Von Gasseldorf über den Druidenstein und die Binghöhle zum Hummerstein
Bei
Gasseldorf erwarten Euch Felsensteige, verträumte Waldwege, eine der
schönsten Höhlen der Fränkischen Schweiz und wundervolle
Aussichtspunkte mit herrlichem Blick ins Wiesenttal und weit darüber
hinaus. Aufgrund eines wirklich spannenden und fordernden Anstiegs in
der Mitte der Wanderung ist diese Tour eher für geübte Wanderer und
größere Kinder geeignet.
Nun
zur Anfahrtsbeschreibung:

Zum
Druidenstein
Vom
Wanderparkplatz wandert Ihr auf der Anna-Felbinger-Straße zurück
zur Ortsdurchfahrt. Gegenüber biegt Ihr nach rechts in den
Albrecht-Dürer-Weg ein. Nach etwa 100 Metern erreicht Ihr Euer
erstes Wanderzeichen. Das Blaue Dreieck weist Euch den Weg nach links und
geleitet Euch schon bald den Hang hinauf. Zuerst ist der Anstieg noch
sanft. Doch schon bald gewinnt er an Würze. Wir hatten uns für
diesen Wandertag das Ziel gesetzt, pünktlich zum Sonnenaufgang den
Druidenstein, der als einer der schönsten Aussichtspunkte ins
Wiesenttal bekannt ist, zu erreichen. Ob es uns gelungen ist den
Sonnenaufgang abzupassen, lässt sich kaum sagen. Der Hochnebel war
an diesem Tag so dicht, dass sich die Sonne nicht ausmachen ließ ;-)
Dem
Triumphgefühl, gleich zu Beginn diesen Aufstieg gemeistert zu haben,
tat das jedoch keinen Abbruch. Und am Druidenstein zu verweilen, zu
verschnaufen und die Ruhe auf sich wirken zu lassen, tat auch ohne
die erhoffte Weitsicht richtig gut.
Wie
der Druidenstein zu seinem klingenden Namen kam, lässt sich
vermutlich nur noch in uralten Chroniken nachlesen. In unseren
Büchern und im Netz haben wir dazu leider keine Informationen
gefunden. Unter Umständen weiß es ja jemand von Euch. Sollte das
der Fall sein, sind wir sehr dankbar, wenn Ihr Euer Wissen mit uns
teilt .
Zum
Ebermannstädter Steinbruch
Vom
Druidenstein folgt Ihr dem Weg mit dem Blauen Diagonalstrich einfach weiter an der Kante entlang.
Nach gut 400 Metern erreicht Ihr schon das nächste Highlight. Der
ehemalige Steinbruch von Ebermannstadt, der heute als Geotop
ausgewiesen ist.
Tief
fallen die schroffen Felswände hinab zum Fuß des Steinbruchs.
Richtig beeindruckend ist der Anblick, wenn Ihr noch ein paar Meter
nach links an der Kante entlang geht.
Zum
Schnepfenstein
Dann
geht Ihr wieder zurück und biegt mit einem neuen Wanderzeichen Grünkreis nach rechts ab. Diesem Zeichen folgt Ihr nun für ein ganzes Stück.
Zwischendurch stoßt Ihr auch auf die Grüne Raute. An diesen beiden Zeichen könnt Ihr Euch orientieren. Der Wald wird
stellenweise ganz schön dicht und richtiggehend märchenhaft. Immer
wieder passiert Ihr Stellen mit dichtem Moosbewuchs. Der Moosteppich
bedeckt den Waldboden uns lässt ihn tiefgrün schimmern. Als wir
hier unterwegs waren, bedeckte Raureif das Geäst der dichten Büsche.
Tiefe Stille legte sich über den Wald und ließ uns entspannt in die
Natur eintauchen.
An
einer großen Lichtung mit einer Bank mitten darin haltet Ihr Euch
leicht rechts Richtung Unterleinleiter. Nach gut 400 Metern weisen Euch ein
Schild und der Blaue Diagonalstrich den Weg nach links zum Schnepfenstein. Dort erwartet Euch ein
schön gestalteter Aussichtsturm mit Sitzbank und Blick ins
Leinleitertal.
Nach
Unterleinleiter
Vom
Schnepfenstein geht es nach einem Stück mit dem Blauen Diagonalstrich wieder nach rechts. Dieser trägt Euch hinunter
nach Unterleinleiter. Nehmt Euch ein wenig Zeit für die
Durchquerung. Es gibt in den Nischen und Ecken viel zu entdecken.
Über
die Straße Zum Schnepfenstein gelangt Ihr zur St. Peter und Paul
Kirche. Hier geht der Weg in die Kirchenstraße über. Ihr überquert
die Hauptstraße und über eine Brücke den Leinleiterbach. Dahinter
biegt Ihr mit dem Weg rechts ab und verlasst den Ort.
