Vom Pegnitzufer in Velden über die Petershöhle zur Burg Veldenstein
Der Veldensteiner Forst bietet neben geheimnisvollen Waldwegen einige der großartigsten Sehenswürdigkeiten in Franken. Schon allein der idyllische Uferweg in Velden ist eine Reise wert. Wenn sich dann noch die Petershöhle mit ihrem gewaltigen Portal sowie die prächtige Burg Veldenstein in Neuhaus und einer der schönsten Kreuzwege, die wir kennen, dazugesellen, wird aus einer schönen Wanderung ein echtes Highlight.
Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der B 14 bis nach Hohenstadt. Im Ort biegt Ihr rechts ins Pegnitztal (Richtung Neuhaus/Pegnitz) ab. Von Hohenstadt kommend durchquert Ihr Alfalter und Düsselbach. Ihr fahrt immer geradeaus, kommt durch Rupprechtstegen, Lungsdorf und Güntersthal. Danach erreicht Ihr Velden. Gleich am Ortseingang findet Ihr einen großen und kostenlosen Wanderparkplatz.
The Beach
Gegenüber
dem Parkplatz, am anderen Ufer der Pegnitz, erhebt sich majestätisch
die als „The Beach“ bekannte Kletterwand bei Velden.
Ein kleiner Abstecher hinüber lohnt sich. Über eine malerische Holzbrücke gelangt Ihr auf die andere Seite des Flusses. Links im Fels thront ein Kriegerdenkmal. Nach rechts geht Ihr, vorbei an den überhängenden Felsen der Kletterwand, bis zur einer Stelle, von der Ihr einen schönen Blick auf das munter gluckernd vor sich hinarbeitende Wasserrad der Wassermühle geboten bekommt. Einige Bänke bieten hier schon die Möglichkeit einer kurzen Rast nach einer längeren Autofahrt. Oder einfach, um einmal inne zu halten, dem Wasser der Pegnitz zu lauschen und seinen Gedanken nachzuhängen. Oder auch, um einer kurzen Sage zu lauschen.
Wie Velden von König Wenzel das Stadtrecht verliehen bekommen hat (Eigeninterpretation)
Als
König Wenzel, auch bekannt als Karl IV, vor gut 650 Jahren des
öfteren im Nürnberger Land unterwegs, kam er eines Tages auch in
das idyllische Örtchen Velden. Was ihn hierhin verschlagen hatte,
wusste niemand so genau zu sagen. Schließlich war die Goldene
Straße, die Prag mit Nürnberg verband und als Hauptverkehrsader für
den Handel galt, ein ordentliches Stück weiter südlich. Auf seinen
Reisen hatte König Wenzel schon dem handelsstrategisch wichtigen Ort
Lauf an der Pegnitz das Stadtrecht verliehen. Dies war auch
nachvollziehbar. War Lauf doch der letzte Übernachtungsort, den man
auf einer Reise von Prag nach Nürnberg passierte. Um auch in Lauf
angemessen residieren zu können, hatte König Wenzel sich dort
gleich einmal eine hübsche Burg hingestellt. Doch was trieb ihn die
Pegnitz hinauf nach Velden? Vielleicht hatte er von der Pracht des
schönen, malerisch am Fuße gewaltiger Felsen gelegenen, Ortes
gehört. Und wollte sich selbst einmal ein Bild machen. Vielleicht
wollte er auch einfach nur einmal dem Trubel der größeren Städte
entfliehen und suchte im Pegnitztal ein wenig Ruhe und
Abgeschiedenheit. Oder aber, er hatte von den leckeren Forellen
gehört, die es in der Gegend um Velden geben soll und die nirgends
sonst so gut schmecken wie in Velden selbst. Egal was der Grund für
seinen Besuch in dem verschlafenen Örtchen war, am Ende landete eine
der hervorragend schmeckenden Veldener Forellen auf dem Teller des
Königs. Und was geschah? Der König probierte die Forelle. Erst ein
kleines Stück, das er langsam auf der Zunge zergehen ließ. Dann ein
größeres Stück, um den großartigen Geschmack zu intensivieren.
Dann noch ein Stück, weil der Geschmack nie wieder enden sollte.
Dann noch eins und noch eins. Bis die Forelle bis auf die letzten
Gräten abgenagt war. Voller Wonne blickte er auf den leeren Teller.
