Auf dem Domweg bei Pommelsbrunn
Im Gegensatz zur nahe gelegenen Houbirg am Happurger Stausee findet Ihr hier eine stille und entspannende Tour, auf der Ihr neue Kräfte tanken könnt. Auf
märchenhaften Waldwegen führt Euch der mit dem „D“
gekennzeichnete Domweg steil hinauf zur Mühlkoppe mit ihrer
grandiosen Aussicht, zur mystischen Kapellenruine Arzlohe und zum
Felsmassiv des Doms, dem der Weg seinen klingenden Namen verdankt.
Natürlich haben wir die Tour wieder mal ein wenig abgewandelt. Doch
tatsächlich nur ein bisschen. Und nur, um den Rückweg ein wenig
entspannter zu gestalten und um den letzten Anstieg zu vermeiden ;-)
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der B14 Richtung Lauf an der Pegnitz
und von dort Richtung Hersbruck, um kurz vor Hersbruck im
Kreisverkehr die erste Ausfahrt Richtung Pommelsbrunn zu nehmen. In
Pommelsbrunn biegt Ihr direkt nach dem Gasthof Goldener Stern nach
rechts in die Arzloher Strasse ein. Nach einer Unterführung befindet
sich auf der linken Seite ein kostenloser Parkplatz.
Direkt
gegenüber dem Parkplatz liegen ein kleiner malerischer Spielplatz
und ein Kneippbecken. Perfekt, um nach der Tour noch ein wenig die
Seele baumeln zu lassen, die Füße zu kühlen und neue Kräfte zu
sammeln.
Zur
Mühlkoppe
An
dem Högenbach, der die Kneippanlage speist, liegt übrigens auch
eine alte Mühle, deren großes Mühlrad auch heute noch von dem
munteren Bach bewegt wird. Ihr geht ein paar Meter an der Straße
entlang den Hang hinauf. Parallel zur Straße fließt auch ein kleines Bächlein. Dann biegt Ihr bei der ersten Gelegenheit, gerade
mal 100 Meter vom Parkplatz entfernt, nach links in den Mühlkoppenweg
ein.
Wendet Euren Kopf ein wenig nach links oben. Auf der
gegenüberliegenden Seite des Tals könnt Ihr den erst kürzlich
freigelegten Zankelstein und die zugehörige Bastei am Zankelstein
erkennen. Eine Tour zu diesen beeindruckenden Felsen findet Ihr in
unserem Blog in dem Artikel „Von Pommelsbrunn über den Kreuzberg
und die Fischerhöhle zum Zankelstein“. Ihr werdet diese beiden
Felsen im Lauf Eurer Wanderung immer wieder bewundern dürfen.
Das
D führt Euch schon nach nicht einmal 100 Metern nach rechts, vorbei
an einem eingezäunten Garten, sehr steil durch den teils sehr dichten Wald nach oben.
Ja der Aufstieg
zur Mühlkoppe hat es ganz schön in sich. Da bilden sich ganz
schnell die ersten Schweißperlen auf der Stirn und der Motor kommt
in den oberen Drehzahlbereich. Nehmt Euch zwischendurch immer wieder
eine kleine Auszeit und gönnt Euch einen Moment, um die kleinen
Wunder am Wegesrand zu entdecken und entsprechend würdigen zu
können.
Oder, um diese kleine unheimlich Sage zu erzählen.
Die
Höhle auf der Mühlkopp
Auf
dem Weg von Pommelsbrunn hinauf nach Arzlohe soll sich im dichten
Wald links am Hang der Mühlkoppe der Eingang zu einer uralten und
unheimlichen Höhle befunden haben. Nur wenige Einheimische wussten,
wo sich der Eingang befand. Noch nie war jemand in den Schlund
gekrochen. Die alten Leute raunten sich hinter vorgehaltener Hand zu
„Die Höhle führt tief in den Berg hinein. Sie gabelt und
verzweigt sich mehrmals. An ihrem Ende liegt ein unermesslicher
Schatz. Doch wer dem Berggeist in den Rachen kriecht, der wird von
ihm verschlungen.“ Doch eines Tages fasste sich ein Bauer aus
Pommelsbrunn doch ein Herz und stieg die Mühlkoppe hinauf. Und
tatsächlich fand er den Eingang zur Höhle. Todesmutig und von der
Gier getrieben, stieg er hinein. Schon nach wenigen Schritten schien
es ihm, als wäre ihm das Sonnenlicht aus lauter Furcht nicht in den
Schlund gefolgt. Er entzündete die Lampe, die er mitgenommen hatte.
