„Schwammerl“ finden auf dem Velburger Waldlehrpfad
Der Schwammerl-Felsen bei Sankt Colomann |
Velburg
in der Oberpfalz lockt neben einer beeindruckenden Burgruine und
einer faszinierenden Tropfsteinhöhle mit einem erlebnisreichen
Waldlehrpfad, der neben jeder Menge ansprechender und gepflegter
Mitmachstationen auch noch einige grandiose Felsformationen bietet.
Auf
einem gerade einmal 5,5 km kurzen Rundweg zwischen Sankt Colomann und
Velburg entdeckt Ihr auf dem, besonders im Sommer willkommenen,
größtenteils im Schatten gelegenen Waldweg Klanghölzer, Erklär-
und Ratestationen, ein „Tischlein Deck Dich“ und ein Waldtelefon.
Hinzu gesellen sich Felsgebilde mit klingenden Namen wie Schwammerl,
Erdmännchen und Hai.
Doch
zuerst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der A3 Richtung Passau/Regensburg.
Ihr verlasst die A3 bei der Ausfahrt
Velburg/Deining/Lengenfeld/Seubersdorf. Folgt der Beschilderung
Seubersdorf/Velburg nach links. Nach ca. 2,5 km nehmt Ihr im
Kreisverkehr die vierte Ausfahrt, und fahrt aus Velbug hinaus. Nach
etwa 3 km biegt Ihr scharf rechts ab und folgt der Beschilderung zur
Tropfsteinhöhle. Links liegt bald Sankt Colomann. Entweder parkt Ihr
hier an der Straße oder auf dem Parkplatz der König-Otto-Höhle.
Ein Besuch dieser schönen Tropfsteinhöhle ist absolut
empfehlenswert.
Von
Sankt Colomann überquert Ihr die Straße und wandert auf der anderen
Straßenseite, dem Schild Waldlehrpfad/Schwammerl folgend, dem Waldrand entgegen. Am
Waldrand biegt Euer Weg rechts ab und führt Euch erst einmal am Fuß
des Osterbergs entlang.
Als
wir den Wald betraten, sahen wir oben am Hang einige Felsen durch das
dichte Grün schimmern. Unser Entdeckerdrang war geweckt. Da eine
Schneise vom regulären Weg nach oben führt, und wir nicht Gefahr zu
laufen schienen irgendwo in der Walachei zu enden, marschierten wir
frohen Mutes den Hang hinauf.
Und
unsere Neugier wurde belohnt. Schon nach der ersten kleinen Anhöhe,
die wir genommen hatten, öffnete sich vor uns ein gewaltiges
Felsenpanorama in Form einer zerklüfteten Felsenwand mit tiefen
Spalten und Rissen. Umgeben von einem Meer moosbewachsener und
verwitterter Felsen, ragen diese Steinriesen majestätisch empor.
Wenn
Ihr rechts unterhalb der Felskante entlang geht, lauft Ihr parallel
zum regulären Wanderweg, auf den Ihr in gut 200 Meter wieder stoßt.
Dafür werdet Ihr hier oben immer wieder von den bizarren Felsen in
ihren Bann gezogen. Nahezu alle paar Schritte verzaubert Euch eine
neue Ansicht.
Dann
wird der erahnbare Pfad zu einem Weg, der abwärts führt und in den
regulären Wanderweg mündet. An dieser Stelle, vor einer
lebensgroßen, hölzernen Schablone eines Höhlenbären beginnt der
Waldlehrpfad. Die Beschilderung will Euch rechts entlang führen. Wir
empfehlen Euch jedoch den Weg nach links. Dorthin zeigt ein Schild
mit der Aufschrift „Schwammerl“. Auch über diesen Weg steigt Ihr
in den Waldlehrpfad ein und umrundet der Osterberg. Nur eben in der
anderen Richtung. Was aus unserer Sicht mehr Spaß macht. Denn
links herum wartet schon nach wenigen Metern eine imposante
Felsentreppe darauf, von Euch erklommen zu werden.
Sie führt Euch, durch ein stattliches Felsmassiv hinauf zu einem bezaubernden Aussichtspunkt. Von dort oben bietet sich Euch ein toller Blick auf das soeben durchstiegene Felsmassiv und den wunderbaren Felsen mit dem nur allzu passenden Namen „Schwammerl“. Wie ein riesiger Champignon thront er auf einer hohen Felsensäule.
