Alpine Gefühle auf dem Eibgrat bei Spies
Ein
Alpiner Klettersteig in der Fränkischen Schweiz? Ja, das gibt’s.
Und zwar auf dem reizvollen und spektakulären Eibgrat.
Ein
gut 1,5 km langer Felsenkamm, auf dem es über markante
Felsformationen munter auf und ab geht. Ein unvergessliches Erlebnis,
das in unserer Region seinesgleichen sucht.
Der
Eibgrat lässt sich hervorragend in verschiedene Wanderungen in der
Gegend integrieren. Wir haben uns eine kurze Tour mit knapp 7 km und
überschaubaren 200 Höhenmetern ausgesucht. Da sind die Steigungen des Eibgrats
schon enthalten. Dabei werdet Ihr nach dem Besuch des
grandiosen Felsenkamms auf bequemen Wanderwegen unterhalb des
Funkturms entlang und auf unmarkierten Pfaden hinauf zum Burgstein
Riegelstein wandern, bevor Ihr zum Parkplatz zurückkehrt.
Ein
großer Vorteil am Eibgrat ist übrigens, dass er, wenn man ihn nicht
besteigen möchte, auch auf einem Wanderweg, der an dessen Fuß
entlang führt, umrundet werden kann. Und auch dann geht man, was die
Faszination betrifft, nicht leer aus. Stellenweise ist der Blick von
unten nach oben sogar noch aufregender als der von oben nach unten.
So oder so, der Eibgrat ist einen Besuch mehr als wert.
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend, fahrt Ihr auf der A9 Richtung Berlin und verlasst
die Autobahn an der Anschlussstelle Hormersdorf. Ihr fahrt Richtung
Plech. Dabei fahrt Ihr rechts an der Schermshöhe vorbei. Unterquert
die Autobahn, fahrt ein Stück parallel zu dieser. Dann werdet Ihr
von einem Schild mit der Aufschrift „Eibgrat“ zu einem kleinen
Wanderparkplatz direkt vor einer Autobahnunterführung geführt. Hier
beginnt Eure Wanderung.
Zum
Eibgrat
Wir
haben uns bei dieser Tour bewusst für diesen Parkplatz entschieden.
Ihr könnt auch auf der anderen Seite der Autobahn, auf dem
Wanderparkplatz bei Spies, starten. Doch, wenn Ihr von der heute
gewählten Ostseite zum Eibgrat emporsteigt, empfängt er Euch
weitaus gewaltiger und ehrfurchtgebietender. Dazu gleich ein bisschen
mehr.
Vom
Parkplatz marschiert Ihr durch die Unterführung. Kurios, auf der
anderen Seite steht ein blauer Briefkasten. Einfach so im Nirgendwo.
Wo mögen die Leute wohl wohnen, denen dieser Posttresor gehört?
Hoffentlich nicht in der Unterführung. Dort wird es im Winter sicher
ziemlich frisch ;-)
Nun
denn, Ihr wandert weiter zum Waldrand
zwischen Wiesen und Äckern hindurch.
Im
Wald erreicht Ihr bald eine Abzweigung mit einer Bank. Hier biegt Ihr
mit Blaupunkt und Rotstrich (das Wanderzeichen für den Eibgrat) links ab und steigt den Hang hinauf. Schon nach wenigen Metern
blitzen vor Euch zwischen den Bäumen die grauen Felswände des
Eibgrats hindurch. Einige kleine Höhlen locken Euch den Wanderweg zu
verlassen und durchs Unterholz hinüberzugehen, um sich die Sache ein
wenig genauer anzusehen. Dann erblickt Ihr rechts oben das
beeindruckende Portal des Eibgrats.
Auf
dem Eibgrat
Toll,
wie sich die Felsen in Abstufungen immer weiter nach oben schieben
und oben ein schmales Felsentor den Einstieg in die Kraxelei
markiert. Nach wenigen Metern spürt Ihr in Euren Unterschenkeln,
dass der Eibgrat durchaus auch die ein oder andere kleine
Herausforderung für Eure Kondition bereithält. Nach dem Felsentor
zeigt Euch der Felsenkamm unmittelbar, welche wundervollen
Kraxelstellen er noch für Euch bereithält.
