Vom Nürnberger Schmausenbuck Richtung Valzner Weiher



Von einem Kollegen erfuhr ich die Tage, wie schön es doch oben „am“ Schmausenbuck sein soll. Mann könne am Löwensaal beim Tiergarten parken. Dort gäbe es einen Aussichtsturm, Sandsteinfelsen und man könne bis hinunter Richtung Valzner Weiher wandern und dort über den Walderlebnispfad zurück Richtung Tiergarten gehen.

Draus geworden ist ein 7,4 km lange Wanderung, die auch für kleine Wanderzwerge geeignet ist. Wenn man die Alternativwege nutzt, ist die Tour auch Buggy-tauglich. Es gibt jede Menge Bänke, um auszuruhen und neue Kräfte zu tanken.

Als sich dann noch am selben Tag die Möglichkeit ergab ein wenig früher Feierabend zu machen, gab es kein Halten mehr. Heim, den Hüpfer „eingepackt“, umgezogen und Richtung Tiergarten in die Nürnberger Innenstadt gefahren.

Statt einer überlangen Wegbeschreibung empfehle ich Euch an dieser Stelle, gebt im Navi einfach Tiergarten Nürnberg ein. Wenn Ihr dort ankommt, fahrt Ihr links den Berg hinauf und parkt auf dem Parkplatz des Löwensaals.

Von dort geht es direkt am Zaun des Tiergartens den Berg hinauf.

Der Schmausenbuck wurde übrigens nach dem Bierbrauer Georg Schmaus benannt, der das Gelände 1670 von der Stadt Nürnberg kaufte. Auf dem Schmausenbuck wurde, wie im Nürnberger Steinbrüchlein bei Worzeldorf, Sandstein für die Gebäude Nürnbergs abgebaut. Einige der Steinbrüche wurden in den Tiergarten integriert. Einige Felsen, außerhalb des Tiergartens, werden zum Bouldern genutzt. Der Aussichtsturm auf dem Gipfel wurde 1888 eröffnet. Stand 2018 wird der Turm von Mai bis September an Sonn- und Feiertagen von 13-17 Uhr geöffnet und kann kostenpflichtig bestiegen werden.

Dieser Aussichtsturm ist Euer erstes Ziel. Der Weg nach oben ist nicht sehr steil. Zwischendurch erleichtern Euch Treppen den kurzen Aufstieg. Und dann öffnet sich vor Euch eine große Lichtung und gibt den Blick frei auf den 41 Meter hohen Schmausenbuckturm. Wie es sich gehört, wurde er aus eben dem Sandstein erbaut, der auf dem Schmausenbuck abgebaut wurde. Das nenne ich konsequent.

Unter der Woche, als wir hier waren, noch dazu Ende Oktober, konnte er natürlich nicht mehr bestiegen werden. Das machte jedoch nichts. Imposant anzuschauen war er allemal. Überhaupt waren wir hauptsächlich hier, um den Herbstwald zu genießen. Und das konnten wir wirklich zur genüge. Den ganzen Tag hatte es geregnet. Doch als wir unsere Wanderung begannen, endete der Regen und die Wolken gaben sogar die ein oder andere blaue Stelle am Himmel frei. Der Wald dampfte und wir atmeten eben den Duft ein, den nur ein feuchter Wald verströmt. Bei jedem Windstoß, der durch das Herbstblätterdach fuhr, fiel ein Blätterregen auf uns herab. Dazu die Tropfen der vergangenen Regengüsse, die auf das gefallene Laub trafen und ein wohliges Rauschen verursachten. 
 


 
Apropos Blätterrauschen: Was macht man im Herbst? Blätterschieben! Genau. Und das könnt Ihr hier im Lorenzer Reichswald im Herbst ausgiebigst tun. Wie die Blätter vor den Füßen auseinanderspratzeln und rauschen. Das ist es, was den Herbst zum Highlight macht.

