Mit allerlei Sagen und Wissenswertem im Gepäck zur Sonnenuhr im Schelmbachstein und zur Mysteriengrotte
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Die Mysteriengrotte |
Zwischen
Königstein und Krottensee findet Ihr eine Landschaft, übervoll mit
faszinierenden Felsformationen und geheimnisvollen Höhlen. Neben der
Maximiliansgrotte und der Steinernen Stadt, der wir eine eigene Tour
gewidmet haben, findet Ihr dort auch die weniger bekannte, dafür
umso spektakulärere Sonnenuhr im Schelmbachstein und die
sagenumwobene Mysteriengrotte. Daneben gilt es auf dieser etwa 9km
kurzen Wanderung noch den Zinnbergschacht sowie die „Breitensteiner
Bäuerin“ zu entdecken und an der Schlieraukapelle das grausige
Geheimnis der nahe gelegenen Maximiliansgrotte zu lüften.
Kurzbeschreibung
Euer
Weg führt Euch vom Wanderparkplatz an der Maximiliansgrotte mit dem
Grünpunkt und dem DVV-Wanderweg über den Zinnberg, bevor Ihr mit
der 3 und der 10 nach links abbiegt. Ihr gelangt an einen breiten
Schotterweg, dem Ihr nach rechts folgt. Bald begleitet Euch auf
diesem Wegstück der Gelbpunkt. Er führt Euch hinauf auf den
Brändelberg. Ihr folgt dem Gelbpunkt, bis dieser zusammen mit dem
Blaupunkt nach rechts abbiegt. Dieser Weg führt Euch den Hang hinab.
Folgt einfach immer diesem Weg. Dabei überquert Ihr auch einen
Schotterweg, an dem keine Wanderzeichen angebracht sind. Erst kurz
dahinter stoßt Ihr geradeaus den Hang hinunter erneut auf den
Blaupunkt. Ihr gelangt an die Landstraße, an der Ihr etwa hundert
Meter nach links entlang marschiert, bevor Ihr auf der anderen Seite
dem Blaupunkt Richtung Rinnbrunn folgt. Dieser führt Euch zuerst zu
der beeindruckenden Schachthöhle „Breitensteiner Bäuerin“,
bevor Ihr, nur ein kleines Stück weiter, das gewaltige Portal der
Sonnenuhr im Schelmbachstein erreicht. Vom Schelmbachstein folgt Ihr
dem Blaupunkt, bis dieser auf den Pendolinoweg wechselt, dem Ihr dann
wieder Richtung Landstraße folgt. Kurz bevor Ihr die Landstraße
erreicht, biegt Ihr links ab und wandert parallel zur Straße, bis
Ihr am Waldrand die Gelegenheit habt, links in den Wald abzubiegen.
Haltet Euch rechts und Ihr erreicht nach etwa 180 Metern die
Mysteriengrotte. Von dort geht Ihr zurück zur Landstraße, überquert
diese und folgt dem Rotkreuz zur Schlieraukapelle, von der Euch die
Beschilderung zum Parkplatz der Maximiliansgrotte zurückführt.
Zunächst
einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A9 Richtung Berlin und verlasst
die Autobahn bei der Ausfahrt Plech/Neuhaus a.d. Peg./Betzenstein.
Dann folgt Ihr der Beschilderung bis nach Neuhaus an der Pegnitz. Ihr
erreicht Neuhaus auf der Plecher Straße. Diese mündet in den
Marktplatz. Ihr erreicht eine Kreuzung. Rechts von Euch befindet sich
eine Apotheke. Rechts gegenüber eine Sparkasse. Ihr fahrt geradeaus
und überquert die Pegnitz. Nun folgt Ihr einfach der Beschilderung
zum Parkplatz der Maximiliansgrotte. Wichtig: Die Parkplätze direkt
unterhalb der Grotte gehören der Gasthof Grottenhof. Ihr solltet
besser weiter hinten parken, um potenziellen Gästen des Gasthofes
nicht ihren Parkplatz streitig zu machen. Parkgelegenheiten sind
ausreichend vorhanden. Wir waren schon mehrmals hier und haben immer
einen Stellplatz gefunden.