Und nachdem er ein ordentliches Bäuerchen gemacht hatte, sprach der
König: „Einem Ort, in dem es derartige Köstlichkeiten gibt, muss
ich einfach das Stadtrecht zusprechen.“ Ob in dem darauf folgenden
Jubel der Veldener Bürger noch jemand die Bestellung des Königs
einer zweiten Forelle gehört hat, ist leider nicht überliefert.
Doch die Veldener haben bis heute nicht vergessen, wem sie ihr
Stadtrecht verdanken. Und deshalb ziert auch heute noch eine Forelle
die untere Hälfte des Veldener Wappens.
Der Uferweg
Von The Beach geht ihr zurück zum Parkplatz und an der Nürnberger Straße entlang Richtung Ortsmitte. Einfach wunderschön, dieser Ort. Mit seinen alten Gebäuden, zum Beispiel dem links von euch liegenden Pflegerschloss, und seinen Holzbrückchen wirkt er fast wie ein kleines Venedig an den Ufern der Pegnitz. Schon nach etwa 100 Metern biegt Ihr von der Nürnberger Straße, die jetzt die Pegnitz überquert, nach rechts in den Schießmauerweg ein und bleibt am rechten Pegnitzufer. Ein hölzernes Schild weist Euch den Weg. Vor Euch seht Ihr einen herrlichen, hölzernen Pavillon, der regelrecht über der Pegnitz zu schweben scheint.
An den Bäumen der Uferpromenade haben die Veldener ihrer Kreativ freien Lauf gelassen und daran wunderschöne Blumen- und Pflanzen-Arrangements platziert.
Ihr
folgt weiter dem Schießmauerweg, der sich bald zwischen den Häusern
entlangschlängelt und dahinter in einen fast schon märchenhaften
Uferpfad, mit Holzbrücke und mehreren kleinen in den Fluss ragenden
Stegen mündet. Euch gegenüber liegt die Liebesinsel. Woher dieses
kleine, abgeschiedene Eiland wohl seinen Namen hat?
Statt stramm voran zu wandern, verfielen wir auf diesem Wegstück in sanftes und entspanntes Schlendern. Alle paar Meter lockt ein neues Fotomotiv. Ein wirklich schöner Ort, um dem Alltag zu entfliehen und die Seele baumeln zu lassen.
Zur Petershöhle
Schon
nach etwa 200 Metern endet der Flusstraum und Ihr verlasst den
Uferweg nach scharf rechts oben. Ihr folgt nun erst einmal dem
Holzschild auf den Promenadenweg, statt der Wandertafel, die Euch den Weg
zur Petershöhle mit dem Waagrechten Blaustrich nach links weist.
Denn der Promenadenweg ist ähnlich reizvoll wie der Uferweg und
einen kleinen Umweg mehr als wert.
Sanft trägt Euch der schmale Pfad
des Promenadenwegs den Hang hinauf. Dass sich dieser Weg großer
Beliebtheit erfreut, belegen die vielen Papierkörbe am Wegesrand,
die erfreulicherweise auch genutzt werden. Zumindest haben wir
keinerlei sorglos weggeworfene Abfälle auf diesem Weg entdeckt. Es
dauert auch gar nicht lang, da lauft Ihr durch dichte Laubengänge
und am Fuße gewaltiger Felsen entlang. Und rechts unter Euch breitet
sich Velden am Ufer der Pegnitz aus.
Bevor der Promenadenweg über Stufen wieder hinunter in den Ort führt, biegt Ihr nach links oben ab und mündet mit dem Wanderweg in die Bergstraße, der Ihr nach links hinauf folgt. Am Wegesrand erkennt Ihr bald das Wanderzeichen Nr. 2. Immer weiter geht es bergan. Links zweigt der Weg zwischendurch zu einem Aussichtspavillon ab, von dem Ihr hinunter nach Velden und hinüber zum großen Steinbruch sehen könnt. Ein Anwohner hat uns erzählt, dass an der Stelle, an der sich heute der Krater des Steinbruchs öffnet, früher ein Berg befand, der genauso hoch war, wie der Schrödelberg rechts daneben.
Und es geht weiter bergan. Bald erreicht Ihr einen Spielplatz und direkt daneben ein Ziegengatter. Hier stoßt Ihr auch wieder auf das Wanderzeichen Waagrechter Blaustrich, das Euch zur Petershöhle führt. Hinter dem Spielplatz wird der Weg schnell zum Waldpfad. Zumindest, wenn Ihr Euch für den linken der beiden parallel verlaufenden Wege entscheidet. Bald erreicht Ihr den Fuß des Steinbruchs, den Ihr vorhin aus der Ferne bestaunen durftet.
