Im Winter durchs verschneite Schottenloch zum Spurzelgrub
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Das Schottenloch |
Sanft
schlängelt sich der Talbach durch das Schottental, wie das
Schottenloch auch genannt wird. Es liegt malerisch unterhalb des
kleinen Örtchens Heldmannsberg. Hier wartet ein reizvolles
Naturschutzgebiet, inklusive eindrucksvoller Dolomitfelsen, darauf
entdeckt zu werden. Vom Tal aus gelangt Ihr auf ein Hochplateau mit
einer höhlenartigen Felsformation, die den lustigen Namen
Spurzelgrub trägt. Das Schöne an dieser Tour ist, dass sie sich
nach Belieben kürzen und strecken lässt. Sie ist prima beschildert
und auch für kleine Wanderzwerge zu bewältigen, da die Anstiege
nicht zu steil geraten sind.
Doch
erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von
Nürnberg kommend fahrt Ihr auf die A6 Richtung Prag und verlasst
diese bei der Ausfahrt Alfeld/Hersbruck/Lauterhofen. Unten biegt Ihr
links ab und fahrt nach Alfeld hinein. Bei der Bäckerei Wacker biegt
Ihr rechts in die Hersbrucker Straße ein. Nun geht es immer
geradeaus. Ein paar hundert Meter nach der ausgeschilderten
Claramühle, kurz vor Thalheim, findet Ihr an der Straße einen
kleinen Wanderpark-/Rastplatz, der 4 bis 5 PKW's Platz bietet. Ihr
habt Euer Ziel erreicht.
Der
Parkplatz liegt direkt am Talbach, der das Schottenloch durchfließt.
Das heißt, wenn Ihr dem unweit des Bachlaufs verlaufenden Wanderweg
folgt, gelangt Ihr automatisch ins Schottenloch. Am Parkplatz weist
Euch auch schon das erste Schild den Weg. Euer Wanderzeichen ist der
Rote Kreis auf Weißem Grund. Dieser wird später ergänzt durch den
Grünen Kreis. Zuerst wandert Ihr direkt neben dem Talbach auf einem
von Bäumen gesäumten Forstweg, bevor Ihr leicht links über einen
sanften Anstieg den Berg hinauf und vom Talbach weg geführt werdet.
Je
höher Ihr gelangt, desto großartiger wird der Blick hinab ins Tal
und in die Hersbrucker Schweiz. Als wir an einem der wenigen
Schneetage dieses Winters hier waren, bot sich uns eine romantische
Aussicht auf die im Nebel liegenden gezuckerten Baumkronen in der
Ferne.
Wenn
der Wald- zum Feldweg wird, erkennt Ihr vor Euch den Glockenturm der
sehenswerten Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt“ von
Heldmannsberg.
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Blick nach Heldmannsberg |
Ein
kleines Stück später erreicht Ihr eine Wandertafel, die Euch den
Weg zum Schottenloch nach rechts, vorbei an einem Jägersitz weist.
Nun geht es über einen Schotterweg bergab und hinein ins
Naturschutzgebiet Schottenloch. Rechts unten taucht nun auch wieder
der Talbach auf.
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Das Schottenloch |
Links
des Weges erhebt sich der imposante Bärenfels, der noch großartiger
ist, wenn Ihr ihn von der anderen Seite, also vom Tal her betrachtet.
Ein Blick über die Schulter lohnt sich also ;-)
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Der Bärenfels im Schottenloch |
Generell
ist das Schottenloch ein Ort, an dem es sich besonders lohnt, auch
ein zweites mal hinzusehen. Jetzt im Winter entdeckt Ihr zwischen
den die Hänge hinauf wandernden Bäumen immer wieder bizarre
Felsformationen. Und wenn Ihr Glück habt und schön still seid,
kreuzt vielleicht sogar das ein oder andere Reh Euren Weg.
Wenn
Ihr unten im Tal angekommen seid, gilt es eine kleine Furt zu
überqueren. Zum Glück liegen bereits einige Steine im Bachbett, die
das hinübersteigen trockenen Fußes ermöglichen. Hier liegt auch
ein kleiner Weiher, an dessen Ufer eine Bank zum Verweilen und
Genießen einlädt. Wohl dem, der bei Regen- oder Schneewetter eine
Plastiktüte dabei hat, um sich einen trockenen Sitzplatz zu sichern
;-)
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Ruhepunkt im Schottenloch |
Bald
seht Ihr vor Euch oben an der Kante die Silhouetten von
Heldmannsberg. Euer Weg geht unterhalb des Hangs rechts entlang. Wenn
Euch die Wallfahrtskirche interessiert, könnt Ihr über einen Pfad,
links vom Hauptweg abzweigend einen Abstecher nach oben unternehmen.