Hinter dem Schmausenbuckturm geht Ihr wieder in den Wald. Euer Weg führt Euch bergab. Er endet auf einem Plateau mit einer Stromtrasse, auf der sich vor Euch eine wunderschöne Heidelandschaft ausbreitet, mit mehreren rustikalen Sitzbänken, die zum Verweilen einladen. Noch schöner wäre es hier natürlich ohne Strommasten. Aber man kann eben nicht alles haben. Die Heide ist von jeder Menge schmaler Pfade durchzogen. Ganz offensichtlich fühlen sich hier oben die Mountainbiker auch wohl ;-)



Euer Weg führt Euch links hinab und durch die Heide hinüber zum gegenüberliegenden Waldrand. Dann in den Wald und weiter hinab.

Bald gelangt Ihr zu der alten Quelle Buchenklinge. Diese Quelle, deren Sandsteinbau mindestens 700 Jahre alt ist, war, lange bevor es den Volksfestplatz gab, DIE Event-Location für die Nürnberger Bevölkerung. Hier gab es ein Wirtshaus, eine Kegelbahn und Live-Musik. Sogar Albrecht Dürer fand hier oben so manch lohnendes Motiv. Und das nicht nur ein paar Wochen im Jahr, sondern Tag ein Tag aus. Auf der einen Seite ist es schade, dass diese Tradition nicht fortgesetzt wurde. Auf der anderen Seite wäre es dann hier sicher nicht so ruhig und entspannend :-)










Von der Buchenklinge geht Ihr zurück auf die Heide und wieder hinauf aufs Plateau, um auf der anderen Seite hinunter Richtung „Am Tiergarten“ zu wandern. Nehmt die linke Hangseite. Der Weg auf der rechten Seite endete, zumindest im Herbst mittendrin im Morast. Über den wurzeldurchzogenen Waldboden lässt es sich auf der linken Hangseite bequem nach unten schlendern. 
 











Unten biegt Ihr rechts in „Am Tiergarten“ ein und folgt der Straße bis zur zweiten Linksabzweigung. Hier geht Ihr den rechten der beiden abzweigenden Wege. Nun geht es ein ganzes Stück geradeaus. Immer wieder hörten wir weit hinter uns die Seehunde bellen. Irgendwie auch komisch: Du bist mitten im Wald und hörst Seehunde. Ihr kreuzt den alten „Viehtrieb“. An dieser Kreuzung findet Ihr einen Unterstand, an dem Ihr ein Stück verweilen könnt.




Weiter geradeaus. Gut 400 Meter später geht der Weg rechts ab. Knappe 300 Meter links. Dann gelangt Ihr auf den Brunner Weg. Hier gibt es zwei schöne alte Schleusen zu bewundern. Kurz darauf verlasst Ihr den Brunner Weg auch schon wieder und biegt rechts in den Wald ein. Ein wunderschöner Waldpfad führt Euch Richtung Walderlebniszentrum.













Nach gut 400 Metern zweigt rechts ein langer Holzsteg ab, über den Ihr trockenen Fußes das kleine Moor des Hutgrabens überqueren könnt, das nun vor Euch liegt. Schade, dass wir keinen Nebel hatten. Dann wäre es sicher noch stimmungsvoller gewesen, den Steg zu passieren. Immerhin, es war diesig und dämmerte bereits. Man muss nehmen, was man kriegen kann ;-)


Danach gingen wir immer geradeaus zurück zum Tiergarten, den wir links umrundeten und schließlich, nach gesamt 7 km wieder unser Auto erreichten. Ihr könnt natürlich stattdessen auch dem Walderlebnispfad folgen. Er verläuft im Viereck und führt Euch letztlich ebenfalls zum Tiergarten zurück. Da es bereits dunkel wurde, haben wir auf diesen Abstecher verzichtet. Was nicht heißt, dass wir das nicht nachholen ;-)

Hoffentlich ist es uns gelungen Euch diesen kleinen Abstecher in den Lorenzer Reichswald schmackhaft zu machen.

Wenn ja, viele Späße beim Entdecken!

Eure 3 Pavels

Länge: ca. 7 km
Dauer: 2-3 Stunden
Steigung: Nur 2 nicht zu steile Steigungen
Buggytauglich: Ja, denn es gibt jede Menge Parallelwege
Ausrüstung: Festes Schuhwerk ist immer das Beste


Hier der Link zum Nachwandern über outdooractive:
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/staedteregion-nuernberg/vom-nuernberger-schmausenbuck-richtung-valzner-weiher/117985647/

Und jetzt noch ein paar Impressionen: 







































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