Euer Wanderzeichen Waagrechter Blaustrich führt Euch weiter auf idyllischen Wald- und Schotterwegen dem Felsmassiv der Petershöhle entgegen. An der nächsten Kreuzung biegt Ihr mit der Beschilderung nach rechts oben ab. Zu dieser Kreuzung werdet Ihr nach Eurem Abstecher zur Petershöhle übrigens wieder zurückkehren. Von unten könnt Ihr bald die fast weiß leuchtenden Felswände erkennen.
Dann windet sich Euer Weg steil nach links über Wurzeln und vorbei an Felsformationen hinauf, dem Gipfel entgegen. Was für ein schöner und wildromantischer Pfad. Fast wie aus einer anderen Welt. Wenn die Sonne durch das dichte Blätterdach fällt und den Wald sowie die Felsen in grünen Schimmer hüllt, ist das schon ein wenig magisch.
Euer Wanderzeichen führt Euch auf einen Sattel. Dort findet Ihr auch schon die Informationstafel zur Petershöhle, über der Ihr gerade steht. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Ihr steht auf der Höhle und habt noch einen kurzen, dafür spannenden und beeindruckenden Abstieg vor Euch. Haltet Euch links und folgt dem abschüssigen Felsenpfad. Die Wurzeln, die den Waldboden durchziehen, sind erstklassig, wenn es darum geht, sich beim Hinabsteigen zwischendurch mit den Händen zu sichern. Lasst Euch Zeit und genießt den Abstieg zur Petershöhle. Haltet zwischendurch auch immer wieder mal inne und werft einen Blick nach rechts, damit sich Euch die Pracht des unter Euch liegenden Höhlenportals auch richtig erschließen kann.
Wenn
Ihr den Abstieg gemeistert habt. Steht Ihr vor dem überwältigenden
Portal der Petershöhle. 8X5 Meter misst der Eingang.
Links
und rechts liegen kleine Vorhöhlen, bevor es nach links in die Höhle
hinein geht.
Über einen Gang gelangt Ihr in die große Haupthöhle,
von der ein weiterer Gang nach links in einen kleineren Raum
abzweigt. Von dort geht es am besten nur mit entsprechender
Ausrüstung weiter in den Fels hinein.
In der Petershöhle herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Während in anderen Höhlen vor allem Tropfsteine begeistern, sind hier nur einige Sinterformen und Deckenkolke zu finden. Die Faszination der Petershöhle geht eher von ihrer Geschichte aus. Die Höhle war schon immer eine Zufluchtsort. Mehr als 2.000 Skelette von Höhlenbären wurden hier gefunden. Ein wahrer Friedhof. Dazu noch Skelette von Höhlenlöwen, Wollhaarnashörnern und Wölfen. Zudem wurden Steinwerkzeuge von Neandertalern entdeckt, die diesen Ort offenbar als Kultstätte genutzt haben. Auch sie wurden wohl von der Petershöhle magisch angezogen. Spannend, wenn man sich vorstellt, wie sich unsere Vorfahren (ein paar Neandertaler-Gene stecken ja in uns allen) hier im flackernden Feuerschein zur Musik ihrer Knochenflöten und Trommeln in Trance getanzt und ihren Naturgeistern gehuldigt haben.
Zur Burg Veldenstein in Neuhaus an der Pegnitz
Nachdem Ihr die Petershöhle ausgiebig besichtigt habt, kehrt Ihr auf dem Weg, den Ihr gekommen seid zur letzten Kreuzung zurück.
Hier stoßt Ihr auf Euer neues Wanderzeichen, das Euch von hier bis nach Neuhaus begleiten wird, den Blaupunkt. Schon nach wenigen Metern zweigt der Blaupunkt vom breiten Schotterweg in einen schmaleren Waldweg ab. Dieser trägt Euch hinunter nach Engenthal. Zu diesem Wegstück gibt es eine tragische Geschichte.