Ihr würdet, laut Kartenmaterial, von der Kirche aus auch wieder auf
den hier beschriebenen Wanderweg stoßen. Wir blieben gleich auf dem
Hauptweg. Aber nur noch ein paar Meter, denn dann führte uns der
Rote Kreis auf weißem Grund auf einem schmaleren Pfad rechts hinauf.
Nach
gut 300 Metern erreicht Ihr eine Hochebene. Euer Weg schlängelt sich
immer weiter nach oben. Schaut nach rechts und nach links. Genießt
die Aussicht und die klare Luft. Am Besten ganz tief einatmen.
Ganz
oben angekommen - rechts drüben erkennt Ihr schon Hofstetten - zweigt
ein Pflasterweg rechts ab. Über diesen erreicht Ihr den Spurzelgrub,
der leider nicht ausgeschildert ist. Ihr geht den Pflasterweg
hinunter und dann, immer den Waldrand entlang, nach unten. Dann könnt
Ihr diese eindrucksvolle Felsformation gar nicht verpassen.
Plötzlich, hinter einer Biegung, erhebt sich majestätisch vor Euch
der imposante Spurzelgrub.
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Spurzelgrub |
Jetzt
im Winter ist die darin befindliche Höhle mit Ihren Öffnungen,
durch die der eisige Wind hörbar pfeift, ein perfekter Ort, um mit
der Kamera auf Eiszapfenjagd zu gehen.
Eiszapfen im Spurzelgrub |
Der
Anblick des Spurzelgrub erinnert an die Sage des Katzenfelsens, der
nur einige Kilometer weiter Richtung Alfeld bei der Rosenmühle zu
finden ist. Dieser Felsen soll einem Katzenkopf ähnlich sehen. Zu
seinen Füßen tut sich ein gewaltiges unheimliches Loch auf, dass
sogar Menschen verschlingen könne. Und immer wenn Plünderer in die
Hersbrucker Schweiz einbrachen, sollen die Augen des Katzenfelsens
unheimlich gefunkelt haben. So auch, als eines Tages eine Schar
wilder Kosaken das durch das Tal stürmte. Die Müllersleute brachten
schnell Ihre Habseligkeiten in der Höhle des Katzenfelsens in
Sicherheit und kamen gerade noch zur Mühle zurück, als die Kosaken
eintrafen. Doch diese peinigten die Unglücklichen solange, bis sie
das Versteck preisgaben und die Horde zum Katzenfelsen führten. Die
Kosaken, gierig über alle Maßen, krochen hinein in das Loch, das
sich hinter ihnen schloss und sie für immer verschlang.
Der
Spurzelgrub ist ein idealer Ort zum Ausruhen und zur Ruhe kommen. Wichtig - an der Höhle weist ein Schild des Eigentümers auf das eigentlich Selbstverständliche hin: Dass Ihr Euch hier auf Privatbesitz befindet und den Ort
bitte so zu verlassen habt, wie Ihr ihn vorgefunden habt.
Vom
Spurzelgrub geht Ihr einfach den Weg zurück zum Hauptweg, über den
Ihr gekommen seid. Dann an der Straße rechts Richtung Hofstetten.
Dort an der Haltestelle erneut rechts und über eine gepflasterte
Straße hinunter zur Claramühle. Dort wieder rechts und an der
Straße entlang zurück zum Parkplatz.
Eine
schöne Wanderung. Auch, wenn der Besuch des Schottenlochs aufgrund
seiner reichhaltigen Flora und Fauna vor allem im Frühjahr und
Herbst empfohlen wird. Wir sind der Meinung, auch im Winter überzeugt
dieses schöne Tal mit großartigen Ansichten und wohliger
Atmosphäre.
Wenn
Ihr diesem schönen Flecken Erde auch einen Besuch abstatten wollt,
wünschen wir Euch dabei jetzt schon viele Späße!
Die 3
Pavels
Länge:
5,7 km (mehrfach variierbar)
Höhenmeter:
164 Hm
Highlights:
Das Schottenloch an sich, der Bärenfels und der Spurzelgrub
Aussicht:
4 von 5
Ansichten:
5 von 5
Und hier noch der Link zum Nachwandern:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/nuernberger-land/im-winter-durchs-verschneite-schottenloch-zum-spurzelgrub/118722259/
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