Sagenhaft romantische Wanderung entlang der Püttlach und im Ahorntal mit Blick auf die Burg Rabenstein
Das Püttlachtal und das Ahorntal mit dem Ailsbach bieten mit ihren gewaltigen Felswänden und reizvollen Höhlen die perfekte Kulisse für eine romantische Wanderung in der Fränkischen Schweiz. Es erwarten Euch zudem das Fränkische Schweiz-Museum in Tüchersfeld sowie zwei der schönsten Aussichtspunkte in der Region.
Highlights:
Felsendorf Tüchersfeld mit Fränkische Schweiz Museum
Aussichtspunkt Burgstall Obertüchersfeld
Kühloch (Höhle)
Pferdsloch (Durchgangs-Höhle)
Felsenwildnis
Aussichtspunkt Ahorntal (Burg Rabenstein)
Schneiderloch (Höhle)
Schlupflochfels
Markgrafenweg
Tourdaten:
Länge: 18 km
Höhenmeter: 275 Hm
Dauer: Kind 7,5 Std. / Normal 5,5 Std. / Fit 4,5 Std.
Beschaffenheit: bei Regen viele matschige Stellen
Schatten / Sonne: überwiegend schattige Waldwege
Start/Endpunkt: Wanderparkplatz Behringersmühle
Festes Schuhwerk: Ja
Taschenlampe: Ja
Alter: für Große
Link zum Nachwandern (inkl. GPX-Daten):
Karte:
Diese Tour führt Euch auf markierten Wegen von Behringersmühle durchs Püttlachtal ins Felsendorf Tüchersfeld. Von dort auf oft unmarkierten Wegen vorbei am Kühloch und durchs Pferdsloch hinauf nach Kleinlesau und durch eine wahre Felsenwildnis hinüber nach Zauppenberg. Von Zauppenberg steigt Ihr über einen der schönsten Aussichtspunkte der Fränkischen Schweiz hinunter ins Ahorntal und wandert auf dem herrlichen Markgrafenweg zurück nach Behringersmühle.
Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A73 nach Forchheim. Ihr verlasst die Autobahn an der Ausfahrt Forchheim Süd, überquert die erste Kreuzung und fahrt weiter geradeaus auf der Willy-Brandt-Allee nach Forchheim hinein. Hinter dem Forchheimer Bahnhof biegt Ihr rechts auf die Eisenbahnbrücke Richtung Ebermannstadt in die Bayreuther Straße ein. Direkt hinter der Brücke biegt Ihr erneut rechts ab, um auf der Bayreuther Straße zu bleiben. Nun befindet Ihr Euch auf der B470, die Euch aus Forchheim hinaus und in die Fränkische Schweiz führt. Ihr folgt der B470 bis nach Behringersmühle und biegt dort links Richtung Oberailsfeld ab und schon etwa 50 Meter weiter nach rechts auf den beschilderten Wanderparkplatz beim Tennisclub Behringersmühle. Der kostenlose Parkplatz bietet etwa 15 PKW’s Platz.
Zielkoordinaten für die Anfahrt:
Durchs Püttlachtal nach Tüchersfeld
Vom
Wanderparkplatz beim Tennisclub Behringersmühle wandert Ihr mit der
gelben Raute nach rechts zum Felsendorf Tüchersfeld, das bereits
angeschrieben ist. Nach einem kurzen, ebenen Stück über Wiesen, vorbei
an einem beeindruckenden Felsmassiv, und immer in Sichtweite der
ruhig dahinfließenden Püttlach, gelangt Ihr auf einen schmaler
werdenden Waldweg, der gelegentlich auch sanft ansteigt.
Schon auf diesem Wegstück - Ihr folgt einfach immer der Gelben Raute - fallen Euch links am Hang die großen Felsen auf. Sie wirken wie Vorboten dessen, was Euch auf dieser Wanderung noch erwartet. Schließlich seid Ihr gerade auf dem Weg zum sogenannten Felsendorf. Und Ihr könnt uns glauben: diesen Namen hat Tüchersfeld absolut zu Recht. Euer Weg führt Euch zu einer Brücke über die Püttlach. Dahinter geht Ihr noch ein Stück an dem Flüsschen entlang. Wo der Baumwuchs am Ufer etwas dichter wird, lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Püttlach. Denn durch das satte Grün hindurch offenbart das Flüsschen seinen märchenhaften Charakter.