Sie führt Euch, durch ein stattliches Felsmassiv hinauf zu einem bezaubernden Aussichtspunkt. Von dort oben bietet sich Euch ein toller Blick auf das soeben durchstiegene Felsmassiv und den wunderbaren Felsen mit dem nur allzu passenden Namen „Schwammerl“. Wie ein riesiger Champignon thront er auf einer hohen Felsensäule.
Der Schwammerl-Felsen bei Sankt Colomann |
Von
hier oben aus folgt Ihr erst einmal immer dem Wanderzeichen
„Blaustrich“. Es führt Euch auf einem bequemen Waldweg, der
nahezu immer von dichtem Laub überdacht wird, vorbei an
verschiedenen Stationen. Die erste Station ist ein schönes
Klangholzspiel.
Danach geht es ein wenig bergab unten nach rechts zu einer kleinen Liegeschaukel. Immer weiter führt Euch der Weg, bis Ihr, an einem Gedenkstein mit Gedicht vorbei, entlang einer Waldschneise lauft. Dahinter erreicht Ihr eine Weggabelung mit Sitzgruppe. Generell sei erwähnt, dass auf diesem Weg immer wieder verschiedene Sitzgelegenheiten platziert wurden, damit große und kleine Waldentdecker Ruhepausen einlegen können.
Nun
heißt es aufpassen, denn die folgende Station ist nicht
ausgeschildert. Es handelt sich um eine gut versteckte Höhle. An der
Sitzgruppe biegt Ihr rechts ab und geht ein Stück die Straße
hinauf, um nach etwa 100 Metern am Waldrand wieder nach rechts in den
Wald zu wandern. Nach 50 Metern erreicht Ihr ein Holzlager, vor dem
Ihr nach rechts abbiegt und auf einem erahnbaren Pfad weiter nach
unten geht. Haltet Euch immer links und biegt, sobald es das
Unterholz zulässt, ganz nach links ab. Dadurch umrundet Ihr einen
Hügel und steht schon bald vor einer eindrucksvollen Felswand, an
deren Fuß eine Höhle gut 25 Meter in den Berg führt.
Das
Besondere an dieser Höhle ist ihr Boden, dessen Beschaffenheit
darauf hindeutet, dass hier irgendetwas abgebaut wurde. Am hinteren
Ende der Höhle führt noch ein sehr schmaler Schacht ein Stück
hinauf. Wohin, das konnten wir jedoch nicht ergründen. In jedem Fall
sind das Suchen und das Entdecken der Höhle ein echtes Abenteuer.
Ganz in der Nähe der Höhle sollen übrigens auch die Drei Steinernen Jungfrauen stehen. Eine Gruppe von 3 großen Felsen, zu denen es auch eine Geschichte geben soll:
Einst wurden dem Burgherren von Burg Velburg seine drei Töchter von liderlichen Mannsbildern zuerst ver- und dann entführt. Der Burgherr sah seine drei Töchter noch mit den sündhaften Kerlen davon reiten. Er rief seinen Töchtern hinterher sie mögen sich doch eines besseren besinnen, sich seiner Liebe zu Ihnen erinnern und, um Ihres Seelenheils willen, zu ihm zurückkehren. Er wolle sie vergebend mit offenen Armen willkommen heißen. Doch die drei, angesteckt von der Lasterhaftigkeit ihrer ungestümen Liebhaber, lachten ihren Vater nur aus und hießen ihre Entführer schneller reiten. Da stieß der Burgherr voller Wut einen Fluch über seine treulosen Töchter aus. Da ja wohl ihre Herzen schon aus Stein seien, sollten sie selbst auch auf der Stelle zu Stein werden und somit für Ihre Treulosigkeit bezahlen. Da erscholl ein tiefes Donnergrollen und der Himmel verfinsterte sich. In diesem Moment erstarrten die drei Frauen zu Stein, stürzten von den Pferden und blieben dort liegen, wo sie aufgeschlagen waren. Dis zum heutigen Tag.