Ein
Mix aus Wurzeln und Felsen durchzieht Euren Weg. An den steileren
Stellen dient das dichte Wurzelwerk hervorragend als Griff zum
Festhalten und Hochziehen.
Besonders
positiv ist uns hier oben aufgefallen, dass ein Großteil der
Kletterstellen auch bequem umgangen werden kann.
Was
für ein atemberaubendes Erlebnis. Bei jedem Schritt werdet Ihr auf
Eurem Weg eines neuen Highlights gewahr. Mal blickt Ihr hinab in
schwindelerregende Tiefen. Dann grüßen Euch bizarre Felsgesichter.
Mit tief in den Stein eingegrabenen Minen scheinen sie Euch
zuzurufen: „Schön, dass Ihr hier seid. Genießt Euren Besuch bei
uns!“
Auch
zwei Aussichtspunkte, der eine sogar mit Bänken, erwarten Euch hier
oben. Außerhalb der Hauptbesuchszeit – wir waren an einem
bewölkten Freitag Vormittag unterwegs – könnt Ihr hier, fernab
irgendwelcher Ablenkungen, einfach mal die Seele baumeln lassen. Und
vielleicht auch ein bisschen stolz auf Euch sein, dass Ihr auf diesem
Alpinen Steig unterwegs seid und schon die Hälfte erfolgreich, und
hoffentlich genussvoll, bestritten habt.
Dann
klettert Ihr eine steile Eisentreppe hinunter und ein Stück weiter
über ein wundervolles Felsenmeer.
Für
ein paar Meter verlasst Ihr den Felsenkamm. Doch dann geht es ans
große Finale. Vor Euch erhebt sich ein gewaltiges Felsmassiv, das
von Euch bezwungen werden will.
Der
Pfad führt direkt hinauf und verlangt auch wieder ein wenig
Kraxelei. Doch was für ein schönes Gefühlt, wenn Ihr dann das
Plateau erreicht. Vor Euch erheben sich aus dem Boden lauter kleine
Felsen. Wie kleine Steintrolle, die ihre Köpfchen der Sonne
entgegenrecken, schieben sie sich nach oben. Fast hat man Angst, beim
Hindurchwandern auf einen der Steine zu treten. Man möchte ja
niemandem die Nase verbiegen.
Zum
Endspurt erwartet Euch noch ein echtes Abenteuer. Auf dem schmalsten
Stück des Grats, zwischen eng stehenden Felsen hindurch, steigt Ihr,
rechts und links von Euch metertiefe Abgründe, von Fels zu Fels
hinüber zum nächsten Plateau.
Dann
noch einmal ein wenig hinauf, gleich wieder hinunter und nach links
in ein Felsental, das für Euch den Abschluss des Eibgrats bildet.
So
ein schöner und spannender Weg. Jedoch sind wir uns einig: Für
diesen Steig sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.
Respekt vor der Höhe hilft dabei, sich im Rahmen seiner persönlichen
Grenzen zu bewegen. Höhenangst jedoch kann einem den Spaß auf dem
Felsenkamm gehörig verhageln. Schön ist, dass Ihr immer wieder
umkehren könnt. Wer also mittendrin feststellt, dass er sich doch
ein wenig überschätzt hat, kann den Weg zurück antreten und den
Eibgrat von unten umrunden.
Vom
Felsental wandert Ihr nach rechts zum Waldrand und dort links am
Waldrand entlang. Es folgt ein bequemer und erdiger Pfad,
gekennzeichnet mit dem "Fränkischen Gebirgsweg" perfekt, um das soeben Erlebte noch einmal
in Wort und Gedanken Revue passieren zu lassen. Immer wieder kamen
uns Vergleiche mit Landschaften aus Märchen und Fantasyfilmen in den
Sinn. Und tatsächlich ist dieser Felsenkamm als Filmkulisse bestens
geeignet. Besonders bei leicht diesigem Wetter, wenn das Grün der
moosbewachsenen Felsen in den, vereinzelt durch die Wolken
brechenden, Sonnenstrahlen geheimnisvoll schimmert.