Links von Euch - die schroffen Felswände könnt Ihr von unten gut erkennen - befinden sich einige, bei Kletterern sehr beliebte Felsen mit so klingenden Namen wie Hühnerturm und Intensivstation.
Ihr
durchquert eine Unterführung und geht dahinter ein kurzes Stück den
Hang hinauf, bis Ihr mit der Gelben Raute nach links abbiegt. Der Weg
wird schmaler und führt Euch weiter hinauf. Nun erheben sich die
Felsen rechts von Euch oben am Hang. Bald geht es hinunter und zurück
ins Tal. Kurz bevor Ihr Tüchersfeld erreicht, passiert Ihr eine
kleine Kapelle. Wenn diese in Sichtweite kommt, hebt Euren Blick
immer wieder mal. Denn von hier bietet sich Euch eine tolle Ansicht auf Tüchersfeld.
So schön dieses Dorf und viele andere Orte sich heute auch in die wildromantischen Täler der Fränkischen Schweiz schmiegen. Früher wohnten die Menschen nicht unten im Tal, sondern oben auf den Ebenen. Die Täler mit ihren Flüssen waren regelrechte Sumpfgebiete. Bauvorhaben dort unten glichen einer Sisyphus-Aufgabe. Und dann erst die vielen Mücken, die den Aufenthalt zur Tortur werden ließen. Deshalb suchten die Menschen in den ersten Jahrhunderten der Besiedlung ihr Heil lieber weiter oben. Doch im frühen Mittelalter waren die Hochflächen bereits nahezu kahl. Die Menschen hatten die dichten Wälder abgeholzt, weil sie Baumaterial und Feuerholz benötigten. Die Hochfläche verkarstete und die Quellen versiegten. Der Wassermangel trieb die Menschen schließlich doch hinunter in die Täler, die nun systematisch entwässert und besiedelt wurden. Tüchersfeld gilt als eine der ersten Talsiedlungen der Fränkischen Schweiz, die bereits zur Zeit Karls des Großen gegründet wurde.
Ihr überquert die B470 und geht geradeaus auf der bald steil ansteigenden Straße „Am Museum“ hinauf zum Fränkische Schweiz-Museum.
Der Fels, auf dem sich das Museum befindet, blickt auf eine sehr wechselreiche Geschichte zurück. Im 13ten Jahrhundert wurde hier die erste Burg erbaut. Sie wurde Niederntüchersfeld genannt. Denn obwohl schon recht weit oberhalb des Püttlachtals, lag sie immer noch unterhalb der auf dem ganz hohen Fels über dem Ort gelegenen Burg Obertüchersfeld. Zweimal, im Hussitenkrieg 1430 und im Bauernkrieg 1525 wurde Niederntüchersfeld zerstört und wieder aufgebaut. Als es im Dreißigjährigen ein drittes Mal zerstört wurde, ließ man nur die wenigen verbliebenden Gebäude, die von Landsknechten bewohnt wurden, stehen. Als sich im 18ten Jahrhundert in Tüchersfeld Juden ansiedelten, wurde ihnen das Burggelände in Teilen überlassen, das von da an den Namen „Judenhof“ trug. Die historischen Fachwerkgebäude des Museums und die beiden steil aufragenden Felsnadeln gelten als eines der Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz. Im Museum findet Ihr Ausstellungsstücke zur Entstehung der Fränkischen Schweiz: Von den Dinosauriern über die Eiszeit und den ersten Besiedelungen bis hin zur Neuzeit. Ihr erfahrt Wissenswertes über Landwirtschaft und Handwerk. Und in der Synagoge werden der jüdische Jahreskreislauf und die jüdische Religion erklärt. Hinzu kommen jährlich wechselnde Sonderausstellungen. Es gibt also viel zu entdecken im Fränkische Schweiz-Museum.
