Vom Kreuzstein ins herrliche Leinleitertal
Es
gibt Wege, die erfüllen den Wanderer mit tiefster Zufriedenheit. Es
stimmt einfach alles. Die Natur bietet einem auf der einen Seite
enorme Schauwerte. Und auf der anderen Seite beglückt sie mit
bequemen und gefälligen Wegen durch reizvolle Landschaften. Wie
entspannend eine Wanderung wirklich ist, sehen wir immer am besten an
der Reaktion unseres Hüpfers. Kinder sind mit ihren feinen Antennen
ein großartiger Indikator, um die Wirkung, die ein Ort auf uns
Menschen hat, einzuschätzen. Sie sind viel sensibler und intuitiver
als wir Erwachsenen.
Bei
unserer Wanderung von Oberleinleiter hinauf zum Kreuzstein und hinab
ins Leinleitertal fiel uns die Entspannung, die unser Hüpfer hier
fand, ganz besonders auf. Da wurden Bäume, Felsen und Wasserläufe
ganz genau betrachtet. Und zwar nicht, indem wild hinauf und hinunter
gekraxelt wurde. Sondern er stand ganz gelassen vor den jeweiligen
Augenfängern und ließ sich ganz viel Zeit beim Bestaunen.
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A73 Richtung Bamberg. Ihr
verlasst die Autobahn bei der Ausfahrt Buttenheim und fahrt Richtung
Buttenheim / Heiligenstadt i. OFr. / Altendorf. In Burggrub biegt Ihr
links nach Oberleinleiter ab. Am Ortseingang Oberleinleiter biegt Ihr
rechts den Hang hinauf ab und fahrt bis Ihr kurz vor den letzten
Häusern der Straße einen Schotterweg, der steil nach oben führt,
entdeckt. Am Beginn des Schotterwegs seht Ihr schon einige
Wanderzeichen. Besonders auffallend sind das Wanderzeichen, das zum
Kreuzstein führt und ein schwarz gehaltener Bierkrug. An
der Straße gibt es ein paar Parkgelegenheiten, jedoch keinen
ausgewiesenen Wanderparkplatz.
Zum
Kreuzstein
Eure
Wanderung beginnt auf dem Schotterweg vor den letzten Häusern der
Straße. Es geht gleich ordentlich bergauf. Der Puls geht nach oben
und die Atmung beschleunigt sich. Ein gutes Gefühl den Körper zu
spüren.
Schon
nach einem Stück von ca. 100 Metern geht der Schotterweg in einen
bequemen Wald- und Wiesenweg über.
Folgt
immer dem Wanderzeichen zum Kreuzstein. Es führt Euch nach dem
ersten, etwas fordernden Anstieg in deutlich bequemeren Kehren den
Hang hinauf. Bei unserem Besuch standen die Himbeersträucher am
Wegesrand in voller Blüte. Da wurde das Käppi ganz schnell zum
Obstkorb umfunktioniert und fleißig gepflückt. Doch immer daran
denken! Nur die richtig roten Früchte pflücken, die sich leicht
lösen lassen. Beim Pflücken die Blätter sanft anheben, um an die
Beeren zu kommen. Und am besten immer nur die Beeren ab Brusthöhe
pflücken. Eben die, an die irgendwelche Tiere nicht so leicht
heranreichen.
Besonders
beeindruckt hat uns auf diesem Weg zudem ein geschnitzter Baumgeist –
hoffentlich ein Schutzgeist, der mit seinem weit geöffneten Schlund
böse Geister verscheuchen soll ;-)
Direkt
gegenüber befindet sich ein, wir nannten es, „Holzmühlepuzzle“,
das unseren Hüpfer und auch uns sofort in seinen Bann gezogen hat.
Es gibt an diesem bearbeiteten Baumstamm so viele Möglichkeiten
etwas zu bewegen und ineinander greifen zu lassen. Einfach großartig.