Zur
Binghöhle
Schon
bald biegt von der Teerstraße ein Wanderweg mit dem Wegzeichen Gelbstrich leicht nach links in den Wald ab. Es geht wieder leicht bergan. Nach
etwa 400 Metern, den Weg müsst Ihr etwas suchen, biegt Ihr scharf
nach links ab. Direkt an der Gabelung befindet sich in Eurem Rücken erneut der Gelbstrich. Dreht Euch einfach immer wieder mal um, dann findet Ihr schnell die richtige Stelle. Gut 100 Meter weiter - über Euch erkennt Ihr durch die
Bäume schon die Felswände hoch oben - biegt Ihr nach rechts den Hang
hinauf ab. Den unbeschilderten Weg könnt Ihr recht gut ausmachen.
Jetzt wird es steil.
Hui,
stellenweise war es auf allen Vieren wirklich leichter als erhobenen
Hauptes. Da ringt einem der Hang einfach mal so die gebotene Demut ab
;-)
Doch
die Anstrengung lohnt sich. Oben links empfängt Euch ein Geländer
und führt Euch zu einem tollen Aussichtspunkt mit Blick hinunter auf
Unterleinleiter. Sogar eine Bank erwartet Euch. Ein Glück, denn ein
paar Minuten Regeneration sind nach dem Aufstieg mehr als willkommen.
Wenn
Ihr wiederhergestellt seid, geht Ihr ein paar Meter nach Osten und
gelangt auf einen Schotterweg, in den Ihr nach links einbiegt. Nach
50 Metern zweigt Ihr mit dem Frankenweg und der Beschilderung nach Streitberg und Hummerstein nach rechts ab. Bald stoßt Ihr auf das Zeichen
des Frankenwegs und findet die Beschilderung nach Streitberg und zur
Binghöhle.
Wald-
und Wiesenwege tragen Euch hinunter zur Binghöhle. Folgt einfach der
hervorragenden Beschilderung.
Das
letzte Stück bis zum Höhleneingang führt Euch schon an massiven
Felswänden und dem beeindruckenden Schauertal Turm vorbei. Von
hier aus offenbart sich Euch ein schöner Blick hinüber zur Ruine
Streitburg und den schroffen Felsen des Streitberger Schilds.
Die
Binghöhle, geöffnet von Anfang April bis Ende Oktober, ist übrigens
eines der schönsten Naturwunder der Fränkischen Schweiz. Sie reicht
bis zu 60 Meter unter die Erdoberfläche und fasziniert mit herrlich
abwechslungsreichen Tropfsteinformationen. Zwar weist die Binghöhle,
im Vergleich zu anderen Höhlen der Fränkischen Schweiz, kaum weite
Hallen auf. Dafür bezaubern die Gänge mit ihren seitlichen
Tropfsteingalerien.
Über
den Felsensteig zum Prinz-Rupprecht-Pavillon
Von
der Binghöhle führt Euer Weg mit dem Schwarzkreis über den romantischen Felsensteig
hinauf zum Prinz-Rupprecht-Pavillon. Ihr durchquert Felsenportale und
folgt den mit Wurzeln durchwirkten Kehren den Hang hinauf.
Der
Blick vom Pavillon hinüber zum Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz,
der Burgruine Neideck, ist einmalig. Bei Sonne, bei Regen, bei Nebel.
Jede Wetterlage entwickelt hier oben ihren eigenen Reiz. Am besten
stattet man diesem Ort mehrmals im Jahr einen Besuch ab, um mal alle
Wetterlagen und Jahreszeiten erleben zu dürfen.
Zum
Hummerstein
Vom
Prinz-Rupprecht-Pavillon wandert Ihr auf dem Frankenweg weiter. Achtet
mal auf die Bäume am Wegesrand. Zwischendrin verstecken sich immer
wieder lustig anzusehende Baumzwerge.
Etwa
100 Meter, nachdem Ihr mit dem Frankenweg nach links abgebogen seid
und einen ummauerten Wasserabfluss überquert habt, biegt Ihr mit dem Rotstrich nach
rechts in den Heinrich-Uhl-Weg ab. Bei der nächsten Gelegenheit
biegt Ihr links erneut in den Frankenweg ein. Dieser führt Euch
geradewegs zum Hummerstein.
Am
Wegesrand mehren sich die Steine, die an die Zeit erinnern, als hier
oben noch eine stolze Burg stand. Vor mehr als 1000 Jahren befand sich hier
eine beeindruckende Wehranlage, die zum Schutz der Bevölkerung vor
den Angriffen der ungarischen Reiterhorden auf dem Hummerstein erbaut
wurde. Mehrere Wallanlagen und Terrassen verstärkten die Burganlage.