Zum Burgstall Obertüchersfeld
Vom
Museum geht Ihr geradeaus und gelangt auf die Straße „Am
Zeckenstein“. Diese führt Euch ans Ortsende und zum großen
Tüchersfelder Wanderparkplatz. Ihr verlasst Euren eigentlichen
Wanderweg für einen mehr als lohnenden Abstecher und biegt nach
links in den Parkplatz ein. Schon seht Ihr die ersten Stufen des
schmalen Pfades, der Euch zum Burgstall Obertüchersfeld auf dem
Mittelberg hinauf tragen wird. Über viele Stufen, die auf und ab
verlaufen, vorbei an malerischen Felsmassiven schlängelt sich Euer
Weg Stück für Stück empor.
Dann
erreicht Ihr das erste Highlight dieses Intermezzos. Eine eiserne
Treppe führt Euch nach oben und in eine weiter nach oben reichende
Durchgangshöhle. Die eisernen Stufen wurden erst vor ein paar Jahren
angebracht. Früher ging es hier an einem Handlauf über die noch
heute vorhandenen Steinstufen deutlich abenteuerlicher nach oben.
Dahinter sind es nur noch ein paar Meter, bevor Ihr die Aussichtsplattform des Mittelbergs erreicht. Bleibt beim Aufstieg kurz vor Erreichen der Plattform stehen und dreht Euch kurz um. Dann bietet sich Euch ein toller Blick hinüber zur anderen Talseite und auf den Aussichtsfelsen.
Oben angekommen, empfangen Euch eine grandiose Aussicht hinunter ins Tal und auf den Ort, sowie eine Bank, die zu einer kurzen Rast einlädt.
Ein guter Moment für die erste Geschichte der heutigen Wanderung.
Die Rache des Teufels
Der Raubritter Udo von Witzenstein hatte auf den Felsen hoch Tüchersfeld seine windgepeitschte Burg stehen. Von dort aus überzog er das Umland, vor allem das geplagte Pottenstein, mit wagemutigen Raubzügen und Schelmenstücken. Einst verkaufte er einem Pottensteiner Bauern sogar dessen eigene Kühe, die er tags zuvor geraubt hatte. Als der Bauer des Betruges gewahr wurde, rief er sogleich den Vogt zu Hilfe, der mit seinem Gefolge den Raubritter bis zum Portal der Teufelshöhle verfolgte. Dort ging es seinerzeit nicht mit rechten Dingen zu. Der Teufel höchstpersönlich soll in den Tiefen der Erde mit Monstern und Dämonen sein Unwesen getrieben haben. Und während die Verfolger einen Augenblick zögerten, dem Raubritter in den gewaltigen Schlund der Höhle zu folgen, stieß dieser im Innenraum der Höhle, der mit seinen Tropfsteinen auf die damaligen Menschen schrecklich furchteinflößend gewirkt haben muss, tatsächlich auf den Leibhaftigen höchstpersönlich. Dieser bot dem Ritter einen Handel an: Er würde ihn vor seinen Verfolgern retten und ihm zudem bei all seinen zukünftigen Gaunerstücken zur Seite stehen, wenn er ihm im Gegenzug dafür nach seinem Tode seine Seele überlassen wollte. Natürlich ging der Ritter auf den Handel ein. Gedachte er doch, sich auch an diesen Vertrag, wie an alle anderen, die er jemals geschlossen hatte, in keinster Weise zu halten. So rettete der Teufel den Ritter und stand ihm von nun an, wie versprochen, bei. Dieser raubte munter weiter und wurde nie erwischt. Doch das Burgfräulein zu Rabenstein war in den Udo von Witzenstein seit ihrer beider Kindheit verliebt und konnte nicht glauben, dass er tatsächlich so ein ruchloser Geselle geworden war. Noch immer glaubte sie an das Gute in dem ehemaligen Spielkameraden. Und nachdem Ihr ein Traumbild verraten hatte, wie sie die Seele des Ritters retten könne, ging sie am nächsten Tag hinüber zur unheimlichen