Zaghaft züngelte die kleine Flamme und gab immer nur auf ein paar
Schritte vor ihm den Blick frei. Überall in der Dunkelheit konnte
etwas auf den unvorsichtigen Bauern lauern. Doch zurück konnte er nicht. Der Eingang schien schon zu weit entfernt. Kein einziger
Lichtstrahl drang mehr in die Finsternis. Und er war mittlerweile
schon einige Male abgebogen ohne sich an die genaue Richtung erinnern
zu können. Sei es drum, er wollte den Schatz finden. Schritt um
Schritt trieb ihn seine Gier voran. Im Flackern der kleinen Flamme
schienen die Felsen an den Wänden sich zu hässlichen Fratzen zu
verformen, deren bösartige Blicke ihm höhnisch folgten. Als das
Licht auszugehen drohte, entzündete er an der erlöschenden Flamme
sogleich ein neues Licht und stieg immer weiter in den Berg hinab. Ob
er nun Stunden, Tage oder Wochen in der Finsternis zugebracht und
vergebens nach dem Schatz gesucht hatte, vermochte er nach einer
endlos langen Zeit im Berg nicht mehr zu sagen. So langsam wurde
seine Furcht zur Gewissheit. Er hatte sich verlaufen und war in dem
Berg gefangen. Er würde für immer hier unten bleiben und elendig
verenden müssen. Doch da hörte eine Stimme. Sie rief „Wüsta.
Hot. Hoot, Wüsta.“ Ganz so, wie ein Bauer, der seinen Ochsen auf
dem Feld antrieb. Vorsichtig, damit ihm nicht auch noch sein letztes
Licht ausgehe, tastete er sich voran und folgte der immer lauter und
deutlich werdenden Stimme. Und schließlich fand er tatsächlich
einen Ausgang aus der Höhle. Und das nur, weil ihn die Stimme eines
oben auf dem Plateau pflügenden Bauern zurück ans Tageslicht
geleitet hatte. Den Schatz hatte er zwar nicht gefunden. Doch
dafür war ihm das Leben geschenkt worden, von dem er nun wusste, das
es mit keinem Schatz der Welt aufgewogen werden kann.
Nach
etwa 400 Metern macht das D eine scharfe Rechtskurve, die Euch weiter
nach oben führt. Es geht vorbei an einem kleinen Mäuerchen, auf dem
ein paar Steinmännchen ein Zuhause gefunden haben. Richtet Euren
Blick immer wieder mal durch das Astwerk hinüber nach rechts. Dann
erkennt Ihr sicher auch noch einmal die Felsen des Zankelsteins.
Daran, dass die Felsen sich fast auf Augenhöhe befinden, erkennt
Ihr, dass es zum Gipfel der Mühlkoppe nicht mehr weit sein kann.
Und
tatsächlich biegt vom D schon bald ein Weg nochmals ziemlich steil
nach links oben direkt zum Plateau der Mühlkoppe ab. Moosbewachsene
Felsen flankieren den mit einigen Wurzeln durchzogenenen Weg. Oben
erwartet Euch eine alte Bank, die zum Verschnaufen einlädt. Ihr
befindet Euch nun am Fuß des Burgstalls „Altes Haus“. Viel ist
von der Spornburg, die einst hier oben stand, nicht geblieben. Im
weiteren Verlauf Eures Besuches der Mühlkoppe könnt Ihr mal die
Augen offen halten. Dann erkennt Ihr sicher die Spuren des
einstigen Burggrabens. Über die Burg auf der Mühlkoppe gibt es
leider keinerlei geschichtliche Aufzeichnungen. Der Kartograph Paul
Pfinzing, ja der Namensgeber des Paul-Pfinzing-Wegs im Nürnberger
Land, fand hier oben 1594 immerhin noch eine Ruine mit Türmen. Nun,
seit 1594 ist ein wenig Zeit vergangen. Doch dafür bietet sich Euch vom
ehemaligen Burgfelsen ein herrlicher Ausblick ins Nürnberger Land.
Zur
Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ bei Arzlohe
Vom
Aussichtspunkt folgt Ihr weiter dem Weg auf dem Plateau, der Euch
bald aus dem Wald auf die Ebene und zurück auf den Domweg führt.
Dreht Euch hier noch einmal um. Von hier präsentiert sich Euch der
Zankelstein noch einmal in voller Pracht.