Der
dicht bewachsene Pfad führt Euch weiter hinauf, bis Ihr das Plateau
erreicht, an dessen Kante Ihr weiter wandert. Links von Euch grüßt
Euch bald der Uhrstein, von dem Ihr von oben nur den Kopf erkennen
könnt. Dann geht Ihr weiter. Schon bald erwartet Euch links eine
Tischgruppe und in unmittelbarer Nähe der faszinierende Kreuzstein.
Schnell
versteht man, woher der Kreuzstein seinen Namen hat. Allen Mutigen
und Schwindelfreien sei der Weg direkt zum Aussichtspunkt links auf
dem Felsvorsprung neben dem Kreuzstein ans Herz gelegt. Von hier aus
eröffnet sich Euch ein wahrhaft traumhaftes Panorama.
Der
Weg hierher war für uns schon ein wunderschöner Auftakt. Das
Himbeerensammeln hat den moderaten Anstieg noch angenehmer gestaltet
und der Kreuzstein ist ein echtes Highlight.
Zu
den Basaltlöchern
Wenn
Ihr den Ort ausreichend genossen habt, geht Ihr auf dem Weg dahinter
mit dem Wanderzeichen Grüner Kreis weiter. Es taucht bald die Silhouette des Schlosses
Greifenstein hoch über Heiligenstadt auf. Schön, wenn man sagen
kann: „Da waren wir auch schon. Dort war es schön.“
Nach
einem guten Stück zweigt Euer Weg nach
rechts ab und führt Euch nach wenigen Schritten zu den
Basaltlöchern.
Sie
sehen von oben und auch, wenn Ihr hinuntersteigt, nicht sehr
spektakulär aus. Und doch geht von ihnen eine enorme Anziehungskraft
aus. Als wir mit unserem Hüpfer am Rand des Erdlochs mit Felswänden,
mehr ist es eigentlich nicht, standen, zog es uns alle drei
unwiderstehlich nach unten. Zwischen den Basaltlöchern, es sind
ehemalige Steinbrüche, umherzuwandeln und sich auch einfach mal in
den Schatten der etwas größeren Wand zu setzen, tat richtig gut.
Als hätte man einen ganz besonderen Ruhepol gefunden. Schwer zu
erklären. Doch spätestens ab diesem Moment waren wir drei
tiefenentspannt.
Zur
Heroldsmühle
Von
den Basaltöchern geht Ihr zum Schotterweg zurück und direkt
gegenüber in den Schatten spendenden Wald. An heißen Tagen ist das,
besonders wenn ihr von den in der prallen Sonne liegenden
Basaltlöchern kommt, eine echte Wohltat.
Ohne
Wegzeichen zweigt Ihr nach etwa 50 Metern rechts ab und wandert über
eine farbenfrohe Wiese mit Wildwuchs. Ihr erreicht einen Schotterweg,
der Euch hinunter zur Straße führt. Die Straße hinunter zweigt 20
Meter weiter ein Wanderweg halbrechts nach unten ab. Hier steht
bereits ein Schild, das Euch den Weg zur Heroldsmühle weist.
Es geht
durch den Wald und nach 300 Metern erreicht Ihr die wunderschöne
Heroldsmühle mit ihrem gewaltigen Wasserrad.
Am Gemäuer findet Ihr
eine Informationstafel, die ein wenig über die Geschichte der Mühle
verrät. Noch schöner wäre es zwar, wenn sich das Mühlrad drehen
würde. Doch man kann eben nicht alles haben.
Ins
Leinleitertal
Direkt
rechts neben der Heroldsmühle zweigt ein schmaler Wanderweg mit dem Gelbstrich und dem Grünkreis in den Wald ab und führt Euch – immer links haltend, am Ufer
der Leinleiter, direkt in das grandiose Leinleitertal.
