus dieser Schleifspur entstand ein Fluss. Und dieser erhielt den Namen „Wetter“, eingedenk des Ausrufs des Nachtwächters. Besonders schön ist, dass man die Burg Münzenberg auf eigene Faust bis nahezu in jeden Winkel auf eigene Faust erkunden kann. Da wird der Entdeckerdrang geweckt und sowohl kleine als auch große Abenteurer finden jede Menge wundervoller Ansichten. 

Alle Infos zur Burg findet ihr gerne hier:

https://www.muenzenberg.de/burg-münzenberg.html


4. Kloster Arnsburg





Bevor die Zisterzienser das heute noch bekannte und berühmte Kloster Arnsburg erbauten, diente ihnen die vom Geschlecht derer von Hagen und Arnsburg gegen die Burg Münzenberg ausgetauschte Arnsburg auf dem Hainfeld als Kloster. Im 12ten Jahrhundert dann wurde das neue Kloster Arnsburg weiter unten im Tal gebaut. Die Arnsburg auf dem Hainfeld wurde weiter genutzt und erst nach ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg verlassen. Das Kloster Arnsburg wurde im 13ten Jahrhundert zum bedeutendsten Kloster der Wetterau. Anfang des 19ten Jahrhunderts mussten die Zisterzienser, aufgrund neuer, aus den napoleonischen Kriegen resultierender, Neuordnungen ihr Kloster verlassen. Und so verfielen das Kloster und vor allem die große Basilika, die dadurch zur stimmungsvollen Kirchenruine wurde. Beim Durchwandeln der nach oben offenen Säulengänge stellt sich, besonders an regnerischen Tagen, wenn weniger Besucher kommen und es auf dem Gelände richtig schön ruhig ist, eine besonders angenehme und andächtige Stimmung ein. Vom Haupttor des Klosters führt übrigens ein malerischer Waldpfad entlang der Klostermauer etwa 700 Meter zur Ruine der Arnsburg auf dem Hainfeld.

Alle Infos zum Kloster Arnsburg findet ihr gerne hier:

https://www.kloster-arnsburg.de/



Unsere Wandertipps in Taunus und Wetterau



1. Durch die Maibacher Schweiz zu den Eschbacher Klippen




Eckdaten:

Länge: 8,3 km

Höhenmeter: 134 Hm

Dauer: Fit 2 Std. / Normal 2,5 Std. / Kids 3 Std.

Sonne/Schatten: ausgeglichenes Verhältnis zwischen schattigen Wald- und sonnenbeschienenen Feldwegen

Parkplatz: kostenloser Parkplatz „Eschbacher Klippen“ am nördlichen Rand von Eschbach (Michelbacher Straße)

Festes Schuhwerk: Nicht zwingend

Buggy: ja

Alter: ab 6 Jahren

Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/taunus/durch-die-maibacher-schweiz-zu-den-eschbacher-klippen/218687021/

Die Wegbeschreibung:

Diese Wanderung führt euch mit dem Blauen Querstrich auf bequemem Schotterweg vom Wanderparkplatz und von der Straße in den Wald. Schon nach wenigen Metern zweigt vom Hauptweg ein schmaler Pfad nach rechts ins dichte Grün ab und führt euch hinauf auf den stattlichen Kaiser-Friedrich-Felsen. Ihr könnt am Fuß der beeindruckenden Felswand entlangwandern und nach links zurück zum Blauen Querstrich gelangen. Oder ihr erklimmt den grauen Riesen. Hinter dem Felsen führt euch ein unmarkierter Pfad nach links auch wieder hinunter zum Blauen Querstrich. Unten biegt ihr nach rechts in den Schotterweg ein und folgt diesem bis zu einer kleinen, überdachten Sitzgelegenheit. Etwa 200 Meter hinter der Sitzgelegenheit zweigt ihr vom Blauen Querstrich ohne Wegzeichen nach rechts ab. Bald verlasst ihr den Wald und gelangt aufs freie Feld und in den Ort Michelbach. Vorbei am Feuerwehrhaus mit kleinem Spielplatz erreicht ihr die, den Ort durchquerende, Hubertusstraße. In diese biegt ihr nach links ein und verlasst sie nach nicht einmal hundert Metern ohne Wanderzeichen nach rechts. Schon bald verlasst ihr den Ort und wandert leicht bergab in ein Tal. Links von euch fließt der Michelbach. Euer Weg führt euch nun ein ganzes Stück parallel zum Michelbach zuerst noch über freies Feld, dann auf einem wundervollen Waldweg, vorbei an einigen Basaltfelsen. Im Wald stoßt ihr auf das unverkennbare Wanderzeichen des Hasenbergwegs, das euch bald nach rechts um den Hasenberg in die Maibacher Schweiz führt, wo sich der Wald etwas lichtet. Wenn sich der Schotterweg gabelt, haltet ihr euch rechts und wandert den Hang hinauf. An der nächsten Kreuzung stoßt ihr auf euer nächstes Wanderzeichen, das Schwarze Dreieck, mit dem ihr die Kreuzung überquert und dem Wald entgegen weiter nach oben steigt. Auf dem Hasenberg angekommen, haltet ihr euch mit dem Schwarzen Dreieck immer rechts und gelangt an den Rand einer Ebene, von der sich euch eine tolle Fernsicht bietet. Folgt einfach immer weiter dem Schwarzen Dreieck. An der nächsten großen Kreuzung sind die Eschbacher Klippen nach halbrechts bereits angeschrieben. Schon bald zweigt vom Hauptweg ein Pfad nach links ab und führt euch direkt zu den imposanten Eschbacher Klippen. In der sonst so sanft geschwungenen Landschaft wirken diese 12 Meter hohen Quarzfelswände fast wie ein Fremdkörper. Und genau dieser Umstand verleiht ihnen eine geheimnisvolle Aura, der man sich kaum entziehen kann. Kaum ein Wanderer oder Kletterer, der diese Stimmung nicht wahrnimmt und sich gerne am Fuß der Felsen für eine kleine Pause niederlässt. Von den Klippen ist es dann nur noch ein Katzensprung zurück zum Schwarzen Dreieck und zum Parkplatz.