Teufelshöhle. Dort traf sie auf den Gehörnten. Auf einem gewaltigen Stein inmitten der Tropfsteine sitzend, las der gerade in dem mit Udo von Witzenstein geschlossenen Vertrag, den der Ritter damals in seiner Not mit Blut unterschrieben hatte. Der Teufel erschrak, als er die Rabensteinerin erblickte, so sehr, dass er eilig in den Tiefen der Höhle verschwand. Das Mädchen nahm den Vertrag an sich und stieg damit hinauf zur Burg Tüchersfeld. Dort sprach sie bei Udo von Witzenstein vor, gelobte ihm ihre ungebrochene Liebe und dass sie noch immer an das Gute in ihm glaube. Sie zerriss den verfluchten Vertrag vor seinen Augen, so dass der Wind die Schnipsel ins Püttlachtal wehte. Der Ritter fiel vor ihr nieder und versprach sie zur Frau zu nehmen und von nun an kein Unrecht mehr zu begehen. Doch ein Fragment des Paktes wurde vom Wind dem betrogenen Teufel in die Hand geweht. Dieser änderte auf dem Papierschnipsel den Namen Witzenstein in Wichsenstein und verdammte den geläuterten Udo so zu einem Namen, der ihn von diesem Moment der Lächerlichkeit preisgab. Aus dem gefürchteten Raubritter wurde so ein bespotteter Burgherr. Noch viele Jahre sangen die Straßenjungen: Der Wichsenstein von Tüchersfeld, der ist ein kühner Rittersheld. Er wichst die Schuh und Stiefel blank. Macht alles, was sein Weib verlangt.
Der Burgstall Obertüchersfeld hat, obwohl man ihm aufgrund seiner fantastischen Lage eine möglichst abenteuerliche Geschichte wünschen möchte, im Vergleich zur tiefer gelegenen Burg Niederntüchersfeld, eine deutlich kürzere und unspektakulärere Historie. Er wurde Mitte des 13ten Jahrhunderts erbaut und im Hussitenkrieg 1430 zerstört. Doch bis heute umweht den stolzen Fels eine geheimnisvolle und spannende Atmosphäre.
Zum Kühloch
Vom Burgstall kehrt Ihr auf demselben Weg zurück zum Tüchersfelder Wanderparkplatz und geht etwa 100 Meter auf der nach rechts abzweigenden Straße in Richtung des Sportplatzes, bevor Ihr mit dem neuen Wanderzeichen Grünpunkt nach links abbiegt. Ihr wandert vorbei am Sportplatz und erst einmal zwischen Wiesen hindurch, bevor Ihr den Waldrand erreicht. Schon kurz nachdem Ihr im Wald angekommen seid, weist Euch auch schon ein Holzschild den Weg nach links oben zum Kühloch. Nach einem kurzen und steilen Aufstieg erreicht Ihr das kleinere der beiden Höhlenportale, das Euch in die große Vorhalle des Kühlochs führt.
Die Sage vom Kühloch
In
alten Zeiten, als die Fränkische Schweiz immer wieder von
marodierenden Armeen heimgesucht wurde, versteckten die Tüchersfelder
Bauern Ihr Vieh zu Kriegszeiten in der geräumigen Höhle, die
seitdem den Namen Kühloch trägt. Die Höhle lag so weit abseits der
bekannten Wege tief im Wald vor aller Blicken verborgen, dass das
Gebrüll der Kühe außerhalb des Waldes, auch dank der günstigen
Windverhältnisse, nicht mehr zu vernehmen war. Doch nicht nur den
Kühen wurde die Höhle zur Zuflucht. Auch Räuberbanden verbargen
sich hier in der Nacht vor den Häschern der Burgherren. Dies war
auch der Grund, weshalb sich nachts keiner der braven Tüchersfelder
in den Wald traute. Zu groß war die Angst vor einem nächtlichen
Überfall durch die Mörderbande. Selbst Wallfahrer und Kirchgänger
mieden den Weg in der Dunkelheit. Einst sollen drei räuberische
Brüder die Höhle eine ganze Weile als Unterschlupf genutzt haben.