Der Baronfelsen von Hartenstein
Wer von Hartenstein hinunter nach Engenthal wandert, durchquert dabei das sogenannte Weidental. Eine der Felswände, die man vom Wegesrand im Wald erkennen kann, wird seit vielen hundert Jahren Baronfelsen genannt. Einst ritt der Baron von Hartenstein wie von Sinnen den Berg in vollem Galopp hinunter. Das allein war für die Untertanen des Barons noch nichts Besonderes. War Ihr Fürst doch für seine Tollkühnheit weithin bekannt. Doch dieses mal trieb er es noch wilder als sonst. Denn sein wilder Ritt ging mitten in dunkler Nacht von Statten. Es kam, wie es kommen musste. Übermut tut selten gut. Und so kamen der Baron und sein Pferd in der Finsternis vom befestigten Weg ab und stürzten von der schroffen Felswand in den Tod. Ross und Reiter wurden an ebenjener Stelle begraben, an der sie von den Dienern des Barons am folgenden Morgen gefunden wurden. Am Fuß des Felsens sind noch heute zwei kleine Hügel zu sehen. Unter dem einen liegt der Baron, unter dem anderen sein Pferd begraben. Die Felswand wird seit diesem traurigen Tag Baronfelsen genannt.
Der
Pfad führt Euch direkt nach Engenthal. Unten angekommen, biegt Ihr
nach links in die Straße ein. Auf der anderen Straßenseite liegt
eine Koppel. Mit diesem Anwesen hat es etwas ganz Besonderes auf
sich. Denn hier bietet Gentle Long Ears geführte Eselwanderungen an.
Doch nicht nur, um zu unterhalten. Vielmehr wird hier der
therapeutische Ansatz des Umgangs mit diesen intelligenten,
feinfühligen und ruhigen Tieren verfolgt. Auf einer Eselwanderung
erfahren Kinder und Erwachsene Entschleunigung, Förderung des
Selbstwertgefühls, der Konzentrationsfähigkeit, der Sozialkompetenz
und der Kommunikationsfähigkeit. Mehr dazu erfahrt Ihr gerne unter
www.gentle-long-ears.de (umbezahlte Werbung).
Direkt hinter dem Anwesen von Gentle Long Ears biegt Ihr mit dem Blaupunkt nach rechts ab. Nun geht es geradeaus. Schon bald findet Ihr Euch am Ufer der Pegnitz wieder. An einer Brücke bleibt Ihr auf Eurer Pegnitzseite und wandert, vorbei an einem schön gestalteten Spielplatz vorbei, weiter an der Pegnitz entlang. Dann biegt Ihr mit dem Blaupunkt nach rechts oben Richtung Finstermühle ab. Von diesem Wegstück aus könnt Ihr bereits die Burg Veldenstein erkennen. Doch generell lohnt es sich hier, wie fast immer, den Blick einfach mal ein wenig rechts und links des Weges schweifen zu lassen. Dann entdeckt vielleicht auch Ihr diesen putzigen Kerl.
In Finstermühle biegt Ihr mit dem Blaupunkt nach links ab. Nach dem Gasthaus zur Linde überquert Ihr die Pegnitz und wandert dahinter nach links, an der Uferpromenade entlang, nach Neuhaus hinein.
Ihr gelangt an die Bahnhofstraße, die Ihr, den Blaupunkt verlassend, leicht nach links überquert und auf den Oberen Markt gelangt. An dem schön gestalteten Brunnen biegt Ihr mit der Straße Oberer Markt nach rechts den Berg hinauf ab.
Der Brunnen gibt übrigens den wichtigen historischen Moment wider, in dem die Stadt Neuhaus an der Pegnitz von Bischof Weigand im Jahr 1522 das Braurecht verliehen bekommen hat. Das mag im ersten Moment nicht allzu revolutionär anmuten. Doch tatsächlich bedeutet das, dass jeder Neuhauser Bürger Bier brauen und dieses in seinem Haus ausschenken und verkaufen durfte.
Die Straße Oberer Markt, an deren Wegesrand eine Miniaturversion der Burg Veldenstein verzückte Blicke auf sich zieht, wird zur Burgstraße. Hier stoßt Ihr auf Euer neues Wanderzeichen, den Rotpunkt.
Die
Burgstraße führt Euch, vorbei am Kaiser-Bräu-Brunnen, direkt zur
Burg Veldenstein hinauf.
Seit
2017 wird die Burg saniert. Für uns Besucher wird die Anlage wohl
erst wieder Mitte 2021 zugänglich sein. Bei der Sanierung geht es um
Substanzsicherung und Herstellung der Verkehrssicherheit. Nachdem die
Mauern der Burg nicht mehr die erforderliche Sicherheit
gewährleisteten, wurden die Baumaßnahmen 2018 eingeleitet, um die
Burg Veldenstein auch für kommende Generationen zu erhalten. Doch auch von außen is die Burg mächtig beeindruckend.
