Faszinierende Landschaften zwischen Egloffstein und dem Schlossberg Haidhof






Aussicht vom Kugelspiel


Zwischen Egloffstein und dem Schlossberg bei Haidhof findet Ihr eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft. Gewaltige Felsmassive wechseln sich ab mit wilden, nahezu unberührt wirkenden Tälern. Schmale und üppig bewachsene Waldpfade mit malerischen Wiesen- und Feldwegen. Auf dieser gut 15 km langen Wanderung besucht Ihr einige besonders kraftvolle Orte und erlebt spannende Kraxelabenteuer. Zwischendurch kommt Ihr beim entspannten Wandern zur Ruhe und findet im Wechsel der unterschiedlichen Landschaftsbilder tiefe Zufriedenheit.



Doch zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:

Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der B2 immer geradeaus bis nach Gräfenberg. Ihr durchquert den Ort und biegt an dessen Ende, am Sportplatzgelände, links Richtung Egloffstein ab. Die Straße führt Euch direkt ans Ziel. In Egloffstein angekommen, biegt Ihr in den Wanderparkplatz Talstraße ab.



Vom Parkplatz aus biegt Ihr rechts in den Paradiesweg ein. Immer die schöne Burg Egloffstein vor Augen marschiert Ihr gut 50 Meter bergauf, bevor Ihr scharf links in die Angerstraße abbiegt. Am Ende der Straße, vor dem letzten Haus, zweigt ein schmaler, mit dem Wanderzeichen Roter Kreis gekennzeichneter Weg, rechts am Grundstück entlang, in den Wald ab. Wenn es im Sommer richtig heiß ist, tun gerade die ersten Schritte in der angenehmen Kühle des Waldes besonders gut. Die frische Waldluft erfrischt den ganzen Körper. Wenn Ihr sie ganz tief einatmet, spürt Ihr die belebende Energie der Natur ganz tief in Eurem Inneren. 



Hier müsst Ihr nicht hetzen. Hier könnt Ihr Euch für alles die Zeit lassen, die Ihr braucht. Wir kamen ganz schnell in einen entspannten Modus. Unsere Schritte wurden ein wenig langsamer und federnder. Vielleicht lag die Anpassung des Tempos auch daran, dass der Weg nach rechts oben ziemlich schnell über teils recht steile Kehren führt ;-)



Schon bald erhebt sich über Euch am Hang der gewaltige Augustusfelsen. Majestätisch ragt er aus dem Waldboden empor. 


Der Augustusfelsen bei Egloffstein




Von dem Kehrenweg zweigt ein schmaler Pfad zum Fuß des Steinriesen ab. Dort, direkt unterhalb dieser geballten Schöpfungskraft, den Kopf im Nacken staunend nach oben blickend, offenbart sich dem geneigten Betrachter die raue Seite der Natur in all Ihrer Pracht.


Am Fuß des Augustusfelsen bei Egloffstein




Zurück auf dem Weg steigt Ihr weiter hinauf zum Augustusfelsen. Schon bald gibt er sein wahres Geheimnis preis. Ein großes Portal an der Oberseite gewährt Euch den Zutritt hinein in eine fantastische Durchgangshöhle, an deren Ende Ihr tief nach unten blicken könnt. 


Der Augustusfelsen bei Egloffstein
 



Ein großartiger Moment, wenn Ihr Euch dann im Inneren der Höhle umdreht und zum Eingang zurückblickt. Das kräftige Grün des Waldes dahinter lädt Euch, Zufriedenheit und Gelassenheit verheißend, dazu ein aus der Höhle wieder hinaus und in die vor Leben strotzende Natur einzutreten.







Diesem Ruf folgten wir gerne und steigen den Hang weiter hinauf. Eine Steintreppe führt Euch durch einige Felsen hindurch und auf das Plateau der Anhöhe. 



 

Ihr folgt weiter dem Roten Kreis und erreicht nach etwa 300 Metern eine große Hütte mit Aussichtsplattform.