Einer der drei erkrankte eines Tages an einer unheilbaren Krankheit
und konnte nicht mehr an den Raubzügen teilnehmen. Egoistisch wie
Räuber nun mal sind, ließen seine zwei Brüder ihn einsam und
wehrlos in der Höhle zurück und zogen weiter. Als die räuberischen
Überfälle in der Gegend eine Zeit lang ausblieben, wagten sich die
Tüchersfelder wieder zum Kühloch und fanden dort die bereits
teilweise verweste und von wilden Tieren angefressene Leiche des
verstorbenen Räubers. Doch auch seinen zwei treulosen Brüdern
erging es nicht viel besser. Einer wurde in der Oberpfalz gefasst und
aufgehängt. Den anderen soll der Blitz erschlagen haben. Die Seele
des in der Höhle verendeten Räubers findet bis heute keine Ruhe und
geistert noch immer zwischen Tüchersfeld und Kleinlesau ziellos
umher.
Im Kühloch gibt es neben der wundervoll platzierten Bank im zweiten, deutlich größeren Höhleneingang, die Möglichkeit mit der Taschenlampe auf Entdeckungstour zu gehen. Nach hinten verjüngt sich das anfangs große Portal zunehmend, bis man auf allen Vieren voran kriecht. An den Wänden findet Ihr ein paar schöne Höhlenformen. Wir beendeten unsere Erkundungstour, als es nur noch durch einen Schluf weiterging, in den wir hineinrobben hätten müssen. Dafür hatten wir dann doch nicht die richtige Kleidung und Ausrüstung dabei.
Zum Pferdsloch
Vom
Kühloch geht Ihr zurück auf den Weg mit dem Wanderzeichen Grünpunkt und
folgt diesem nach links. Schon bald zweigt ein schmaler Pfad mit der
Beschilderung zum Pferdsloch nach links oben ab. Nach wenigen Metern
passiert Ihr eine kleine Höhle am Hang. Und kurz dahinter öffnet
sich vor Euch das beeindruckende Portal der Durchgangshöhle mit dem
klingenden Namen Pferdsloch.
In die Felsenwildnis
Bis
hierhin konntet Ihr Euch auf dieser Tour immer an der guten
Beschilderung orientieren. Nun folgt ein Stück, das nahezu ohne
Schilder auskommen muss. Hinter dem Pferdsloch gelangt Ihr wieder auf
den Weg mit dem Wanderzeichen Grünpunkt. Von hier zweigt Ihr bei der
nächsten Gelegenheit ohne Wanderzeichen scharf links nach oben ab.
Nach etwa 100 Metern geht Ihr an der nächsten Weggabelung rechts
und stoßt schon bald auf das Wanderzeichen Blaukreis sowie auf den
Campingplatz Jurahöhe. Von hier sind es nur 100 Meter zum kleinen und
urigen Gasthaus Jägersruh und zur Straße. Ihr biegt nach links in
die Straße ein und zweigt gleich wieder nach rechts hinüber zum nur
150 Meter entfernten Kleinlesau ab. In Kleinlesau biegt Ihr hinter
der kleinen Dorfkapelle links ab und dahinter gleich wieder links.
Ihr gelangt auf einen Schotterweg, der Euch ohne Wanderzeichen gut
einen Kilometer zwischen den Feldern hindurch zur Straße unterhalb
von Pfaffenberg führt.
Ihr biegt mit dem Wanderzeichen Grünkreuz nach
rechts in die Straße ein und erreicht schon bald den Ort
Pfaffenberg. Bei der ersten Gelegenheit, hier steht auch ein
Wanderzeichenbaum, biegt Ihr mit dem Grünkreuz nach links Richtung Oberailsfeld ab. Doch schon
10 Meter weiter verlasst Ihr diesen Weg ohne Wanderzeichen nach
rechts. Ihr wandert am Bolzplatz vorbei und geradeaus den Hang
hinauf. Wenn es wieder bergab geht, haltet Ihr Euch bei der nächsten
Weggabelung links und wandert hinunter in einen echten Räuberwald.