Wenn
Ihr die Felskante des Hummersteins erreicht, versteht Ihr, weshalb
man sich für diesen Felsen als Standort für eine Wehranlage
entschieden hat. Die Aussicht ist atemberaubend. Selbst bei dichtem
Nebel wandert der Blick weit in die Ferne.
Der
Rauhreif verlieh diesem Ort bei unserem Besuch eine mystische
Atmosphäre.
Gefördert
wurde der wohlige Schauer von der Legende, wie der Hummerstein zu
seinem seltsamen Namen kam.
Der
Name Hummerstein, im Lauf der Jahrhunderte verändert, rührt von der
alten Sage, dass die Anlage von einem Hunnen aus dem Gefolge Attilas
erbaut worden sein soll. Er soll mit seiner Familie lange Zeit hier
oben gelebt haben. Viele Jahre später, die Hunnen waren schon lange
verschwunden, fasste ein Edler aus Aufseß den Entschluss, auf dem
„Hunnenstein“ eine neue Burg zu bauen. Und zwar genau auf den
Ruinen der alten Hunnenfestung. „Ottostein“ sollte diese neue
Burg heißen, nach dem Sohn des Edlen. Doch jede Nacht, wenn die
Arbeiter die Baustelle verlassen hatten, wurde das Tagwerk wie von
unsichtbarer Hand wieder eingerissen. Kein Stein blieb auf dem
anderen. So ging es Nacht für Nacht. Alles, was am Tag aufgebaut
wurde, wurde in der Nacht wieder zerstört. Eines Tages blieben die
Arbeiter aus Furcht der Baustelle fern. Der Ort sei verflucht, hieß
es nun unten im Wiesenttal. Der Geist des Hunnen spuke dort oben und
ließe es nicht zu, dass irgendwer auf den Ruinen seiner alten Burg
einen neue errichte. Aus diesem Grund ließ der Aufsesser Bauherr von
seinem Vorhaben ab und gab das Bauvorhaben auf. Anscheinend hielt
sich die Geschichte vom Hunnen und seinem Hunnenstein über die
Jahrhunderte so hartnäckig, dass nie wieder versucht wurde eine Burganlage
auf dem doch so prädestinierten Hummerstein zu erbauen.
Zu
den Gasseldorfer Kellern
Wenn
Ihr auf dem Hummerstein alles erkundet habt, geht Ihr zurück auf den
Frankenweg. Schon nach etwa 50 Metern zweigt ein steiler,
ungekennzeichneter Weg nach links den Hang hinunter ab. Folgt diesem
Pfad nach unten. Mit ihm umrundet Ihr das Massiv des Hummersteins.
Ihr wandert nun am Fuß des Hummersteins hinunter und zurück nach
Gasseldorf. Bei der nächsten Gelegenheit biegt Ihr nach links in
eine geteerte Straße ab, die bald zum Schotterweg wird und
spannenderweise nicht in den Karten eingezeichnet ist. Die nächste
Gelegenheit nutzt Ihr, um links nach Gasseldorf abzubiegen. Die
Dächer des Ortes erkennt Ihr schon. Auf den letzten Metern der Tour
kommt Ihr an den malerisch am Wegesrand liegenden Eingängen zu den
Gasseldorfer Kellern vorbei, bevor Ihr den Ort und Euren
Wanderparkplatz erreicht.
Eine schöne Wanderung. Es gibt in diesem Gebiet jede Menge Wanderwege, die sich gegenseitig immer wieder kreuzen. Ihr könnt zwischendurch auch ruhig mal "falsch" abbiegen. Mit einer Wander-App oder einer Karte kommt Ihr sicher immer wieder zu den richtigen Zielen :-) Es gibt hier eh viel zu viel zu entdecken, als dass dafür eine Tour ausreichen würde. Wir kommen garantiert wieder. Dann vielleicht bei Sonnenschein und guter Fernsicht.
Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt ...
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels und ihre Wanderfreunde
Länge:
13,5 Km
Höhenmeter:
520 Hm
Dauer:
4 Stunden
Buggy:
Nein
Festes
Schuhwerk: Ja
Wanderstock:
Empfohlen
Alter:
Für Große oder frühestens ab 10 Jahren
Highlights:
Druidenstein,
Alter Steinbruch Ebermannstadt, Schnepfenstein, Binghöhle,
Felsensteig Streitberg, Prinz-Rupprecht-Pavillon, Hummerstein
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/von-gasseldorf-ueber-den-druidenstein-und-die-binghoehle-zum-hummerstein/127088902/
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