2. Zu „Säunickels Kleiderschrank“




Eckdaten:

Länge: 5,2 km

Höhenmeter: 77 Hm

Dauer: Fit 1,25 Std. / Normal 1,75 Std. / Kids 2,25 Std.

Sonne/Schatten: überwiegend schattige Waldwege

Parkplatz: kostenloser Wanderparkplatz an der L3041 direkt gegenüber der Abzweigung zum Freizeitpark Lochmühle

Festes Schuhwerk: Nicht zwingend

Buggy: ja

Alter: ab 4 Jahren

Der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/taunus/zu-saeunickels-kleiderschrank-oberhalb-des-koeppperner-tals/218693865/

Die Wegbeschreibung:

Bei „Säunickels Kleiderschrank“ handelt es sich um eine hübsche kleine Felsformation an der Talkante des Köpperner Tals, die ihren Namen einer traurigen Geschichte verdankt. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges lebte im Köpperner Tal ein Schweinehirt mit seiner schönen Tochter. Der Schweinehirt trug den Namen Nickel und wurde wegen seines Berufs „Säunickel“ genannt. Um seine Tochter vor den herumstreifenden Landsknechten zu schützen, versteckte er sie oberhalb des Tals zwischen den Felsen. Tag für Tag brachte der Vater seiner Tochter Speiß und Trank und auch so manches Kleidungsstück. Eines Tages jedoch entdeckten einige der so sehr gefürchteten Landsknechte das Versteck und entführten das bedauernswerte Mädchen. Der Säunickel starb kurze Zeit später an gebrochenem Herzen. Noch viele Jahre nachdem sich die traurige Geschichte ereignet hatte, fanden Wanderer und Waldarbeiter zwischen den Felsen Kleider von Säunickels Tochter. Und da sie um das Schicksal des armen Mädchens wussten, nannten sie die Felsen fortan „Säunickels Kleiderschrank“.

Eure Wanderung führt euch vom Wanderparkplatz auf geschottertem Weg mit dem Wanderzeichen Schwarzer Punkt stetig und sanft aus dem Köpperner Tal den Hang hinauf. Oben an der Talkante angekommen, macht der Weg eine Rechtskurve. Dort zweigt ihr auf schmalem Pfad mit der Beschilderung zu „Säunickels Kleiderschrank“ vom Schwarzen Punkt nach rechts ab und erreicht schon bald die Felsformation. Von dort folgt ihr weiter dem Pfad und haltet euch an der nächsten Weggabelung ohne Wanderzeichen auf dem Schotterweg rechts. Dieser Schotterweg führt euch ohne Wanderzeichen geradeaus immer weiter nach unten. Nach etwa 2 km, rechts von euch könnt ihr die Straßengeräusche wieder gut hören, zweigt ihr ohne Wanderzeichen vom breiten Schotterweg nach rechts in einen bald schmal werdenden Pfad ab und erreicht kurz darauf den Wanderparkplatz.


3. Wildgehege und Traumwald im Tal der Sieben Bäche Büdingen





Eckdaten:

Länge: 4,4 km

Höhenmeter: 86 Hm

Dauer: Fit 1 Std. / Normal 1,25 Std. / Kids 2 Std.