Zum fantastischen Burgblick
Neben dem Haupttor zweigt ein Pfad mit dem Rotpunkt von der Burgstraße nach rechts, an der Burgmauer entlang, ab. Diesem folgt Ihr bald, mit einigen wundervollen Ansichten der Burg, den Hang hinunter.
An einer Abzweigung haltet Ihr Euch links. Es geht auf einem schön geschwungenen Pfad ein Stück hinauf zu zwei grandiosen Aussichtspunkten. So viel sei verraten: Der Zweite Aussichtspunkt ist der beste Ort für eine ausgedehnte Brotzeitpause.
Eine hervorragende Stelle, um sich ein wenig der Geschichte der Burg Veldenstein zu widmen.
Die Burg Veldenstein
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg Veldenstein im Jahr 1269. Erbaut wurde sie sicher deutlich früher. Möglich ist sogar das Jahr 1008, als im Auftrag König Konrads Grenzbefestigungen an der Nordgrenze des Bistums Eichstätt erbaut wurden. Zuerst war die Burg ziemlich klein. Doch im Lauf der Jahrhunderte wurde die Anlage immer größer. Burg Veldenstein wurde einige Male mehr oder weniger erfolgreich belagert. Zerstört wurden große Teile der Burg erst 1708. Doch nicht durch fremde Belagerer, sondern durch einen Blitz, der zielsicher im Pulverturm einschlug und eine verheerende Explosion verursachte. Da ein Wiederaufbau zu teuer schien, verfiel die Ruine in den kommenden Jahren mehr und mehr. Erst Ende des 19ten Jahrhunderts, als die Burg in Privatbesitz übergegangen war, wurde sie von mehreren aufeinander folgenden Burgherren Stück für Stück restauriert. Hermann Göring, ja genau der, der später im Dritten Reich Reichsmarschall werden sollte, verbrachte große Teile seiner Kindheit auf der Burg Veldenstein. Als er es unter Hitler zu Einfluss und Wohlstand gebracht hatte, kaufte er die Burg Veldenstein, ließ sie weiter renovieren und sogar einen bombensicheren Bunker einbauen. Zudem hortete Göring auf Burg Veldenstein wertvolle Gemälde, Teppiche, Möbel und Schmuckstücke. Vieles davon fiel im April 1945, als amerikanische Truppen Neuhaus einnahmen, dem Feuer zum Opfer. Doch ein großer Goldschatz soll noch immer in den Gewölben der Burg verborgenen sein. Gefunden wurden bisher allerdings nur sehr alte Tischleuchter und der Weinkeller.
Auf dem Kreuzweg
Vom Aussichtspunkt folgt Ihr weiter dem Rotpunkt, erst noch ein wenig hinauf, dann nach links. An einer Einzäunung zweigt der Rotpunkt, kaum erkennbar, vom breiten Weg nach links ab. Ein schmaler Pfad führt direkt an der Einzäunung entlang und mündet bald wieder in einen breiteren Schotterweg, der Euch nach links zurück auf die Burgstraße führt. Hier stoßt Ihr auch wieder auf Euer altes Wanderzeichen, den Blaupunkt. Dieses führt Euch etwa 200 Meter weiter nach rechts von der Burgstraße hinunter in die Waldstraße. An einem leerstehenden Wohnhaus, ein echter Lost Place, biegt Ihr mit dem Kreuzweg und dem Blaupunkt nach rechts ab und verlasst schon bald Neuhaus. Kreuzweg und Blaupunkt biegen schon wenige Meter später nach rechts oben ab. Nun folgt ein weiteres besonders schönes Wegstück. Auf stillen und malerischen Pfaden passiert Ihr auf dem Kreuzweg die einzelnen Stationen von Jesus' Martyrium.
Schließlich erreicht Ihr einen herrlich gelegenen Aussichtspavillon mit Blick ins Pegnitztal.
Vom
Pavillon aus folgt Ihr weiter dem Blaupunkt, auf dem Ihr an einigen
Stationen eines Walderlebnispfades vorbeikommt. Der Weg führt Euch
hinunter und biegt dann nach rechts in einen Schotterweg ein. Rechts
von Euch erheben sich an den Hängen stolze Dolomitkiefern. Ein
gänzlich anderes Waldbild, als das, das sich Euch bisher auf dieser
Wanderung geboten hat.