So urtümlich und ein bisschen unheimlich wirkt dieser Wald, dass man
hinter jedem Baum einen fiesen Beutelschneider vermuten möchte.
Unten an einem Holzlagerplatz, biegt Ihr links ab und wandert weiter
hinunter. Bei der nächsten Gelegenheit, Ihr habt inzwischen eine
Senke erreicht, zweigt Ihr, weiterhin ohne Wanderzeichen, scharf nach
rechts oben in eine wahre Felsenwildnis ab, in der der
Schauerromantik erneut Akzente gesetzt werden.
Zum Aussichtspunkt Ahorntal
Immer
weiter trägt Euch der schmale Pfad hinauf auf die Ebene und an den
Ortsrand von Zauppenberg. Dort biegt Ihr nach links in den
Schotterweg ein. Schon bald künden Schilder vom Aussichtspunkt, der
Euer nächstes Ziel ist. Diese führen Euch nach etwa 300 Metern auf
der Ebene nach rechts und hinüber zum Aussichtspunkt mit herrlichem
Blick hinüber zur Burg Rabenstein.
Warum die Burg Rabenstein gebaut wurde
Schon viele Jahre lagen die Herren von Pottenstein und Waischenfeld miteinander im Zwist. Doch obwohl sie sich gegenseitig äußerst feindlich gesonnen waren, hatte bisher keiner von beiden einen Krieg vom Zaun gebrochen. Zu sehr fürchteten sie die mit einem offenen Kampf verbundenen Verluste an Gold und Menschenleben. Doch eines Tages, der Herr von Waischenfeld war gerade mit seinem Gefolge im Ahorntal auf der Jagd, da verlor dieser, als er vom Jagdfieber gepackt, einem Hirsch hinterherpreschte, seine Mannen und verirrte sich im tiefen Wald. An der heutigen Neumühle ließ er sich am Ufer des Ailsbaches nieder, um sich zu erfrischen. Doch, oh weh, statt seines Gefolges fanden ihn dort am Ufer die Landsknechte des gerade ebenfalls im Ahorntal jagenden Herren von Pottenstein. Von allen Seiten drangen die Pottensteiner auf den Herrn von Waischenfeld ein. Einen nach dem anderen wehrte er unerschrocken ab. Doch mit der Zeit erlahmten seine Kräfte und so wurde er schließlich doch überwältigt und gefesselt. Der Herr von Pottenstein blickte voller Genugtuung auf seinen gebundenen Widersacher herab. Nachdem er hin und her überlegt hatte, was er wohl mit dieser kostbaren Beute anfangen könne, entschied er, um mit der Fehde ein für allemal ein Ende zu machen, den Waischenfelder hinauf auf den oberhalb der Neumühle gelegenen Rabenstein zu zerren und ihn dort, für alle sichtbar, zu hängen. Der Rabenstein verdankte seinen Namen nämlich der Tatsache, dass er seit vielen Jahren als Richtplatz genutzt wurde. Dort oben stand ein alter Galgen. Die Hingerichteten ließ man seinerzeit zur Abschreckung am Galgen hängen. Da die Kadaver die aasfressenden Raben anlockte, wurde der Fels bald Rabenstein genannt. Zu eben jenem Galgen zerrten die Pottensteiner den Herren von Waischenfeld. Sie schnitten den letzten Gehängten los und warfen die Überreste hinunter ins Ahorntal. Als die Landsknechte dadurch für einen Moment abgelenkt waren, gelang es dem Waischenfelder seine Fesseln zu sprengen und sich mit einem kühnen Sprung in die Baumkronen unterhalb des Rabensteins zu retten. Ein Ast nach dem anderen brach unter seinem Gewicht und bremste so den Fall Stück für Stück, bis er halbwegs sanft unten aufschlug. Beim Aufstehen stolperte er. Zu seinem Glück wurde er genau aus diesem Blickwinkel einer kleinen Höhle hinter dem Gebüsch gewahr, in der er sich solange verbarg, bis er die Hörner seiner eigenen Gefolgsleute hörte, die verzweifelt nach ihrem Herren suchten. Doch nicht nur der Waischenfelder hörte die Signalhörner. Auch die Pottensteiner kamen nun heran. Und so trafen Waischenfeld und Pottenstein im Ahorntal nun doch zum Kampf aufeinander. Es wurde ein wildes und erbarmungsloses Hauen und Stechen. Schließlich ergriffen die Pottensteiner die Flucht. Die siegreichen Waischenfelder stiegen zum Rabenstein empor, um dort zu rasten und ihre Wunden zu versorgen. Und während dieser Rast beschloss der Herr von Waischenfeld, den Rabenstein künftig mit einer Burg für das Geschlecht der Waischenfelder zu sichern und legte sogleich den Grundstein für die noch heute stolz über dem Tal thronende Burg Rabenstein.