Vor der Hütte findet Ihr ein Holzschild mit dem Schriftzug „Kugelspiel“. Andere Zeichen, die einem den Weg zu diesem Felsenspektakel weisen, fanden wir nicht. Deshalb haben wir einfach mal alle möglichen Wege, die rechts und links neben der Hütte zu finden waren, ausprobiert. Dabei stellten wir fest, dass wir auf einem riesigen Felsmassiv unterwegs waren. Es bietet Euch alles, was das Kletter- und Kraxelherz höher schlagen lässt. Eine breite Felsenschlucht, die steil nach unten führt. Geheimnisvolle Spalten, die wie Höhlen aussehen. Enge Felsensteige, die direkt am Hang entlang führen. Ein kleines Felsentor, das durchschritten werden will. Und dann, nach langem Suchen, das grandiose Kugelspiel. Allein hier könnt Ihr gut und gerne eine ganze Stunde verbringen. Und habt danach sicher trotzdem noch nicht alles entdeckt.


Felsentor am Kugelspiel


Das Kugelspiel



Wenn Ihr nur das Kugelspiel bewundern wollt, geht Ihr auf dem Weg am Schild und der Hütte vorbei und biegt, kurz bevor der Weg aus dem Wald aufs freie Feld hinausführt, links den Hang hinunter ab. Dieser Steig führt Euch, immer an der Felswand entlang, direkt zum Kugelspiel.



Wie soeben beschrieben, führt Euch der Hauptweg, dem Roten Kreis folgend, aufs freie Feld. Hier kann es im Sommer ganz schön heiß werden. Also besser den Kopfschutz nicht vergessen!






Bald zweigt Ihr nach rechts auf die Teerstraße ab, um knapp 100 Meter später, am Ortsrand Dietersberg, scharf links, wieder dem Roten Kreis folgend, in einen Schotterweg einzubiegen. Dieser führt Euch sanft bergab und zu der romantischen Kirchenruine Dietersberg. 


Die Kirchenruine in Dietersberg



Sie wird als besinnlicher Kraftort bezeichnet und ist den Heiligen Drei Königen geweiht. Erbaut wurde sie im 12ten Jahrhundert. Als Mitte des 18ten Jahrhunderts in Egloffstein eine neue Pfarrkirche erbaut wurde, wurde die Kirche in Dietersberg offen gelassen und die Natur eroberte sich den Ort Stück für Stück zurück. So wurde die Pfarrkirche zu einer der wenigen Kirchenruinen in Franken. Wir kennen in unserem Einzugsgebiet sonst nur die Kirchenruine Heiliger Bühl bei Engelhardsberg und die Kirchenruine Zum Heiligen Baum bei Arzlohe. Diese Orte haben eine ganz besondere Aura, die einen ganz schnell in ihren Bann zieht. Traumwandlerisch wanderten wir zwischen den Mauerresten hin und her und genossen diesen andächtigen Augenblick. Das Entzücken muss gar nicht religiöser Natur sein. Schon allein die Vorstellung, mit wie viel Hoffnung dieser Ort über die Jahrhunderte angereichert wurde, verlieh unseren Gedanken Auftrieb.





Von der Kirchenruine geht Ihr weiter den Hang hinunter in den Wald. An der nächsten Gabelung biegt Ihr links ab und gelangt wieder auf den Paradiesweg, der Euch durch den hinteren Teil von Egloffstein führt. Die vielen schönen Holzhäuser vermitteln einem den Eindruck von der Fränkischen Schweiz direkt im Voralpenland gelandet zu sein. Irgendwie ein wenig bizarr ;-)



Ihr folgt der Straße, die einen scharfen Rechtsknick macht. Etwa 30 Meter vor der nächsten Kurve, an einem Pfahl mit einigen Wanderzeichen, der leicht zu übersehen ist, zweigt ein sehr schmaler Pfad zwischen den Häusern nach links den Hang hinauf, ab. Ihr folgt nun dem Wanderzeichen Grüner Kreis.






Innerhalb weniger Augenblicke, Ihr wandert entlang des plätschernden Arlesbaches und überquert einen kleinen Steg, findet Ihr Euch plötzlich inmitten eines wilden und sonnendurchfluteten Tals wieder. 


Im Teufelsgraben bei Egloffstein

 
Dieser sogenannte Teufelsgraben wirkt, abgesehen von den Strommasten, die ihn durchqueren, als wäre er von der Zivilisation vergessen worden. Die Gräser stehen hüfthoch. Ein wahres Blütenmeer, über dem das unaufhörliche Summen von Bienen und Hummeln ertönt, ziert das Tal. An den Hängen türmen sich Felsformationen zwischen dem dichten Baumbewuchs nach oben. Ein wirklich uriger Ort, an dessen Ende Ihr einige Fischweiher passiert. Dann mündet der Weg an einer Bushaltestelle in eine Teerstraße. Dieser folgt Ihr nach rechts, vorbei an einigen großen Feldern. 




Sie geht geradeaus über in einen Schotterweg, der Euch mit dem Grünen Kreis nach 100 Metern links in den Wald führt.



Nun wird es angenehm schattig. Nachdem der Schotterweg zum erdigen Waldweg geworden ist, schützt Euch das dichte Blätterdach vor der direkten Sonneneinstrahlung. Einige Felsformationen am Wegesrand wollen näher erkundet werden. Der Weg verläuft angenehm eben.






Ihr folgt immer dem Grünen Kreis, bis Euch ein Schild nach links zum Schlossberg leitet. Der Schlossberg bei Haidhof gilt ebenfalls als einer der kraftvollen Orte in der Fränkischen Schweiz. Einige vorgelagerte Sitzgruppen zeugen von der Beliebtheit dieser abgegangenen Spornburg, von deren Existenz nur noch wenige Mauerreste künden. Dafür sind die Felsformationen hier oben umso spannender. Und die Stege und Treppen erzeugen eine ganz besonders romantische Atmosphäre. 


Auf dem Schlossberg bei Haidhof


Das Ganze wird von einem fantastischen Aussichtspunkt gekrönt, der zum Verweilen und Schwelgen einlädt. Da Ihr an diesem Punkt die Hälfte der Tour bewältigt habt, ist jetzt genau der richtige Moment für eine ordentliche Brotzeit. Am besten auf der Bank an besagtem Aussichtspunkt.


Auf dem Schlossberg bei Haidhof



Frisch gestärkt wandert Ihr vom Schlossberg kommend links bergab. An der nächsten Kreuzung geht Ihr scharf links, dann erneut links und weil es so schön war, noch einmal links. Letztlich folgt Ihr einfach immer dem Grünen Kreis.



Nun geht es gute 1,5 km (ohne Schatten) zwischen üppigen Wiesen und Feldern hindurch, bevor Ihr, kurz bevor Ihr die Straße erreicht, rechts abzweigt und nach Thuisbrunn hinunterlauft. 






Durchquert den Ort, bis Ihr zur Brauerei Elch-Bräu und dem Gasthof Seitz gelangt (unbezahlte Werbung). Hier bietet sich Euch erneut die Gelegenheit einer Einkehr oder auch nur einer kurzen Erfrischung. Der Biergarten ist einladend und urig gestaltet, das Essen preiswert und lecker. Hinzu kommt, abgesehen vom hauseigenen Bier, der eigene Whiskey, der für seinen rauchigen Geschmack bekannt und beliebt ist.



Hinter der Brauerei befindet sich ein geschotterter Parkplatz. An dessen linkem Ende dem Wald zugewandt, führt ein kaum erkennbarer Pfad den Hang hinauf. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, neben dem Brunnen, findet Ihr noch ein Schild, dass die Richtung über die Straße und den Parkplatz hinweg in den Wald weist. Beschriftet ist es mit dem verheißungsvollen Namen „Büttnerloch“. Zudem findet Ihr neben dem Brunnen eine Info-Tafel zu eben jener im Wald versteckten Höhle.