Zum
Zinnbergschacht
Vom
Parkplatz führt Euch der Grünpunkt über Stufen hinauf zum Eingang
der Maximiliansgrotte. Dieser besteht nur aus einer einfachen Tür im
Fels, der ein Häuschen vorgelagert ist. Man mag gar nicht vermuten,
welch spektakuläre Höhle sich hinter dieser unscheinbaren Tür
versteckt. Herausfinden könnt Ihr es außerhalb der
Fledermausschutzzeit, nämlich von Ostern bis 01.11. Mehr dazu findet Ihr unter maximiliansgrotte.de.
Euer Weg
führt Euch am Höhleneingang vorbei den Hang des Zinnbergs hinauf.
Nicht lange und Ihr passiert das mit einem Gitter und einem
Holzgeländer gesicherte Windloch der Maximiliansgrotte. Eine mehrere
Meter durchmessende Öffnung im Waldboden, die viele Meter in die
dunkle Tiefe der Höhle führt. Gut, dass das Windloch so gut
gesichert ist. Vor gut 200 Jahren ist schon mal jemand dort hinunter
gestürzt. Es war die geistig verwirrte Wirtsfrau Anna Maria Friedl.
Sie war bereits mehrere Tage verschwunden und wurde von ihren
Verwandten vergeblich gesucht. Am sechsten Tag fand man die Arme. Sie
war tatsächlich versehentlich in das Windloch gestürzt und hatte
den tiefen Fall glücklicherweise überlebt. Es kam noch besser.
Sogar ihr verwirrter Geist soll sich während der fünf Tage in der
Dunkelheit wieder geklärt haben.
Einige
Meter hinter dem Windloch, an einem Felsen, zweigt vom Weg ein Pfad
nach links ab. Auf diesem erreicht Ihr schon bald den Ausgang der
Maximiliansgrotte, der tatsächlich deutlich spannender ist, als der
schmucklose Eingang. Unterhalb eines gewaltigen Felsmassivs tut sich ein Loch auf, das nach hinten immer Schmaler wird und über eine
schmale Treppe in die Untiefen der Erde zu führen scheint.
Nach
wenigen Metern endet der Abstieg zwar an einer verschlossenen Tür.
Doch der erste Eindruck und das gefühlte Abenteuer kann auch diese
Entdeckung nicht mehr trüben.
Dann
wieder zurück zum Grün bepunkteten Weg. Schon ein wenig weiter, am
Fuß von zwei Bäumen, tut sich die Erde erneut auf. Dieses mal
deutlich verhaltener. Ein mit einem Felsbrocken zusätzlich verengter
Schlund führt ins Innere des Berges. Der Zinnbergschacht.
Man sieht
schon vom Eingang den Schachtboden, der sich in nicht einmal drei
Metern Tiefe befindet. Die daran anschließende Fortsetzung führt
weiter zehn Meter in Berg hinein. Das klingt jetzt alles noch recht
unspannend. Doch im Jahr 2016 gelang es einer Gruppe von
Höhlenforschern noch viel tiefer in das gesamte Höhlensystem
einzudringen, dass sich mit dem Petersdom, einer Riesenhalle von 50m
Länge und 15m Höhe nicht einmal vor der Maximiliansgrotte
verstecken muss.
Zur
„Breitensteiner Bäuerin“
Vom
Zinnbergschacht geht Ihr weiter und biegt an der nächsten Gabelung
mit der 3 und der 10 nach links ab. Linker Hand erkennt Ihr im Wald
bald einen gewaltigen Felsen aufragen. Dann gelangt Ihr an einen
breiten und geschotterten Forstweg, in den Ihr nach rechts einbiegt.
Schon bald erkennt Ihr am Wegesrand das Wanderzeichen dieses
Wegstücks. Es ist der Gelbpunkt, der Euch nun etwas mehr als 2 km
begleiten wird. Folgt einfach immer dem Gelbpunkt den Brändelberg
hinauf. Das Sicherste ist es, wenn Ihr Euch nun an unsere, bei
outdooractive bereitgestellte Tour haltet (Den Link findet Ihr
unterhalb des Artikels). Denn verhältnismäßig weit oben am Hang zweigt ein Pfad vom Schotterweg ab. Wir haben dort kein Wanderzeichen
entdeckt, sind dem Pfad dennoch gefolgt.
Sicher, weil unser Hüpfer,
dank des längeren Aufstiegs ein wenig Motivation eingebüßt hatte.
Schon auf diesem Pfad wurden wir wieder des Gelbpunktes gewahr. Nun
ja, ein wenig Try and Error darf auch beim Wandern nicht Fehlen. Vor
allem, wenn man unwissentlich den richtigen Weg gegangen ist ;-)
Nach
etwa 200 Metern zweigt ein mit dem Blaupunkt markierter Pfad nach
rechts ab. Diesem folgt Ihr. Schon bald geht es, stellenweise recht
steil, bergab. Es gilt auch einen weiteren Schotterweg zu überqueren.
Ja richtig, überqueren. Auch, wenn an dieser Stelle kein erkennbares
Wegzeichen platziert wurde. Schon nach wenigen Metern weiter unten
zeigt sich Euch wieder der Blaupunkt.
An
der Landstraße angelangt, biegt Ihr in diese nach links ein und
überquert diese nach etwa 100 Metern. Ihr erreicht einen Parkplatz
und der Blaupunkt führt Euch erneut in den Wald. Nun geht es ein
wenig bergauf. Dieser Pfad ist landschaftlich gesehen das Highlight
dieser Tour. Er ist so herrlich schmal, ein richtiger Trampelpfad.
Rechts und links ziemlich dicht bewachsen und der angrenzende
Waldboden ist mit einem dichten Moosteppich bedeckt. Genauso schön
wie der nahe gelegene Eichkatzlweg.
Es
erwartet Euch auch ein kurzes sehr steiles Stück, kurz bevor Ihr die
beeindruckende Schachthöhle mit dem klingenden Namen „Breitensteiner
Bäuerin“ erreicht.
Mit
etwa 230 Metern Länge gehört diese Höhle definitiv zu den größeren
Vertreterinnen ihrer Art. Am Fuße der zwei Einstiegsschächte fand
man menschliche Skelette, Bronzeschmuck und Keramik. Einige der
Schädel wiesen Schlagverletzungen auf, aber eine rituelle oder
kultische Handlung konnte nicht nachgewiesen werden. Trotzdem
ziemlich grauslich der Gedanke, dass hier Menschenopfer vollzogen
worden sein könnten. Einen weiterer Gänsehautfaktor erhält die
Höhle durch den Ursprung ihres Namens. Der Geist der Gattin des
Pächters des Breitensteiner Hofgutes, Kunigunde Schumann, soll unten
in der Höhle hausen. Dies sei die Strafe für Ihren Geiz und ihre
Hartherzigkeit. Eine wirklich durch und durch böse Frau soll sie
gewesen sein, die Kunigunde. Bettler und Notleidende hat sie mit
Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Mägde und Knechte geschlagen.
Und wer weiß, was sie sonst noch auf dem Kerbholz hatte. Nach ihrem
Tod im Jahr 1729 soll sie zur Strafe in einen Raben verwandelt und in
die rabenschwarze Höhle verbannt worden sein, in der sie für alle
Zeiten umgehen muss.
Zur
Sonnenuhr im Schelmbachstein
Von
der „Breitensteiner Bäuerin“ folgt Ihr weiter dem Blaupunkt.
Zurück
zum Blaupunkt und nur noch ein kleines Stück. Dann seht Ihr schon
das gewaltige Portal der Schelmbachsteinhöhle, die auch Sonnenuhr im
Schelmbachstein genannt wird. Spektakulär, wie sich die Höhle im
Hang öffnet.
In
der riesigen Halle findet Ihr sogar eine in den Fels gehauene
Sitzbank. Und am Ende einen schmalen Ausgang, der über einige Felsen
nach oben führt. Über diesen gelangt Ihr in eine Doline, die in
ihrer Größe eher einem Felsental ähnelt. Genau dieser Stelle
verdankt die Sonnenuhr im Schelmbachstein ihren Namen. Denn in dieser
Doline konnten die Bauern früher die Zeit anhand des Sonnenstandes
ablesen. Dazu müsst Ihr wissen, dass die Umgebung früher deutlich
weniger bewaldet war als heute. Der Großteil der Fläche wurde
landwirtschaftlich genutzt. So dass die Felsformationen weithin
sichtbar waren.
Zur
Mysteriengrotte

Wunderschön
liegt ihr Eingang inmitten der stattlichen Felsen. Die Höhle selbst
ist mit ihren etwa 12 Metern Durchmesser tatsächlich eher klein.