Vom
Aussichtspunkt gibt es zwei Möglichkeiten, um auf dem Markgrafenweg
zu gelangen, der Euch zurück nach Behringersmühle führen wird.
Beide Varianten sind zuerst einmal unmarkiert. Entweder geht Ihr
links auf einem sehr schmalen Felsensteig, der eine durchaus riskante
Passage bietet, steil nach unten. Oder Ihr geht vom Aussichtspunkt
etwa 25 Meter zurück und biegt nach links unten ab. Dieser bequeme
Weg führt Euch an den Waldrand, an dem Ihr nur 20 Meter entlang
geht, bevor Ihr mit dem Wanderzeichen Blaukreuz nach links in den Wald und
auf Kehren hinunter zum Markgrafenweg gelangt.
Wir favorisieren die
zweite, deutlich bequemere, Variante. Vor allem, weil Ihr damit noch
das Stück des Markgrafenwegs mitnehmt, auf dem sich Euch der
beeindruckende Felsen der Schneiderkammer in seiner vollen Pracht
präsentiert.
Abgesehen davon habt Ihr von der Schneiderkammer noch einen tollen Blick hinauf zur Burg Rabenstein.
Von der Schneiderkammer trägt Euch das Blaukreuz des Markgrafenwegs hinunter ins Ahorntal. Ihr geht ein kurzes Stück entlang des Ailsbachs, bevor Ihr diesen nach dem Rennerfels-Parkplatz überquert.
Dahinter steigt Ihr hinauf zum Schlupfloch, einer Durchgangshöhle in einem gewaltigen Felsmassiv, das bei Kletterern sehr beliebt ist.
Dahinter geht es einen kurzen, steilen Anstieg hinauf zur abgegangenen Burg Alte Veste. Von der Alten Veste ist nicht einmal der richtige Name überliefert. Es ist nur bekannt, dass diese Burg schon wenige Jahre, nachdem sie errichtet wurde, schon wieder zerstört worden ist.
Von
der Alten Veste wandert Ihr gemütlich zurück ins Ahorntal und nach
Oberailsfeld.
Zu Oberailsfeld, genauer gesagt zu einem der Felsen, die den Ort umgeben, gibt es eine alte Sage.
