Pottensteiner Jägersteig, Höhenweg und Gipfelkreuz



Oh, wie schön ist Panama … äh – Pottenstein ;-)
Inmitten der Fränkischen Schweiz liegt malerisch zwischen hohen Felsen der schöne und weithin bekannte Ort Pottenstein. Durchflossen von der, an vielen Stellen fröhlich gurgelnden, Püttlach und gekrönt von der stolzen 1000-jährigen Burg Pottenstein.


Bekannt bei den jüngeren Generationen vor allem für die spektakuläre Teufelshöhle und die Sommerrodelbahn, die mittlerweile auch den schwindelerregenden Skywalk beherbergt.
Darüber hinaus bietet Pottenstein, für diejenigen, die sich dem Wandern verschrieben haben, eine Vielzahl an Wanderwegen. Zwei davon, die mit einer Gesamtlänge von 3,7 km sehr gut miteinander kombinierbar sind, stellen wir hier vor.

 




Vorneweg möchten wir darauf hinweisen, dass es sich hierbei um teilweise recht anspruchsvolle Wege handelt, die mit - für Kinderfüße durchaus schwierigen Anstiegen - aufwarten. Daher empfehlen wir diese Tour erst ab 6 Jahren. Wenn Eure Zwerge das Wandern gewöhnt sind, wie es bei unserem Hüpfer mittlerweile der Fall ist, bereits ab 5 Jahren. Darunter solltet Ihr besser noch ein wenig warten.


 
 
  

Nun erst einmal zur Anfahrtsbeschreibung:
Von Nürnberg aus nehmt Ihr die A9 Richtung Berlin und verlasst diese an der Ausfahrt 44 Pegnitz Richtung Pegnitz/Weiden/Pottenstein/Auerbach. Euer beschilderter Weg führt Euch über die B2 auf die B470 bis nach Pottenstein. In Pottenstein folgt Ihr der Beschilderung Richtung Stadtmitte und landet damit auf der Hauptstraße, die Euch durch den Ort führt. An ihrem Ende biegt die Hauptstraße links in die Straße „Mariental“ ab. Diese führt Euch aus Pottenstein direkt ins Mariental, das Ziel Eurer Fahrt. Euer Parkplatz erwartet Euch ein kurzes Stück nach der Ortsausfahrt auf der rechten Seite. Ihr habt Euer Ziel erreicht.


Direkt vom Parkplatz führt ein Steg über den Haselbrunnbach in den Wald. Dahinter gabelt sich der Weg. Ihr nehmt die rechte Abzweigung und beschreitet den schmalen Waldweg, der jetzt im Herbst schon über und über mit Blättern bedeckt ist, die unter Euren Füßen wohlig knacken und rauschen.  Links den Hang hinauf erspäht Ihr zwischen den Bäumen immer wieder einige der großen Jurafelsen, die die Fränkische Schweiz so schön und einzigartig machen. Bald fällt der Weg ziemlich steil ab und direkt am Wegesrand entdeckt Ihr in einem Felsen, der den Wegesrand streift, auf Kniehöhe eine kleine Grotte. „Papa, da passen wir mit unseren Schlafsäcken doch genau rein. Wollen wir da mal campen“ entfuhr es unserem Zwerg. Mit „Wenn wir irgendwann einmal gezwungen sind hier zu übernachten, wissen wir also schon, wo wir ein Plätzchen finden.“ gelang es mir die Situation halbwegs diplomatisch zu lösen ;-)



Ein kurzes Stück weiter und Ihr erreicht einen kleinen Rastplatz, dessen Blick über die nahe Straße auf die Felswand direkt gegenüber gerichtet ist. Hoch oben in dieser Felswand öffnet sich eine große Grotte, das Schwalbenloch. Diese Grotte oben im Berg kann erklommen werden. Der Einstieg in diesen fast schon alpinen Steig liegt direkt gegenüber an der Straße. Es ist ein teilweise sehr steiler, wirklich enger Trampelpfad, dessen Ende unterhalb der Grotte recht matschig ist und zumindest uns dadurch am Betreten der Grotte hinderte. 

 







Nichtsdestotrotz, die Aussicht von hier oben ist schon den Aufstieg wert. Wir verweilten einige Minuten, ließen unsere Blicke am Überhang der Grotte über uns schweifen und genossen dann das Panorama auf der anderen Seite des Marientals, bevor wir uns wieder vorsichtig an den Abstieg machten.







Dann wieder die Straße überquert und links am Rastplatz vorbei zurück in den Wald. Der Weg geht sofort bergan und führt Euch recht steil über Wurzeln den Berg hinauf. Etwas weiter bietet Euch ein Wegweiser die Möglichkeit gleich links in den Jägersteig zu gehen oder rechts weiter steil bergauf Richtung Bergwachthütte zu steigen. Wir sind erst einmal Richtung Bergwachthütte gegangen. Nicht, um tatsächlich diese Hütte zu erreichen, sondern um gut 50m weiter rechts abzubiegen und einen Blick in eine kleine, sich in ein großes Felsmassiv schmiegende Höhle zu werfen. Davor umschlingen die Wurzeln einer alten Buche zärtlich die Felsen im Waldboden und gleiten darin sanft bergab.

 






Als wir uns satt gesehen hatten, gingen wir zurück zur Weggabelung und beschritten den Jägersteig.
Dieser geht munter, jedoch sanft, bergan. Dann eben am Hang entlang durch den bunten Herbstwald. Wunderschön, die vielen Farben, die bunt im Sonnenlicht schimmern.
Nach einem etwas steinigen Stück geht es links bergab. Ihr kommt an einem eindrucksvollen Kletterfelsen vorbei, der sich rechts des Wegs in den Himmel erhebt. Ein kurzer Abstecher lohnt sich.