Ganz in der Nähe der Höhle sollen übrigens auch die Drei Steinernen Jungfrauen stehen. Eine Gruppe von 3 großen Felsen, zu denen es auch eine Geschichte geben soll:
Einst wurden dem Burgherren von Burg Velburg seine drei Töchter von liderlichen Mannsbildern zuerst ver- und dann entführt. Der Burgherr sah seine drei Töchter noch mit den sündhaften Kerlen davon reiten. Er rief seinen Töchtern hinterher sie mögen sich doch eines besseren besinnen, sich seiner Liebe zu Ihnen erinnern und, um Ihres Seelenheils willen, zu ihm zurückkehren. Er wolle sie vergebend mit offenen Armen willkommen heißen. Doch die drei, angesteckt von der Lasterhaftigkeit ihrer ungestümen Liebhaber, lachten ihren Vater nur aus und hießen ihre Entführer schneller reiten. Da stieß der Burgherr voller Wut einen Fluch über seine treulosen Töchter aus. Da ja wohl ihre Herzen schon aus Stein seien, sollten sie selbst auch auf der Stelle zu Stein werden und somit für Ihre Treulosigkeit bezahlen. Da erscholl ein tiefes Donnergrollen und der Himmel verfinsterte sich. In diesem Moment erstarrten die drei Frauen zu Stein, stürzten von den Pferden und blieben dort liegen, wo sie aufgeschlagen waren. Dis zum heutigen Tag.
Nachdem
Ihr alles erkundet habt, geht Ihr wieder zum Holzlager zurück und
von dort geradeaus auf einen schmalen Pfad, der wieder mit dem
„Blaustrich“ gekennzeichnet ist. Ihr wandert durch ein
märchenhaft anmutendes Waldstück mit dichten Büschen und
laubenartig gebogenen Ästen.
Am
südlichen Ende des Wegstückes erblickt Ihr die Häuser Velburgs.
Euer Weg macht eine sehr scharfe Rechtskurve und folgt nun dem
„Blaukreis“. Dieser Weg führt Euch am Fuß des Hangs zurück
nach Sankt Colomann. Hervorzuheben sind die vielen kleinen und feinen
Stationen des Waldlehrpfads, die Ihr auf diesem Weg passiert.
Dann
umrundet Ihr den Osterberg. Rechts von Euch, kurz nach einem mit
einem Prisma versehenen Fernrohr, öffnet sich nach rechts oben eine
imposante Felsenlandschaft, die eine genauere Erkundung lohnt. Drei
persönliche Highlights haben wir hier entdeckt. Die Felsformationen
Erdmännchen und Hai sowie ein tolles Felsentor.
Von
diesem Felsenensemble geht Ihr zurück auf den Hauptweg mit dem
„Blaukreis“, der Euch in ungefähr 5-10 Minuten zurück nach
Sankt Colomann führt.
Wir
haben diese Wanderung ganz besonders genossen. Die Wege sind breit,
erreichen jedoch nie das, für uns eher unangenehme Forstwegniveau.
Die Stationen des Waldlehrpfads sind liebevoll und interessant
gestaltet. Die Highlights Schwammerl, Höhle und Felsensemble folgen
nicht dicht auf dicht und lassen einem so ausreichend Zeit, das
Gesehene auf sich wirken zu lassen.
Wer
möchte kann diese Tour noch ordentlich erweitern. Zum einen ist die
Burgruine Velburg oberhalb des gleichnamigen Ortes vom südlichen
Ende des Waldlehrpfades gerade mal ein paar hundert Meter entfernt.
Zum anderen lockt am Ende der Tour noch eine Besichtigung der
König-Otto-Tropfsteinhöhle. Des weiteren findet Ihr im nahen Sankt
Wolfgang noch weitere spannende Höhlen. Allen voran das gewaltige
Hohlloch, dessen riesiger Innenraum sogar für Festivitäten genutzt
wird.
Hoffentlich
ist es uns gelungen Euer Interesse zu wecken. Wenn ja, wünschen wir
Euch schon jetzt …
Viele
Späße beim Entdecken!
Die
3 Pavels
Länge: 5,5 km
Höhenmeter: 103 Hm
Dauer: 2,5 Stunden
Festes Schuhwerk: Ja
Taschenlampe: Ja
Buggy: Nein
Alter: ab 4 Jahren
Hier noch die Karte:
Und hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bayerischer-jura/-schwammerl-finden-auf-dem-velburger-waldlehrpfad/121335308/
Länge: 5,5 km
Höhenmeter: 103 Hm
Dauer: 2,5 Stunden
Festes Schuhwerk: Ja
Taschenlampe: Ja
Buggy: Nein
Alter: ab 4 Jahren
Hier noch die Karte:
Und hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/bayerischer-jura/-schwammerl-finden-auf-dem-velburger-waldlehrpfad/121335308/
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