Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg
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Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg bei Happurg |
Von Happurg aus führt diese Wanderung an den felsigen Hängen der
Houbirg hinüber zur Kapellenruine bei Arzlohe und über den einmalig
schönen Hohlen Fels auf der Houbirg zurück nach Happurg.
Obwohl
die eigentlichen Höhepunkte dieser Wanderung die Kapellenruine
„Heiliger Baum“ bei Arzlohe und der Hohle Fels auf der Houbirg
sein sollten, war unser persönliches Highlight das in der
Überschrift genannte Steinerne Gaßl. Dieser Pfad hoch über dem
Happurger Stausee bietet einige wundervolle Aussichtspunkte. Ihr
wandert entlang von eindrucksvollen Felsen auf Kalkbruchstein
inmitten einzeln stehender Bäume und im Frühsommer bunt blühenden
und herrlich duftenden Wiesen. Dieser Weg fühlt sich mehr nach
italienischen Alpen als nach Hersbrucker Schweiz an. Ein Hauch von
Urlaub umweht dieses herrliche Wegstück und lädt zum Schlendern und
Träumen ein. Wobei diese Wanderung mit 9km Länge und stattlichen 417
Höhenmetern für Wanderzwerge unter 8 Jahren eher noch nicht geeignet ist.
Doch
zuerst einmal die Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend verlasst Ihr die A9 Richtung Berlin bei der
Ausfahrt Lauf/Hersbruck und fahrt dann auf der B14 Richtung
Hersbruck. Am Kreisverkehr nach Reichenschwand und vor Hersbruck
nehmt Ihr die erste Ausfahrt und fahrt auf der B14 Richtung
Pommelsbrunn. Bei der Ausfahrt Happurg verlasst Ihr die B14 und fahrt
bei der ersten Gelegenheit (bei der Tankstelle) links nach Happurg
hinein. Ihr folgt der Hersbrucker Straße, biegt dann links in die
Grabestraße, danach in den Höhenweg und von da wieder links in den
Südring ein. An der Straße gibt es einige Parkmöglichkeiten.

Eine
gemauerte Quelle mit einer Sitzgruppe bietet Gelegenheit für eine
kurze Rast. Vielleicht ja nach der Tour, denn noch hat man sich die
Pause doch gar nicht wirklich verdient ;-)
Dann
schlängelt sich der Weg am Hang entlang und unter umgestürzten
Bäumen hindurch. Ein wenig Abenteuer liegt in der Luft. Rechts
zweigt der Weg mit dem Wanderzeichn Nr. 3 ab zum Steinernen Gaßl. Noch wandert Ihr durch
dichtes Grün. Doch dann erreicht Ihr eine Wand aus Büschen und
dahinter öffnet sich vor Euch ein herrlicher Weg, der sich sanft an
die Formen des Hangs schmiegt.
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Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg bei Happurg |
Schon nach wenigen Augenblicken
versteht Ihr, woher dieses Wegstück, das auch Hölzenleiten genannt
wird, besser als Steinernes Gaßl bekannt ist.
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Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg bei Happurg |
Besonders
schön ist der Aussichtspunkt mit Bank. Und auch, wenn Ihr hier noch
deutlich unterhalb des Hohlen Felsens steht, der Blick ist bereits
jetzt wundervoll.
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Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg bei Happurg |
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Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg bei Happurg |
Nur
ein paar hundert Meter ist das Steinerne Gaßl lang. Und doch hat es
uns bei dieser Wanderung nachhaltig beeindruckt.
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Das Steinerne Gaßl auf der Houbirg bei Happurg |
Am
Ende des Steinernen Gaßls führt Euch der Grünpunkt wieder in den Wald und
auf einem bequemen Waldweg ein wenig hinab. Das saftige Grün des
Waldes bildet einen besonders schönen Kontrast zu dem blumigen Bunt
des Steinernen Gaßls. Und nachdem es in der Nacht zuvor ganz
ordentlich geregnet hatte, war der Weg über und über bevölkert von
wandernden Weinbergschnecken.
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Schneggerla! |
Da
hieß es aufpassen, damit man keinen der kriechenden Gesellen aus
Versehen mit einem unbedachten Schritt in den Schneckenhimmel
befördert. Stellenweise glich unser Schritt auf diesem Wegstück
einem wahren Eiertanz. Gelohnt hat es sich, wir haben kein einziges
Kriechtier auf dem Gewissen.