Schon
die ersten Blicke in dieses außergewöhnliche Trockental begeistern
uns. Im Sommer leuchtet das trockene Gras an den Hängen fast schon
golden. Darüber recken sich grüne Bäume in die Höhe. Ein
faszinierender Ort.
Folgt
der Leinleiter am linken Rand und Ihr erreicht schon kurz darauf die
ganzjährig schüttende Leinleiterquelle, die munter vor sich her
sprudelt. Das Wasser ist eisekalt und lädt zu einer kurzen
Erfrischung ein. „Schön hier.“ Ein Seufzer entfuhr meiner Frau,
als sie sich am Ufer niederließ. Ich setzte mich daneben und wir
schauten unserem Hüpfer dabei zu, wie er im Bett der Leinleiter auf
und ab watete.
Als
es ihm dann doch zu kalt wurde, wanderten wir weiter. Das Tal
mäandert in Schlangenlinien durch die Landschaft und man selbst
gleitet förmlich mit den, vom Wasser geformten, Schwingungen
hindurch.
Rechts
und links fliehen die Blicke entlang der, teilweise felsigen, Hänge
nach oben zur Baumgrenze und von dort in den, von watteartigen Wolken
durchzogenen, blauen Himmel.
Bei
einem Naturschutzgebietsschild zweigt der Weg ein paar Meter zum Hang
ab, wo Ihr hinter einer Biegung den Großen Tummler findet. Eine
Besonderheit des Leinleitertals.
Man nennt die Tummler auch
Hungerbrunnen. Im Sommer sind sie nichts anderes als Felslöcher im
Karstgestein. Doch Anfang Frühling sprudelt das Schmelz- und
Regenwasser dafür nur so aus ihnen hervor. Dabei bricht sich das
Wasser mit ordentlich Getöse Bahn und verwandelt das im Sommer
ausgedörrte Trockental in ein dichtgrünes Flussbett.
Zum
Heroldstein
Zurück
auf dem Weg passiert Ihr auch noch den Kleinen Tummler. Bei der
nächsten Gelegenheit biegt Ihr rechts in den Geologischen Lehrpfad
ab, den Ihr wiederum bei der nächsten Abbiegung nach rechts
verlasst. Dieser Weg führt Euch hinauf zum Aussichtsfelsen
Heroldstein.
Früher
stand hier oben einmal eine Burg, die jedoch komplett abgegangen ist.
Von hier oben öffnet sich zu Euren Füßen noch einmal das herrliche
Leinleitertal in all seiner Pracht.
Zurück
nach Oberleinleiter
Nun
heißt es langsam Abschied nehmen von diesem herrlichen Ort. Durch
den Wald gelangt Ihr zurück zur Heroldsmühle und von dort mit dem
Wanderzeichen Roter Punkt zurück nach Oberleinleiter.
Auf
dem Rückweg folgt Ihr noch ein gutes Stück der Leinleiter, die im
Sonnenlicht golden funkelt und Euch mit fröhlichem Gurgeln und
Glucksen zu verabschieden scheint. Fast war uns, als hörten wir ein
Rufen: „Schön, dass Ihr hier ward. Kommt bald mal wieder!“
Eine
wunderbar entspannte und entspannende Tour, die wir uneingeschränkt
empfehlen können. Die 8 km kommen einem gar nicht so lang vor und
die Anstiege sind moderat gehalten. Die Landschaft und die Ruhe, die
sie ausstrahlt, sind Genuss durch und durch.
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir
Euch schon jetzt
Viele
Späße beim Entdecken!
Die
3 Pavels
Länge:
8 km
Höhenmeter:
217 Hm
Dauer:
3,5 Stunden
Buggy:
Grundsätzlich machbar, stellenweise sicher ein wenig anstrengend
Alter:
ab 6 Jahren
Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/vom-kreuzstein-ins-herrliche-leinleitertal/120220326/
Und natürlich noch die Karte:
Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/vom-kreuzstein-ins-herrliche-leinleitertal/120220326/
Und natürlich noch die Karte:
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