Die Burgruine und die Steinbrüche am Epprechtstein
Die Burgruine Epprechtstein |
Hoch auf dem Epprechtstein im Fichtelgebirge thront die Ruine der einstmals stolzen Burg Epprechtstein aus dem 12ten Jahrhundert. Von ihrer Aussichtsplattform bietet sich Euch ein grandioser Rundumblick. Und weiter unten am Epprechtstein findet Ihr jede Menge kleiner und richtig großer Steinbrüche. Hinzu kommen einige liebevoll gestaltete Informationsstationen zum Thema Steinabbau und andere interessante kleine Highlights wie ein Pulvermagazin oder ein Unterstand, den die Arbeiter seinerzeit aufsuchten, wenn am Steinbruch gesprengt wurde.
Euer Weg führt Euch vom Wanderparkplatz am Vorderen Buchhaus, direkt an der Landstraße zwischen Kleinschloppen und Kirchenlamitz, hinauf zum Gipfel des Epprechtsteins. Das sind satte 100 Höhenmeter am Stück, die Euch, aufgrund der vielen kleinen und großen Attraktionen am Wegesrand jedoch sicher kurzweiliger vorkommen werden. Vom Gipfel wandert Ihr dann hinab, vorbei an schier unzählbaren Steinbrüchen. Zwei von ihnen, einen davon passiert Ihr beim Auf-, den anderen beim Abstieg, sind einfach atemberaubend.
Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A9 Richtung Hof. Ihr verlasst die A9 bei der Ausfahrt Gefrees Richtung Gefrees/Weißenstadt/Schirnding/Selb. Ihr fahrt auf der B2 nach Gefrees. Dort wechselt Ihr auf die Egerstraße. Diese führt Euch aus Gefrees heraus. Ihr fahrt immer geradeaus, durchquert Kornbach und fahrt auf der Bayreuther Straße nach Weißenstadt hinein. Ihr überquert den Kreisverkehr und bleibt auf der Bayreuther Straße. Ihr fahrt rechts am Rand des Marktplatzes entlang und biegt an dessen Ende (bei einem italienischen Restaurant) links ab. Nun fahrt Ihr immer geradeaus und verlasst Weißenstadt. Ihr gelangt nach Kleinschloppen und fahrt Richtung Kirchenlamitz. Gut 1,5 km nach Kleinschloppen erreicht Ihr das Vordere Buchhaus. Auf dem Parkplatz auf der rechten Straßenseite findet Ihr zahlreiche Parkgelegenheiten.
Das Granitlabyrinth Epprechtstein
Nur ein paar Meter vom Parkplatz entfernt befindet sich das wundervolle, im Jahr 2009 errichtete, Granitsteinlabyrinth Epprechtsein. Da unser Hüpfer Labyrinthe liebt, führten uns die ersten Schritte unserer Wanderung erst einmal zu besagtem Irrgarten, der Teil eines stimmungsvollen Gesamtkonzeptes zum bewußten Erleben eines Labyrinths ist.
Das Granitlabyrinth Epprechtstein |
Wenn Ihr Euch bewußt darauf einlasst, könnt Ihr hier schon mal gut und gerne eine halbe Stunde verbringen. Wir waren sogar noch etwas länger dort.
Dann, als wir das Labyrinth satte dreimal durchquert hatten, überquerten wir die Straße und gingen rechts am Gasthaus Zur Waldschmiede vorbei Richtung Epprechtstein.
Auf diesem Weg kommt Ihr auch am "Matterhorn im Fichtelgebirge" vorbei. Mal schauen, ob Ihr es erkennt ;-)
Zum Schlossbrunnen-Bruch
Nun seid Ihr auf Eurem Weg. Bald nach dem "Matterhorn" biegt Ihr ohne Wegzeichen links ab und wandert geradeaus bergauf. Also nicht halblinks, sondern linkslinks ;-) Jetzt beginnt Euer Aufsteig. Der Weg wird anfangs nur sehr sporadisch von Felsen gesäumt. Doch schon bald mehren sich beidseitig die grauen Riesen. Euch wird ziemlich schnell bewußt, dass Ihr inmitten eines Steinbruchgebietes unterwegs seid. Besonders gefallen hat uns, dass der anfangs noch recht breite Weg bergauf immer schmaler wird. Dichte Wurzeln durchziehen den weichen Waldboden, der sanft zurückfedert und den Aufstieg recht komfortabel gestaltet.
Plötzlich türmen sich vor Euch gewaltige Steinhalden auf. Riesige Quader, wie achtlos weggeworfene Bauklötze wild übereinander gestapelt.
Stellenweise mit dichtem Moos überwachsen, schrauben sich vereinzelt kleine Bäume aus dem Felswerk. Ihr passiert das Pulvermagazin und erreicht bald den Aussichtspunkt mit Blick hinab in den riesigen Schlossbrunnen-Bruch, der auch heute noch in Betrieb ist.