Dann geht Ihr weiter bergab und biegt am Ende des Jägersteigs, unten links, am Parkplatz vorbei und der Beschilderung Richtung Pottenstein folgend, in den parallel zur Straße verlaufenden Waldweg ein.
Bald erreicht Ihr eine Bank. Wir ließen uns für einen Augenblick hier nieder und genossen den Blick auf die Mariengrotte, die direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite, den Fels aushöhlt.

 














   


Noch einige Meter und Ihr entdeckt auf der anderen Straßenseite einen Pfad, der an einer Bank vorbei, steil bergauf führt. Überquert die Straße und folgt dem Schild „Pottenstein – Höhenweg“. Er führt Euch nach einigen Metern in den Wald bis er sich in zwei Wege gabelt.
Unser Tipp: Nehmt zuerst den linken Weg. Über diesen erreicht Ihr ca. 20 Meter weiter ein wunderbares Plateau, das Euch einen fantastischen Blick ins Mariental bis hinüber zur Burg Pottenstein gewährt. Eine Bank und ein Tisch laden nach dem anstrengenden Aufstieg zum Verweilen und Genießen ein. Die Aussicht hier oben ist sicher das ganze Jahr über toll. Jetzt im farbenfrohen Herbst ist sie geradezu atemberaubend schön. Wir blieben sicher 20 Minuten hier, bis wir zurückgingen und an der Gabelung den rechten Weg weitergingen.





Durch Wiesen und Sträucher führt der Weg. Ein Schild weist bald den zum Hochgericht. Diesem folgt Ihr. Das Hochgericht, das heute auf den ersten Blick nicht viel mehr als ein Steinpodest ist, war bis ins späte 18. Jahrhundert die Hinrichtungsstätte Pottensteins, auf dem so manch Unglücklicher sein Ende fand. Hier wurden jede Menge menschlicher Überreste gefunden. Ganz schön schauerlich, sich vorzustellen, dass man gerade an einem so blutigen Ort steht. Schnell weg und links an dem abgesperrten Gebiet vorbei Richtung Naturschutzgebiet. Rechts werdet Ihr immer wieder toller Ansichten des Marientals und des weiter entfernten Pottensteins gewahr.
Vor dem Naturschutzschild rechts bergab und Ihr gelangt geradeaus wieder auf den Hauptweg, über den Ihr bergab zur Straße kommt. Diese überquert Ihr und geht auf dem Wanderweg rechts zurück zu Eurem Parkplatz.



Wenn Ihr jetzt noch immer nicht genug habt von Felsen und Aufstiegen, empfehlen wir Euch das Erklimmen des Gipfelkreuzes hoch über Pottenstein. Als wir hier waren, hatten wir das große Glück, dass zum Zeitpunkt unserer Entscheidung die Herbstsonne gerade am Untergehen war. Für uns der perfekte Moment, um den finalen Sonnenuntergang oben am Gipfelkreuz zu erleben. Also ins Auto gestiegen und die Straße „Mariental“ zurück nach Pottenstein genommen. Über die erste Abbiegung nach links im Ort gelangt Ihr auf die Straße „Fronfeste“. Von der geht es nach ca. 150 Metern rechts auf einen Parkplatz.
Vom Parkplatz geht Ihr auf der „Fronfeste“ gute 50 Meter zurück und biegt dann, dem Schild Bergwachthütte folgend, rechts ab. Lasst Euch nicht irritieren. Dieser kleine Weg wirkt zuerst wie eine Privatstraße. Dennoch, Ihr seid richtig. Gleich geht es noch einmal rechts und dann erneut rechts über eine Treppe auf den Pfad zum Gipfel.
Rechts geht es vorab zur Bergwachthütte, von der Ihr auch zum Gipfel gelangt. Dies ist der bequemere Weg. Links geht es über Trampelpfade in Serpentinen den Hang hinauf. Alle paar Meter passiert Ihr auf dieser Strecke die Feuerstellen der Feuer die hier im Januar für „Pottenstein in Flammen“ entzündet werden. Dieser Weg ist der spannende. Wir sind den „Spannenden“ bergauf und den „Bequemen“ über Stufen bergab. Für uns war diese Kombination perfekt.
Nach einem ganz schön anstrengenden Aufstieg erreichten wir erschöpft aber glücklich das Gipfelkreuz, genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Sonne verschwand auf der anderen Seite des Tales soeben hinter den Felsen und tauchte Pottenstein in rotes Licht. Was für ein Anblick. Das war die Anstrengung wert. Zufrieden saßen wir auf den Felsen und bissen herzhaft in unsere Schinken-Käse-Stullen.



Was für ein schöner Nachmittag. Tolles Wetter, spannende Wanderwege und Panoramaansichten, die einen schier überwältigen. Uns gefällt Pottenstein. Und wir kommen sicher ganz bald wieder. Denn wir müssen noch den Panoramaweg auf der anderen Seite des Tals entdecken ;-)



Viele Späße beim Entdecken!



Eure 3 Pavels





Länge: Mit der Besteigung des Gipfelkreuzes gut 5 km
Dauer: 2-3 Stunden
Schuhe: Festes Schuhwerk
Kleidung: Flexible Kleidung zum Kraxeln
Alter: mit erfahrenen Wanderzwergen ab 6 Jahren

Und hier der Link fürs Nachwandern über outdooractive.com:
https://www.outdooractive.com/de/wanderung/fraenkische-schweiz/pottensteiner-jaegersteig-hoehenweg-und-gipfelkreuz/117811922/



 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Muggendorfer Höhlenwanderung

Klingender Wasserfall – auch für ganz kleine Füße geeignet

Die Felsenwunderwelt zwischen Wiesent- und Aufsesstal für Kinderfüsse