An
der nächsten Weggabelung, die Ihr erreicht, biegt Ihr links ab und
ein paar Meter weiter, zuerst noch der Nr. 3, dann dem Grünstrich folgend, rechts den Hang hinauf. Der
nun folgende Anstieg hat es ganz schön in sich. Da dürft Ihr
zwischendurch ruhig mal ein wenig verschnaufen. Wenn Ihr den Beginn
einer hohlen Gasse erreicht, läuft die Steigung langsam aus. Ihr
erreicht eine Kreuzung. Erst einmal geht Ihr mit dem Grünkreuz nach rechts. Dieser Weg
führt Euch hinüber nach Arzlohe. Später werdet Ihr zu dieser
Kreuzung zurückkehren und dann den Hang hinauf zum Hohlen Fels
wandern.
Doch
zuerst geht es, wie gesagt, nach rechts. Ihr wandert am Rand einer
üppigen Waldwiese entlang und geht bei der nächsten Gelegenheit
links.
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Metterschling |
Es
geht in den Wald, entlang einer Einzäunung. Der Weg ist hier
besonders angenehm zu gehen. Der Waldboden federt jeden Schritt sanft
ab und sorgt für ein besonders angenehmes Wandergefühl.
Rechts von
Euch erhebt sich bald ein Felsmassiv. Ein Weg von rechts kommend
mündet in Euren. Über diese Einbiegung gelangt Ihr später wieder
auf den Weg, auf dem Ihr gerade unterwegs seid.
Parallel
zu dem beschilderten Weg verläuft weiter oben entlang der Felsen ein
weiterer, kaum erkennbarer, schmaler Pfad. Es lohnt sich hier das
Abenteuer zu suchen und oben zu wandern. Der untere Weg bleibt
übrigens immer in Sichtweite.
Wenn
der Hauptweg nach links aus dem Wald heraus führt, heißt es vom
verborgenen Pfad dorthin zurückkehren und den Wald verlassen.
Euer
Weg führt Euch direkt nach Arzlohe hinein. An einem urigen
Brotbackofen folgt Ihr dem wunderschön gearbeiteten Schild aus dem
Ort hinaus der Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ nach rechts.
Nach
ein paar Minuten erreicht Ihr dieses wundervolle Ziel.
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Die Kapellenruine Zum Heiligen Baum bei Arzlohe |
Die
Kapelle wurde im 13/14ten Jahrhundert erbaut. Ihr Name „Zum
Heiligen Baum“ deutet zwar darauf hin, dass sie auf dem Grund eines
ehemals heidnischen Heiligtums erbaut wurde. Bis heute wurden dafür
jedoch keinerlei Beweise gefunden. Diese Kapellenruine gehört zu den
wenigen Kirchenruinen in unserer Region. Für uns, und offensichtlich
auch für viele andere Menschen, haben diese Orte immer eine ganz
besondere Atmosphäre. Mir selbst wird immer ganz feierlich zumute.
Irgendwie sogar mehr, als wenn ich eine prunkvolle Basilika betrete.
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Die Kapellenruine Zum Heiligen Baum bei Arzlohe |
Als
Arzlohe im Dreißigjährigen Krieg von Wallensteins Truppen
niedergebrannt wurde, fiel auch die Kapelle den Flammen zum Opfer.
Seitdem wird sie nur noch für besondere Gottesdienste genutzt und
verleiht diesen Feiern einen außergewöhnlichen Rahmen.
Von
der Kapelle geht Ihr gut 20 Meter zurück, um mit der Nr. 2 links in
den Feldweg einzubiegen und in den Wald zurückzukehren. Es geht ein
wenig hinauf. An der nächsten Weggabelung geht Ihr rechts. Ab hier
wird der Hohle Fels bereits ausgeschildert. Zusätzlich sei erwähnt, dass Euer Wegzeichen nun wieder der Grünstrich ist. Es geht bald nach links
und dann ein ganzes Stück geradeaus.
Wenn
Ihr ein bisschen Abenteuer sucht, zweigt Ihr bei der nächsten
Gelegenheit, ungefähr 500 Meter nach der letzten Abbiegung, wenn der
Hauptweg nach rechts verläuft, ohne Wegzeichen links hinüber zu
einer flachen Felsformation ab.
Rechts
an dieser vorbei und etwa 50 Meter weiter führt ein unbeschilderter
Pfad nach links zu einem Kamm hinauf. Diesem Pfad folgt Ihr,
überschreitet den Kamm und folgt dem Pfad weiter am Hang entlang,
bis dieser nach rechts unten abzweigt. Nicht einmal hundert Meter
weiter erreicht Ihr die Ruine des Förrenbachhauses auf dem
Wachfelsen. Von hier aus bietet sich Euch, am besten bei einer
kleinen Brotzeit, ein wunderbarer Blick hinab auf den Ort Förrenbach
und hinüber in das idyllische Molsberger Tal.