Der Schlossbrunnen-Bruch am Epprechtstein |
Herrlich auch die Sicht über den Steinbruch hinaus. Was für ein Panorama: Das Grün des Steinbruch-Sees, die Felswände, dahinter die Berge des Fichtelgebirges und über allem der bayerische Himmel.
Bald erreicht Ihr eine Kreuzung. Rechts steht wenige Meter entfernt ein kleines Häuschen und eine Sitzgruppe für eine Verschnaufpause bereit.
Zur Burgruine Epprechtstein
Der Weg Richtung Burg jedoch führt gut 30 Meter nach links und dann, an einer lose gemauerten Wand rechts nach oben. Ihr kommt oben an alten Schienen, einer riesengroßen Baggerschaufel und der Bergwachthütte vorbei. Dahinter tut sich im Fels ein gewaltiger, Steinbruchkrater auf, an dessen tiefster Stelle ein ruhiger See schlummert. Was für ein imposanter Anblick. Am schönsten ist er, wenn Ihr noch weiter geht und dann direkt von der gegenüberliegenden Seite des Sees hinab seht. Unglaublich, wie hier dem Berg Stein um Stein abgetrotzt wurde.
Ihr geht weiter und haltet Euch rechts. Und schon ein kurzes Stück später erhebt sich hoch über Euch die Burgruine Epprechtstein in den Himmel.
Die Burgruine Epprechtstein |
Über eine Treppe am Fuß des Felsmassivs, auf dem die Burg thront, gelangt Ihr nach oben. Dann steht Ihr vor dem Portal. Von unten wirkte sie irgendwie eindrucksvoller. Doch der erste Eindruck täuscht. Lasst Euch überraschen.
Im Innenhof führt Euch eine Treppe zur Aussichtsplattform empor. Dort oben pfeift es ganz schön. Und wer unter Höhenangst leidet, kann hier schon mal ins Schwitzen kommen. Wenn der Wind durch die vielen Scharten und Fenster heult, hat man fast das Gefühl das Klappern und Klirren der Rüstungen und Schwerter von damals zu vernehmen.
Im Innenhof steht auch eine Sitzgruppe, an der es sich hervorragend Brotzeiten läßt und man an diesem schönen Ort noch ein wenig länger verweilen kann. Zudem lohnt es sich die Ruine etwas eingehender zu erforschen. Es gibt einige großartige Ansichten, die sich Euch erst beim zweiten Hinsehen offenbaren.
Zum Albertsbruch
Ihr verlasst die Burg über die Pforte in der anderen Seite und überquert einen schmalen, mit Geländer gesicherten Grat. Dahinter windet sich eine lange Treppe durch den zauberhaften, mit Felsen dekorierten, Wald nach unten.
Unten angekommen, biegt Ihr rechts ab und kommt erneut an der kleinen Hütte vorbei. Ein Stück dahinter zweigt ein Pfad vom Weg ab und geleitet Euch ein paar Meter nach oben. Dort findet Ihr die Ruinen von Arbeitsstätten und einen weiteren geheimnisvoll eingewachsenen Steinbruch. Dazu einen Infostand und eine Bank.
Und gleich geht es auf dem Hauptweg weiter. Dieser schlängelt sich, immer wieder mit Geländer gesichert, am Epprechtstein entlang. Dieses Stück des Weges, eigentlich nur noch ein schmaler Trampelpfad, war für uns der schönste Teil der Wanderung. Das dichte Gebüsch. Die vielen Felsen um uns herum. Wir fühlten uns richtig geborgen auf diesem Weg. Selbst unser quirliger Hüpfer verstummte und wandelte mit fast träumerischen Schritten über den weichen Waldboden.
Und dann erreicht Ihr das letzte große Highlight Eurer Tour, den faszinierenden Albertsbruch. Eine gewaltige Steinbruchwand, die sich über einem kleinen See unaufhörlich in den blauen Himmel zu schieben scheint. Fast schon monströs, wie die Felsebenen sich über- und nebeneinander schichten. Einfach spitze!
Der Albertsbruch am Epprechtstein |
Vom Albertsbruch geht es nun immer sanft bergab. Zuerst zum Platz am Luisentisch, dessen Lichtung uns irgendwie an einen Hexentanzplatz erinnert. Hundert Meter weiter bergab biegt Ihr an einer Kreuzung links ab und wandert auf dem Fränkischen Gebirgsweg zurück zum Vorderen Buchhaus.
Auf die Frage, was ihm an dieser Wanderung am besten gefallen hat, antwortete unser Hüpfer: "Das Labyrinth ... und die Burg ... und der große Steinbruch ... eigentlich alles." Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen :-)
Hoffentlich ist es unds gelungen Euer Interesse für den Epprechtstein zu wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt ...
Viele Späße beim Entdecken!
Die 3 Pavels
Länge: 4,4 km
Höhenmeter: 120 Hm
Dauer: 3 Stunden
Festes Schuhwerk: Ja
Buggy: Nein
Alter: Ab 4 Jahren
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fichtelgebirge/die-burgruine-und-die-steinbrueche-am-epprechtstein/122938929/
Und zum Schluss noch die Karte:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen