Von Untertrubach zur Hohlen Kirche und zu den Drei Zinnen





Es gibt Wanderungen, da planst und recherchierst Du. Und dann triffst Du auf einen neuen Wanderkameraden, der die Umgebung so gut kennt, dass Du ihm bereitwillig einfach mal das Heft überlässt und Dich treiben lässt. Genau so eine Situation habe ich in Untertrubach erlebt. 



Doch zuerst einmal die Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der B2 nach Gräfenberg. Am Ortsende biegt Ihr links ab Richtung Egloffstein. Bei Hammerbühl biegt Ihr sehr scharf rechts ab und fahrt entlang der Trubach ins Trubachtal hinein. Parken könnt Ihr entweder auf dem Wanderparkplatz am Weiler Haselstauden oder Ihr fahrt in den Ort hinein und findet gegebenenfalls unterhalb der Kirche einen Parkplatz.

Neben der Kirche geht Ihr den Hang hinauf und ein paar Meter weiter am Ortsrand nach rechts. Sofort seid Ihr mitten im Wald. Ihr folgt bis Großenohe immer dem Wanderzeichen „Grüner Kreis auf Weißem Grund“. Einfacher geht es kaum. Ein bequemer Waldweg mit der genau der richtigen Breite, um sich darauf wohl zu fühlen, führt Euch am Hang entlang. Über Euch tauchen bald einige stattliche Felsen auf. Einer davon ist der Fuchsstein, den ich irgendwann noch einmal genauer unter die Lupe nehmen muss.

Ein paar hundert Meter später führen Euch linker Hand jede Menge Treppenstufen in elegant wirkenden Schwingungen sanft den Hang hinauf. Neben der Treppe, vor allem links von Euch, säumt ein wahrer See moosbewachsener Felsen Euren Weg. Auf diesem Wegstück zog uns der Wald Meter für Meter ein bisschen mehr in seinen Bann.

Schließlich taucht vor Euch aus dem Waldboden ein gewaltiger Felskegel auf, der sich, scheinbar unaufhaltsam in das Blätterdach nach oben schraubt. Jede Menge Haken zeugen von seiner erstklassigen Klettertauglichkeit. Wir standen eine ganze Weile am Fuß dieses Riesen. Still und andächtig bewunderten wir das Naturwunder.





Irgendwann trieb uns die Neugier weiter. Schon bald geht es rechts auf einen Felsen hinauf, an dessen Grad entlang – Ihr könnt auch ein Stück darauf laufen – Ihr schon bald eine massige Wand erreicht, um die ein schmaler Pfad rechts herum führt. Ein Holzgeländer steigert die Spannung. Und dann steht Ihr plötzlich vor dem Eingang der Durchgangshöhle Hohle Kirche. Großartig, wie am Ende des Ganges das Licht von der anderen Seite lockt.





Geht hindurch, am besten schön langsam, um die Kraft des massiven Gesteins intensiv spüren zu können. Einmal hindurch, gelangt Ihr auf einen kleinen Aussichtspunkt, der Euch eine atemberaubende Aussicht hinab ins Trubachtal bietet. Ein perfekter Ort, um auf der hier stehenden Bank zu verweilen und die Ruhe tief in Euch aufzunehmen.




Nach diesem erhebenden Moment geht Ihr, dem Grünen Kreis folgend, weiter und passiert den Burggraffelsen. Ein weiterer stattlicher Stein, an dem seinerzeit der Burggraf Friedrich von Nürnberg sein Lager aufgeschlagen haben soll, um die Burgen, die er mit seinem Gefolge ins Visier genommen hatte, Burg Egloffstein, Burg Wolfsberg und die Straße nach Leienfels, immer im Blick zu haben.




Ihr überquert den Gipfel. Bald verlasst Ihr den schönen Wald und wandelt auf der Ebene zwischen Feldern und Hecken hindurch. Dann folgt erneut ein Waldstück. Wenn Ihr mit dem Grünkreis aus diesem Wald hinaustretet, findet Ihr Euch auf einem Schotterweg wieder, in den Ihr nach rechts einbiegt. Schon nach wenigen Metern, stoßt Ihr geradeaus wieder auf den Grünkreis, der Euch über Wiesen sanft hinunter nach Großenohe trägt. 




Großenohe liegt inmitten eines malerischen Tals. Eine wahre Perle der Fränkischen Schweiz. Unten angekommen haltet Ihr Euch erstmal rechts und stoßt auf einen munteren Bach, an dessen Ufer Ihr leicht links Richtung Gasthaus Sägemühle wandert.




Die nächste Möglichkeit nach dem Landgasthof „Zur Sägemühle“ links abzubiegen nehmt Ihr wahr und steigt, zuerst auf einem Schotterweg, dann rechts über einen Pfad zu der faszinierenden Felsformation „Drei Zinnen“ hinauf. Man muss über keinerlei Klettererfahrung verfügen, um zu verstehen, warum diese Felsen unter Kletterern beliebt sind. 


 

Unweit der Drei Zinnen konnten wir auf einer Koppel einige wunderschöne Pferde bei Ihrer Nachmittagsentspannung beobachten. Die Ausgeglichenheit dieser edlen Tiere übertrug sich auf uns und ließ uns in dem hüfthohen Gras umherschweifen, unseren Blick in allen Richtungen umherwandern und den Moment besonders intensiv erleben.




Anschließend gingen wir über den bekannten Weg in den Ort zurück und kehrten im Landgasthof „Zur Sägemühle“ ein. Eine Mühle konnte ich zwar nicht entdecken. Dafür begeisterte mich die Information, dass hier frisch gefangene Forelle serviert wird. Umso mehr, als wir des Beckens, das von dem Bächlein durchflossen wird, gewahr wurden, in dem genau die Fische schwimmen, die in nicht allzu ferner Zukunft auf dem Teller eines dankbaren Gastes landen werden. Frischer geht Fisch sicher nicht mehr ;-)

Der Heimweg führt Euch ein Stück zurück und dann links abbiegend an der, noch arbeitenden, Spiesmühle vorbei aus dem Ort hinaus in ein wundervoll friedliches Tal, das vom Großenoher Bach durchflossen wird, befreit von jeglicher Hektik und Autolärm.





Hier wandert es sich herrlich unaufgeregt und entspannt. Dieses letzte Wegstück entschleunigt sicher auch Euch endgültig und lässt Euch neue Kraft tanken.






Am Ende dieses Weges gelangt Ihr auf die Straße, die Euch rechts zurück nach Untertrubach führt.

So ein schöner Weg. Angenehm zu wandern, keine langen Suchen nach tief im Wald versteckten Sehenswürdigkeiten. Einfach alles genau da, wo es hinzugehören scheint. Grandiose Felsen, eine beeindruckende Durchgangshöhle, berückende Aussichten, jede Menge Tierchen am Wegesrand, eine echte Mühle und dann noch ein idyllisches, von einem Bach durchflossenes Tal. Wanderherz, was willst Du mehr. Meines jedenfalls nichts. Ich komme wieder. Schon bald. Und dann bringe ich Verstärkung in Form meiner lieben Frau und meines quirligen Sohnes mit :-)

Wenn es mir gelungen ist, Euer Interesse zu wecken, wünsche ich Euch schon heute …

Viele Späße beim Entdecken!


Der eine Pavel ;-)

Länge: 6,7 km
Höhenmeter: 150 Hm
Dauer: 2-3 Stunden
Festes Schuhwerk: Ja
Buggy: Nein
Alter: ab 6 Jahren
Highlights: Die Hohle Kirche, die Drei Zinnen und das wundervoll ruhige Tal des Großenoher Bachs


Hier der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/fraenkische-schweiz/von-untertrubach-zur-hohlen-kirche-und-zu-den-drei-zinnen/120951515/

Und natürlich noch die Karte:








Kommentare

Anonym hat gesagt…
Sehr nett formuliert, Gruß, 2look4

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