Die steinerne Katze bei Oberailsfeld
In Oberailsfeld lebte einst ein schönes und braves Mädchen, das seine Eltern bereits im frühen Kindesalter verloren hatte. Als Waise war das Mädchen bettelarm und musste schon früh als Magd bei einem Bauern arbeiten, um sich sein täglich Brot zu verdienen. Nur einen einzigen Freund hatte das Mädchen. Eine große, schöne, schwarze Katze wich nicht von ihrer Seite, seitdem sie das Tier vor dem sicheren Ertrinken aus dem Ailsbach gerettet hatte. Das Mädchen reifte zur jungen Frau heran, deren Schönheit und sanftes Wesen vor allem die jungen Männer des Ortes bezauberte. Doch nur einem einzigen Burschen gehörte ihr Herz. Es war der Sohn des reichsten Bauern im Ort. Und auch er war der jungen Frau in ehrlicher Liebe zugetan. Den reichen Eltern des Burschen missfiel diese Verbindung sehr. Hatten sie doch von langer Hand bereits eine Ehe mit der Tochter eines anderen reichen Bauern arrangiert. Und obwohl der Bauer seinem Sohn den Umgang mit der armen Waise verbot, traf er sich weiterhin mit ihr. Eines Tages beschloss der Vater seinen Sohn für einige Jahre in die Fremde zu schicken, damit der dort das arme Mädchen vergesse. Und so kam der Tag der Abreise. Der Bursche musste sich reisefertig machen. Die unglücklich Verliebte saß einsam in ihrer Kammer und weinte bittere Tränen. Verzweifelt flehte sie Gott um Hilfe an. Während sie so ganz allein und von allen Menschen verlassen dem lieben Gott ihr Leid klagte, schmiegte sich die treue Katze schnurrend an die Verzweifelte. Die Katze ging zur Tür und wieder zurück und bedeutete der jungen Frau dadurch, dass sie ihr nach draußen folgen sollte. So stand sie auf und folgte der Katze nach draußen. Die Katze führte sie aus dem Dorf hinaus und den Hang hinauf zu den Felsen oberhalb des Ortes. Das Tier sprang mit einem Satz hinauf auf die Felsen und die Magd folgte ihm so schnell sie konnte. Dort oben, verborgen in einer dunklen Felsspalte, fand die junge Frau einen prall gefüllten Beutel Gold. Überglücklich über den plötzlichen Reichtum stieg die Glückliche den Felsen hinunter, um möglichst schnell dem Geliebten entgegen zu eilen und dessen Eltern die frohe Kunde von der großzügigen Mitgift zu überbringen, die sie nun mit in die Ehe bringen könne. Die Katze aber blieb oben auf dem Felsen sitzen. Die junge Frau bedeutete dem Tier ihr nach unten zu folgen. Doch die Katze blieb sitzen. Und als sie sich erneut nach dem Tier umdrehte, war die Katze verschwunden. Doch dafür hatte der ganze Fels die Form eines großen Katzenkopfes angenommen. Traurig und doch überglücklich erreichte die Magd das Haus des reichen Bauern. Gerade noch rechtzeitig. Nun stand der Vermählung nichts mehr im Wege und die beiden Liebenden lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
In Oberailsfeld biegt Ihr an der Kirche mit dem Blaukreuz des Markgrafenwegs nach links ab, überquert die Straße und haltet Euch mit Eurem Wanderzeichen rechts. Der Markgrafenweg trägt Euch auf sanftem Auf und Ab und durch Unterailsfeld zurück nach Behringersmühle, wo Ihr, kurz vor Erreichen Eures Wanderparkplatzes, noch Eure Füße im Kneippbecken erfrischen könnt.
Zugegeben, für kleinere Kinder ist diese grandiose Tour mit 18 Kilometern eher weniger geeignet. Doch sie bietet so viele Schauwerte, dass wandererfahrene Zehnjährige das Pensum mit ausreichend Pausen durchaus bewältigen können. Hinzu kommen die schönen Sagen der Region, die zusätzlich die Zeit verkürzen können. Zumindest bei unserem Hüpfer wirken spannende Geschichten während des Wanderns wahre Wunder. Ein Pluspunkt sind die meist sanften Anstiege. 275 Höhenmeter auf 18 Kilometer sind wirklich überschaubar. Am Ende muss jeder selber wissen, ob sein Nachwuchs einer solchen Tour gewachsen ist. Überfordern darf man die Zwerge auf keinen Fall. Sonst vergeht ihnen die Begeisterung fürs Wandern ganz schnell. Und das wäre schade. Denn gerade bei uns in Franken gibt es doch so viel zu Entdecken.
Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch, mit oder ohne Kids …
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
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