Schließlich
erreicht Ihr eine Weggabelung mit einer kleinen, etwas im dichten
Grün versteckten, Kapelle.
Die Karlskapelle
Die Karlskapelle wurde im Jahr 1817 von dem Bauern Karl Rauh zum Dank für sein gerettetes Leben erbaut. Mit seinem Ochsengespann war der Bauer beim Pflügen seines Feldes von einem Gewitter überrascht. Die Tiere, von dem plötzlichen Getöse in Angst und Schrecken versetzt, gingen durch. Dabei stürzte der Bauer so unglücklich, dass er zwischen Ochsen und Pflugschar geriet. Dass er nicht von seinem eigenen Pflug zerfleischt wurde, verdankte Hans Rauh nur dem Umstand, dass seine Ochsen am Waldrand wie durch ein Wunder zum Stehen kamen und er sich, schwer verletzt, aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Zum Dank für seine Rettung, stiftete Hans Rauh die kleine Kapelle. Mangels ausreichender Fördermittel wurde sie als nicht förderfähig eingestuft. Vielleicht verdankt sie diesem Umstand den Charme eines vergessenen Ortes.
Der Rückweg
An
der Karlskapelle verlasst Ihr den Blaupunkt und wandert an der
Weggabelung ohne Wanderzeichen auf dem Schotterweg nach links. Zuerst
geht es sanft bergan an einem, mit einer Hecke geschützten, Garten
vorbei. Dann zwischen Wiesen hindurch zum Waldrand und durch ein
kleines Waldstück. Direkt, wenn Ihr aus dem Waldstück heraustretet,
verlasst Ihr den Schotterweg nach rechts und wandert am Waldrand
entlang und danach aufs freie Feld. Besonders begeistert hat uns auf
diesem Wegstück die tolle Fernsicht und die beeindruckende Weite.
Bei
der nächsten Gelegenheit biegt Ihr nach links ab. Auf einem Schotterweg
geht es ein wenig bergab, vorbei an einem Unterstand und einer
einladenden Holzbank.
Schon
50 Meter nach der Holzbank biegt Ihr vom Schotterweg am Waldrand nach
rechts ab. Im Dickicht versteckt sich ein Holzschild, das den Weg
nach Velden weist. Bald zweigt Euer Weg, erneut mit nach Velden
weisendem Holzschild, nach rechts ab. Weiter unten stoßt Ihr auf den
Gelbkreis, der Euch zum Bahnhof Velden führen wird. Der Hangweg, den
Ihr auf diesem letzten Stück Eurer Wanderung beschreiten werdet,
verdient noch einmal besondere Aufmerksamkeit. Oberhalb der
Landstraße schlängelt sich der Weg elegant an dem an einen Hutanger
erinnernden Hang entlang. Links unten fließt die Pegnitz, rechts
über Euch schmücken schroffe Felsen die Anhöhe.
Über einen kleinen Steg gelangt Ihr schließlich in den Wald, wo sich der märchenhafte Pfad fortsetzt.
Wenn es links von Euch rauscht, riskiert einen Blick nach unten zu dem schönen Wehr, an dem sich das Wasser Bahn bricht.
Kurz vor dem Bahnhof verabschiedet Euch von rechts noch ein gewaltiger Kletterfelsen.
Ihr erreicht den Veldener Bahnhof mit seinem tollen Tunnelblick.
Von hier aus wandert Ihr nach rechts auf der Bahnhofstraße nach Velden hinein. An der Kirche vorbei und über die Pegnitzbrücke gelangt Ihr zurück zum Wanderparkplatz.
Mit gut 15 km und 450 Höhenmetern ist diese Wanderung sicher wieder einmal eher etwas für größere Kinder und Erwachsene. Die Schauwerte und die herrlichen Wege belohnen für jeden Schweißtropfen. Und ist es nicht auch immer ein gutes Gefühl, am Ende einer Tour das Gefühl zu haben wirklich etwas geschafft und gemeistert zu haben ;-)?
Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt ...
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
Länge: 14,9 km
Höhenmeter: 450 Hm
Dauer: 4,5 Stunden
Festes Schuhwerk: Ja
Buggy: Nein
Alter: Ab (geübten) 8 Jahren und für Große
Highlights: Veldener Ufer- und Promenadenweg, Petershöhle, Burg Veldenstein
Hier noch der Link zm Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/vom-pegnitzufer-in-velden-ueber-die-petershoehle-zur-burg-veldenstein/144385253/
Und natürlich noch die Karte:
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