Und
weiter geht es mit dem D, über die Wiese und gleich wieder in den
schattigen Wald.
Immer
weiter durch den Wald, dann auf freies Feld.
Ihr überquert eine
Straße und steigt auf der anderen Seite mit dem D erneut dem
Waldrand entgegen. Im Wald biegt das D mit Euch scharf rechts ab. Nun
trägt Euch der Weg nach Arzlohe.
Im Ort angekommen, biegt Ihr nach
links ab und erreicht schon bald die einem Traum entsprungen
scheinende Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“.
Alte
Legenden vermuten hinter dem Namen „Zum Heiligen Baum“, dass die
Kapelle auf den Resten einer alten heidnischen Kultstätte errichtet
wurde. Beweise hat man dafür bis heute zwar nicht gefunden. Doch die
Vorstellung, dass in der Zeit der Christianisierung die alten
Heiligtümer kurzerhand zu Kirchenstandorten umfunktioniert wurden,
kommt nicht von Ungefähr. Finden sich doch zum Beispiel an der
Schäferkapelle in Rasch über den Fenstern noch heute die Runen des
germanischen Gottes Wodan. 1508 soll in dieser alterwürdigen Ruine
ein schändlicher Mord begangen worden sein. Ein ganz schön
geheimnisvoller und kraftvoller Ort also, an dem Ihr Euch gerade
befindet.
Zum
„Dom“
Das
D führt von der Kapellenruine nach links den Hang hinauf in den Wald
und dort gleich nach rechts. Hier erwarten Euch nun die ersten
Felsmassive. Oben am Hang schälen sie sich aus dem Waldboden und
strecken sich dem Blätterdach entgegen. Der Weg umrundet nun den
Berg und trägt Euch auf der anderen Seite sanft nach unten.
Wundervoll, wie sich die vielen Felsen an den Hang schmiegen.
Große
und kleine Steinwunder gibt es hier zu bestaunen. Als wir hier oben
unterwegs waren, hatten wir zudem das Glück, dass die Frühlingssonne
das satte Grün der Blätter herrlich erleuchten ließ und den Wald
in märchenhaften Zauber hüllte.
Kurz
bevor Ihr den Waldrand erreicht, zweigt Ihr mit dem D nach links.
Immer schmaler wird der Weg und schlängelt sich am Waldrand entlang. Schon
bald erreicht Ihr die Felsen des Doms. Was für ein gewaltiges
Felsmassiv. Und mit welch herrlichen Ansichten es uns in Erstaunen
versetzte.
Zurück
nach Pommelsbrunn
Ihr
folgt dem D immer weiter geradeaus.
Wenn die Felsen sich langsam von
Euch verabschieden, biegt Ihr mit dem D nach links ab und wandert
hinunter nach Stallbaum. Dort überquert Ihr die Straße beim
Feuerwehrgerätehaus, biegt mit dem D bei der nächsten Gelegenheit
nach links ab und verlasst den Ort. Wenn der Domweg mit dem D bei der
nächsten Gelegenheit nach links abzweigt, haltet Ihr Euch erst
einmal rechts. Vor Euch erblickt Ihr ein schön gepflegtes altes
Steinhaus. Der Weg verläuft darunter am Waldrand entlang und dann
nach links in den Wald.
Hier entdeckt Ihr an den Bäumen schon bald
Euer neues Wanderzeichen, den Gelbpunkt. Dieser führt Euch hinunter
ins Tal und dann erneut nach links zurück zum Parkplatz.
Besonders
positiv ist uns an dieser Tour aufgefallen, dass sie, abgesehen von
kurzen Teilstücken, Siedlungen nahezu unberührt lässt. Dadurch
wird dieser Weg zu einem echten Entspannungsweg und einem Rückzug in
die märchenhafte Natur des Nürnberger Lands mit seinen zauberhaften
und oft auch geheimnisvollen Orten.
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse an dieser Tour zu wecken. Wenn ja,
wünschen wir Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Die
3 Pavels mit Wanderbuddy
Länge:
11,3 km
Höhenmeter:
390 Hm
Dauer:
3-4 Stunden
Festes
Schuhwerk: Ja
Buggy:
Nein
Alter:
ab 8 Jahren (Der Aufstieg zur Mühlkoppe ist nur für geübte
Wanderzwerge geeignet.)
Highlights:
Mühlkoppe, Kapellenruine (Zum Heiligen Baum), Felsmassiv Dom
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/auf-dem-domweg-bei-pommelsbrunn/162708436/
Und natürlich noch die Karte:
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