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Am Förrenbachhaus |
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Am Förrenbachhaus |
Zurück
auf den Hauptweg gelangt Ihr wieder über den unbeschilderten Pfad.
Nun geht Ihr mit dem Grünstrich zurück zu der Kreuzung, an der Ihr vorhin
nach Arzlohe abgebogen seid. Ihr überquert sie und wandert durch den
stellenweise wunderbar dichten Wald hinauf zum Hohlen Fels.
Die
zwei Felsentore dieses Massivs grüßen Euch schon von weitem.
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Der Hohle Fels auf der Houbirg |
Egal,
wie oft wir schon hier oben waren, der Anblick ist immer wieder etwas
ganz Besonderes. Vor allem, weil wir immer wieder zu verschiedenen
Jahreszeiten hierher wandern. Auf der Rückseite der Felsentore
öffnet sich die Großraumhöhle, welcher der Fels seinen Namen
verdankt.
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Der Hohle Fels auf der Houbirg |
Rechts hinten öffnet sich ein niedriger Schluff, der auf
die andere Seite führt. An dem gewaltigen Felsen vor der Höhle
führt ein steiler Steig nach links unten hinab zu einem
Klettersteig. Auf diesem könnt Ihr dann unterhalb der prächtigen
Felsen kraxeln. Sogar bis hinüber zu dem grandiosen Aussichtspunkt,
der schon viele Wanderer zu wunderschönen Fotografien inspiriert
hat.
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Felsensteig auf der Houbirg |
Doch
Vorsicht! Auf dem Steig nach unten liegen jede Menge Glasscherben.
Also Obacht, wo Ihr Euch abstützt!
Wenn
Ihr nicht den Klettersteig benutzt, kehrt Ihr um und kraxelt auf der
Vorderseite des Massivs nach oben. Dort erleichtern ein paar Treppen
den Aufstieg.
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Der Hohle Fels auf der Houbirg |
Ihr
erreicht ein Felsplateau. Bei unserem Besuch war der Fels sturmumtost
und am Horizont braute sich ein garstiges Gewitter zusammen. Das
Farbenspiel war zutiefst beeindruckend. Und im Verbund mit dem
Donnergrollen in der Ferne auch ein wenig einschüchternd.
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Der Hohle Fels auf der Houbirg |
Wir
überlegten schon, ob wir nicht besser im Schutz des Hohlen Fels
abwarten sollten, bis das sich anscheinend nähernde Unwetter weiter
gezogen sei. Doch zuerst einmal trieb uns die Neugier noch ein paar
Meter weiter zu dem Hauptaussichtspunkt mit unverbaubarem Blick
hinunter auf den Happurger Stausee.
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Der Happurger Stausee vom Hohlen Fels auf der Houbirg |
Dieser
Blick ist einfach immer wieder aufs Neue überwältigend.
Wir
brauchten auch ganz schön lange, um uns davon loszureißen. Doch dann
entschieden wir, im Angesicht des nahenden Gewittersturms, den
Rückweg anzutreten. Dafür folgt Ihr einfach immer dem Grünstrich nach
unten.
Fast
hätten wir es geschafft das Auto trockenen Fußes zu erreichen.
Leider nur fast ;-) Dabei sei erwähnt, dass Wandern im Sturmwald bei
Starkregen und Gewitter weit weniger reizvoll und romantisch ist, als
man es sich vielleicht in der Fantasie ausmalt. Tatsächlich ist es
richtig ungemütlich und zudem gar nicht ungefährlich.
Und
dennoch erinnern wir uns mit ausgesprochen positiven Empfindungen an
diese wirklich schöne Tour. Schon allein dank des für uns immer
noch präsenten Steinernen Gaßls.
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse für diese schöne Tour zu wecken.
Wenn das Wetter und die Kondition mitspielt, empfiehlt sich auf dem
Rückweg noch ein Abstecher nach rechts hinauf zum Plateau auf den
ausgewiesenen Geo-Weg. Auf diesem gelangt Ihr zu den noch erahnbaren
Wallanlagen des ehemals hier erbauten keltischen Oppidums.
Wenn
Ihr Euch dazu entschließt diese Tour nachzuwandern, wünschen wir
Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Ein Pavel mit Wanderbuddy
Länge: 9 km
Höhenmeter: 417 Hm
Dauer: 3-4 Stunden
Festes Schuhwerk: Ja
Buggy: Nein
Taschenlampe: Nein
Alter: ab 8 Jahren
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/das-steinerne-gassl-auf-der-houbirg/122293180/
Und hier die Karte:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/nuernberger-land/das-steinerne-gassl-auf-der-houbirg/122293180/
Und hier die Karte:
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