Folgt dem Pfad ein Stück hinauf und dann links. Er führt Euch direkt zu der Höhle Büttnerloch. Hier wurden Knochentrümmer, Geweihstücke, Hornsteingeräte, mehrere Artefakte und das Skelett einer aufrecht sitzend bestatteten alten Frau gefunden, das stattliche 9.000 Jahre in dieser Höhle überdauert hat. 


Das Büttnerloch bei Thuisbrunn




Das Büttnerloch ist ein ganz besonderer Ort. Die Leiter, über die man nach unten in den Höhlengang steigt, das Felsentor, das man dabei durchquert. Das alles hat eine eigene Magie. Obwohl diese Höhle recht klein ist, verweilten wir hier länger als an den anderen Orten, die wir auf dieser Wanderung besucht haben. Irgendetwas, vielleicht war es nur die angenehm kühle Luft, ließ uns an diesem mystischen Ort verweilen.


Vom Büttnerloch geht Ihr zurück zum Elchbräu, daran vorbei und gut 50 Meter weiter rechts den Berg hinauf Richtung Burg Thuisbrunn. Schon bei der nächsten Gelegenheit, gegenüber einem großen Schuppen, geht Ihr links ab und auf einem schmalen Pfad weiter hinauf. Oben gelangt Ihr leicht links auf den Burgweg, über den Ihr zu einem Aussichtspunkt mit Infotafel auf Höhe der Burg gelangt. 


Burg Thuisbrunn




Vom Aussichtspunkt steigt Ihr denselben Weg wieder hinab und umrundet die Burg dann nach rechts. Bei einem Lama-Gehege stoßt Ihr wieder auf die Teerstraße, in die Ihr nach links einbiegt.



Über diesen Weg gelangt Ihr zu den Thuisbrunner Leiten. Eine Leite ist ein steiler Berghang und konnte meist nur als Weidefläche für Schafe und Ziegen genutzt werden. Entlang dieser steilen Hänge durchquert Ihr ein herrlich urtümliches Tal, das mit üppiger Fauna begeistert. 


Die Thuisbrunner Leiten




Unten fließt munter gurgelnd der Thuisbrunner Bach, dessen Lauf Euren Weg bis kurz vor Egloffstein begleiten wird. Der Weg durch dieses Tal ist wohl einer der idyllischsten, die wir bisher bewandern durften. Es geht sanft bergab. Hier läuft die Wanderung bequem und andächtig aus. Von links grüßt Euch, welch ein Spektakel, noch einmal das gewaltige Felsmassiv des Kugelspiels.


Das Kugelspiel bei Egloffstein




Dann nimmt der Bach neben Euch unvermittelt Fahrt auf und strömt über einige Stufen überraschend wild hinab. 







Bald beruhigt er sich wieder und ein Rastplatz direkt am Bachlauf lädt zum letzten Verweilen vor Erreichen des Parkplatzes ein. Hier habt Ihr auch die Gelegenheit Eure erhitzten Füße in der Frische des Baches abzukühlen. Welch eine Wohltat. 


  



Das letzte Stück führt Euch im Schatten, teils sogar unter wahren Laubengängen hindurch zurück nach Egloffstein.




Eine wundervolle Tour, die zwar einiges an Kraft abverlangt. Dafür jedoch auch jede Menge Energie und Zufriedenheit zurückgibt. 

Hoffentlich ist es uns gelungen Euer Interesse für die herrliche Route zu wecken. Wenn ja, dann wünschen wir Euch schon jetzt ...

Viele Späße beim Entdecken!


Die Pavels 


Länge: 14,4 km
Dauer: 5-6 Stunden
Höhenmeter: 270 Hm
Festes Schuwerk: Ja
Buggy: Nein
Alter: ab 10-12 Jahren















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