Ihren Reiz verdankt sie vielmehr dem geheimnisvollen Eingang, der
sich im ersten Moment ein wenig vor dem Besucher wegzuducken scheint.
Und die Sage, auf die der Name Mysteriengrotte zurückgeht, ist, dank
des Gruselfaktors, ein zusätzlicher Stimmungsfaktor. Denn hier soll
immer wieder die „Weiße Frau“ erscheinen. Und diese Sage hat
sogar einen wahren Ursprung. Denn die „Weiße Frau“ ist angeblich
die verfluchte Seele der Gräfin Kunigunde von Leuchtenburg, die im
13ten Jahrhundert am Fuße der Plassenburg lebte. Sie ermordete ihre
beiden Kinder in der Annahme, die Säuglinge stünden ihrer
Wiederverheiratung mit dem Nürnberger Burggrafen Albrecht dem
Schönen im Wege. Trotz umfangreicher Buße in späteren, trotzdem
unverheirateten Tagen und der Gründung eines Klosters, welchem sie
als Äbtissin vorstand, soll seit ihrem Tod ihr unruhiger Geist u.a.
auch in der Mysteriengrotte umgehen. (Quelle:
Angewandte
Geologie Uni Erlangen)
Gegenüber
der Höhle findet Ihr eine Holzsitzgruppe, an der es sich prima
Brotzeiten lässt.
Zur
Schlieraukapelle
Von
der Mysteriengrotte wandert Ihr zurück zur Straße, überquert diese
und folgt dem Rotkreuz zur Schlieraukapelle. Dort angekommen, erfahrt
Ihr von einer Informationstafel, welch schreckliches Geheimnis das
Windloch der nahe gelegenen Maximiliansgrotte birgt. 1703 kam es,
während des Spanischen Erbfolgekriegs, bei Krottensee zu einer
fürchterlichen Schlacht zwischen Bayerischen und Nürnberger
Truppen. Die Nürnberger überraschten die Bayern am frühen Morgen
und trieben sie in den Wald, wo die Überrumpelten, nach einem
grausamen Gemetzel, ihr Heil in der Flucht suchten. Die etwa 400
gefallenen Bayerischen Soldaten wurden, mangels Zeit, kurzerhand in
das Windloch der Maximiliansgrotte geworfen und dort der Verwesung
anheim gegeben.
Zur
Maximiliansgrotte
Von
der Schlieraukapelle ist der Weg zur Maximiliansgrotte hervorragend
beschildert. Schon nach etwa 15 Minuten erreicht Ihr den Parkplatz. Wir hatten mit dem Sonnenuntergang riesiges Glück. Die letzten Sonnenstrahlen begleiteten uns auf den letzten Metern.
Im
Gasthaus Grottenhof kann man übrigens lecker und günstig
speisen. Uns hat auch das Ambiente des Lokals sehr gut gefallen.
Eine
schöne Tour, die man immer wieder mal wandern kann. Die vielen
Höhlen, die Geschichten dazu. Dann die teils abenteuerlichen Wege zu
und in die Höhlen machen diese Wanderung zu einem echten Highlight.
Die Anstiege sind auch gut zu bewältigen und die Wege bequem zu
gehen. Krönen lässt sich die Wanderung dann noch mit einem Besuch
der Maximiliansgrotte und einer Einkehr im Grottenhof. Dann habt Ihr
den ganzen Tag gut zu tun ;-)
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse für diese Wanderung zu wecken.
Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Die
3 Pavels
Länge:
9km
Höhenmeter:
200Hm
Dauer:
3 Stunden
Festes
Schuhwerk: Ja
Buggy:
Besser nicht
Highlights:
Maximiliansgrotte, Windloch, Zinnbergschacht, Brändelbergloch,
„Breitensteiner Bäuerin“, Anton-Völkel-Höhle, Sonnenuhr im
Schelmbachstein, Mysteriengrotte, Schlieraukapelle
Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/zur-sonnenuhr-im-schelmbachstein-und-zur-mysteriengrotte/125923729/
Und natürlich noch die Karte:
Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/zur-sonnenuhr-im-schelmbachstein-und-zur-mysteriengrotte/125923729/
Und natürlich noch die Karte:
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