Oben
links erkennt Ihr das Felsmassiv des Schweinsbergs, das Ihr rechts
umrundet. Ihr erreicht eine Kreuzung. Mit dem Wanderzeichen "Nordic Walker" biegt
Ihr links ab. Schon bald wandelt Ihr durch die dichten Wiesen des
Schollentals.
Zum
Riegelstein
Nach
der Wiese geht Ihr mit dem Blaupunkt wieder geradeaus in den Wald und
hinunter in den Ort Riegelstein. Ihr durchquert den Ort und wandert
an der Autobahn entlang. An einer Autobahnbarriere, deren Front mit
dem Blaupunkt gekennzeichnet ist, biegt Ihr auf einem unmarkierten
Pfad links ab uns steigt auf diesem schmalen Hangweg hinauf. Bald
erreicht Ihr die sogenannte Ruine Riegelstein.
Tatsächlich
haben wir keinerlei Mauerreste entdeckt. Doch die Gestalt des
Schlossberges lässt erahnen, wie es seinerzeit hier oben ausgesehen
haben kann. Oben thront der große Fels, der als Standort der
Oberburg diente. Zu dessen Fuß muss die Unterburg gestanden haben,
die von einem tiefen Graben umgeben war. Zur Ritterzeit, man geht
davon aus, dass sie zu Beginn des 13ten Jahrhunderts erbaut wurde,
war die Burg Riegelstein sicher ein beeindruckendes und wehrhaftes
Bauwerk. Heute dient sie als Kletterfelsen und erfreut sich
offensichtlich großer Beliebtheit.
Vom
Riegelstein steigt Ihr über den Pfad, auf dem Ihr nach oben gelangt
seid, wieder hinab und folgt einfach dem Blaupunkt. Dieser führt
Euch durch Wald und über Wiesen zurück zum Osteinstieg des
Eibgrats. Von hier aus wandert Ihr denselben Weg zum Parkplatz
zurück, über den Ihr gekommen seid.
Übrigens
könnt Ihr die Tour noch ein wenig variieren.
Ihr
könnt zum Beispiel einen Abstecher hinauf zur Raubritterburg Spies
unternehmen. Dafür wandert Ihr vom Wanderparkplatz Spies einfach zum
Ort hinüber und dann den Berg hinauf. Dort erwartet Euch auch eine,
der Form des Felsens angepasste, Burganlage. So wie am Riegelstein.
Nur mit dem Unterschied, dass hier noch Bebauungsspuren erkennbar
sind. Unterhalb des Burgfelsens befindet sich sogar eine
geheimnisvolle Burghöhle. Und auf dem Weg nach oben passiert Ihr
einen Spielplatz.
Oder
Ihr biegt vom Fränkischen Gebirgsweg nicht gleich ins Schollental ein, sondern
wandert noch ein Stück geradeaus. Dann erreicht Ihr, den Hang
umrundend, noch die Kletterwände der Hohen Reute, den Leonhardsturm
und die Kanzelwand.
Ihr
seht also, in und um Spies gibt es jede Menge Naturschätze zu
entdecken. Doch der Eibgrat ist hier das absolute Highlight.
Hoffentlich
ist es uns gelungen, Euer Interesse für diese Abenteuer-Wanderung zu
wecken. Wenn ja, wünschen wir Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Wander-Pavel
mit Wanderbuddy
Länge:
7 km
Höhenmeter:
200 Hm
Dauer:
2,5-3 Stunden
Buggy:
Nein
Festes
Schuhwerk: Ja
Schwindelfreiheit:
Ja
Kraxelerfahrung:
Ja
Alter:
ab 8-10 Jahren
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/alpine-gefuehle-auf-dem-eibgrat-bei-spies/122397773/
Und natürlich noch die Karte:
Hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/alpine-gefuehle-auf-dem-eibgrat-bei-spies/122397773/
Und natürlich noch die Karte:
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