Sonne/Schatten: überwiegend schattige Waldwege

Parkplatz: kostenloser Wanderparkplatz (Vogelsbergstraße) am nördlichen Ortsrand von Büdigen

Festes Schuhwerk: Nicht zwingend

Buggy: nein

Alter: ab 4 Jahren

Noch mehr zum Wildgehege Büdingen lest ihr sehr gerne hier:

https://www.wildpark-buedingen.de/

Und hier der Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/vogelsberg/wildgehege-im-tal-der-sieben-baeche-buedingen/218699857/

Die Wegbeschreibung:

Auf bequemem Schotterweg wandert ihr vom kostenlosen Parkplatz über die Straße geradeaus zum Startpunkt des Rundwegs im nahe gelegenen, großzügig gestalteten Wildgehege. Die Hirsche und Rehe sind zutraulich und ganz schön gierig – danke lieber Futterautomat ;-). Der Schotterweg führt euch, nachdem ihr das Gehege passiert habt, in den Wald und dort immer an einem munter gurgelnden Bächlein entlang (hier gibt es auch eine Kneipp-Gelegenheit), bis ihr mit dem „Schweigeweg“ (nicht buggytauglich) den Bach überquert und den Hang nach oben steigt. Oben angekommen, biegt ihr nach rechts in den Schotterweg ein und folgt diesem, vorbei an mehreren putzigen Holzskulpturen, durch den Wald und schließlich über die Streuobstwiesen zurück zum Startpunkt des Wildgeheges. Von dort geht es nach links zurück zum Parkplatz.


4. Saalburg-Wanderung



Eckdaten:

Länge: 6,0 km

Höhenmeter: 209 Hm

Dauer: Fit 1,75 Std. / Normal 2.25 Std. / Kids 2,75 Std.

Sonne/Schatten: ausgeglichenes Verhältnis zwischen schattigen Wald- und sonnenbeschienenen Feldwegen

Parkplatz: kostenloser Parkplatz „Römerkastell Saalburg“

Festes Schuhwerk: Ja, unbedingt

Buggy: nein

Alter: ab 6 Jahren

Link zum Nachwandern:

https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/taunus/auf-dem-limes-erlebnispfad-von-der-saalburg-hinauf-auf-den-hollerkopf/218606960/

Die Wegbeschreibung:

Vom Parkplatz der Saalburg bergab gehend, führt euch der Limes-Erlebnispfad mit dem Wanderzeichen des Schwarzen Wachturms nach rechts entlang der Saalburg und dann, immer wieder belohnt von prächtigen Panoramablicken, sanft und stetig hinauf auf das Plateau des Hollerkopfes. Dort angelangt, zweigen vom Limes-Erlebnispfad zwei unmarkierte Pfade nach rechts und nach links ab. Der linke Pfad führt euch zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich euch ein toller Blick bis nach Frankfurt bietet. Dann kehrt ihr zum Limes-Erlebnispfad zurück und folgt der rechten Abzweigung auf dem spannenden und steinigen Hans-Stephan-Pfad steil nach unten. Vorsicht: Rutschgefahr beim Abstieg! Zieht am besten Wanderschuhe für einen sicheren Tritt an! Unten angelangt, gabelt sich der Weg in eine geteerte Straße. Dieser folgt ihr einfach nach rechts und gelangt bequem bergab zurück zur Saalburg.


Ausflugsziel für Familien


Freizeitpark Lochmühle in Wehrheim



Dieser liebevoll gestaltete und gepflegte Freizeitpark in der Nähe der Saalburg begeistert vor allem Kinder bis 10 Jahre. Es gibt altersgerechte Fahrgeschäfte, jede Menge Kletter- und Spielgerätschaften, Rast- und Grillgelegenheiten. Abgerundet wird das Ganze mit dem landwirtschaftlichen Flair, inklusive Tieren (Pferde, Ponys, Kühe, Ziegen, Schafte, Kaninchen, Hühner, Enten, ...), der einst auch als Bauernhof genutzten Getreidemühle. Auch historisch hat die Lochmühle einiges zu bieten. So finden sich auf dem Gelände zum Beispiel Überreste eines Römerkastells. Die Mitte des 13ten Jahrhunderts erstmals erwähnte Lochmühle wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und wieder aufgebaut. Im 18ten Jahrhundert diente sie scheinbar einer Räuberbande als Unterschlupf. Zumindest wurden hier der „Heiden-Ernst“ und seine Räuberbande gefasst.

Mehr dazu erfahrt ihr sehr gerne hier:

https://lochmuehle.de/


Unser Fazit:

Bestimmt gibt es in der Wetterau und im Taunus noch ganz viele andere wunderschöne Orte. Doch für mehr haben die 6 Tage, die wir hier verbringen durften, leider nicht ausgereicht. Unsere nächste Station wird der Odenwald. Mal sehen, ob wir dort auch so angenehm überrascht werden.

Hoffentlich ist es uns gelungen euer Interesse für die Wetterau und den Taunus zu wecken. Wenn ja, wünschen wir euch schon jetzt …

Viele Späße beim Entdecken!

Die 3 Pavels


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